Erfahrungsbericht Lauf Fork

Es wäre mal an der Zeit für eine objektive Studie über die notwendige Dämpfung an XC-Gabeln. Die aktuelle Federungstechnik ist sehr endurolastig. Brauchen wir im XC eher viel Zugstufe, Druckstufe oder soll die Gabel hoch im Federweg stehen und sensibelst reagieren? Keine Ahnung.
5 Fahrer, 5 grundlegende Setups und jeweils gezeitete Runden mit Wattzahl. Alles andere ist Kaffeesatzlesen.
 
Es wäre mal an der Zeit für eine objektive Studie über die notwendige Dämpfung an XC-Gabeln. Die aktuelle Federungstechnik ist sehr endurolastig. Brauchen wir im XC eher viel Zugstufe, Druckstufe oder soll die Gabel hoch im Federweg stehen und sensibelst reagieren? Keine Ahnung.
5 Fahrer, 5 grundlegende Setups und jeweils gezeitete Runden mit Wattzahl. Alles andere ist Kaffeesatzlesen.
DIE einzig richtige Einstellung gibts nicht ! Da hat Jeder seine eigenen Vorlieben und Bedürfnisse. Grundsätzlich gilt natürlich je weniger Federweg je straffer sollte das ganze sein.

Ich persönlich brauch keine Sänfte die mir Kieselsteinchen wegfiltert. Das überlass ich den fetten Reifen mit tiefem Luftdruck. Wenn einer aber nur Forstwege fährt dann darfs natürlich auch weicher sein....etcetc...
 
Hängt doch ganz maßgeblich von Fahrergewicht und Bodenprofil ab. Da gibt's sicher nix ganz allgemeines (nur Bodenprofilabhängige tendenzen). Federung ohne Dämpfung ist immer eher ungünstig, bleibe ich bei.
 
Eine Messreihe wäre aufschlussreich. Annodazumal wurde ja auch 26, 27.5 und 29" verglichen - mit interessantem Ergebnis. Oder wie war es mit den Luftdrücken? Etwas Aufklärung und Wissenschaft wär gut.
Die Windkanalergebnisse bzgl. Rasur, offenes Haar und Baggyshorts sind z.B. empfehlenswert...

Aber wir entfernen uns wieder vom eigentlichen Thema. Ich würd gern mal wieder etwas über die Lauf-Gabel lesen.
 
Mir gefällt die Gabel!
Ich könnte mir auch eine Version mit Öldämpfer vorstellen. Ein Vorteil, der noch nicht genannt wurde, wäre die bessere Einfederungskurve gegenüber Teleskopgabeln.
Auch das Gewicht ist sicher noch nicht ausgereizt.

Die Idee Blattfedern im Zweiradbereich zu verwenden ist nicht neu : Von Foes und Strata-bike gab es in den 90`ern schon Modelle mit Blattfedern entweder aus Stahl (Foes) oder Carbon(Strata-Bike).
 
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Checker Pig nicht vergessen!
Wobei bei denen auch die fehlende Dämpfung gegen eine weitere Verbreitung sprach. Etwas Dämpfung hatten die aber durch die Eigenreibung der Linearführungen.
 
Dämpfung durch Reibung ist aber völliger Mist, dadurch spricht die Gabel ja unsensibel an wie nochwas (siehe frühere Citroen 2CV). Sensibles ansprechen bekommt man durch ein möglichst reibungsarmes System, wie bei der German Answer Kilo, bei den Lefties, also Relativbewegung nach Möglichkeit über Wälzlagerung zu ermöglichen.
 
Hängt doch ganz maßgeblich von Fahrergewicht und Bodenprofil ab. Da gibt's sicher nix ganz allgemeines (nur Bodenprofilabhängige tendenzen). Federung ohne Dämpfung ist immer eher ungünstig, bleibe ich bei.

Da hast du Recht!
Habe bei meiner AMP F-3 mit unterschiedlichen Ölviskositäten experimentiert und bin mit einem Öl mit wenig Viskosität zufrieden. Ich persönlich komme mit recht wenig Zugstufe aus. Kommt wirklich auf Fahrstil und Bodenbeschaffung an. Vorteil der geringen Zugstufe ist nun die extreme Sensibiltät. Auf ruppigen Strecken ist wieder mehr Zugstufe gefragt.
 
Nachdem ich das schöne Wetter der letzten Tage doch mal genutzt habe, um das MTB noch einige Male auszuführen, folgt an dieser Stelle mal ein erster Eindruck.

Aus dem Karton:
Die Gabel kommt incl. FSA Expander, Lauf-Steckachse (ohne Schnellspanner), Bedienungsableitung, Reinigungstuch, Kabelklemmen und einem Beutel Tee. Das Gewicht beträgt mit 250mm Schaft und Steckachse 1011g. Ich benötige lediglich 200mm Schaft und die Waage bleibt nun bei 996g stehen. Die Verarbeitungsqualität macht durchweg einen guten Eindruck, die Decals sind lackiert, die Klebungen sauber ausgeführt und alle wichtigen Hinweise wie Gewindelänge der Bremsaufnahme oder der erlaubte Hebelbereich bei Verwendung einer Schnellspannachse sind ebenfalls auflackiert. Die Einbauhöhe beträgt 483mm (gemessen), was hervorragend in mein Cannondale Flash 29 passt, denn die Lefty baut ebenfalls 485mm hoch. Ich wiege mit Klamotten und leichtem Tourenrucksack knapp unter 80kg und habe daher die härtere Version für Fahrer über 70kg gewählt.

Einbau:
Naja, wie man eine Gabel halt so einbaut. Einstellen kann man und muss man nichts. Also Schaft kürzen, Bremse montieren und ab geht der Roller. Was mir nicht so ganz gefällt, ist der riesige Bogen, den die Vorderradbremsleitung machen muss, aber anders geht es wohl nicht. Die Steckachse vorn ist etwas fummelig. Ich mag Steckachsensysteme an sich aber ohnehin nicht besonders. Die Verdrehsteifigkeit fällt rein subjetiv beim Einklemmen des Vorderrades zwischen den Beinen und Lenken sichtbar geringer aus, als bei der vorher montierten Lefty. Dafür sind jetzt insgesamt auch knap über 400g weniger an der Front zu bewegen (Lefty Carbon SL 1260g, CD OPI Vorbau 240g gegenüber Lauf TR29 mit 996g und Procaft PRC mit 96g, das Gewicht der Steuerlager ist bis auf 3g identisch).

Fahreindruck:
Dank identischer Einbauhöhe zur Lefty hat sich am eigentlichen Fahrverhalten des Rades wenig geändert. Der Sag fällt etwas geringer aus, das habe ich mit entsprechendem Vorbau und Spacern korrigiert. Im Wiegetritt ist eine leichte Gabelbewegung zu sehen. Wippen würde ich es nicht nennen, dann man merkt nicht sonderlich viel davon und weniger als bei üblichen Federgabeln im offenen Modus ist es in jedem Falle. Die Gabel spricht auf den ersten Millimetern recht sensibel an und wird dann sehr schnell recht progressiv. Bei meinem Gewicht nutze ich selbst bei größeren Sprüngen nicht den kompletten Federweg, es dürften wohl max 4cm - 4,5cm sein. Das wundert mich jedoch nicht, da ich mich mit meinem Gewicht ja doch eher am unteren Ende der Skala von 70kg+ befinde. im Nachhinein hätte ich mir gewünscht, Lauf wäre bei der ursprünglichen Unterteilung in drei statt nun zwei Gewichtsklassen geblieben. So würde ich mich heute wahrscheinlich für die weichere Version für Fahrer unter 70kg entscheiden. Wie dem auch sei, wenn es gröber zur Sache geht, fährt sich die Lauf zunehmend wie eine Starrgabel, nimmt den Stößen allerdings etwas die Spitzen. Das ist durchaus angenehm und führt auch nicht zu einem Verwaschen der Informationen über die Untergrundbeschaffenheit. Das Fehlen der Dämpfung ist mir nicht negativ aufgefallen. Das verwundert bei 40mm Federweg aber auch niemanden wirklich denke ich. Wenn man nach unten sieht, arbeitet die Gabel doch recht ansehnlich nach vorn und hinten und das Laufrad zieht es auch recht weit nach links und rechts. Allerdings hat dies meiner Ansicht nach keinen negativen Einfluss auf die Fahrsicherheit. Ich bin jedenfalls nicht langsamer oder unsicherer unterwegs gewesen, als mit "echter" Federgabel. Das geringere Gewicht gegenüber der Lefty macht sich im normalen Fahrbetrieb erwartungsgemäß kaum bemerkbar, lediglich bei Bunnyhop oder Wheely wird dies deutlich. Angaben zur Haltbarkeit etc. kann ich natürlich noch nicht machen, vielleicht in einem Jahr oder eben, wenn es einen Defekt gibt.

Fazit:
Ich glaube, es ist relativ klar, dass die Lauf keine Federgabel ist und auch keine sein will. Es ist eine schöne Alternative für Starrgabelfahrer, die etwas Komfort suchen. Für mich kann ich sagen, dass fehlende Dämpfung und vergleichsweise geringe Steifigkeit insgesamt kein Problem sind. Bei Fahrern mit höherem Gewicht mag das anders aussehen. Ich habe jedenfalls keine Effekte feststellen können, die irgendwie zu unsicherem Fahrverhalten beigetragen hätten und bin insgesamt zufrieden mit der Investition. Die Lauf macht genau das, was man von ihr erwarten konnte. Den Preis finde ich für das Gebotene etwas hoch, aber es gibt ja auch kein Konkurrenzprodukt. Ein Preis, der 50% über dem einer guten Carbon-Starrgabel angesiedelt ist, fände ich akzeptabel. Die Zielgruppe für eine komfortable Starrgabel dürfte relativ klein sein. Daher bin ich gespannt, ob die Firma die Garantiezeit der Gabel von 5 Jahren überlebt.

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Danke mete für Dein ausführliches Resümee, toll geschrieben! :daumen:
Jetzt weiß ich jedenfalls, dass ich besser die weichere Version wählen sollte, wenn ich mir denn mal eine einbilden sollte.
 
@mete:
Danke für den Bericht.

ABER du hättest dir viel Kohle sparen können wenn du statt der dünnen Bonty 29-1 ein paar fettere Schlappen angeschnallt hättest. Die Bonty hab ich damals auch kurz gefahren und da versteh ich schon wenn einer nach etwas Komfort ausschau hält...wie schon weiter vorn geschrieben würde es wohl ein fetter Reifen mit wenig Luftdruck auch tun: kostet 1/20, rollt besser, gript besser und wiegt weniger ;)
 
@mete:
ABER du hättest dir viel Kohle sparen können wenn du statt der dünnen Bonty 29-1 ein paar fettere Schlappen angeschnallt hättest. Die Bonty hab ich damals auch kurz gefahren und da versteh ich schon wenn einer nach etwas Komfort ausschau hält...wie schon weiter vorn geschrieben würde es wohl ein fetter Reifen mit wenig Luftdruck auch tun: kostet 1/20, rollt besser, gript besser und wiegt weniger ;)

Da hast Du im Prinzip Recht, aber: Ein Reifen mit ausreichend viel Volumen ist schwerer und rollt schlechter. Mir fällt jedenfalls auf Anhieb kein guter leichter Reifen ein, der 4cm Federweg auf einer Felge mit 20mm Maulweite hergibt und vergleichbaren Rollwiderstand wie der Bonti bietet.
 
Da hast Du im Prinzip Recht, aber: Ein Reifen mit ausreichend viel Volumen ist schwerer und rollt schlechter. Mir fällt jedenfalls auf Anhieb kein guter leichter Reifen ein, der 4cm Federweg auf einer Felge mit 20mm Maulweite hergibt und vergleichbaren Rollwiderstand wie der Bonti bietet.
Mir schon-auf Anhieb: Conti RK 2,2"

Wie schon geschrieben hab ich den Bonty damals auch probiert. Ich glaube sogar auf deinen Tip hin. Aber der fährt sich viel zu hart und gript nicht genug. Gefühlt rollt er tatsächlich schneller einfach weil es mehr "rumpelt". Den dünnen Bonty musst du ja mit deutlich mehr Luftdruck fahren als jetzt zB. den RK welche ich mit bloss 1,3 bar fahre. Aber im Gelände hast du mit dem keinen Stich gegen den Race King. Die Bontys wiegen um 470g, also auch bloss ca. 60-70g weniger als ein RK aber der Fahrkomfort, Grip und damit auch Speed bleiben auf der Strecke.
 

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bzgl. der weicheren variante: was passiert eigentlich wenn sone konstruktion durchschlägt?

Wie schon vorher irgendwo geschrieben: es gibt einen Endanschlag mit Gummipuffer, wie bei jeder anderen Gabel auch. Hier gut zu sehen (die Achsaufhängung stößt bei Durchschlag an den Überstand Höhe Bremsscheibe am Gabelbein):

Optimization.jpg


Wie schon geschrieben hab ich den Bonty damals auch probiert. Ich glaube sogar auf deinen Tip hin. Aber der fährt sich viel zu hart und gript nicht genug. Gefühlt rollt er tatsächlich schneller einfach weil es mehr "rumpelt". Den dünnen Bonty musst du ja mit deutlich mehr Luftdruck fahren als jetzt zB. den RK welche ich mit bloss 1,3 bar fahre. Aber im Gelände hast du mit dem keinen Stich gegen den Race King. Die Bontys wiegen um 470g, also auch bloss ca. 60-70g weniger als ein RK aber der Fahrkomfort, Grip und damit auch Speed bleiben auf der Strecke.

Ich habe schon früher am 26" mit RK und Starrgabel experimentiert, sogar mit der noch voluminöseren WC limited Variante. Der RK ist am VR einfach nicht mein Reifen und das Fahrgefühl ist auch anders, als mit der Lauf. Der Bonti XR1 mag auch nicht ideal sein, normalerweise habe ich vorn aber auch einen XR2 oder XR3 montiert und die ermöglichen auch um die 20mm "Federweg", das sind dann mit der Lauf zusammen 60mm. Das bekommt man mit einem RK (baut ca. 55mm hoch, ohne schwammiges Fahrgefühl kann man davon vielleicht 30mm bis 35mm als eine Art Federweg nutzen, wobei der jedoch imho ziemlich undefiniert ist.) und Starrgabel nicht hin.
 
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die RK sterben bei mir auch nie weil das Profil runter ist, sondern weil die Seitenwände vorher verrecken.

Das wichtigste fehlt allerdings Mete:

WElche Geschmacksrichtung hatte der Tee?
 
ist aber ein anderes thema ;-)
Eben nicht!

DAS ist ja genau der Punkt denn die Gabel kann ja eh nichts was so ein fetter Reifen nicht auch kann für einen Bruchteil der Kohle und weniger Ballast obendrein. Ich bin weissgott genug mit dem Starrbike gefahren. Sowohl mit diesen Bonty 29-1 wie auch mit dem RK und das ist ein himmelweiter Unterschied. Die Bontys sind quasi Rennradreifen im Vergleich dazu. Das sind nun mal Welten. Kunststück ist man dann versucht sich zusätzlich ein minimum an Komfort ans Bike zu bauen....aber da beginnst du echt am falschen Ende.

Schaut euch doch mal das Bontrager Reifchen nur schon im Vergleich mit einem Maxxis Ikon an...und der RK ist ja nochmal voluminöser als der Ikon.

Aber der RK fährt sich ja anscheinend schwammig und unpräzise.Das ist mit der Luschen-Gabel sicher besser...Punkt-ich habe fertig ;)
 

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