full suspension bike made of steel

Registriert
10. November 2010
Reaktionspunkte
541
Ort
Oberpfalzmetropole mit weltältester Wurstbraterei
Hi Zusammen,
es wäre mir eine Freude Euch hier bei meinem neuen Projekt mit nehmen zu dürfen - "full suspension bike made of steel".
Das hier wird mein 2ter Rahmen bzw. die 3te Version (meinen ersten Rahmen hatte ich nochmal zur 2ten Version upgegradet).
Einige von euch haben vielleicht meinen letzten Thread zum ersten Rahmenbau verfolgt. Dieser erste Rahmen hat mich das "Fürchten" gelehrt und mir einige Erfahrungen verpasst, welche ich nun in den neuen Rahmen einfließen lassen möchte. Aber ich schreibe es gleich, das Projekt wird sich locker bis Sommer hinziehen.
Auf jeden Fall halte ich euch hier auf den Laufenden.
Meine Konstruktion steht schon und wird hier bald vorgestellt.
Außerdem habe ich mit diesem Thread a bisserl was Außergewöhnliches vor. Das wird sich eventuell von alleine entwickeln und könnte ganz spannend werden. Mehr wird jetzt noch nicht verraten. Wartet mal ab...
Seid gespannt! Ich bin es auch :lol:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Edelziege

Hilfreich
Zum Beitrag springen →
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Edelziege

Hilfreich
Zum Beitrag springen →
1701549159325.png
 
Gemach, gemach.
Hier nochmal der Thread zum "Vorprojekt".
Die Geo bleibt nahezu gleich. Das Konzept bleibt auch gleich - wird aber stark angepasst. Die Komponenten werden vom bisherigen Bike alle übernommen. Da kommt nix neues dazu. Und das gibt schon mal etwas die Rahmenbedingungen vor.
Was ich hier schon mal aufzähle ist, was bei meinem neuen Rahmen anders werden soll.

FEDERWERG
Das alte Konzept war vorne auf 140mm und 135mm Federweg ausgelegt. Das neue soll für mehr Allround-Tauglichkeiten etwas mehr bekommen: vorne 150mm (optional 160) und hinten 140mm. Hinten geht leider nicht mehr. Aber dazu später mehr.

STEUERROHR
Für die längere Gabel brauche ich Platz. Daher wird das Steuerrohr um ca. 10mm kürzer.

AUSFALLENDE
Die Ausfallenden mit Steckachse von Reset Racing sind top. Die nehmen ich wieder. Allerdings drehe ich diese um ca. 10° grad um mehr Umschlingungswinkel am Ritzel zu bekommen. Hier hatte ich tatsächlich etwas Schwierigkeiten eine gute Einstellung der B-Schraube zu finden. Das sollte damit besser werden.
Allerdings muss ich nun für den Radausbau nach vorne etwas Platz lassen, weil nun die Öffnung der Ausfallenden etwas nach vorne guckt.

BREMSAUFNAHME
Das Thema hatte mich tatsächlich echt gefuxt. Die 180er Scheibe hinten bleibt. Aber damit vor allem der hintere Anschraubpunkt nicht sooo weit vom Rahmen weg steht, etwas näher an die Sitzstrebe rankommt und stabiler ausgeführt werden kann, werde ich die Aufnahme auf 160er Scheiben auslegen und dafür einen Adapter reinbauen. Somit sollte ich eine Aufnahme aus dem Katalog von Reset Racing verwenden können. (Das hatte beim letzten Mal leider nicht geklappt.) Und ich werde mir dieses Mal eine extra Lehre dafür bauen.

UMLENKUNGEN
Die Umlenker und die Lagerpunkte hatten mir bei der ersten Version ein Vermögen gekostet. Das geht natürlich so nimmer. Aber die alten Umlenker nehmen geht auch nicht, weil a) ist dann der alte Rahmen tot und b) hätte ich ja keine neue Lösung kreiert und c) käme ich ja dann nicht auf mehr Federweg. Daher habe ich mir fertige Umlenker gekauft. Und zwar:
  • oben nehme ich die Umlenker vom 29er Radon Slide 130. Da kostet das Set mit Lager ca. 70 Euro.
  • unten nehme ich den Unmlenker vom 27,5er Giant Reign (2018er Modell). Gabs in UK für ca. 52 Euro.
Zum Vergleich - allein die Umlenker hatten mich damals schon ca. 500 Euro gekostet - ohne Lager.
Die neuen Umlenker sind allesamt schwarz und passen optisch ganz gut zusammen. Das war durchaus etwas Recherche-Arbeit und das schränkt natürlich letztlich auch das Design der Kinematik stark ein. Ich musste nun die richtigen Punkte in der Konstruktion finden. Mir wäre noch ein 216x57er Dämpfer zur Verfügung gestanden. Am Ende hat dann der vorhandene Dämpfer 200x51 besser gepasst und ich kann so 140mm Federweg am Heck realisieren. Und das zu "vernüftigen" Kosten.

STRUKTUR
Tatsächlich hatte ich mehrfach Probleme mit dem Sitzrohr. In der ersten Version ist es mir durchgebogen. Das im vorhandenen Rahmen zu überarbeiten war nicht easy. Und es war auch trotz quasi der 2ten Version nicht mehr viel anderes möglich. Also hier braucht es mehr Querschnitt, mehr Abstützung - sprich was fetteres.
Außerdem war das Oberrohr etwas kurz und damit waren die Lötnähte schon etwas dicker. Und jetzt ist es so, dass das ja alles relativ dünner Rohre sind. Und Messing-Hartlot mag schon gern ein Verarbeitungstemperatur von gut 900°C. Und das sind alles schon mal genug Sachen um etwas Verzug zu haben. Und wennst da jetzt a bisserl einen Verzug hast, dann passt - schwupps - die Sattelstütze nicht mehr rein. Reibt man dann die Chause etwas aus, dann bleibt vom Rohr nix mehr übrig. In der Kombination erhält man eine dauerhafte Schwachstelle.
Also das ist definitiv der Knackpunkt überhaupt und muss konstruktiv besser gelöst werden.

ROHRAUSWAHL
Das aktuelle Bike wirkt schon sehr filigran. Obwohl ich bis jetzt diesbezüglich noch keine Nachteile erkennen könnte, werde ich den nächsten Rohrsatz leicht stärker wählen.
Die Sitzstreben werden einen 19er Durchmesser bekommen statt voher 16.
Das 31,7er Oberrohr (was eh etwas kurz war) wird ein längeres 35er. Es ist damit etwas größer als des external buttet Sitzrohr mit oben 33,5. Das macht aber nix, weil damit kann man einen flächigeren Übergang ringsum zwischen den beiden Rohren gestalten. Die Naht muss damit auch nicht mehr so fett sein und es lässt sich ein Silberlot mit niedrigerer Löttemperatur verwenden. Der Verzug sollte allein damit schon etwas besser werden. Aber da helfe ich konstruktiv auch noch etwas nach.
Beim Unterrohr gehe ich von 35er Durchmesser auf 38. Das Rohr ist zudem etwas dicker. Davon erhoffe ich mir noch mehr Stabilität des untern Lagerpunkts der Kinematik.

FERTIGUNGSTEILE
Die Blechteile packe ich alle in 1-2 Platinen. Das senkt die Kosten. Dann schneide ich die Einzelteile aus der Platine und biege diese selbst.
Die aufwendigeren Drehteile - wie Lagerbuchsen und Schraubenabdeckungen - lasse ich drehen. Das sind Teile die ich eh mehrfach brauche. Das ist dann auch nicht so teuer.
Die einfach Drehteile - wie die Achsen - drehe ich selber. Ich habe mir eine gebrauchte kleine Mini-Drehbank besorgt. Dafür reicht die Spielzeug-Drehbank....
Frästeile habe ich keine. Das sind eh die Kostentreiber schlecht hin......

KOSTEN
Ihr merkt es schon. Diesmal gucke ich schon mehr aufs Geld. Aber das macht nicht nur für mich Sinn. Dieses Bike soll nachgebaut werden können. (Anfrage aus dem Freundeskreis und evtl. eins für meine Frau....). Die Idee ist es den Rahmen für unter 1400 Euro zu bauen. Freilich, dafür bekommt man auch was anderes. Aber halt nicht DAS BIKE. Ich überschlage es mal kurz:
  • Rohrsatz 450,-
  • Umlenker 125,-
  • Lager 40,-
  • Fertigungsteile geschätzt 300,-
  • Lot 100,- (Lot mit höherem Silberanteil ist sau teuer)
  • Sauerstoff 100,-
  • Pulverbeschichtung (optional) 200,-
Also viel Luft ist da nicht. Mal sehen...
 
Off-the-shelf Komponenten, sehr schlau.

Auch sehr interessant, die Option mehrere rahmen zu fertigen. Es wär schon lustig, wenn der nächste Rahmen aus der gleichen Stadt kommt, wo ich studieredas soll jetzt keine ernste Anfrage sein, von einem neuen Bike bin ich noch mind ein halbes jahrzehnt entfernt :D
 
Super spannend! Ich bin gespannt und freue mich dass Du Deine Erfahrungen mit uns teilst.
 
Mir wäre noch ein 216x57er Dämpfer zur Verfügung gestanden. Am Ende hat dann der vorhandene Dämpfer 200x51 besser gepasst und ich kann so 140mm Federweg am Heck realisieren. Und das zu "vernüftigen" Kosten.
Warum willst du nicht was aktuelles / metrisches mit 210x55 bzw 210x50 verwenden? Die Auswahl ist hier um einiges größer. Ich habe erst für 200x57 was gesucht und da ist nicht mehr so viel los

Aber cool Fortsetzung! Bin gespannt und natürlich hier dabei
 
So erst einmal zur Geo. Grundsätzlich soll es wieder ein Mullet werden. Ich mag das und fühle mich auf Bike #1 recht wohl. Daher ist das für mich in Größe L der Ausgangspunkt. Bezgl. anderer Größen habe ich natürlich keine Ahnung. Ein XL und ein XS sind schon in Anfrage. Also habe ich guckt, wie das so bei anderen Herstellern aussieht, habe ein paar Werte übernommen und in eine Tabelle geklopft, Faktoren abgleitet (der liegt zwischen den Größen bei ungefähr 1,06) und dann meine Größe L auf andere Größen umgerechnet. Naja... Wie das geklappt hat, seht ihr in der angehängten Tabelle Geo2
Es ist ja so, dass sich ja einige Maße durch die anderen Maße ergeben. Alle sind noch nicht eingetragen. Die muss ich erst noch aus den CAD-Modellen ziehen. Aber man kann schon mal sehen, wo die Reise hingeht. Was meint ihr, wo müsste man da noch was korrigieren?
 

Anhänge

  • Geo2.pdf
    97,8 KB · Aufrufe: 92
Zuletzt bearbeitet:
Hier seht ihr auch schon mal grob den ersten Konstruktionsentwurf.

Recht viel feiner wird das aber auch nicht mehr. Alles was ich ohne CAD handwerklich hinbekomme, werde ich auch nicht konstruieren. Da steh ich lieber an der Werkbank und lege gleich los ;-) kleinere Abstützungen und Gussets werden direkt vor Ort gebastelt. Das geht teils mit Schablonen aus Karton doch recht flott.

Was man nicht sieht, ist die Linkage von Giant. Da ist die Form recht wild und mir das Ausmessen fast zu doof. Ein 3D-Scan wäre da cool. Aber da konnte ich im Bekanntenkreis noch keine Möglichkeit erfragen - leider.

Leider fehlen mir auch die Möglichkeiten das kräftemäßig mal zu simulieren - also auch fachlich. Da lebe ich nun von meinen Erfahrungen.
Die meiner Meinung nach kritischste Stelle ist die der Krafteinleitungspunkt an der Sitzstrebe. Ich habe das weiter oben schon mal unter "STRUKUR" etwas ausgeführt. Diesem Problem möchte ich auf mehreren Ebenen begegnen:
  1. der Übergang von Oberrohr zu Sitzrohr wird flächiger gestaltet. Das kann ich machen, weil das Oberrohr einen etwas größeren Durchmesser als das Sitzrohr hat. So kann ich das Oberrohr um das Sitzrohr laufen und die Verbindung filigran auslaufen lassen. Das lässt eine flächige Verbindung zu, welche ich dann mit weicherem Lot und niedrigerer Arbeittemperatur loten kann. Damit hat man weniger Wärmeeintrag und auch einen weniger einseitigen Wärmeeintrag.
  2. Blechrippen (links und rechts symmetrisch) nehmen alle Lagerpunkte der Kinematik auf. Damit sollte schon mal ein einigermaßen taugliche Genauigkeit erreicht werden. Diese Blechrippen erhöhen den Querschnitt bzw. das Flächenmoment um die Querkräfte aufzunehmen aber sie sind auch am Oberrohr angebunden und stützen so den Lagerpunkt der oberen Linkage am Oberrohr ab. Heftet man die Rippen an bevor man die dickeren Nähte in Angriff nimmt, dann nimmt man dem Sitzrohr außerdem etwas die Möglichkeit sich zu verziehen.
  3. das Gusset zwischen Oberrohr und Sitzrohr auf der Oberseite. Auch diese wirkt abstützend und wirkt den Biegekräften bei Überlast etwas entgegen. Und gleichzeitig verhindert auch dieses Gusset - sofern rechtzeitig geheftet - einen Verzug des Sitzrohrs.
Ihr merkt, dass Sitzrohr hat mich echt gestresst... Vom Gefühl her wähne ich mich so aber auf der guten Seite und würde mich das so trauen.
 

Anhänge

  • Geo2.jpg
    Geo2.jpg
    43 KB · Aufrufe: 164
@Felger da hast du nicht ganz unrecht. Aber den Dämpfer hab ich schon und außerdem benötige ich einen relativ kleinen Dämpfer. Zugegeben, es war schon nicht ganz einfach mit vorgebenen Teilen eine neue Kinematik und die Lagerpunkte dazu zu finden. Unter diesen Vorzeichen würde bei einem längeren Dämpfer die untere Dämpferaufnahme noch weiter Richtung Sitzrohr wandern und keinen Platz mehr für einen Dämpfer lassen (bzgl. des Durchmessers). So wie es jetzt ist, steht am Ende die Kraft ziemlich genau 90° auf dem Dämpfer - was ich als optimal finde. Hier mal Grafiken zur Dämpferkurve. Anfangs liegt das Übersetzungsverhältnis bei knapp 3,4 : 1. Am Ende sind es noch 2,7 : 1. Es wird also mit zunehmenden Federweg schon deutlich progressiver.
Mei, das ganze Leben ist halt ein Kompromiss.
 

Anhänge

  • Kinematik2 - Dämpferhub.JPG
    Kinematik2 - Dämpferhub.JPG
    21,7 KB · Aufrufe: 161
  • Kinematik2 - Übersetzung.JPG
    Kinematik2 - Übersetzung.JPG
    21,3 KB · Aufrufe: 86
Zuletzt bearbeitet:
So und nun als letztes gibt es jetzt noch die BOM zum Rohrsatz, welchen ich gestern bei Reset Racing bestellt habe. So bekommt ich ihr auch a bisserl a Gefühl für die Gaudi.
Die Preise sind Tagespreise und ändern sich auch wieder. Wie bereits erwähnt sind die Rohre insgesamt etwas mächtiger als beim ersten Bike und wahrscheinlich wird das Gewicht leicht zulegen. Eine Tafel Schokolade weniger gegessen gleicht das dann wieder aus ;-)

Als nächstes stehen die Fertigungsteile an. Um diese anfragen zu können müssen noch Zeichnungen gemacht werden. Es ist aber auch noch die Lehre für den Hinterbau zu planen. Die dafür notwendigen Teile möchte ich gleich im selben Ratsch mit bestellen. Das dauert jetzt wieder ein bisschen..
 

Anhänge

  • BOM-Rohrsatz.JPG
    BOM-Rohrsatz.JPG
    142,6 KB · Aufrufe: 107
Ich würde das Oberrohr runter ziehen, dann werden die mMn zu langen Sitzrohre kürzer und die Belastung des sitzrohrs aus dem oberen Lagerpunkt werden geringer, besser aussehen wird das vermutlich auch.
Also win-win-win
 
So erst einmal zur Geo. Grundsätzlich soll es wieder ein Mullet werden. Ich mag das und fühle mich auf Bike #1 recht wohl. Daher ist das für mich in Größe L der Ausgangspunkt. Bezgl. anderer Größen habe ich natürlich keine Ahnung. Ein XL und ein XS sind schon in Anfrage. Also habe ich guckt, wie das so bei anderen Herstellern aussieht, habe ein paar Werte übernommen und in eine Tabelle geklopft, Faktoren abgleitet (der liegt zwischen den Größen bei ungefähr 1,06) und dann meine Größe L auf andere Größen umgerechnet. Naja... Wie das geklappt hat, seht ihr in der angehängten Tabelle Geo2
Es ist ja so, dass sich ja einige Maße durch die anderen Maße ergeben. Alle sind noch nicht eingetragen. Die muss ich erst noch aus den CAD-Modellen ziehen. Aber man kann schon mal sehen, wo die Reise hingeht. Was meint ihr, wo müsste man da noch was korrigieren?
Ich find nicht nur die Sitzrohre deutlich zu lang sondern auch die Oberrohre dürften bei dem Reach und dem Sitzwinkel reichlich kurz sein :confused:
Hat für mich was von 2015 Enduros bevor endlich mal jemand kam und die Dinger bissl gestreckt hat.
Kannst Du mal die resultierenden Oberrohrlängen nachtragen?
 
@Felger da hast du nicht ganz unrecht. Aber den Dämpfer hab ich schon und außerdem benötige ich einen relativ kleinen Dämpfer. Zugegeben, es war schon nicht ganz einfach mit vorgebenen Teilen eine neue Kinematik und die Lagerpunkte dazu zu finden. Unter diesen Vorzeichen würde bei einem längeren Dämpfer die untere Dämpferaufnahme noch weiter Richtung Sitzrohr wandern und keinen Platz mehr für einen Dämpfer lassen (bzgl. des Durchmessers). So wie es jetzt ist, steht am Ende die Kraft ziemlich genau 90° auf dem Dämpfer - was ich als optimal finde. Hier mal Grafiken zur Dämpferkurve. Anfangs liegt das Übersetzungsverhältnis bei knapp 3,4 : 1. Am Ende sind es noch 2,7 : 1. Es wird also mit zunehmenden Federweg schon deutlich progressiver.
Mei, das ganze Leben ist halt ein Kompromiss.
Alles gut 👌
Dein Rad 💪
Die kurven sehen ja gut aus
 
Hier seht ihr auch schon mal grob den ersten Konstruktionsentwurf.

Recht viel feiner wird das aber auch nicht mehr. Alles was ich ohne CAD handwerklich hinbekomme, werde ich auch nicht konstruieren. Da steh ich lieber an der Werkbank und lege gleich los ;-) kleinere Abstützungen und Gussets werden direkt vor Ort gebastelt. Das geht teils mit Schablonen aus Karton doch recht flott.

Was man nicht sieht, ist die Linkage von Giant. Da ist die Form recht wild und mir das Ausmessen fast zu doof. Ein 3D-Scan wäre da cool. Aber da konnte ich im Bekanntenkreis noch keine Möglichkeit erfragen - leider.

Leider fehlen mir auch die Möglichkeiten das kräftemäßig mal zu simulieren - also auch fachlich. Da lebe ich nun von meinen Erfahrungen.
Die meiner Meinung nach kritischste Stelle ist die der Krafteinleitungspunkt an der Sitzstrebe. Ich habe das weiter oben schon mal unter "STRUKUR" etwas ausgeführt. Diesem Problem möchte ich auf mehreren Ebenen begegnen:
  1. der Übergang von Oberrohr zu Sitzrohr wird flächiger gestaltet. Das kann ich machen, weil das Oberrohr einen etwas größeren Durchmesser als das Sitzrohr hat. So kann ich das Oberrohr um das Sitzrohr laufen und die Verbindung filigran auslaufen lassen. Das lässt eine flächige Verbindung zu, welche ich dann mit weicherem Lot und niedrigerer Arbeittemperatur loten kann. Damit hat man weniger Wärmeeintrag und auch einen weniger einseitigen Wärmeeintrag.
  2. Blechrippen (links und rechts symmetrisch) nehmen alle Lagerpunkte der Kinematik auf. Damit sollte schon mal ein einigermaßen taugliche Genauigkeit erreicht werden. Diese Blechrippen erhöhen den Querschnitt bzw. das Flächenmoment um die Querkräfte aufzunehmen aber sie sind auch am Oberrohr angebunden und stützen so den Lagerpunkt der oberen Linkage am Oberrohr ab. Heftet man die Rippen an bevor man die dickeren Nähte in Angriff nimmt, dann nimmt man dem Sitzrohr außerdem etwas die Möglichkeit sich zu verziehen.
  3. das Gusset zwischen Oberrohr und Sitzrohr auf der Oberseite. Auch diese wirkt abstützend und wirkt den Biegekräften bei Überlast etwas entgegen. Und gleichzeitig verhindert auch dieses Gusset - sofern rechtzeitig geheftet - einen Verzug des Sitzrohrs.
Ihr merkt, dass Sitzrohr hat mich echt gestresst... Vom Gefühl her wähne ich mich so aber auf der guten Seite und würde mich das so trauen.
Ich habe eine linkage Lizenz. Wenn du mir die Geo/Kinematik Daten schickst kann ich dir die Kräfte die sich da ergeben zeigen

Dann bekommst du auch noch so Schnickschnack wie antirise/-squat
 
Hi Zusammen,
danke für das viele Feedback. Das hat mich nochmal ordentlich ins Grübeln gebracht. Darauf hin habe ich nochmal aktuelle Trailbikes bzgl. Sitzrohrlänge verglichen. Aber soweit liege ich da gar nicht weg. Übrigens bei meinem aktuellen in "L" könnte man die 200er Sattelstütze noch 6cm reinschieben (bin 1,83 groß). Denke das passt schon.

Oberrohre konnte man in der Tabelle noch nicht sehen. Die sind aber schon etwas länger. Ich habe sie mal nachgetragen. Mir selbst kommt das M auch noch zu lange vor. Der Sprung zum "S" passt irgendwie auch noch nicht. In meiner Größe kenn ich mich schon deutlich besser aus ;-) Im 2ten Bild sieht man mal den Vergleich der Rahmengrößen in Farbe

Tatsächlich habe ich auch das Oberrohr nun um 3° nach unten gezogen. Die Kinematik passt auch beim "XS" noch gut rein und mir gefällt das insgesamt super. @Martin K S , danke für den Hinweis!

@Felger , danke für das Angebot. Das is ja cool. Da komme ich gerne darauf zurück. Was brauchst du da als Format? Und in wie weit brauchst du den Detaillierungsgrad des Modells?
 

Anhänge

  • Geo2.JPG
    Geo2.JPG
    53,5 KB · Aufrufe: 108
  • Rahmenvergleich2.png
    Rahmenvergleich2.png
    265,5 KB · Aufrufe: 109
  • Kinematik und Geo.png
    Kinematik und Geo.png
    293,3 KB · Aufrufe: 102
Zurück
Oben Unten