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Hallo, ich arbeite im Werkzeugbau eines Betriebs für Leichtmetall-Druckguss, sprich, ich habe kein fundiertes Gießerwissen, aber ein bißchen bekomme ich schon mit. Beim Druckguss wird das flüssige Metall mit hohem Druck mit einem Kolben in eine Stahlform "geschossen" und dabei verdichtet, was dem Material schon eine gewisse Festigkeit verleiht.
Beim Sandguss, wie Du ihn vorhast, bleibt im gesamten Guss kleine Luftbläschen drin (sieht dann unter Mikroskop wie Luftschokolade aus). Dies ist mit ein Grund, warum solche Gussteile keine hohe Stabilität erreichen. Meines Wissens werden die (vorgegossenen) Gabelbrücken ja auch geschmiedet, sprich verdichtet, um die notwendige Festigkeit zu erreichen.
Das stimmt so pauschal nicht. Gerade Druckgussbauteile neigen zu Porositäten und u.a. deshalb ist die Festigkeit von in Kleinserie gefertigten Sandgussbauteilen besser.
Die Auswahl Sand- vs Druckguss hängt in erster Linie von der Stückzahl ab. Im Falle komplexer nicht mit Schiebern entformbarer Geometrien steht noch Kokillenguss als Alternative für große Stückzahlen zur Auswahl. Bei Sandguss müssen auch alle Funktionsflächen bearbeitet werden. Bei Druckguss können z.B. Kanäle und Schraubenauflageflächen vorgegossen werden.