Eierlegende Wollmilchsau - Gravel oder doch was anderes?

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Hallo zusammen

Nachdem ich hier schon seit Längerem interessiert mitlese, ist nun der Moment gekommen, meinen Ersten Beitrag zu verfassen.

Ausgangslage:
Ich war bereits in meiner Kindheit mit meinem ungefederten "MTB" auf Wanderwegen unterwegs (bin in den Alpen aufgewachsen). Nach dem Umzug in die Stadt (Studium) wurde mir der (mittlerweile viel zu kleine) Bock geklaut (wurde in der Zwischenzeit als Stadtrad verwendet), danach verlor ich das Hobby komplett aus den Augen und kam erst vor ca. 5 Jahren wieder auf den Geschmack.

In meiner Naivität kaufte ich mir dann im Herbst 2015 - ohne mich gross darüber zu informieren - auf Anraten von 2 Freunden ein Canyon Spectral, Grösse L. Natürlich musste es ein Fully sein, natürlich aber möglichst günstig (so direkt nach dem Studium...), weshalb ich mir die Wahl damals relativ einfach machte. Der eine Freund ist ziemlich genau gleich gross (190cm) wie ich - wird schon passen.
Und es passte, und das tut es nach wie vor. Nachdem ich hier im Forum die verschiedenen Geschichten zu Kettenstreben, Canyon-(Nicht-)Service, Lieferzeiten etc. durchgelesen hatte, stand für mich fest: Ich hatte grosses Glück. Das Spectral tut seinen Dienst bis heute einwandfrei, und das ganz ohne regelmässige Pflege oder Service (Bremsen mal ausgenommen).

Meine Touren bestanden bisher immer aus möglichst einfachem Uphill (wenn möglich asphaltierte Strasse abseits vom Strassenverkehr) und einer Abfahrt mit möglichst hohem Trail-Anteil (bis max. S3, lieber einfacher). Damit liegen in der Zwischenzeit Tagesleistungen bis 2500hm und 80km drin. Ich mache mit dem Spectral Touren von zuhause aus (Region Zentralschweiz), war damit aber auch schon mehrmals in den "richtigen" Alpen sowie in Finale, Toskana, Elba etc.

Und jetzt?
Ich werde in absehbarer Zeit meine Tourenplanung umstellen müssen: Nachwuchs kündigt sich an, und mit dem Kinderanhänger möchte ich keinen S3-Trail runterstolpern ;-) Ganz nach dem Motto n+1 muss also der Fuhrpark erweitert werden, und da sich auch mein Citybike langsam in seine Einzelteile auflöst, soll es die Eierlegende Wollmilchsau werden.

Nach langer Recherche und Hin-und-Her-Überlegen lande ich immer wieder beim Thema Gravel. Da ich aber - trotz durchwegs positiven Erfahrungen - von einem neuerlichen Blindkauf absehen möchte (es darf durchaus wieder ein Versender-Rad werden), würde ich gerne auf das Wissen und die Erfahrungen des Forums zurück greifen.

Meine Anforderungen:
  • Pendeln zur Arbeit (flache 10km pro Weg), teilweise mit Kinderanhänger (da wird es wohl ein Thule)
  • Flache Touren mit dem Anhänger, über Asphalt, Rad- und Schotterwegen etc.
  • Tagestouren auch über Strassen-Alpenpässe (mein Vergangenheits-Ich wird mich dafür auslachen...), teilweise alleine, teilweise mit Kinderanhänger (nicht am Wochenende ;-))
  • Mehrtages-Touren mit Gepäck ("Bikepacking")
Ich habe lange überlegt, ob es nicht auch ein Touren-Bike werden könnte, aber da es mich mehr und mehr reizt, auch die bekannten Strassenpässe mal mit dem Fahrrad anzugehen....ihr seht, genau darum lande ich immer wieder beim Gravel. Was ich nicht brauche ist eine Unterstützung in Form von E - dies verschiebe ich dann auf die Rentner-Zeit.

Ich sass in meinem ganzen Leben wohl noch keine 10 Minuten am Stück auf einem Rennrad, darum habe ich keine Ahnung, ob mir eine Rennrad-ähnliche Sitzposition überhaupt taugen könnte. Bevor ich mich zu irgend einem Kauf entscheide, steht also bestimmt noch eine Testfahrt an, die in meiner Region aber leider gar nicht so einfach zu organisieren ist.

Was ich mir vom Forum wünsche:
  • Jemanden, der mir das Ganze rausredet und mich überzeugt, beim jetzigen City-Bike zu bleiben.
  • Jemanden, der mich von einer anderen Räder-Gattung überzeugt, die besser zu meinen Anforderungen passt als ein Gravel.
  • Jemanden, der mir konkrete Vorschläge für ein bestimmtes (Gravel-)Modell unterbreitet.
Ich weiss, im Moment ist die gesamte Branche ziemlich ausverkauft, aber da ich keine Eile habe steht ein allfälliger Neukauf aber wohl erst für Frühjahr 2021 an. Budget maximal 2000 Euro, lieber weniger. Ein Gebrauchtkauf ist natürlich auch eine Option, ein Selbstaufbau aufgrund von fehlendem Wissen und fehlendem Werkzeug eher weniger.

Danke bereits im Voraus für eure Hilfe!

Gruss,
tittli
 
Servus. Du sagst ziemlich hoher Trail-Anteil. Warum dann nicht gleich ein Hardtail. Gute Kontrolle mit breitem Lenker. Außerdem die Möglichkeit alle Anbauteile für Touren zu montieren. Federgabel, breitere Reifen. Weniger Ermüdung, mehr Komfort.
 
Servus. Du sagst ziemlich hoher Trail-Anteil. Warum dann nicht gleich ein Hardtail. Gute Kontrolle mit breitem Lenker. Außerdem die Möglichkeit alle Anbauteile für Touren zu montieren. Federgabel, breitere Reifen. Weniger Ermüdung, mehr Komfort.
So wie ich das verstanden habe gilt das mit dem hohen Trailanteil für die MTB Touren mit seinem Spectral.
Denke daher dass da ein Rennrad/Gravel bike schon ziemlich gut passt.
Die Frage ist ob es wirklich ein Gravel sein muss, bei wenig Forststraße etc. ist ein Rennrad einfach nochmal effizienter. Auf dem Gravel sitzt man dafür normalerweise ein bisschen bequemer, ist also für die tägliche Pendelei etc. wahrscheinlich angenehmer.
 
Gravel: Da habe ich (noch) kein Interesse, weil ich dem Lenker im Gelände nicht traue. Rennrad fahre ich sehr gerne, kann mir das mit dem Lenker im Gelände nicht vorstellen.

Anhänger: Bist du sicher, dass du den Alpenpass mit dem Kinderanhänger fahren willst? Ich denke an die Sicherheit, nicht, dass die Watt auf den Pedalen fehlen :)

Was spricht gegen eine Inspektion des Spectral? Bring das Teil auf Vordermann. Da kann dann auch dein Kind mitfahren. Dann könntest du dir für dein Alpenstraßen-Vorhaben ein Rennrad / Gravel zulegen. Das passt auch preislich für ein ordentliches Rennrad.
 
Meine Anforderungen:
  • Pendeln zur Arbeit (flache 10km pro Weg), teilweise mit Kinderanhänger (da wird es wohl ein Thule)
  • Flache Touren mit dem Anhänger, über Asphalt, Rad- und Schotterwegen etc.
  • Tagestouren auch über Strassen-Alpenpässe (mein Vergangenheits-Ich wird mich dafür auslachen...), teilweise alleine, teilweise mit Kinderanhänger (nicht am Wochenende ;-))
  • Mehrtages-Touren mit Gepäck ("Bikepacking")
Hardtail. Die Übersetzung eines MTB ist auch besser geeignet irgendwas durch die Gegend zu ziehen. Bergab abseits von glatten Pisten biste auch schneller, weil Federgabel und breiter Lenker.

aber da es mich mehr und mehr reizt, auch die bekannten Strassenpässe mal mit dem Fahrrad anzugehen.
Kauf Dir noch ein einigermaßen günstiges Rennrad für sowas. Dann kannste die Straßenpässe tatsächlich auch genießen anstatt mit einem suboptimalen Gefährt Abstriche in Kauf nehmen zu müssen.
 
Leg dir ein gebrauchtes Rennrad zu, da gibt es gute Angebote ab 300 € mit dreifach Kurbel. Mit einer passenden Kassette kommst du die Alpen hoch. Als alltagsrad ist meiner meinung ein trekkingrad unschlagbar. Die bekommst du im Moment gebraucht auch super, da viele auf e-bike umsteigen. 2 Räder sind besser als eins. Gib mir noch etwas Zeit, dann finde ich auch gründe für ein viertes.
 
Danke für eure Antworten.

Hmm...dass mir hier tatsächlich ein Rennrad empfohlen wird, damit hätte ich wirklich nicht gerechnet...:D

Servus. Du sagst ziemlich hoher Trail-Anteil. Warum dann nicht gleich ein Hardtail. Gute Kontrolle mit breitem Lenker. Außerdem die Möglichkeit alle Anbauteile für Touren zu montieren. Federgabel, breitere Reifen. Weniger Ermüdung, mehr Komfort.

Hatte zuerst auch an ein Hardtail gedacht. Kam dann zum Schluss, dass dieses zu "ähnlich" ist wie mein Spectral, und ich möchte mit dem neuen Rad eine gewisse "Strassen-Effizienz" erreichen. Das habe ich mit einem Hardtail nicht.

So wie ich das verstanden habe gilt das mit dem hohen Trailanteil für die MTB Touren mit seinem Spectral.
Denke daher dass da ein Rennrad/Gravel bike schon ziemlich gut passt.
Die Frage ist ob es wirklich ein Gravel sein muss, bei wenig Forststraße etc. ist ein Rennrad einfach nochmal effizienter. Auf dem Gravel sitzt man dafür normalerweise ein bisschen bequemer, ist also für die tägliche Pendelei etc. wahrscheinlich angenehmer.

Ein Rennrad bindet mich halt an die Strasse, und das möchte ich vermeiden. Ein Gravel bietet die Flexibilität, auch mal einen (einfachen) Trail mitzunehmen (hab im Frühjahr einen Italiener beobachtet, mit dem Gravel auf dem Trail...das hat mich richtig beeindruckt ;-)).
Irgendwie lässt es mein Kopf auch nicht zu, mich mit dem Thema Rennrad zu befassen, nachdem ich mich immer über Rennrad-Fahrer lustig gemacht habe...bei einem Gravel ist das leichter, auch wenn es optisch einem Rennrad stark ähnelt :D
Auch bilde ich mir ein, dass ich mich bei einem Gravel noch nicht mit dem Thema Klickpedale beschäftigen muss. Beim Rennrad ist das wohl unausweichlich...

Anhänger: Bist du sicher, dass du den Alpenpass mit dem Kinderanhänger fahren willst? Ich denke an die Sicherheit, nicht, dass die Watt auf den Pedalen fehlen :)

Nein, sicher bin ich nicht. Ganz sicher werde ich nicht an einem sonnigen Sonntag den Stelvio hochstrampeln. Aber es gibt - gerade auch in meiner Region - verschiedene kleine Übergänge ohne viel Verkehr.

Leg dir ein gebrauchtes Rennrad zu, da gibt es gute Angebote ab 300 € mit dreifach Kurbel. Mit einer passenden Kassette kommst du die Alpen hoch. Als alltagsrad ist meiner meinung ein trekkingrad unschlagbar. Die bekommst du im Moment gebraucht auch super, da viele auf e-bike umsteigen. 2 Räder sind besser als eins. Gib mir noch etwas Zeit, dann finde ich auch gründe für ein viertes.

Thema Rennrad siehe oben.
Ein Trekkingrad für den Alltag habe ich mir auch überlegt. Aber "nur" für den Alltag brauche ich kein neues Rad, der Arbeitsweg alleine geht auch (noch) mit dem bestehenden Citybike.

Bin weiterhin für jeden konstruktiven Vorschlag dankbar!

Gruss,
tittli
 
ich möchte mit dem neuen Rad eine gewisse "Strassen-Effizienz" erreichen. Das habe ich mit einem Hardtail nicht.
Kommt darauf an. Leicht laufende Gravelreifen drauf, vielleicht ein größeres Kettenblatt vorne mit 34 oder gar 36 Zähnen, Aero-Aufsatz für gegen den Wind und zur Entspannung der Hände.
Gravelbikes sind (bis auf einige Ausnahmen) quasi leicht offroad-taugliche Rennräder. Ok auf Asphalt, ok auf relativ glatten Schotterpisten, geht grade noch so auf grobem Schotter und macht nicht mehr wirklich Spaß auf allem was tatsächlich rumpelig ist. Mit einem HT kannste ähnlich gut bergauf fahren und deutlich schneller bergab, weil Federgabel und besserer Griff am Lenker.

Aber wenn Du Dich eh schon auf ein Gravel eingeschossen hast, dann brauchste ja eigentlich nicht mehr fragen. Zumindest nicht im Bereich MTB-Kaufberatung.
 
Mein Tipp ist das Gravelbike. Die Kategorie ist natürlich weit gefasst, aber es ist genau das was du suchst.
Man ist für abwechselnde Untergründe sucher effizient aufgestellt. Ich hab selbst eins und mache damit Crosscountry touren (die anderen fahren dann ein Xc Ht) oder auch mal Rennradtouren. Achte nur auf genug spreizung und am besten 2x11 oder mehr.

Teste aber mal den Rennradlenker und Sitzposition.

Und bedenke wie eu den anhänger dranbekommst und daran, dass sich der Vorteil vom Aerolenker und leichten Rad natürlich wesentlich weniger auswirkt man man nen hänger dran tut.

Das Gravelbike ist aber felxibel genug um daraus schnell ein stadtrad zu machen
 
Ich würde auf jeden Fall vorher mal eine längere Tour einen Rennlenker und die Geometrie eines Gravelbikes fahren. Vom MTB kommend kann der schmale Lenker und die tiefe Haltung stören. Ich habe kein Gravelbike, fahre aber am RR einen breiten DropBar Lenker. Das Gravelbike ist mit Sicherheit sportlicher, schneller und direkter, als das Trekkingrad. Für die Touren mit dem Anhänger fährt sich das Trekkingbike oder ein straßenoptimiertes Hardtail sicher entspannter. Ich fahre Alltagsstrecken mit dem Hardtail mit Tourenreifen und 100mm Federgabel und bin damit sehr zufrieden. Trotzdem kommt bei Zeiten auch noch ein Gravelbike in den Schuppen. Dies dann für sportlichere Touren auf reinen Forst- und Waldwegen. Schwere Entscheidung...

Du brauchst mindestens zwei neue Fahrräder.
 
Mein ideal für dich wäre folgendes:
Gravelbike aus Alu
2x11, 2x12 zur Not 1x12. Achte vor allem auf den kleinsten gang. Die normale 50/34 mit 11-34 Rennrad`abstufung langt für mich zb nicht. da die zu hoch übersetzt ist. Vorne müsste man halt 30 46 oder sowas draus machen.
hydr. Scheibenbremsen
Rahmen mit vielen Gewinden und befestigungsmöglochkeiten
Steckachse
Ansteckbare Schutzbleche.
Ansteckbares Licht

Teste aber Den Lenker und lass dich gut beraten wegen geometrie .

Passendes Gravekbike fällt mir aus dem Stehgreif nicht ein.
 
Ein Randonneur, neuerdings Gravel ist ein super Alltagsrad für den Arbeitsweg... Hab selbst schon Cross/Trekkingrad und Rennrad durch... Das Gravelbike ist im Straßenverkehr durch die aufrechtere sitzposition viel besser bzgl. Übersicht, dadurch sicherer und immernoch deutlich schneller und spaßiger als das Trekkingrad.
... Gerade die Einschränkung von Rennrad bzgl. Schlechtem, vor allem losen untergrund, waren für mich der absolute Hauptgewinn.

... Was es mMn nicht gescheit kann ist n Anhänger... Kann ich mir bei der Übersetzung überhaupt nicht vorstellen, und auch bzgl. Handling wenn da noch n Anhänger von hinten schiebt beim bremsen, möchte ich nicht nen rennlenker/rennradlenkwinkel in der Hand haben.
... Im Flachland evtl. Ok

Wenn ich zwei Räder haben könnte und es nicht geklaut würde: Gravel für Stadt, Arbeit, Kondition, Touren... 140mm Hardtail für den Spaß.
... Derzeit sinds aber 4... Trekking, gravel, AM-Hardtail, und Enduro

Wenn Gravel wirst du vermutlich nicht um ne andere Übersetzung rum kommen für den kinderanhänger... 2x11 und dann z. B. Ne 2x10 28/40 XT Kurbel nehmen

24/36/48 aus dem Trekking Bereich ist da halt einfach fast unschlagbar... Nur schwerer ans Gravelbike zu bekommen... Gibt glaub einfach keine Hydraulik-3fach-Rennradshifter
 
Gäbe sonst ja noch die Möglichkeit eine Flatbar am Gravel bike zu fahren (specialized diverge gibt's so z.B auch Standardmäßig).
Wär glaube ich in deinem Fall ein guter Kompromiss, vor allem wenn du keine "aktive" Federung brauchst.
 
Aber wenn Du Dich eh schon auf ein Gravel eingeschossen hast, dann brauchste ja eigentlich nicht mehr fragen. Zumindest nicht im Bereich MTB-Kaufberatung.

Wenn ich mich schon auf ein Gravel eingeschossen hätte, hätte ich hier nicht nachgefragt und um verschiedene Meinungen gebeten. Ein Gravel ist halt das Ergebnis meiner Recherche und meiner Überlegung, und dieses Ergebnis versuche ich hier zu verifizieren bzw. falsifizieren.

Gravelbikes sind (bis auf einige Ausnahmen) quasi leicht offroad-taugliche Rennräder. Ok auf Asphalt, ok auf relativ glatten Schotterpisten, geht grade noch so auf grobem Schotter und macht nicht mehr wirklich Spaß auf allem was tatsächlich rumpelig ist.

Beruht dies auf eigene Erfahrungen? Weil ich eine solche Aussage zum ersten Mal lese. Aber hier bleibt wohl wirklich nichts anderes übrig, als eine Probefahrt zu organisieren.

@hansmeier2018
Danke für diese Angaben. Muss mal versuchen, mich mit den Schaltungen zu befassen. Wenn ich deine Zahlen lese weiss ich zwar was gemeint ist, einschätzen was sie bedeuten kann ich aber leider nicht. Vielleicht fällt dir ja doch noch ein konkretes Modell ein :)

@LeaLoewin
Danke für diesen Hinweis, daran hatte ich nicht gedacht. Muss ich wohl für die Alpenpässe den Anhänger doch zuhause lassen ;) Ob ich mich mit dem Lenker anfreunden kann (und dies auch mit Anhänger funktioniert) muss ich herausfinden. Problem: ich arbeite Di - Sa, und viele Händler haben am Montag Ruhetag...

@FatRadler
Ich möchte hier keine neue Diskussion lostreten, aber da fehlt die eine Hälfte der Gabel. Man hört und liest ja viel Positives darüber, aber die Dinger sehen für mich so dermassen bescheuert aus, dass ich sowas nie fahren werde (sag niemals nie...).
Abgesehen davon, was ist das für ein Segment?

Gäbe sonst ja noch die Möglichkeit eine Flatbar am Gravel bike zu fahren (specialized diverge gibt's so z.B auch Standardmäßig).
Wär glaube ich in deinem Fall ein guter Kompromiss, vor allem wenn du keine "aktive" Federung brauchst.

Daran habe ich auch schon gedacht. Dafür müsste man wohl - falls nachgerüstet - auch die Brems- und Schalthebel tauschen, oder?

Hinter diese Aussage steckt etwa so viel Wahrheit, wie hinter: "Eine Einwegtüte kann man nur einmal verwenden"

Was stimmt an dieser Aussage nicht? Ein Rennrad ist für die Strasse gemacht und hat auch da seine Stärken. Natürlich verbietet mir niemand, mit dem Rennrad auf eine Schotterstrasse oder sogar auf den Trail zu fahren. Aber will ich das? Ich fahre schliesslich auch nicht mit dem Smart ins Gelände (oder mit dem Range Rover in die Stadt *hust").

Gruss,
tittli
 
Beruht dies auf eigene Erfahrungen? Weil ich eine solche Aussage zum ersten Mal lese.
Ich befasse mich seit ca. einem Jahr wieder mit dem Thema Fahrrad und bin ähnlich wie Du auf der Suche nach meiner eierlegenden Wollmilchsau auf den Gravel-Trend aufmerksam geworden. Dann habe ich lange hin und her spekuliert und Anfang des Jahres günstig ein gebrauchtes Cyclocross-Rad gekauft, 40er Reifen drauf und das ist jetzt mein Gravel für Pendeln, Touren, Bikepacking. Dazu habe ich noch ein 130mm Trail Fully.

Was ich Dir sage ist nüchterne, marketingfreie, von allerlei Influencer-Bullshit gefilterte Analyse. 99% der Gravelbikes sind leicht modifizierte Rennräder. Die sind leicht, steif und damit effizient auf allem was einigermaßen glatt ist. Sobald Schläge mit dazu kommen, und da reicht schon grobes Kopfsteinpflaster, wird es unschön. Klar kann man auch das fahren, aber man muss langsamer tun und wird trotzdem ordentlich durchgerüttelt. Mit einem 29er MTB, meinetwegen sogar ungefedert, rollst Du da ungerührt drüber, wo das Gravel übel rüttelt. Deswegen machen sich ja viele deutlich dickere Reifen und irgendwelche sonstigen Federungen an die Gravels.

Ein Nachteil bei MTB sind die doch sehr eingeschränkten Übersetzungen. MTB sind deutlich untersetzt und damit gut für steile dauerhafte Anstiege, auch mit Zusatzgewicht. Bergab ist es dann eh wurscht, weil da muss man nicht treten. Das ist für flache Straßen dann oft zu wenig und es gehen einem die Gänge aus, will man Druck machen.

Bei Gravels muss man aufpassen, dass man nicht reine Rennradschaltungen mit reinen Rennradübersetzungen abbekommt. Ich hab z.B. vorne 50/34 hinten 11/32. Mein leichtester Gang ist also immer noch über- statt untersetzt. Das ist hart will man mit Zusatzgewicht längere starke Steigungen bewältigen. Dafür kann ich auf abschüssigen Straßen bis über 50 km/h noch drücken. Ich bräuchte her vorne eine 46/30 oder ein 1fach System mit 38, 40 oder 42er Kettenblatt.

Langer Rede kurzer Sinn, für Deine Bergaspirationen mit Kinderanhänger wäre der Übersetzungsbereich einer MTB-Schaltung sinnvoller. Auf Schotter bergab biste mit einem MTB schneller und dabei weniger durchgerüttelt. Der MTB-Lenker bietet die deutlich bessere Kontrolle über das Rad. Die ganzen Pro-Argumente für den Rennradlenker, die immer so angeführt werden, kann ich kontern. Gibt da ne ausführliche Streiterei im Gravel-Forum zu.

Wie schon gesagt, Straßeneffizienz liegt viel an den Reifen und an der Körperhaltung. Gegen den Wind geht nichts über Aero-Aufsatz. Richtig eingestellt ist der sogar super bequem. Ein leichtes HT mit passender Übersetzung, leichter Bereifung und nem Aero-Aufsatz wäre vermutlich eine sehr gute Eierwollmilchsau.
 
@FatRadler
Ich möchte hier keine neue Diskussion lostreten, aber da fehlt die eine Hälfte der Gabel. Man hört und liest ja viel Positives darüber, aber die Dinger sehen für mich so dermassen bescheuert aus, dass ich sowas nie fahren werde (sag niemals nie...).
Abgesehen davon, was ist das für ein Segment?

Das ist ein XC Race Bike, also ein CC, Unterschied zu meinem CC (drittes von links)

sind, breitere Auswahl der Reifen, die Federgabel und die Lenkerform. Diese ermöglichen anspruchsvolleres Gelände komfortabel aber auch sicherer zu bewältigen.
Je nach Hersteller sind kleine Unterschiede in der Geo angesagt.

Das Carbon 5 zB. gibt es auch mit herkömmlicher Federgabel, ...langweilig. ?

Ach so, ein Gravel-Bike gehört eigentlich auch zur CC-Familie., auch da sollte man auf die Geo achten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie schon gesagt, Straßeneffizienz liegt viel an den Reifen und an der Körperhaltung. Gegen den Wind geht nichts über Aero-Aufsatz. Richtig eingestellt ist der sogar super bequem. Ein leichtes HT mit passender Übersetzung, leichter Bereifung und nem Aero-Aufsatz wäre vermutlich eine sehr gute Eierwollmilchsau.
Dazu will och kurz meine meinung kuntgeben:
Wenn man an ein mtb nen aeroaufsatz dranbaut, kann man besser den rennradlenker nehmen.
Mit so nem Aufsatz kann man mämlich nicht bremsen und richtig effektiv wird der halt erst wenn man ihn den großteil der Zeit nutzt.



Die Sram Force eTap AXS ist für mich die beste Gravelschaltung nur teuer und elektrisch.Spreizung und Gänge sind ideal.

Sonst musst du vorne einfach ne 30/46 kurbel und hinten was mtb mäßiges wie 11-33 bis 10-36 nehmen, das wird billiger passt genau. Gibt es nur kaum serienmäßig verbaut
 
Wenn man an ein mtb nen aeroaufsatz dranbaut, kann man besser den rennradlenker nehmen.
Mit so nem Aufsatz kann man mämlich nicht bremsen und richtig effektiv wird der halt erst wenn man ihn den großteil der Zeit nutzt.
Der Rennradlenker ist nur Aero, wenn man runter und tief geht. Das ist auf Dauer nicht zu halten bzw. einfach unbequem. Und der Aero-Aufsatz ist sofort effektiv wenn man gegen den Wind fahren muss. Bergab muss man nicht aero sein als Normalradler und bergauf ist man eh langsam.
Völlig unabhängig vom darunter verbauten Lenker ist ein Aero-Aufsatz echt super um die Arme da mal abzulegen. Das ist auf Touren gold wert.
 
Der Rennradlenker ist nur Aero, wenn man runter und tief geht. Das ist auf Dauer nicht zu halten bzw. einfach unbequem. Und der Aero-Aufsatz ist sofort effektiv wenn man gegen den Wind fahren muss. Bergab muss man nicht aero sein als Normalradler und bergauf ist man eh langsam.
Völlig unabhängig vom darunter verbauten Lenker ist ein Aero-Aufsatz echt super um die Arme da mal abzulegen. Das ist auf Touren gold wert.
untere Position beim Rennradlenker hat man doch immer wenn man schnellfährt oder gut bremsen möchte also gerade berg runter.Wie bequem das ist hängt natürlich von der gewohnheit und passenden geo ab.
Bergab lohnt sich aero doch viel mehr als bergauf.
Ein aero aufsatz ist doch nicht sofort effektiv.
Eher nur effektiv,wenn man ihn benutzt und dann verzichtet man zum teilen aufs lenken und komplett aufs bremsen.

Rennradlenker hat auch drei griffpositionen um wich abzuwechseln.
Ab ca 15kmh ist der Windwiderstand der größte Widerstand das lohnt sehr schnell.

Nicht falschverstehen. Ich find den Aeroaufsatz am mtb gut, wenn man es upgraden oder umfunktionieren möchte.
Aber ein mtb zu kaufen um dann vor allem mit aeroaufsatz zu fahren halte ich für schwachsinnig.
Der lenker mit bremse etc. ist immer noch im wind
 
Eierlegende Wollmilchsau hat noch nie getaugt.
Klar geht nen Kinderhänger am Rennrad, hab auch schon ne Mama damit zur Musikschule kommen sehen.
Ich mach den lieber hinters alte Hardtail, 3x9 XT und Scheibenbremse.
Kein Streß bei Hügeln, merkt man kaum.
Kein Streß beim anfahren, schön kurz.
Arg schnell brauchst du eh nicht, hab nen Burley Dlite mit Federung, trotzdem schüttelt es den Kleinen dadrin und es gibts gemecker.
Ahso Reifen 26x2,35 Crazy Bob, rollt besser als das City/Treckingrad meiner Frau, inclu Komfort ;-)

Gravel im Gelände, mal nach GMBN Blake Samson suchen.
Ist im Grunde nen 90er Jahre MTB mit breiter Dropbar, lol.
Also Gravel mit gradem Lenker nen 1zu1 90er MTB. ;-)
 
man muss es schlicht probieren... ein gut passend eingestelltes Rennrad und je nach dem wie Tief man den Lenker schraubt, mit ein bisschen Eingewöhnung, kann man den Unterlenker fast beliebig lange fahren.

die Kraft die man in Händen, Armen und Rücken braucht um den Oberkörper zu halten ist primär von der Kraft abhängig die man dauerhaft in die Pedale kloppt.
... wenn man mehr drückt, drückt man den Oberkörper auch noch bei "sportlicherer" Sitzposition stark genug hoch um die Hände zu entlasten.

richtig grober Schotter ist mit allem unter 2,4er Breite Müll... aber normal wurzeliger Singletrack in der mehr oder weniger Ebene, macht richtig spaß... ist halt fahrtechnik, statt draufhalten.
... dafür fliegt es halt bei normalen Waldwegen... fahr damit regelmäßig auch 40-50kmh bergab auf Schotter... und auf der straße läuft es in der Ebene halt auch ohne Stress 35-40 mit Reserven für Gegenwind

... das XC ist auf der Waldautobahn fast genau so schnell und auf dem Singletrail schneller... auf der Straße stinkt es halt total ab... vor allem bei Gegenwind

Flatbar-Gravel /Fitness-Bike/Cross-Bike macht halt nur extrem eingeschränkt Sinn ... kann genau das Richtige für dich sein, aber du gibst halt die ganzen Aero-Vorteile auf der Straße und freien Feldwegen (Wind) auf. ... die Übersetzung ist immernoch nicht Hängertauglich (nur beim Cross-Bike ... das hat Touren-Schaltung, aber meist Schwere Rahmen und teile)
... die Räder sind halt allenfalls ein bisschen leichter als ein XC-Hardtail und mit Übersetzung für bisschen mehr Speed.

... die Lenkstabilität und Lenkpräzision eines Rennlenkers auf der Straße bei hohen Geschwindigkeiten erreicht kein Flatbar-Bike
... bergab auf der Geraden egal ... aber weich mal bei 50kmh nem Schlagloch aus oder heiz die Serpentinen runter.
  • mein Cross-Bike wird da irgendwann weniger stabil, weil der Druck auf dem Vorderrad fehlt, bleibt aber wendig
  • mein MTB hält stabil die Spur braucht aber enorm Nachdruck für Richtungsänderungen
 
Zuletzt bearbeitet:
untere Position beim Rennradlenker hat man doch immer wenn man schnellfährt oder gut bremsen möchte also gerade berg runter.Wie bequem das ist hängt natürlich von der gewohnheit und passenden geo ab.
Bergab lohnt sich aero doch viel mehr als bergauf.
Ein aero aufsatz ist doch nicht sofort effektiv.
Eher nur effektiv,wenn man ihn benutzt und dann verzichtet man zum teilen aufs lenken und komplett aufs bremsen.

Rennradlenker hat auch drei griffpositionen um wich abzuwechseln.
Ab ca 15kmh ist der Windwiderstand der größte Widerstand das lohnt sehr schnell.

Nicht falschverstehen. Ich find den Aeroaufsatz am mtb gut, wenn man es upgraden oder umfunktionieren möchte.
Aber ein mtb zu kaufen um dann vor allem mit aeroaufsatz zu fahren halte ich für schwachsinnig.
Der lenker mit bremse etc. ist immer noch im wind
Rennradlenker ist gut wenn man bergab Straße fährt und da noch Gas geben will. Da ist der top. Schnell Schotter oder gar noch was rumpligeres runter ist Flatbar, Federgabel und vielleicht noch dicke Reifen fähiger. Deutlich.

Bergab braucht der gemeine Hobbyradler nicht Aero sein. Er wird auch unaero schneller.

Ein Aero-Aufsatz ist sofort ab Nutzung effektiv. Bin jetzt schon oft genug mal gefahren, plötzlich kam Gegenwind, ab in den Auflieger und der Wind war neutralisiert.

Lenken kann man damit ausreichend, gegeben dass man damit ja nur in Situationen fährt, wo das auch praktikabel ist. Was bremsen angeht, da muss man halt vorausschauend fahren. Geht alles.

Der Rennlenker macht einen nicht automatisch aero. Das ist ein Mythos. Die meiste Zeit fahren die Leute in den Hoods. Da sind die ähnlich aufrecht wie auf einem XC-MTB, nur vielleicht ein wenig schmäler. Für Aero muss man sich flach machen. Das ist auch beim Rennrad kein Selbstläufer.

Das Bisschen überstehende Lenker ist nicht so tragisch und das hat man überall. Man muss den eigenen Körper windschnittig machen. Der Lenker spielt da nur eine unterstützende Rolle.

Die Leute propagieren immer das Underbiken, aber effektiv bedeutet das ein unfähigeres Rad zu verwenden. Das kann Spaß machen. Das kann aber auch verdammt anstrengend werden. Wenn man die falsche Stelle passiert, kann das sogar gefährlich werden.
 
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