Einspeichen - Speichenrichtung

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Beim einspeichen habe ich mich bisjetzt immer an dieser Anleitung gehalten:
http://www.rst.mp-all.de/eisp.htm

Wenn ich mir nun andere Laufräder anschaue bzw. bei schon eingespeichten Naben (hier sieht man ja die Kerbung von der Speiche) wird in der Abb. 8 die Speiche genau von der anderen Seite durchgeführt.
Meiner Meinung nach müsste es egal sein, von welcher Seite man die Speiche durchführt oder irre ich mich?
 
Du meinst wie man Zug und Druckspeichen setzt. Das ist ziemlich kontrovers diskutiert bei Scheibenbremsen ob man die Richtung umdreht und wie man das bei VR und HR macht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe mein VR wie bei diesen LRS eingespeicht:
1858899-large.jpg



Wenn ich ein VR von Speer anschaue, sind die Speichen auf der Bremsseite innen und außen vertauscht.
Bei light-wolf beide Seiten vertauscht. Mein Nukeproof VR ist wie bei Speer aufgebaut, mein DT wie von light-wolf, mein selbst eingespeichtes so wie auf den Bild oben. Macht es Sinn anders einzuspeichen oder kann ich das so lassen?
 
Ich glaube das es keine Rolle spielt. Geht ja darum ob die Zug/Druckspeiche innen oder aussen am Flansch sitzt.

Shimano gibt es so an:
shimano-disk-pattern.gif

(Pfeil gibt die Laufrichtung an)
Wie man oben bei dem Bild von Commencal sieht, ist das dort wohl am HR auch so gemacht.
Hinten links könnte man aber auch anders rum machen damit es symmetrisch ist.
 
Das Hinterrad habe ich wie auf den Shimano Bild eingespeicht, das VR sind Speichen innen und außen vertauscht (so wie beim Commencal VR)
 
Von Sapim: Wenn die Speichen korrekt montiert sind, sollten die Zugspeichen mit den Speichenköpfen nach Innen liegen und die Druckspeichen mit den Köpfen nach außen liegen.

Das wäre ja auf der Diskseite genau anders rum wie oben bei dem Commencal.
 
Bei ner neuen Nabe ist es m. E. im Prinzip egal. Bei einer schon einmal eingespeichten Nabe würde ich genauso wieder einspeichen, weil die Flansche sonst unnötig mehr belastet werden.
 
und blöd aussehen.

ich mache es übrigens wie Shimano. Glaube Schraner macht(e) das auch so. Und die meisten wohl, oder?
 
Hallo

Lies dir diesen Thread bzw. die Zusammenfassung gegen Ende durch.
http://www.mtb-news.de/forum/t/laufradbau-welche-flanschseite-fuer-zugspeichen.740513/

Dann kannst du für dich selber entscheiden, was für dich sinnvoll erscheint.

Gruß

PS: Das Argument, die Zugspeichen auf der Kassettenseite mit den Köpfen nach außen zu montieren, damit bei überspringender Kette diese nicht beschädigt werden, finde ich sehr gut nachvollziehbar. Ich hab mir mal meine Speichen angesehen. Die sind genau durch so ein Überspringen verbogen, verkratzt und eingekerbt. Das wird definitiv irgendwann mal zu einem Speichenriss führen.
 
Auf der anderen Seite halten die Speichen mehr aus als der Aluminium-Nabenflansch und sind billiger zu ersetzen. Kann man also auch so rum argumentieren.
 
Ich glaube nicht das sich die Nabe spürbar verwindet beim bremsen oder treten, daher ist die Seite erstmal nicht so wichtig (z.B. links bremsen). Was aber wichtig sein könnte ist die Vorspannung der Speichen d.h. die stärker gespannten Speichen fangen mehr Last auf. Heisst aber dann auch das hinten links fast nichts ankommt.
Jetzt wäre interessant was stärker belastet, treten oder bremsen. Wenn bremsen mehr belastet wärs vielleicht nicht verkehrt hinten rechts die Richtung zu ändern im Gegensatz zur Empfehlung von Shimano.
 
Beim VR scheinen sich ja alle einig, dass man so speicht, dass die beim bremsen auf zug belasteten Speichen mit dem Bogen aussen montiert sind. Uneinigkeit herrscht haufig am HR. Wir speichen so ein, dass die antriebsseitigen Zugespeichen mit dem Bogen aussen liegen. Eben um auf der höchst beslasteten (durch den geringen Flanschabstand) Seite best mögliche Abstützung zu erzielen. Da wir die Nabenkoerper als steif ansehen, vertauschen wir die Speichenseite auch auf dem discseitigem Flansch nicht. Hier liegen also die zugspeichen beim bremsen mit dem Bogen innen. aus unserer sicht hat das zwei Vorteile. man hat keinen Verzug im Laufrad, wenn man Zug- und Druckspeich auf beiden Flanschen gleich ausrichtet und es fädelt sich auch leichter.
Im grunde hat die Speichenausrichtung aber nur einen zu vernachlässigenden Effekt auf das Laufrad.

Felix
 
Da wir die Nabenkoerper als steif ansehen, ...
Endlich sagts mal wer. Ob Disc-Seite oder nicht ist wirklich egal, weil die Naben derart steif sind... Da der Nabenkörper im Vergleich zum restlichen Laufrad extrem Torsionssteif ist, kann man den ruhig als unendlich steif ansehen. Und dann macht es keinerlei Unterschied mehr auf welcher Seite eine Speiche sitzt, beide Seiten arbeiten zusammen.

Nur so als Rechenbeispiel:
100 kg und 1 G Verzögerung (also ~10 m/s²) ergeben ~1000 N Verzögerung. Bei rund 700 mm Durchmesser ergibt das ein Drehmoment von rund 350 Nm am Flansch.
Die Nabenflansche sollen von mir aus ~7 cm Durchmesser haben, sprich bei perfekt tangential anliegenden Speichen lasten durchs Bremsen 10000 N auf alle Speichen, bei 32 Speichen also rund 300 N pro Speiche.
Nehmen wir Speichen mit 1,8 mm Durchmesser (rund 2mm² Fläche) an, dann längen (bzw verkürzen) die sich durch die Bremslast um rund 0,075%. Bei 350 mm langen Speichen heißt das 0,25mm Dehnung. Also verdreht sich diese ideal tangential einspeichte Laufrad durch die Bremsung um rund 4°, bei einem realen Laufrad (Speichen nicht exakt tangential, etc.) ist die Drehnung noch größer.
Da jetzt die Hälfte der Speichen auf der Disc-Seite sitzt, und die andere Hälfte durch den Nabenkörper gestützt wird, hat man nur das halbe Drehmoment im Nabenkörper. Sprich die halbe Steifigkeit die des Speichensystems ist 4° pro 175 Nm = 1/45 °/Nm. Ich habe jetzt keine Belastbaren Zahlen zur Nabensteifigkeit, also rechnen wir das aus ;)

Unser Nabenkörper ist ein Alurohr, 30 mm Außendurchmesser, 26 mm Innendurchmesser (2mm Wandstärke). Die Flansche sind 50 mm voneinander entfernt. Für ein Rohr lässt sich die Torsion errechnen indem man freie Länge mal Drehmoment durch polares Flächenträgheitsmoment mal Schubmodul dividiert - für unseren Nabenkörper ist das polare Torsionsmoment 0,00000003465802088 m^4. Schubmodul 25,5 GPa, freie Länge 0,05 m, Torsionsmoment 175 Nm. Ergibt einen Verdrehwinkel von 0,01 rad bzw. rund 0,6°. Sprich, die Nabe mit 2mm Aluminiumwandstärke ist sieben mal steifer als das Speichensystem.

Oder anders ausgedrückt: Die Speichen auf der Nicht-Disc-Seite werden um rund 10% weniger belastet. Von daher ists Humbug die einzelnen Seiten unterschiedlich einzufädeln, zumindest wenn es um Antriebs/Bremsmomente geht.

mfg

*Ich weiß, ich habe einige Sachen wie Asymmetrie und Speichenwinkel vernachlässigt. Aber um einen Eindruck zu bekommen sollte es ausreichen. Auch würde die Rechnung bei leichten Naben mit kleinem Durchmesser anders aussehen, da der Nabendurchmesser mit der vierten Potenz in das Flächenträgheitsmoment eingeht.
 
100 kg und 1 G Verzögerung (also ~10 m/s²) ergeben ~1000 N Verzögerung. Bei rund 700 mm Durchmesser ergibt das ein Drehmoment von rund 350 Nm am Flansch.
Die Nabenflansche sollen von mir aus ~7 cm Durchmesser haben, sprich bei perfekt tangential anliegenden Speichen lasten durchs Bremsen 10000 N auf alle Speichen, bei 32 Speichen also rund 300 N pro Speiche.

Ist da nicht irgendwo ne Null zu viel/wenig?

Wohl eher zu viel, weil 300 N pro Speiche beim Bremsen kann ich mir nicht vorstellen, eher 30 N
 
also ich Speichte alle meine LRS am Hinterrad mit Zugspeiche Kopf außen ein weil es die Überkreuzung im
kleinen Gang halt vom SW weg zieht nach der Anleitung von Sheldonbrown, am Disk Vorderrad dann andersherum Zugspeiche unterkreuzt Kopf innen.

hier beschrieben unter welche Seite des Nabenflasches?

Gruß k.l.
 
Ist da nicht irgendwo ne Null zu viel/wenig?

Wohl eher zu viel, weil 300 N pro Speiche beim Bremsen kann ich mir nicht vorstellen, eher 30 N
Nö, das passt schon so. 1000N Gesamtverögerung (100 kg bei 1g), Hebel 1:10 (Nabenflansch zu Reifendurchmesser), also 10000 N auf allen Speichen, macht rund 300N pro Speiche.

mfg
 
Die werden aber nicht gleichmäßig auf alle Speichen verteilt.

Und das wäre gar nicht mal so wenig. Wenn jetzt die Vorspannung 1200N ist, dazu Belastung beim fahren die laut DT bei 300N pro Speiche liegt und dann auch noch die Belastung vom bremsen. Da ist man bei 1,5er Speichen in Regionen die man nicht haben möchte.
 
Die werden aber nicht gleichmäßig auf alle Speichen verteilt.
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@KainerM hat offenbar, um die Rechnung zu vereinfachen, Vorderrad und Hinterrad so zusammengefasst, wie wenn es nur ein Rad gäbe (mit 64 Speichen !)..
Ja, @xrated, für eine genauere Rechnung müßte erstmal über eine Fahr-dynamische Berachtung die (zeitlich veränderliche) Aufteilung der Bremskraft von Vorderrad und Hinterrad ermittelt werden.
Es ist zu beachten, daß es pro Rad (hier mit 32 Speichen angenommen) auf jeder Seite (Links oder Rechts a 16 Speichen) 8 Speichen gibt, die beim Bremsen zusätzlich belastet werden (Schleppspeichen) und die gleiche Anzahl (also auch 8) Speichen, die mit dem gleichen Betrag entlastet werden (Führungsspeichen). Speichen, die auf Druck belasted werden, gibt es grundsätzlich bei der Standard-Einspeichung (Laufrad = Zusammenbau Nabe plus Speiche plus Felge usw) am Fahrrad nicht. Eine Speiche steht da unter Zugkraft oder ist total entlastet !
Wer den Unsinn mit den "Druckspeichen" aufgebracht hat, der sollte mal ein Semester Festigkeitslehre an einer wissenschaftlichen Hochschule hören und verstehen; vor Allem sollte nicht jede noch so "griffige" Formulierung ungeprüft kolportiert werden.
Beim angetriebenen Rad ist der physikalische Sachverhalt überschaubarer (keine Aufteilung des Antriebsmomentes). Die Größe des Antriebsmoments dürfte geringer sein als die des Bremsmoments. Dazu schwankt das Antriebsmoment Sinus-förmig je Kurbelumdrehung, was sich auf das Hinterrad auswirkt. Bei einem Rad mit Schaltung muß noch die Über-(Unter)-Setzung berücksichtigt werden.
Von der Dauerfestigkeit her gesehen, hat ein Antriebsmoment wesentlich mehr Lastwechsel-Häufigkeiten als das (Gesamt)-Bremsmoment. Was nun im Zusammenwirken mit den Vertikal- und Lateral-Lasten für die Speichen schädlicher ist, kann nur durch eine detaillierte Rechnung bestimmt werden (Ist nicht besonders schwierig, aber dafür sehr umfangreich !).

MfG EmilEmil
 
Ich klinke mich hier mal ein, passt zum Thema.

Bin dabei meinen ersten LRS aufzubauen. Also Einspeichen und danach zum Spannen und Zentrieren zum Profi.

Drei verschiedene Speichenrechner haben mir 294,7 mm angegeben. Gekauft habe ich DT Swiss Champion (2mm) in 294 mm. Empfohlen wurden vom DT Swiss-Rechner 295 mm. Gibt aber nur 296. Also wegen der Speichenlängung abgerundet.

Nun sind alle Speichen drin und es ist noch ca. 1 mm Speichengewinde zu sehen. Sich kreuzende Speichen noch ca. 1 cm zusammendrücken. Verschwindet der mm bei Spannen noch, oder sind sie doch den entscheidenen mm zu kurz?

Felge Ryde Chrina, DT Swiss Champion und DT Swiss 12 mm Messingnippel.
 
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