26.07. 12:00 Geyser Pass in den La Sal Mountains, 3200m
In Moab ist's immer noch zu heiss zum radeln: Sommer halt und definitiv off-season. Auf Slickrock/Amasa/Ahab/Undwiesiealleheissen wäre man derzeit vermutlich alleine unterwegs. Das schenken wir uns einfach mal, hatten wirklich genug Hitze in den letzten Wochen. Ist zwar irgendwie schade, aber das "wichtige" Trailzeugs kenn ich sowieso schon vom letzten Besuch. Ein Enchilada-Shuttle in die La-Sal-Mountains gönnen wir uns natürlich trotzdem, ist es doch ausgesprochen nützlich als Kickstart für die nächste Etappe hinüber nach Colorado. Wie man an der "Zuladung" erkennen kann, ist in Moab derzeit wirklich nix los. Zur Hauptsaison schaufeln sie hier täglich bis zu vierhundert Leute zum Trailhead, wir sind heute zu dritt.
Hier oben am Warner Lake ist's auch gleich mal angenehm frisch, kein Vergleich mit der Gluthitze unten im Tal. Darauf eine Brezn! Geschmack? Naja... dazu sag ich jetzt mal nix. Aber die Form passt immerhin halbwegs.
In normalen Jahren hätte uns das Shuttle bis ganz hinauf zum benötigten Geyser-Pass gefahren. Aber 2019 verlief in Utah alles andere als normal, teils gab es hier viermal so viel Schnee wie im Durchschnitt. Selbst Ende Juli sind noch einige Skigebiete in Betrieb (ohne Gletscher) und die oberste Sektion der La-Sal-Mountains und des Enchilada-Trail-Systems bleibt gesperrt.
Uns macht das relativ wenig, können wir uns so doch durch die alpin angehauchten Trails rund um die Warner- und Oowah- und Clarke-Lakes aus eigener Kraft nach oben arbeiten.
Amerikanischer Uphill halt... geht erst mal zweihundert Meter runter. Genauso würde ein amerikanischeer Downhill erst mal zweihundert rauf gehen. Daran muss man sich wirklich gewöhnen in diesem Land. In den Alpen ist sowas immer ne klare Sache, hier dagegen... naja... eher unscharf.
Aber tendentiell...
... fahren wir schon eher bergauf.
Die Berge sind auch typisch amerikanisch: kratzen beinahe an der Viertausendermarke und sind doch nur rundgebuckelte, halbwegs öde Schotterhaufen.
Beim Mittagspicknick auf dem Geyser-Pass kommt man sich pusteblumenwiesentechnisch gesehen schon beinahe vor wie daheim. Die durstigen roten Sandsteincanyons und endlosen Plateaus und Tiefebenen liegen nun wohl endgültig hinter uns... und Utah ist auch bald zu Ende.