Fully mit ruhigem Heck im Pedalierbereich

Wenn du bei einem 29er MTB für 11-fach mindestens ein 32er Kettenblatt brauchst, hast du entweder Power wie Nino Schurter, oder bewegst dich in Gelände, für das ein Stumpjumper völlig übertrieben ist. Ich fahre am 29er Stumpjumper ein 30er Blatt, und den ersten Gang brauche ich schon sehr oft bei steilen Anstiegen, den höchsten Gang hingegen nur sehr selten. Mit einem 32er müsste ich vermutlich regelmäßig absteigen und schieben.
 
Wenn man es nicht (mehr) schafft an ner Bordsteinkante aufzustehen oder auf dem Kopfsteinpflaster den Hintern zu entlasten, sollte man darüber nachdenken ob das Mountainbiken überhaupt etwas für einen ist. Beim letzten Italien-Urlaub konnte ich alte Omas dabei beobachten, wie sie mit einem ollen Damenrad richtig buckelige Feldwege (könnte man schon fast n Pumptrack nennen) über mehrere Kilometer ins nächste Dorf gefahren sind. Und hier braucht man 150mm Federweg für Kopfsteinpflaster?

nein, sicher brauche ich kein 150mm fully. Deswegen habe ich hier mein Anliegen zur Diskussion gestellt. Hätte der Händler nicht darauf bestanden das ich unbedingt eine Probefahrt mit dem Foxy machen soll - ich wäre nie darauf gekommen. Diese Probefahrt (erstmalig mit einem Fully) empfand ich einfach als so komfortabel...und der Wunsch nach so einem Rad war geboren.
Mein jetziges Rad ist ein über 10 Jahre altes Tourenrad, noch mit 26" Räder und diesen Big Apple Reifen von Schwalbe (vsf fahrradmanufaktur) und ich wollte mir einfach mal etwas schönes, neues gönnen. Ebenfalls Auslöser dafür, ich will häufiger fahren, fitter werden, auch abseits der Stadt. Ein bißchen unvernünftig darf das neue Rad schon sein (einfach an der freude am Rad selbst), aber da gebe ich euch recht - es sollte nicht sinnfrei sein. Da ich auf nur wenig eigene Erfahrung zurückgreifen kann, bin ich auf euch bzw. den Händler angewiesen. Daher auch danke an alle die mein Anliegen kritisch hinterfragen. Vielleicht sollte ich über alles neu nachdenken!
 
@lexab:

War auch gar nicht böse gemeint. Manchmal wird man einfach nur zu unvernünftig für das was man eigentlich braucht. Ich bin z.B. einige Jahre mit einem CC-Hardtail in Bikeparks unterwegs gewesen. War nicht der Schnellste, hat aber auf dem was heute "Flowtrail" oder sogar Freeride genannt wird gut geklappt. Ein CC-Hardtail wird dir sicherlich schon eine Menge Spaß machen. Ein Kumpel von mir ist auch von seinem Stadtrad auf ein 29er CC-Hardtail umgestiegen und war (als Anfänger) sehr verblüfft als ich ihn mit nach Stromberg genommen habe und er gesehen hat das solche Strecken ganz locker mit einem Hardtail zu fahren sind.
Ein weiterer Vorteil vom Hardtail wären übrigens die geringeren Kosten (Dämpfer-Service und Lager tausche entfällt). Da musst du dich dann nur noch um Antrieb, Bremsen und Gabel kümmern.
Was für ein Bike es auch immer wird: Viel Spaß auf jeden Fall damit!
 
Ich kann die Antwort von GravityFan nachvollziehen. Hab auch lange so gedacht. Bis ich dann mal mit nem klassischen 120 mm 26" Fully flach über nen FLACHEN, holprigen Weg gefahren bin (Kopfstein UND Kiesweg-Schlaglochpiste). Seitdem Fully. Will ich nicht mehr missen und HT nur als Zweitbike, falls das Fully mal wieder Service braucht oder ich lieber fahre, als mal wieder nen Platten zu flicken. Für klassisches Tourenbiken finde ich ein 120 mm Fully (650B oder 29" wahrscheinlich ziemlich egal), das einem richtig "paßt" immer noch die ideale Wahl. Mit 2- oder 3fach prima auf (langen) Flachstrecken (zum Hometrail), gut bergauf und bergab immer noch ein Spaßbike, wenn man lieber technisch kontrolliert fährt und nicht unbedingt alles, was bergab geht, runter heizen will.
Was den Service anbelangt, hab ich mir damals nen Bergamont zugelegt, weil mal irgendjemand hier im Forum geschrieben hat, daß die gute Lager verwenden. Konnte ich damals nicht beurteilen und kanns heute auch noch nicht. Aber als "Pflege"schlampe fahr ich lieber statt zu putzen. Mein 6 Jahre altes Bergamont hat dieses Jahr zum ersten Mal nen Gabelcheck spendiert bekommen und jetzt verade fängt das Tretlager an, Spiel zu entwickeln. Sonst funktionieren Dämpfer und alle Lager einwandfrei ohne jede Pflege. Und ich fahr recht häufig und auch im Matsch. Also, wer sich mit Lagern auskennt und da beim Kauf aufpaßt und seinem Bike ne normale Pflege gönnt, kommt wahrscheinlich auch bei Fullies mit wenig Streß aus.
 
Mein jetziges Rad ist ein über 10 Jahre altes Tourenrad, noch mit 26" Räder und diesen Big Apple Reifen von Schwalbe (vsf fahrradmanufaktur) und ich wollte mir einfach mal etwas schönes, neues gönnen. Ebenfalls Auslöser dafür, ich will häufiger fahren, fitter werden, auch abseits der Stadt.

Naja, dann behalte doch Dein altes Rad für die Stadt-/Asphalttouren und kauf Dir ein richtiges MTB rein für's Gelände.
Da darf es dann auch durchaus ein richtiges Fully wie z.B. Jeffsy, Stumpjumper oder Trailster sein, vorausgesetzt Du hast ausreichend Budget und weißt jetzt schon, das Du dabei bleibst.
 
ok, ich werde mich zusätzlich auch mit hardtails beschäftigen. ich könnte wahrscheinlich z.B. ein Orbea Loki mal testweise fahren. Danke für euer Feedback, hat mein Horizont auf jeden Fall erweitert...
oh mann, on one sind ja auch lecker teile...
 
Der Meinung bin ich auch - Plus macht nur mit extrem niedrigen Reifendrücken Sinn - und 1,0 Bar wollte ich auf der Straße nicht fahren.
 
das sprengt dann doch etwas meinen Preisrahmen.
Bei 30-40% Asphalt würde ich auf keinen Fall B+ fahren wollen.
ok, wahrscheinlich ist der Rollwiederstand zu hoch?

während ich bei einem Fully mich eher im Einstiegs/Mittelklasse Bereich mit meinem Budge bewege, wäre bei HT doch die höhere Preisklasse möglich. Mir gefällt z.B. das On One Rango Carbon auch sehr gut, wenn ich das richtig verstehe könnte ich hier zwischen 27,5 und 29 wechseln.
 
Bis ich dann mal mit nem klassischen 120 mm 26" Fully flach über nen FLACHEN, holprigen Weg gefahren bin (Kopfstein UND Kiesweg-Schlaglochpiste). Seitdem Fully.

Genau dafür gibts mittlerweile auch HTs die das Problem (das ich 100% nachvollziehen kann) lösen.

Nämlich die hier:
http://www.trekbikes.com/de/de_DE/bikes/mountainbikes/crosscountry-mountainbikes/procaliber/c/B312/

http://www.bmc-switzerland.com/de-de/das-neue-bmc-teamelite-01-eine-evolution-fuer-den-rennsport/
 
Sorry Schoeppi, meinst Du das wirklich Ernst? Ein hinten ungefededertes HT egal mit welcher Laufradgröße (außer vielleicht ein Fatty) ist in der Lage, "das Bocken" des Hecks (und die Schläge in den Allerwertesten) zu vermeiden, wenn Du solche Rumpelstrecken mal "schnell" fahren willst. Es sei denn Du hast Lust, Schlaglochslalom zu fahren. Und was "flexende" Streben anbelangt, kann ja sein, daß ein CC-Racer das als Komfort empfinden mag. Aber da hab ich ne etwas andere Definition des Begriffs Komfort.

Und schnell fahren kommt sogar bei solchen Komfortbikern wie mir vor, wenn sie es mal eilig haben.
 
@rhnordpool doch, das BMC kann das definitiv.
Das Elastomer in Verbindung mit einer flexenden Stütze und einem gut dämpfenden Reifen bringt diesen Effekt, das Rad liegt wirklich richtig ruhig.
Nicht Fully ruhig, aber ruhig genug um damit Gas geben zu können auf genau solchem Untergrund.
Eine echte Offenbarung und kein Vergleich zu klassischen HTs.

Ganz nebenbei liegt das Ding im "echten" Trail, also wenn im Stehen gefahren wird,
auch noch wie ein Brett und ist extrem einfach zu beherrschen.

Da kann ich dem Tester vom Mountainbike-Magazin nur beipflichten:
"Testleiter André Schmidt: „Definitiv das bergab schnellste Race-Hardtail, das ich je gefahren bin.“
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe vor 5 Minuten entschieden zukünftig immer das zu empfehlen was ich selber nicht haben wollen würde.

Deswegen kann es nur ein XC-Hardtail sein. Möglichst 2 Nummern zu groß.
 
Wie ich es im anderen Thread gesagt habe.

Fully oder Hardtail haben meiner Meinung nach nicht direkt was mit dem Einsatzbereich zu tun.

Wenn ein Anfänger mit genug Geld normale, gemütliche Touren fahren will, hat er mit einem schönen 120mm Tourenfully keine wirklichen Nachteile aber ein Rad das Fehler verzeiht und im Gelände Entwicklungspotential hat. Das muss man ihm nicht ausreden.

Muss gerade an den Jungen denken, der am Sonntag im Park mit seinem FR-HT gehadert hat. Braucht dringend ein dickes Fully. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
ich versuche mal ein kurzes Fazit für mich zu ziehen:
wenn Fully, dann ca. 100-130 mm Federweg, keinesfalls mehr, auf Dämpfer zum einstellen achten (lock)
wenn Hardtail, dann keinesfalls plus Bereifung, keine Race-Geometrie
Ich hoffe ich habe das mehr oder weniger richtig verstanden.
 
Mein jetziges Rad ist ein über 10 Jahre altes Tourenrad, noch mit 26" Räder und diesen Big Apple Reifen von Schwalbe (vsf fahrradmanufaktur) und ich wollte mir einfach mal etwas schönes, neues gönnen. Ebenfalls Auslöser dafür, ich will häufiger fahren, fitter werden, auch abseits der Stadt.

Verstehe ich das richtig, dass du versuchst mit dem AM Fully dein Trekkingrad zu ersetzen?

Vermutlich wird es auch nicht nur zu 40% auf Asphalt bewegt sondern der Haupteinsatz ist der öffentliche Straßenverkehr, richtig?

In meinen Augen macht ein MTB da überhaupt gar keinen Sinn. Ohne Schutzbleche, Gepäckträger, feste Beleuchtung und Reflektoren möchte ICH nicht dauerhaft im Straßenverkehr unterwegs sein. Wenn du in der Dämmerung mit Jeans und Pully auf so einem Bike sitzt, dann hält dich die erstbeste Streife an und zieht dir ein Verwarngeld aus der Tasche und beim nächsten Mal wirds nicht besser... Und wenn man das Bike STVZO konform macht, dann bleibt nix mehr von der Geländetauglichkeit. Mit leeren Akkus in der Beleuchtung und nem nassen Arsch nach einem unerwarteten Regenschauer möchte ich mich auch nicht rumärgern.

Meine Freundin hat ein Simplon Trekkingrad mit 26x2.5er Reifen und das ist im Vergleich zu meinem Trekkingrad mit 35mm breiten Reifen ein absolutes Komfortwunder! Vorausgesetzt ist ein entsprechender Reifendruck. Wer 2.5bar in so einen Reifen knallt, der hat damit keine Vorteile... Trotzdem wird ein AM Fully immer komfortabler sein. Die Frage ist nur, ob man diesen Komfort überhaupt braucht, denn ein AM Fully hat (neben dem oben genannten) noch weitere Nachteile. Der Wartungsaufwand ist um ein vielfaches höher, die Kosten für Verschleißteile ebenfalls, die groben Reifen rollen spürbar schlechter und Langfinger finden so ein Bike deutlich attraktiver.

Wenn du ein MTB als Sportgerät suchst, mit dem du den Weg vom und zum Wald auf Asphalt bestreiten musst, okay. Aber so ließt es sich bisher nicht!!!
 
Du hast meine Vorschläge nicht berücksichtigt.
schoeppi, doch - ich habe mir natürlich deine Vorschläge angeschaut und auch einen Test dazu im Bike-Magazin durchgelesen. Das BMC (mit der besseren Dämpfung) liegt allerdings preislich in für mich unerschwinglichen Sphären.

Wenn du ein MTB als Sportgerät suchst, mit dem du den Weg vom und zum Wald auf Asphalt bestreiten musst,
eigentlich meine ich es so, nur das ich aufgrund meiner geografischen Lage natürlich kein Hochgebirge vor der Haustür habe. Mein Pendler-Rad muss ich schon aufgrund der Schutzbleche behalten, zur Arbeit fahre ich natürlich nicht mit dem MTB.
 
eigentlich meine ich es so, nur das ich aufgrund meiner geografischen Lage natürlich kein Hochgebirge vor der Haustür habe. Mein Pendler-Rad muss ich schon aufgrund der Schutzbleche behalten, zur Arbeit fahre ich natürlich nicht mit dem MTB.

Die Argumention pro Fully wegen den Bordsteinkanten und Schlaglöchern verstehe ich trotzdem nicht...

Ich könnte ja nachvollziehen, dass man ein möglichst "schnelles" Rad sucht, damit der hohe Anteil auf der Straße möglichst schnell abgespult ist. Warum man aber gerade wegen diesen Schlaglochpisten ein Fully sucht... :ka:

Mal ganz allgemein gefragt, hast du aktuell ein MTB das du auch artgerecht nutzt und wenn ja, was stört dich daran?
 
Also mal so geschätzt 50% der Biker, die ich so sehe, fahren mit Bikes (AM-Enduro-E-MTB) überwiegend auf Strecken (Forst- und Schotterwege und Waldwege), wo jedes Hardtail auch reichen würde.Da wird wenig gemosert. Eher noch zum überdimensionierten Super-AM/Leicht-Enduro geraten, daß bergauf "auch noch" ganz gut fährt.
Warum zum Teufel soll da nicht jemand auch Spaß am teilweisen Fahren auf Asphalt mit nem (Touren-)Fully haben dürfen und sich somit ne Option offen hält für Spaß in anspruchsvollerem Gelände? Oder muß man jetzt für jede Art Gelände und Straßenbelag ein gesondertes Bike fahren? Lexab will ein Fully (und ich kanns voll nachvollziehen). Er hats mehrfach erklärt. Also vielleicht respektiert man das langsam und hilft ihm zu einem geeigneten Bike.
 
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