Drei neue Trails in Stuttgart: Ende des „wilden Bikens“ in Benztown?

Drei neue Trails in Stuttgart: Ende des „wilden Bikens“ in Benztown?

Im Stuttgarter Stadtwald wurden unlängst drei Trails offiziell für Mountainbiker legalisiert – wie die Stuttgarter Nachrichten berichteten, wurden offiziell drei Strecken freigegeben. Dafür sollen die illegalen Trails in der Umgebung geschlossen werden.

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Drei neue Trails in Stuttgart: Ende des „wilden Bikens“ in Benztown?

Was sagt ihr zu der Legalisierung der Trails in Stuttgart?
 
ich kann hier aus Zürich berichten, die neuen "legalen" (hier wars eigentlich niemals illegel) Trails haben eher dazu geführt, dass jetzt die Hölle los ist wo vorher die paar wenigen die die inoffiziellen kannten Gefahren sind. Die offiziellen werden zu schnell Langweilig ( da flowtrail murmelbahn) und es entstehen seither nochmehr Sachen als schon vorher.
Als ich mal mit einem 26er HT auf dem Antennentrail auftauchte, wurde ich von der Zürcher Bike-Schickeria explizit auf die unmögliche Radgrösse angesprochen und belächelt. Keiner, der das irgendwie cool fand. "Sehen und gesehen werden" ist dort definitiv für viele der Grund aufzutauchen.

Als der neue und, wie ich finde, gut gebaute Höcklertrail aufging, wurde er im ersten Jahr gut besucht. Die Besucherzahl ging aber recht schnell zurück. Dass oftmals vom Befahren abgeraten wird, weil der Boden zu nass und noch nicht gefestigt ist, ist nur die halbe Wahrheit. Ich vermute, dass er einigen zu schwer ist (einige Sprünge sind es für mich auch. Nur ich bin nicht der Massstab und finde, man hat da was Gutes gebaut) und man sich lieber auf der Antenne aufplustert. Nur weil etwas offiziell ist, muss es nicht langweilig sein.

Der Höhenweg und die Gegend rund um den Egelsee/AG kennst du vermutlich auch. Keine super schweren Sachen, aber für die entspannte Feierabendrunde ist es ok. Mit dem Aufkommen der Elektriker ist die stillschweigende Koexistenz mit Wanderern und dem Förster(!) vorbei, was ich teilweise nachvollziehen kann. Ich bin im Seefeld aufgewachsen und die Präsenz in den umliegenden Wälder waren nie ein Thema bei Nicht-Bikern. Nur waren wir wenige; auf den Zollikerberg und Richtung Witikon ist`s halt schwer ohne "E"... Wenn nicht Manöver stattfinden, ist in den Wäldern auf dem Militärgelände im Reppischtal das Biken ausdrücklich erlaubt, sofern es per Muskelkraft erfolgt. Steht explizit auf den Tafeln an den Zugangsstellen. Dreimal darfst du raten, was man sieht. Ich warte auf den Tag, wo dann gar nichts mehr geht. Vielen Dank den Unterstützten..!!

Ich weiss, langsam eine alte Leier, aber wenn man das "Fahrverbot für motorisierte Fahrzeuge" Gesetzeskonform und konsequent durchziehen würde, hätte man wieder eine verträgliche Toleranz.
Toleranz ist nicht gleich legal, das ist mir durchaus bewusst. Nur wenn dann mal einer einen illegalen Trail runterhoppelt und nicht gerade eine neue Schneise fräst, wird auch mal weggesehen. Ich bin alt genug um mich sehr gut an diese Zeiten zu erinnern.

Jetzt hat sich die Politik auf uns eingeschossen und wir baden das aus, was uns die Elektriker eingebrockt haben. Ja, ich sehe das sehr eng, weil ich eben andere Zeiten kenne, wo es ging. Ob man da noch was hinbiegen kann? Die Fronten scheinen schon verhärtet zu sein und die Lobby der Industrie stark.
 
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Da hat aber jemand schlecht geschlafen, Junge Junge, keine Ahnung aber erstmal irgendwas ins Netz spucken. Danke dafür.
Glaub mir, den Leuten im Amt ist scheißegal ob sie 8 Stunden am Tag an nem Trailnetz für Stuttgart arbeiten oder an der nächsten Grillstelle für noch mehr Scherben im Wald. Wenn du nach Ausbremsern suchst musst du ne Etage höher schauen. Da wo Lobbyarbeit auf Entscheidungsvollmacht trifft.
Tatsächlich hab ich gestern und heute gut geschlafen.

Und ich glaube mit 7 Jahren Arbeit in diesem Bereich und den damit verbundenen rUnDeN TiScHeN und ArBeItSgRuPpEn hab ich nicht was hingespruckt sondern Tatsachen aus Erfahrungen genannt.
Change my mind.


Ach ja: und dass Stuttgart ein besonderes Pflaster ist hört und liest man immer wieder. Illegale trails werden geschlossen, davon drei plötzlich legalisiert. Also wird überhaupt nichts geplant, gebaut oder konzeptioniert. Sondern lediglich am Schreibtisch geschaut welche drei trails vertretbar wären, damit endlich Ruhe im Wald herrscht.

Nachher mach ich dann n Mittagsschlaf. Da schlaf ich auch wieder gut. Viel Spaß allen aufm Fasching.
 
Naja, dann hat er ja nicht schlecht geschlafen. Weil das ist ja das Problem, Lobbyisten sagen Leuten, dene scheißegal ist was sie machen, was sie machen sollen. Und ein funktionierendes Ergebnis des Projekts muß auch nicht zwingend rauskommen, weil ist ja ein Amt.

G.:)
Auch da liegst du leider falsch fürchte ich. Interessengruppen (Forst, Wandervereine, Waldbesitzer) lobbyieren bei Politikern die nur auf Stimmen für die nächste Wahl achten und diese Politiker, ahnungslos und mit Bedenken gefüttert entscheiden dann was der kleine Angestellte im Tiefbauamt zu tun hat. Und dann muss sehr wohl was dabei rauskommen, ordentlich dokumentiert und vergaberechtskonform damit der Rechnungshof prüfen kann und keiner bevor- oder benachteiligt wird. Wenn ihr also auf Leuten rumhacken wollt knöpft euch die richtigen vor. Ein Tipp, zurück gegelte Haare, ein CDU Parteibuch und ne schlecht ausgewählte Krawatte sind immer ein gutes Zeichen...
 
Tatsächlich hab ich gestern und heute gut geschlafen.

Und ich glaube mit 7 Jahren Arbeit in diesem Bereich und den damit verbundenen rUnDeN TiScHeN und ArBeItSgRuPpEn hab ich nicht was hingespruckt sondern Tatsachen aus Erfahrungen genannt.
Change my mind.


Ach ja: und dass Stuttgart ein besonderes Pflaster ist hört und liest man immer wieder. Illegale trails werden geschlossen, davon drei plötzlich legalisiert. Also wird überhaupt nichts geplant, gebaut oder konzeptioniert. Sondern lediglich am Schreibtisch geschaut welche drei trails vertretbar wären, damit endlich Ruhe im Wald herrscht.

Nachher mach ich dann n Mittagsschlaf. Da schlaf ich auch wieder gut. Viel Spaß allen aufm Fasching.
Glaube ich dir alles sofort, nur suchst du die Schuld bei den falschen Leuten, das sollte bei deiner jahrelangen Erfahrung eigentlich nicht passieren.
 
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Wollt Ihr Trails, nehmt die Schaufel in die Hand ...
Genauso ist es, zu hoffen dass in drei Jahren vielleicht irgendwas genehmigt wird bei ganz viel Wohlwollen ist doch absurd
Ich weiß ja, was Ihr meint, aber wir HABEN Trails. Und ja, ich weiß wie die entstanden sind.

Also lasst uns genießen (und pflegen!), was wir HABEN. Und falls die dann irgendwann sogar offiziell legal sind… Ist es halt so. Mit Nachteilen, aber auch Vorteilen.

Derweil bin ich persönlich froh über das, was wir nicht mehr haben: Den flächendeckenden Abriss-Aufbau-Wahnsinn.
 
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Zu der Lobbyarbeit und/oder den Hürden auf Sachbearbeiter-Ebene: Aus meiner Sicht und Erfahrung gibt es beides. Sich darüber hier zu streiten, als gäbe es nur die eine Wahrheit… erinnert mich an unsere Gesellschaft. 😉

Gerade auch in Stuttgart sollte man die persönlichen Ideologien und Emotionen, aber auch ganz banale Absicherungs-Motive nicht unterschätzen.

Was den Bikern bleibt: Trotzdem dran bleiben. Und trotzdem fahren.
 
Auch da liegst du leider falsch fürchte ich. Interessengruppen (Forst, Wandervereine, Waldbesitzer) lobbyieren bei Politikern die nur auf Stimmen für die nächste Wahl achten und diese Politiker, ahnungslos und mit Bedenken gefüttert entscheiden dann was der kleine Angestellte im Tiefbauamt zu tun hat. Und dann muss sehr wohl was dabei rauskommen, ordentlich dokumentiert und vergaberechtskonform damit der Rechnungshof prüfen kann und keiner bevor- oder benachteiligt wird. Wenn ihr also auf Leuten rumhacken wollt knöpft euch die richtigen vor. Ein Tipp, zurück gegelte Haare, ein CDU Parteibuch und ne schlecht ausgewählte Krawatte sind immer ein gutes Zeichen...

Womit liege ich falsch? Das Leute dene alles scheißegal ist, nach deiner Meinung, keine gute Arbeit machen.
Ich habe einige gescheiterte Projekte in den letzten 20 Jahren gesehen, die politisch in der Zeitung als super ausgeschlachtet wurden und mittlerweile nicht mehr existieren….eigentlich nie existiert haben. Das reicht auch meist politisch gesehen ;)

Hab aber auch genau am Gegenteil mitgearbeitet, die uneingeschränkt funktioniert haben und jenseits von dem sind, was du beim Vorgehen beschreibst.

G.:)
 
Womit liege ich falsch? Das Leute dene alles scheißegal ist, nach deiner Meinung, keine gute Arbeit machen.
Ich habe einige gescheiterte Projekte in den letzten 20 Jahren gesehen, die politisch in der Zeitung als super ausgeschlachtet wurden und mittlerweile nicht mehr existieren….eigentlich nie existiert haben. Das reicht auch meist politisch gesehen ;)

Hab aber auch genau am Gegenteil mitgearbeitet, die uneingeschränkt funktioniert haben und jenseits von dem sind, was du beim Vorgehen beschreibst.

G.:)
Womit du meiner Meinung nach falsch liegst steht oben.
Sich hier über die ausführende Ebene zu beschweren wenn die Entscheidungsträger nicht aus dem Arsch kommen zeigt wieviel Erfahrung und Verständnis von Verwaltungsabläufen hier versammelt sind.

Ich gehe jetzt biken und zwar da wo ich Lust habe, die ganzen "Verbote" sind sowieso nicht gerichtsfest kommuniziert.

Ein schönes Wochenende euch allen und regt euch nicht zu sehr über Menschen auf die nichts dafür können sondern geht denen auf den Sack die wirklich die Verantwortung tragen sollten diese aber ablehnen.
 
Glaube ich dir alles sofort, nur suchst du die Schuld bei den falschen Leuten, das sollte bei deiner jahrelangen Erfahrung eigentlich nicht passieren.
Nennen wir es beim Namen, ihr beide habt "recht". Es werden Leute in hohe Ämter gelobt die sich beeinflussen lassen. (sonst wären sie nicht da) Andere Länder werden dafür kritisiert. In Ger wird dann so was nettes erfunden wie die sog. "Deutschland AG". #süüüssss
Wie immer Ausnahmen bestätigen die Regel... (leider in theLäänd noch zu wenig)
 
Da hat aber jemand schlecht geschlafen, Junge Junge, keine Ahnung aber erstmal irgendwas ins Netz spucken. Danke dafür.
Glaub mir, den Leuten im Amt ist scheißegal ob sie 8 Stunden am Tag an nem Trailnetz für Stuttgart arbeiten oder an der nächsten Grillstelle für noch mehr Scherben im Wald. Wenn du nach Ausbremsern suchst musst du ne Etage höher schauen. Da wo Lobbyarbeit auf Entscheidungsvollmacht trifft.
Die unteren Etagen bekommen IHr Gehalt so oder so, dass stimmt. Von dem her ist es denen egal. Auch in den oberen Etagen gilt, bloß nicht auffallen, keine innovative, fortschrittlichen Gedanken die nicht von 10 weiteren Stellen abgesegnet werden.
 
Weil es hier ja immer wieder darum geht, warum es in Stuttgart so mühsam ist und ob es oben oder unten hakt, vielleicht nochmal der Versuch einer Einschätzung:

Es ist sicherlich so, dass auf Stuttgart als Landeshauptstadt besonders geachtet wird, damit hier kein "falscher" Präzedenzfall geschaffen und kein "falsches" Signal gesendet wird. Diese Sorge und Einflußnahme mag von der Landespolitik ausgehen, dem Regierungspräsidium und meinetwegen auch von "der Lobby". ich weiß es nicht, aber die Idee "Flächendeckende Ausnahme von der 2-Meter-Regel im Stuttgarter Wald" (laut Gesetz möglich, seit Bonde Handbuch aber sehr viel komplizierter) war im Freizeitkonzept-Prozess schnell als "No Go Thema" vom Tisch. (Schade eigentlich, denn das hätte Vieles schneller, leichter, einfacher und vor allem auch günstiger gemacht...)
Und es ist auch so, dass sich die beteiligten Bürgermeister im Prozess immer wieder auf den "Interessenausgleich" berufen haben. Also - aus meiner persönlichen Sicht - Klientelpolitik statt reine Sachentscheidungen, denn bei dem Freizeitkonzept ging es ja nicht nur darum, es der Bike-Community möglichst recht zu machen, sondern gerade auch um eine Verbesserung der Situation für die Natur und das Miteinander im Wald. Und genau das war auch schon 2014 im "Radforum" ein Thema. Aber... es scheint vermeintlich schwer zu sein, der Öffentlichkeit zu vermitteln, dass man etwas für die Biker macht und trotzdem nicht die Welt untergeht. Oder so. Tatsächlich glaube ich, dass man noch sehr lange gehofft hat, dass das Thema sich durch Aussitzen in Luft auflöst.
Im Freizeitkonzept war von Anfang an spürbar, dass man sich seitens der Ämter auf keinen Fall durch vermeintliche Fehlentscheidungen angreifbar machen will. Die Angst rührt angeblich u.a. daher, dass im Zuge der "Eidechsen Umzüge" Fehler passiert sind, für die Amtsmitarbeiter angeblich als Privatperson persönlich haftend angezeigt wurden. Keine Ahnung, ob da was dran ist oder ob das nur ein Vorwand ist, aber diese lähmende Angst und der Hang, sich immer doppelt und dreifach abzusichern, den Rechtsrahmen maximal konservativ auszulegen und am liebsten trotzdem lieber nichts als etwas Falsches zu entscheiden, zieht sich durch den gesamten Prozess. Auch jetzt noch.
Hinzu kommt eine teils unverhohlene, persönliche und sicherlich ideologisch geprägte Abneigung gegen "die Mountainbiker", denen es ja nur um das Recht ginge, die Natur zu zerstören. Das war teils haarsträubend und man musste als Biker erklären, dass wenn es einem nur um das Biken ginge, man die Zeit besser im Wald statt in Videokonferenzen verbringen könnte und das es einem wirklich um legale, naturverträgliche Lösungen geht... Das - also die teils feindseelige Haltung gegenüber den Bikern - ist mittlerweile in manchen Ämtern und auch insgesamt sehr viel besser geworden, war aber ein langer, mühsamer Prozess. Image der Biker und so. Da haben wir noch viel zu tun.
Nicht nur die Politik hat ein besonderes Augenmerk auf die Landeshauptstadt Stuttgart auch der private Naturschutz ist hier stark vertreten und soll - angeblich - u.a. für die oben genannten Anzeigen aufgrund vermasselter Eidechsen-Umzüge verantwortlich sein. Egal ob das stimmt oder nicht, klar ist, dass auch beim privaten Naturschutz im Freizeitkonzept-Prozess teils massive ideologische Hürden überwunden werden mussten und müssen, um sachlich über das eigentliche Thema reden zu können und das ist: Wenn es einem wirklich um die Natur geht, sollte man nicht ignorieren, dass es in Stuttgart zigtausend Biker und Bikerinnen gibt. Und man sollte auch nicht darauf hoffen, dass die verschwinden, nur weil man sich am liebsten eh alle Bürger aus dem Wald rauswünschen würde. Sondern gerade dann, wenn man wirklich an dem Wohl der Natur interessiert ist, sollte man an der zügigen Umsetzung legaler Lösungen interessiert sein, mit denen man sicherlich eher Einfluss darauf nehmen kann, wo Biker fahren und wo nicht. Die Situation weiter sich selbst zu überlassen oder ab und zu mit Abriss-Aktionen und Kontrollen gegen die Biker vorzugehen, hilft der Natur jedenfalls nicht. Im Gegenteil, dadurch ziehen sich die Bike- und Buddel-Aktivitäten immer weiter in den Wald zurück, wo sie weniger sichtbar sind und nicht so schnell auffallen. Leider ist gerade dort - also tief im Wald - die Natur oft besonders störanfällig. Leider musste man den Eindruck haben, dass es selbst den Damen und Herren vom privaten Naturschutz teilweise mehr um das Naturrecht geht, als um den angewandten Naturschutz selbst. Deutlich geäußert wurde immer wieder, dass man gegen Entscheidungen "für" die Mountainbiker juristisch vorgehen würde. Auch hier gibt es mittlerweile positive Tendenzen und teils erfreulich pragmatische Ansätze, aber wir werden sehen, wie es aussieht, wenn es an die Umsetzung geht.

Das mal als meine persönliche Einschätzung zum Thema "Einfluß von oben" und "Einfluß von unten" in Stuttgart.

Beides findet meines Erachtens nach statt und die besondere Gemengelage trägt dazu bei, dass man nicht wie in anderen Kommunen gemeinsame, pragmatische und nicht zuletzt im Sinne der Natur wirksame Lösungen in einem angemessenen Zeitraum findet, sondern - wie schon zuvor beim Woodpecker - jahrelang ehrenamtliches Engagement und Verwaltungskapazität vergeudet, aber auch Steuergelder und Zeit verschwendet.

Meine Möglichkeiten der Einschätzung sind natürlich nicht vollständig, aber ich begleite den Prozess jetzt seit 2014 und habe zumindest einen erweiterten Eindruck von dem, was vor und hinter den Kulissen läuft und nicht läuft.
 
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P.S.: Trotz allem finde ich es absolut positiv, dass es jetzt endlich konkret voran geht. Man wird sehen, ob es weitere Verzögerungen gibt und ob der jetzt gefundene Kompromiss (also z.B. die Auswahl zu legalisierender Trails) weiter beschnitten wird. Man wird sehen, ob das Ergebnis am Ende funktioniert. Aber immerhin sind wir mittlerweile aus der Aussitzen-Phase raus und jetzt auch aus der reinen Konzept-Phase.
 
P.S.: Trotz allem finde ich es absolut positiv, dass es jetzt endlich konkret voran geht. Man wird sehen, ob es weitere Verzögerungen gibt und ob der jetzt gefundene Kompromiss (also z.B. die Auswahl zu legalisierender Trails) weiter beschnitten wird. Man wird sehen, ob das Ergebnis am Ende funktioniert. Aber immerhin sind wir mittlerweile aus der Aussitzen-Phase raus und jetzt auch aus der reinen Konzept-Phase.
in jedem Fall besser als Stillstand. Wobei ich den Bikefrieden an sich ganz angenehm fand, nur was passiert wenn dieser plötzlich einseitig gekündigt wird haben wir ja erlebt.
Dann lieber irgendwann Rechtssicherheit, in der Hoffnung dass wir nicht ganz so schlecht wegkommen und was von den bisherigen Trails übrig bleibt respektive neu gebaut werden darf
 
in jedem Fall besser als Stillstand. Wobei ich den Bikefrieden an sich ganz angenehm fand,
Angenehm und schlau für alle Seiten: Verwaltung, Biker, Natur und andere Waldnutzer. Umso dümmer, dass er einseitig von der Stadt aufgekündigt wurde. Aber immerhin haben wir aus meiner Sicht bis auf Weiteres noch so eine Art Bikefrieden 3.0
Der Bikefrieden 1.0 vor dem Freizeitkonzept enthielt alle bestehenden Strecken. Ohne Differenzierung und auch ohne zeitliche Beschränkung, sondern "bis zu legalen Angeboten auf Trails“ (Link, S. 26 und 282), womit im Geiste der Vereinbarung gemeint war, dass es vor weiteren Sperrungen erst adäquate - also bedarfsgerecht in Art, Lage und Anzahl/Länge - Angebote geben muss. Und zwar nicht, weil man gegenüber den Bikern so furchtbar nett sein wollte, sondern weil es sonst nur wieder Ausweichbewegungen und Wildwuchs gibt.
Noch im Rahmen Freizeitkonzept wurde 2021 gemeinsam im Forum Freizeitkonzept als Ausnahme von dieser Regel entschieden, dass "besonders sensible Gebiete" auch damals schon ohne Angebote gesperrt werden dürfen. Das waren die Sperrungen mit Erklär-Schild und roten Kordeln und es betraf nicht nur Biketrails, sondern z.B. auch die Ägypterwiese. Ich nenne das mal Bikefrieden 2.0 (Link, S. 24 und 282). Parallel wurden die "Nimm Rücksicht"-Banner aufgehängt.
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Weil die "besonders sensiblen Gebiete" noch gemeinsam als Ausnahme von der Regel vereinbart wurden, fand der eigentliche, einseitige Bruch des Bikefriedens dann Anfang/Frühjahr 2023 statt, als Strecken in Schutzgebieten "strenger Landschaftsschutzgebiet" und damit auf ca. 50% der Waldfläche gesperrt wurde und zwar inkl. Verbotsschildern und Hanf-farbenen, später blauen Kordeln. Dass zeitgleich drei Trails "geöffnet" wurden, machte die Sache nicht viel besser, ließ sich aber sicherlich etwas besser verkaufen, weil immerhin Angebote, wenn auch nicht bedarfsgerecht in Art, Lage und Anzahl/Länge als Ersatz für die Sperrungen.
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50% der Fläche bedeutet aber glücklicherweise nicht 50% der Trails, denn ein Großteil der relevante Trails befindet sich in Landschaftsschutzgebieten und damit einer niedrigeren Schutzkategorie und werden aktuell nicht gesperrt. Hoffen und wünschen wir der Natur und uns, dass es so bleibt und der Bikefrieden 3.0 eingehalten wird, sonst droht wieder Alarm und Wildwuchs.
 
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@Hockdrik Danke für Deine Transparenz und das Teilen Deiner Einschätzungen und Erfahrungen; das finde ich beispielhaft und sehr hilfreich.

Wer mit der Situation in Stuttgart unzufrieden ist und sich ein bisschen vor Vorgestrigem gruseln will, schaut mal nach Sachsen, und zwar genau auf den Grundsatzerlass zur Anlage von Geländeradstrecken des für Wald und Umwelt zuständigen Ministeriums.
Da nützt es uns dann auch nichts, dass keine ausdrückliche 2-Meter-Regel im Waldgesetz steht...
 
2-Meter-Regel...pffff....da hat sich noch nicht einmal jemand die Mühe gemacht das genau (gerichtsfest) zu definieren. Lächerlich.
 
2-Meter-Regel...pffff....da hat sich noch nicht einmal jemand die Mühe gemacht das genau (gerichtsfest) zu definieren. Lächerlich.
Hm, lächerlich… so lächerlich, dass sie in BaWü z.B. die Vereins-basierte Jugendarbeit deutlich einschränkt.

Ich glaube eher, wir Biker sollten die lächerliche 2-Meter-Regel viel ernster nehmen. Und zwar nicht beim Radfahren im Wald, sondern wenn es um unsere Interessenvertretung geht.
 
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Hm, lächerlich… so lächerlich, dass sie in BaWü die Vereins-basierte Jugendarbeit deutlich einschränkt.

Ich glaube eher wir Biker sollten die lächerliche 2-Meter-Regel viel ernster nehmen. Und zwar nicht beim Radfahren im Wald, sondern wenn es um unsere Interessenvertretung geht.
Die einzigen die irgendwas ernst nehmen sind doch wir Biker. Wir schonen den Wald, werfen keinen Müll rein, hinterlassen keine Kippen und Scherben rund um die Grillstellen, kacken nicht rein und vermüllen alles mit Tempos nach dem abwischen, brauchen keine ausufernden Parkplätze, fahren nicht mit dem Harvester durch den Kräherwald, holzen nicht großflächig entlang der Gleise ab, spannen keine Drahtseile und rollen auch keine Stämme über Wanderwege.
Wir sind die Deppen die sich sogar noch mit Müllsammelaktionen bei der Stadt und dem Forst einschleimen und wofür? Trailfrieden? 2m-Regel? Am Arsch! Ich hab mir den Firlefanz 15 Jahre lang angeschaut, jetzt fahre ich wo ich Bock habe.
 
Die einzigen die irgendwas ernst nehmen sind doch wir Biker. Wir schonen den Wald, werfen keinen Müll rein, hinterlassen keine Kippen und Scherben rund um die Grillstellen, kacken nicht rein und vermüllen alles mit Tempos nach dem abwischen, brauchen keine ausufernden Parkplätze, fahren nicht mit dem Harvester durch den Kräherwald, holzen nicht großflächig entlang der Gleise ab, spannen keine Drahtseile und rollen auch keine Stämme über Wanderwege.
Alles richtig.
Ich hab mir den Firlefanz 15 Jahre lang angeschaut, jetzt fahre ich wo ich Bock habe.
Und jetzt? Was ist jetzt genau anders? Hast Du Dich die letzten 15 Jahre immer an die 2-Meter-Regel gehalten oder was willst Du uns sagen?

Ich hab doch extra für Dich oben geschrieben, dass wir die 2mR nicht im Wald ernst nehmen, uns aber (trotzdem) für ihre Abschaffung stark machen sollten.
 
Alles richtig.

Und jetzt? Was ist jetzt genau anders? Hast Du Dich die letzten 15 Jahre immer an die 2-Meter-Regel gehalten oder was willst Du uns sagen?

Ich hab doch extra für Dich oben geschrieben, dass wir die 2mR nicht im Wald ernst nehmen, uns aber (trotzdem) für ihre Abschaffung stark machen sollten.
Sorry, ich habe gestern nicht ganz geschnallt was du genau sagen willst und schneller geschrieben als gedacht. Bitte entschuldige.

Ich bin da voll bei dir, dieser 2m Schwachsinn gehört abgeschafft. Das ist so sinnvoll wie den Leuten zu sagen sie dürfen nicht bei Rot über die Straße gehen und dann gibt es nur Ampeln mit grün und lila.

Ich habe auch höchsten Respekt vor allen die sich an der Diskussion beteiligen und dabei nicht den Verstand verlieren. Bei dem was da in den letzten Jahrzehnten so gelaufen ist braucht man schon ein dickes Fell und Nerven wie Drahtseile wenn man den Verantwortlichen und Interessenvertretern gegenüber sitzt. Danke dafür!

Man muss sich das mal vorstellen, seit über 40 Jahren wird dieser Sport nun betrieben und wir müssen immernoch auf Knien rutschen um in den Wald zu dürfen. Kleines Gedankenexperiment: wieviel Fläche wurde in den letzten 40 Jahren in den Wäldern im Stuttgarter Umland (bzw. ganz B-W) für Autofahrer, Wanderer und Reiter abgeholzt, versiegelt oder umgewidmet? Wie würde der Wald und die politische Landschaft aussehen wenn man alle außer die Biker die letzten 40 Jahre lang ausgesperrt und verteufelt hätte?

Zu deiner anderen Frage, ja ich habe mich die letzten 15 Jahre an die 2-Meter-Regel gehalten. Ich bin nie auf Wegen gefahren die schmaler als 2m waren, weil diese nirgends definiert sind, weil niemand weiß wie man die 2m überhaupt misst und wie "schmal" und "Weg" in diesem Zusammenhang überhaupt definiert ist. Ich bin nie auf erkennbar als illegal gekennzeichneten Trails gefahren und habe da auch nie Wanderer getroffen (nur ihre Hindernisse und Hinterlassenschaften).
 
Ich habe auch höchsten Respekt vor allen die sich an der Diskussion beteiligen und dabei nicht den Verstand verlieren. Bei dem was da in den letzten Jahrzehnten so gelaufen ist braucht man schon ein dickes Fell und Nerven wie Drahtseile wenn man den Verantwortlichen und Interessenvertretern gegenüber sitzt. Danke dafür!
:daumen: 👍
Man muss sich das mal vorstellen, seit über 40 Jahren wird dieser Sport nun betrieben und wir müssen immernoch auf Knien rutschen um in den Wald zu dürfen.
Auch wenn ich grundsätzlich bei dir/euch bin, allerdings, wenn es bestimmte Regelungen oder Gesetze gibt, dann sind diese einmal zu akzeptieren. Ob man sie dann befolgt ist wieder eine andere Sache...
Also wenn etwas verboten ist, dann kann man, im Rahmen des demokratischen Prinzip, dagegen vorgehen.

Kleines Gedankenexperiment: wieviel Fläche wurde in den letzten 40 Jahren in den Wäldern im Stuttgarter Umland (bzw. ganz B-W) für Autofahrer, Wanderer und Reiter abgeholzt, versiegelt oder umgewidmet? Wie würde der Wald und die politische Landschaft aussehen wenn man alle außer die Biker die letzten 40 Jahre lang ausgesperrt und verteufelt hätte?
1) das war einmal. Damals hat man sich nicht all zu viel um Umwelt oder Naturverträglichkeit gekümmert.
2) man wollte es so. Schneller, sicherer und gemütlicher von A nach B zu kommen (Auto, Wanderer).
3) seit einiger Zeit ist man da schon sensibler. Es wird eben nicht mehr alles genehmigt, es gibt sehr viele (Umwelt- und Naturverträglichkeits-)Auflagen und mehr Mitsprache bei Beteiligten (Einsprüche inkludiert), was auch die Verfahren verlängert).

Jetzt versteift man sich natürlich darauf, dass bestimmte Gruppen zwar ein Recht hatten (KFZ, Wanderer), aber das man jetzt ganz genau "hinschaut" was gebaut werden darf. ZB weil Neu- oder -ausbauten viel schwieriger zu genehmigen sind (Genehmigungsverfahren, Einspruchsrechte, Auflagen, gesetzliche Regelungen, Mitsprache, Anhörungsrecht etc).

Daher ist deren Anliegen, es sollte beim Status Quo bleiben. Im Besten Falle noch Rückbauten, also Renaturierung. Wenn dann jetzt noch zusätzliche Forderungen oder Gruppen kommen, die ohnehin schon (seit 40 Jahren) ausgesperrt und verteufelt wurden, dann würde das der Natur schaden. Und das wollen sie nicht.

Wobei natürlich dahin gestellt bleiben kann, wie sehr MTB der Natur schadet. Einige Studien (ua von der Dimb oder von dieser in Auftrag gegeben) "beweisen" ja, dass die Naturverträglichkeit sehr gut ist oder kaum ins Gewicht fällt. Zumal MTB=Erholung, Stressabbau, sportliche Betätigung=gesund für Geist und Körper....

Was daher, wie so oft, nur bleibt, ist, dass MTB die Wanderer, Ausflügler, Spaziergeher stören oder erschrecken.

Bezüglich Ausbau der Wanderstrecken: Auch ich hielt das immer für problematisch. Da wurden um teures Geld, Straßen errichtet, Zubringerwege angelegt, Stromleitungen gelegt, Dieslaggragatoren für den Betrieb der Hütte angeschafft, mitunter Lifttrassen errichtet, Speicherseen bzw Löschteiche angelegt; und diese Wanderwege müssen mitunter auch noch, zum Teil mit schwerem Gerät, gepflegt und instand gehalten werden.

Aber auch hier gilt, es war offensichlich der Wunsch Vieler bzw der Vereine, so etwas anzulegen, anstatt wie es früher üblich war, selbst Berg hoch zu gehen und sich sein Essen und Trinken, mitunter seinen Schlafsack etc, selbst mitzunehmen.

Ich für meinen Teil brauche keine extra angelegten, glatt geleckten Murmelbahnen, Sendeanlagen, Schiflugschanzen oder Mannshohe Wände. Ich nutze die vorhandenen Strecken, seien sie entstanden oder als Naturwanderweg angelegt.
 
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