Energiebilanz eines Fullys

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HI Leute!

Ich bin jetzt anfang der 12 Klasse auf dem Gymnasium und muss eine Facharbeit schreiben. Nun hab ich mir gedacht vielleicht kann ich das irgendwie mit meinem Hobby Mountainbiken verbinden. Und da war die Idee eine Arbeit über die "Energiebilanz eines Fullys"! Nach einer Recherche im Internet habe ich allerdings keinerlei Anhaltspunkte oder ähnliches gefunden. Vielleicht kennt ja jemand von euch empfehlenswerte Literatur oder Internet-Seiten!
Das ganze schreibe ich im Lk Mathe. Diese Federung lässt sich durch eine Mathemathische Formel ausdrücken die differenziert werden muss!

Ich wäre froh wenn mir jemand Anhaltspunkte zu dem Thema liefern könnte.

Danke
 
Naja, hab mir das Thema "Federungsysteme am Fahrrad"v or zwei Jahren (11.Klasse) als Facharbeit vorgenommen...

Da kann man echt viel machen.
So verschiedene Hinterfederungskonzepte, Vor- und Nachteile dieser
Sowas wie SPV oder Teralogic erklären...

ist echt nen gutes Thema, da man da wenigstens nen bissel Wissen hat, und die Lehrer davon null schecken (außer wenn er, wie mein Lehrer zu den komischen Leuten gehören die solchen Freaks...so wie nennt man sie, MOuntainbiker oder so angehört :lol: )

Aber da ich gerade noch lese das die Facharbeit in MAthe sein soll...da passt es nich so...aber wozu gibts PH LK ;)

HK
 
Wenn das Hand und Fuß hat, reicht das Thema für eine Diplomarbeit oder sogar Dissertation.

Soweit ich weiß gibt es sogar mindestens eine Diss zu dem Thema. Ich muß mal nachsehen ob ich die zufällig habe.

Ansonsten würde mich das brennend interessieren. Ich kann nur empfehlen mit allen möglichen Tricks in allen möglichen Suchmaschinen zu suchen. Wenn du da was findest, bitte hier reinstellen. ;)

Ich würde meinen, daß das Thema so sogar zu umfangreich für eine Facharbeit ist, weil aufgrund fehlenden Kaptials wohl keine Versuchsreihen zu machen sind, und das (nicht böse sein) Hirnschmalz für rein theoretische Überlegungen eventuell nicht reichen wird, außer wir haben es hier mit einem Genie zu tun. :D

Also ich meine du hast dir das was anspruchsvolles vorgenommen. Es liegt an dir deinen Lehrer davon zu überzeugen wie anspruchsvoll das wirklich ist, denn für einen Laien klingt das Thema sehr einfach.
 
vorweg erstmal ich glaube nicht das ich ein genie bin! *g

Was das Thema betrifft so ist mein Lehrer schon überzeugt und auch selbst sowas wie ein MTBler! Von ihm werd ich sicherlich viel Unterstützung bekommen.
Das Problem ist nur ich weiß nicht wirklich wo ich anfangen soll. Ich habe mir eigentlich gedacht ich schau mal im Netz vielleicht gibt es da irgendwo etwas in die Richtung aber Fehlanzeige.
Ich wollte es dahin-gehend als Mathe Facharbeit nutzen als das die dazu benötigeten Formeln bestimmt nicht einfach zu integrieren/differenzieren sind, mein Lehrer hat das schon angedeutet. Natürlich hat das ganze auch sehr viel mit Physik zu tun, aber da ich die Facharbeit im Rahmen von Jugendforscht mache ist das egal!
Warum ich hier nachfrage: Ich dachte vielleicht gibt es einen unter euch der da richtig Ahnung hat und mich auf die Richtige Fährte setzt. Wäre schön wenn noch jemanden etwas dazu einfällt.

Ich glaube nicht das dieses Thema zu leicht / zu wenig für eine Facharbeit ist, denn man kann das wie schon oben gesagt sehr ausfürhlich machen. Ein Argument dagegen ist natürlich das Budget da geb ich dir recht. Allerdings hab ich sehr guten Kontakt zu einem bei mir ansässigen Bikehändler der mich mit Sicherheit mal das ein oder andere testen lässt!
 
meines bescheidenen wissens ist der begriff "energiebilanz" recht gut definiert,
hat aber mit dem oben gesagten in meinem verständnis nichts zu tun.

ich bitte um aufklärung.
 
Hi,
bike-rabe schrieb:
HI Leute!
Ich bin jetzt anfang der 12 Klasse auf dem Gymnasium und muss eine Facharbeit schreiben. Nun hab ich mir gedacht vielleicht kann ich das irgendwie mit meinem Hobby Mountainbiken verbinden. Und da war die Idee eine Arbeit über die "Energiebilanz eines Fullys"!
Die Idee Hobby und Arbeit zu verbinden ist immer verlockend :daumen:
Erkläre doch einmal etwas konkreter, was Du genau machen willst. Welche Energie willst Du bilanzieren? Was ist hier Aufwand, was Ertrag, resp. was Soll, was Haben? Was für Situationen willst Du analysieren? Womit willst Du vergleichen?
bike-rabe schrieb:
Nach einer Recherche im Internet habe ich allerdings keinerlei Anhaltspunkte oder ähnliches gefunden. Vielleicht kennt ja jemand von euch empfehlenswerte Literatur oder Internet-Seiten!
Je nachdem was Du machen willst, brauchst Du andere Literatur. Ich vermute einmal, dass Dir hier Starrkörperdynamik fehlt. Das ist aber nicht Stoff für die 12. Klasse, weil Dir sehr wahrscheinlich das mathematische Rüstzeug hierzu noch fehlt - sich das in Eigenregie anzueignen ist eine Arbeit für Genies.
bike-rabe schrieb:
Das ganze schreibe ich im Lk Mathe. Diese Federung lässt sich durch eine Mathemathische Formel ausdrücken die differenziert werden muss!
Was Du vermutlich meinst, heisst Differentialgleichung. Speziell kann das zeitdynamische Verhalten eines Fahrwerks mit einem gekoppelten System von partiellen Differentialgleichungen beschrieben werden. Aber der Umgang damit wird z.T. nicht einmal an der Fachhochschule vermittelt. Gymnasium-Algebra und Integralrechnung reicht zur Lösung von solchen Problemen nicht aus. Die Frage bleibt, ob Du überhaupt so weit gehen musst für Deine Facharbeit.
downhillschrott schrieb:
Wenn das Hand und Fuß hat, reicht das Thema für eine Diplomarbeit oder sogar Dissertation.
Letzteres aber nicht an einer mitteleuropäischen Universität - dafür fehlt schlicht der Forschungsgedanke.

Gruss
Excalibur
 
erstmal danke dani die Beiträge sind sehr interessant und haben mir selbst auch ein genaueres Bild von dem gebracht was auf mich zukommen könnte!

Ich habe noch keinen Konkreten Gedanken über das Thema gefasst. Mit Energiebilanz meine ich z.b. das man ja bekanntlich bei der Fahrt mit einem Fully einen Teil der Energie, die man aufbringt, von der Federung bzw. Dämpfung verschluckt wird. Das graphisch und rechnerisch Darzustellen wäre z.b. ein Teil der Facharbeit.
Ich habe mich hierhin gewand um eben einen besseren Eindruck von der Thematik zu bekommen, weil ich eben über google-Suche nichts gefunden habe!

Aber die Threads von Dani haben mir dahingehend schomal weiter geholfen!
Ich bin wahrscheinlich zu unbedarft an die Sache rangegangen. Ich beschäftige mich erst seit 3 Tagen nur halb mit dem Thema und wollte jetzt ein paar mehr Infos dazu sammeln. Deswegen kann ich euch nix konkretes sagen kann!

Also bitte wer kann informiert mich einfach.
 
Hi bike-rabe,
bike-rabe schrieb:
Mit Energiebilanz meine ich z.b. das man ja bekanntlich bei der Fahrt mit einem Fully einen Teil der Energie, die man aufbringt, von der Federung bzw. Dämpfung verschluckt wird. Das graphisch und rechnerisch Darzustellen wäre z.b. ein Teil der Facharbeit.
Ich möchte Dich in Deiner Euphorie keinesfalls bremsen, aber dieses Ziel ist für die 12.Klasse extrem hoch gesteckt.
Nur um Dir einen etwas konkreteren Einblick zu geben, wie Du so etwas seriös angehen müsstest, um eine quantitative Aussage machen zu können:
Du musst ein mathematisches Modell vom Bike mit Biker aufstellen. So ein Modell hat dann z.B. als Eingangsgrösse die zeitabhängige Tretleistung des Bikers (z.B. als Kurbeldrehgeschwindigkeit- und Momentverlauf) und die Aufstandskräfte am Rad (oder allenfalls eine Terraintopologie als Verschiebung am Rad). Als Ausgangsgrössen tritt die Geschwindigkeit des Bikes und die Verschiebungen im Fahrwerk (ebenfalls zeitabhängig) auf. Kurvenfahrten würde ich dabei vorerst aussschliessen, d.h. es reicht ein zweidimensionales Modell. Um die Angelegenheit nicht unnötig kompliziert zu gestalten, müsstest Du sowohl Fahrer als auch Bike am ehesten als Starrkörpersysteme modellieren (entweder über Impuls- und Drallsatz für jeden einzelnen Starrkörper (z.B. Unterschenkel, Oberschenkel, Hauptrahmen etc.) und dann über Gelenkkräfte koppeln oder über Lagrange II). Um den Unterschied zwischen Fully und HT deutlich zu machen, müsste auch das Reifen/Boden-Verhalten sorgfälltig erfasst werden: D.h. der nichtlineare Zusammenhang zwischen Reifenschlupf und Radausfstandskraft. Wichtig ist, dass der Biker ebenfalls modelliert wird, da die Tretbewegung zu dynamischen Laständerungen führt, die sich z.B. als sog. "Wippen" bemerkbar machen können. Dieses Rechenmodell lässt sich als nichtlineares, gekoppeltes, partielles Differentialgleichungssystem noch analytisch aufstellen. Eine Lösung dieses Systems ist nur numerisch möglich, d.h. Du brauchst entweder ein Softwarepaket, dass einen entsprechenden Solver mitbringt oder Du diskretisierst das System selbst und programmierst darauf einen Solver (z.B. nach Euler). Je nach Schrittweite kann die Simulation eines 30-Sekunden Trails auf aktueller Hardware mehrere Stunden brauchen. Also wäre eine Linearisierung und Skalierung des Systems wohl nicht verkehrt, um den Rechenaufwand auf ein vernünftiges Mass zu reduzieren.
Das Modell enthält diverse, nicht ganz einfach zu bestimmende, Parameter, die zuerst gemessen werden müssen: Dämpferraten, Federkonstanten, Reibungskräfte, Trägheitsmomente u.ä.
Schliesslich musst Du das Rechenmodell verifizieren, d.h. Du musst im richtigen Leben eine Teststrecke mit dem Bike ausmessen und diese nachher als Eingangsgrösse in das Rechenmodell eingeben. Der Modell-Ausgang sollte dann die gemessenen Grössen gut approximieren.
Schliesslich kannst Du eine Fahrt für ein Terrain numerisch simulieren und aus dem Modell die Tretleistung, die Leistung am Rad und die im Dämpfer dissipierte Leistung bestimmen. Aus den Leistungen erhälst Du durch Integration (numerisch z.B. auch wieder über Euler, Trapezregel oder Riemann) die Energiegrössen. Beachten solltest Du hier, dass der Fully-Fahrer aufgrund besserer Traktion möglicherweise schneller vorwärts kommt (hängt von der Reifen/Boden-Modellierung ab).

Allerdings bin ich sicher, dass soetwas schon gemacht wurde. D.h. es bringt nichts, das Rad hier neu zu erfinden.
Ich würde Dir raten, dieses Ziel noch einmal gründlich zu überdenken, denn dafür hätte mir zumindest in der 12.Klasse der mathematische Hintergrund noch gefehlt.

Gruss
Excalibur
 
Hallo Bike-Rabe,
ich habe einen konstruktiven Vorschlag für Deine Arbeit:
Das vollständige mathematische Modell scheint ziemlich komplex zu werden, wenn mann alle wesentlichen Faktoren berücksichtigen will. Außerdem muss man viele Annahmen treffen, die wiederum das Ergebnis verfälschen können.
Daher würde ich an Deiner Stelle die Pedalkraft messen, und zwar mit Kraftmessdosen. Daraus lässt sich die vom Fahrer geleistete Energie ziemlich genau errechnen, wenn man davon absieht, daß man sicherlich auch mit dem Oberkörper etwas Arbeit leistet, die dann über die Arme und den Lenker in das System geleitet wird. Wenn man sich aber z.B. bei Profi-Rennradfahrern mal die Arme und Beine ansieht, stellt man fest, daß das nicht allzu viel sein kann. :lol:
Außerdem triifft diese Ungenauigkeit auf beide Systeme, die verglichen werden sollen, gleichermaßen zu, solange man gleich fährt. (Warscheinlich fährt man aber mit dem Hardtail mehr im Stehen :confused: )
Man müsste also "nur" die Pedalkraft messen, über einen Winkel-Sensor die Kraft mit dem Weg multiplizieren, auf dem sie wirkt und sich eine Software stricken, die das ganze aufzeichnet. Damit verschiebt sich allerdings der Schwerpunkt der Arbeit in Richtung Messen & Interpretieren, was aber mindestens genau so interessant ist wie ausrechnen und wissen, daß das Ergebnis nicht genau stimmt.
Wenn die Schuhe oder Pedalen mit Kraftmessdosen gebaut sind, heißt es erstmal: Schlepptop in den Rucksack (zum Aufzeichnen), und mit verschiedenen Rädern, möglichst unter gleichen Bedingungen radeln/forschen. Interessant wäre sicher auch, den Puls mit aufzuzeichnen und den mit der gemessenen Leistung abzugleichen...

Aber auch hier sind eineige Faktoren unberücksichtigt, wie zum Beispiel die Tatsache, daß mit dem Fully nach einer Steigung fast immer eine Erholung folgt, während es beim Hardtail manchmal ganz schön in den Beinen brennt, wenn man bergauf alles gegeben hat und dann bergab im Stehen fahren muss, weil der Untergrund zu hubbelig ist...
 
... das mit dem Teil der Energie, der über die Arme und den Lenker in das System gegeben wird, war quatsch. Letztendlich muss alles, was in Vortrieb umgewandelt werden soll, über die Kette, also die Pedalen, also die Kraftmesdosen. :daumen:
 
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