Floyd Landis gedopt!

Pressemitteilung von Phonak-Cycling:
The Phonak Cycling Team was notified yesterday by the UCI of an unusual level of Testosteron/Epitestosteron ratio in the test made on Floyd Landis after stage 17 of the Tour de France.
The Team Management and the


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Tell schrieb:
^das ist heute wohl kaum anders, wenn mann gewinnen will muss man das eine oder andere mittel nehmen. Glaubt doch keiner das man ganz clean die tour gewinnen kann

Naja, inzwischen glaubt doch eh kein Mensch mehr, das man ohne Doping überhaupt bei der Tour mitfahren kann.

Ich glaube das ist im Moment die einzig realistische Annahme, die mit ein bisserl gesundem Menschenverstand getroffen werden kann. Die Frage ist halt einfach, welche Packung die Wasserträger bekommen (ist ja auch eine Kostenfrage, der ehemalige Kelme Fahrer meinte was von 350.000 Euro pro Saison nur für Doping) und wann und wie die Chefs gedopt werden.

Aber mal noch ne ganz andere Frage. Der Landis wurde ja durch den überhöhten Testosteron/Epitestosteron-Quotient von 11:1 "überführt". Wenn man nun ein bisschen mehr drüber liest, dann kommt man ja auch dahinter, das man dem Körper ebenfalls Epitestosteron zuführen kann und somit den Quotienten wieder ins Gleichgewicht bringen könnte - was ist da schief gelaufen? War das einfach nur ein Dummheitsfehler?


Gruß
Peter
 
Azzip schrieb:
Auf jeden Fall werden die Fahrer durch den Dreck gezogen damit die fetten Schweine sauber bleiben. Ist doch immer so und herr Leblanc wusste natürlich von nix

Herr LeBlanc hat mit der sache ja auch nichts mehr zu tun.
 
pefro schrieb:
Aber mal noch ne ganz andere Frage. Der Landis wurde ja durch den überhöhten Testosteron/Epitestosteron-Quotient von 11:1 "überführt". Wenn man nun ein bisschen mehr drüber liest, dann kommt man ja auch dahinter, das man dem Körper ebenfalls Epitestosteron zuführen kann und somit den Quotienten wieder ins Gleichgewicht bringen könnte - was ist da schief gelaufen? War das einfach nur ein Dummheitsfehler?
franke sagt:
War Landis dreist oder nur dumm? Immerhin begann die Tour de France mit einem Doping-Skandal, und der Nachweis von Anabolika ist heute relativ sicher.

FRANKE: Dumm würde ich das nicht nennen, er fühlte sich offenbar in Sicherheit. Soweit ich weiß, beträgt der erhöhte Wert von Landis 11. Das Verhältnis des Testosterons zum Epitestosteron, das keine pharmakologische Wirkung hat, liegt also bei 11 zu 1 . . .

. . . die Grenze für den hormonellen Wirkstoff wurde inzwischen auf 4 zu 1 festgelegt, das wäre fast die dreifache Menge der erlaubten Konzentration.

FRANKE: Ja, das Testosteron wird auf verschiedene Weise verabreicht: Üblicherweise als Ester durch Injektion, das wirkt dann langfristig. Aber es kann auch genauso gut oral mit dem Präparat Andriol als Kapseln gegeben werden. Man mischt das Testosteron inzwischen sogar mit Epitestosteron im 1:1-Verhältnis, damit man den Quotienten übertölpelt. Das kann man als Creme auf die Haut auftragen oder als Hodensack-Pflaster tragen. Und was nur wenige wissen: Das Mittel ist auch als Nasenspray in der DDR entwickelt und später in den USA mit Patent angemeldet und 1998 erteilt worden. Über die Nase wirkt es nicht zum Muskelaufbau, das würde ja länger dauern, sondern wie ein Aufputschmittel wirkt es direkt über die Nasenschleimhaut auf das Hirn: um vor allem die Aggression gegen andere und gegen sich selbst zu steigern, auch um das Letzte aus sich herauszuholen.

Könnten natürliche Ursachen für einen erhöhten Testosteron-Wert in Frage kommen?

FRANKE: Wenn das französische Labor nach der A-Probe an die Öffentlichkeit tritt, wird es den so genannten Absicherungstest gemacht haben. Dabei kann man klar über die Bestimmung der Anteile des Kohlenstoffatoms als 13C-Isotop feststellen, ob das Testosteron vom Körper produziert oder von außen zugeführt wurde.

Landis bestreitet, externe Mittel genommen zu haben.

FRANKE: Wenn man weiß, wie hier seit Jahrzehnten systematisch gelogen wird, dann braucht man darüber gar nicht erst zu reden. Vielleicht hat er ja Mittel genommen, die er für legal hielt. In den USA finden Sie in den Bodybuilding-Studios reihenweise entsprechende Testosteron-Vorläuferpräparate als "Prohormons" auf den Regalen.

http://www.morgenweb.de/nachrichten/sport/20060729_b070000000_20906.html
 
polo schrieb:
Man mischt das Testosteron inzwischen sogar mit Epitestosteron im 1:1-Verhältnis, damit man den Quotienten übertölpelt.


Merci für den Link - aber, da fragt man sich doch, warum sie genau das nicht gemacht haben? :ka:

Gruß
Peter
 
glaubt ihr jemand bemerkt es wenn die 3kmhlangsamer fahren würden. Ich denke nicht. Doping ist nich von außen gewollt, sondern die Teams sehen sich wegen dem Kunkurenzdruck gezwungen Doping zu tolerieren.
 
Darum gehts nicht. Aber wenn Du schon mitdiskutieren willst, dann bleib sachlich. Und so, dass man es verstehen kann....
 
polo schrieb:
also, noch mal: leblanc ist schuld daran, daß alle ~180 fahrer bei der tdf dopen?


Nein. Herr LeBlanc darf seine Hände natürlich weiterhin in Unschuld waschen. Denn schließlich hat er die Radler nicht gezwungen zur Spritze, zum Pflaster oder zur Pille zu greifen. Genauso wenig wie die Teamleiter, die Teamärzte, die Medien, die Sponsorenvertreter und ja - auch die Zuschauer.
Fraglich allerdings ist für mich, ob man die Schuldfrage wirklich so eingeschränkt beurteilen darf.
Denn eins müsste doch mittlerweile klar sein - es geht hier nicht um bedauernswerte Einzelfälle (eine Theorie die der Präsident des BDR immer noch vertritt „Schwarze Schafe“), sondern um Betrug mit System. Das weiß man nicht erst seit Fuentes oder Festina. Phonak hat auch vor Landis schon Dopinggeschichte geschrieben. Und nicht nur bei den T-Mobs haben die Fahrer vorbelastete Ärzte. Oder vorbelastete Berater wie Romminger. Ist der Betrug aber systemimmanent, sind meiner Meinung nach auch die schweigenden Mitwisser schuldig. Eben weil sie geschwiegen haben - damit ihr Geschäft weiterrollen kann.
 
Gerade eben habe ich das hier auf spiegel.de gesichtet:

http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,429502,00.html

Der Druck auf den Tour-de-France-Sieger Floyd Landis wächst: Einem Zeitungsbericht zufolge ist in einer Urinprobe des US-Amerikaners synthetisches Testosteron festgestellt worden. Die Auswertung der B-Probe verzögert sich allerdings.

Ullrich hat sich wenigstens nicht erwischen lassen*, aber soviel dreistigkeit oder Doofheit muss so oder so bestraft werden!

Grüße,
V8SD

*was nicht bedeuten soll, daß ich Doping gutheiße!
 
und deshalb bleibe ich dabei: erlaubt das zeug. gebt den athleten ärzte an die seite zur gesundheitskontrolle und erlaubt es nur leuten die älter als 20 jahre sind. ansonsten sperre auf lebenszeit.

denn benutzen tut es eh jeder. selbst manche hobbysportler.

und es soll mir blos keiner mit "sauberer sport" kommen. seit das geld regiert ist nichts mehr sauber.
 
Nach der Meinung der Meisten hier, ist es ja so, dass wohl das ganze Feld entsprechend gedopt war. Dann hatten ja alle die gleichen Voraussetzungen, und am Schluss hat der Landis gewonnen. Was soll daran denn unfair sein? Wohl lediglich die Tatsache, dass nur der Etappen-Sieger in's Reagenzglas pinkeln muss.

Nicht, dass man mich falsch versteht: finde die Verwendung von Doping auch absolut indiskutabel.

Das Problem mit der Freigabe von Doping wird imho sein, dass dann immer extremere und wirkungsvollere Chemie verwendet wird, weil ja nicht mehr auf eine allfällige nicht-Nachweisbarkeit geachtet werden muss. Und wer da dann nicht mitmachen will ist weg vom Fenster. Gut, ist ja heute schon so...

Gruss

Ebrias
 
tooh schrieb:
und deshalb bleibe ich dabei: erlaubt das zeug. gebt den athleten ärzte an die seite zur gesundheitskontrolle und erlaubt es nur leuten die älter als 20 jahre sind. ansonsten sperre auf lebenszeit.

denn benutzen tut es eh jeder. selbst manche hobbysportler.

und es soll mir blos keiner mit "sauberer sport" kommen. seit das geld regiert ist nichts mehr sauber.

Boah wenn ich sowas lese - hast Du schonmal über die Auswirkungen nachgedacht? Sportler als Vorbild und so?

"Pappi Pappi ich will auch so schnell sein wie der - was hat der da in der Spritze?"

Ganz abgesehen davon is fraglich mit was sie dann ihr Geld verdienen wollen. Wenn Doping legalisiert wird, interessiert die Tour de France keinen mehr - Stichwort Desillusion. Wenn sie hingegen sauber wäre und der Durchschnitt 5km/h weniger, würde das niemanden stören.

Gruß
Peter
 
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