Funktionsweise Floodgate bei Motion Control

Robert-XC

be_GEIST_ert
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Hallo!

Mich interessiert die Funktionsweise des Floodgate beim Motion Control System von Rock Shox. Ich selber habe eine 2005er Reba Race, mein Kollege hat eine 2005er Pilot SL, beide mit PopLoc und einstellbarem Floodgate (bei der Pilot per Inbus, bei der Reba per Drehknauf).

Die Pilot hatte von heute auf morgen ihren Lockout "verloren", also flugs den "Compression Damper" (die Druckstufe) aus dem rechten Standrohr geschraubt. War optisch alles ok und genug Öl war auch drin - als wieder zusammen und auf einmal gings wieder!?

Zur Frage:

Der LockOut besteht anscheinend nur aus einem (aus Gewichtsgünden? ausgefrästen Plastikrohr in dem eine Welle läuft die mit dem PopLoc-Hebel verbunden ist. Per Drehfeder wird diese Welle gegen den Uhrzeigersinn gespannt (offene Druckstufe) und kann per PopLoc-Hebel dann zugezogen werden. Das eigentliche Ventil sind am unteren Ende dieses Plastikrohres. Dort ist das Rohr faktisch als Platte mit O-Ring-Dichtung ausgeführt und die Welle bedient einen Teller mit Aussparung und in besagter Platte ist ein Loch - liegt beides übereinander kann das Öl beim Einfedern vergleichsweise ungehindert vom unteren Teil der Standrohre in den oberen Teil (Bereich des Plastikrohres) fließen. Wird die Welle per Poploc gedreht verschließt sich dieses Ventil drehend und erschwert diesen Fluß. Damit ist die Funktion des PopLocs und der Druckstufe an sich auch klar.

Allerdings verstehe ich nicht wie das Floodgate nun wirken soll!? Mit dem Inbus oder dem Randelknauf kann man rund 5 Umdrehungen machen die denke ich ein Schraubengewinde innerhalb besagter Welle verstellen. Allerdings ist das Resultat nicht klar. Die Welle ist mit dem Poploc-Knauf 1:1 starr verbunden und auch die untere Platte ist starr mit der Welle verbunden. Wenn ich nun per Pop-Loc das Ventil zudrehe ist dort keine Durchflußmöglichkeit mehr vorhanden!

Spontan hätte ich gesagt es gibt ein zweites Ventil was durch eine Feder geschlossen gehalten wird. Die Feder wird mit den 5 Umdrehungen unterschiedlich hart vorgespannt - dem ist aber wohl nicht so!

Da die Platten axial abgestützt werden und nur durch eine radiale Bewegung öffnen können kann auch ein plötzlicher Druckanstieg im unteren Teil des Standrohres das Ventil nicht öffnen.

Einzige Version wäre dass man per Floodgate den Abstand der beiden Platten variieren kann was aber dazu führen würde dass man nur einen permanenten Bypass schaffen würde der nicht abhängig von der Stärke der Bewegung anspricht sondern einfach nur die Lockout-Funktion untergräbt.

Ich weiß die Beschreibung ist sehr schwer zu verstehen, ich hoffe auf Leute die selber schon mal eine Motion Control Einheit ausgebaut haben oder zufällig gute Bilder davon haben. Grobe Bilder gibt in der Service-Anleitung: http://www.sram.com/_media/techdocs/95-4310-763-000 2006 Pike Reba RVL Air UTurn Service Guide.pdf
Wer also eine schöne Funktionszeichnung hat ist auch herzlich eingeladen sich zu beteiligen.

Gruß
Robert
 
Tach!

Tollo Funktionszeichnung hab ich nich gefunden. Aber ich hab mal das Paint bemüht.

Mit der Floodgateeinstellung bewegst Du die Stange in der Mitte der MC-Einheit hoch und runter.

Der Verschluss bleibt immer fest am Ende der MC, hat aber einen kleinen Stift, der in die Stellstange geht.

Der rote Kunststoff ist im Prinzip ein Elastomer (ca. 2000 lbs.).

Ist die Gabel blockiert und es treffen harte Stöße auf die MC, so wird der Kunststoff zusammen gedrückt (deswegen die Löcher).

Der Verschluss bewegt sich dabei solange mit dem Elastomer mit, bis der Stift auf Widerstand durch die Stellstange stößt.

Dies ist der Moment, in dem das Öl wieder Raum findet, um durch die nun entstehende Öffnung zwischen MC und Verschluss zu fließen; die Gabel macht auf.

Lässt der Druck nach, dehnt sich die MC wieder aus, und die Öffnung wird sofort wieder verschlossen; die Gabel ist wieder blockiert.

Je nach dem, wie weit du die Stellsstange hoch oder runter drehst, stößt der Stift eher früh oder sehr spät auf Widerstand. D.h. die Gabel macht entweder schon bei kleinen Stößen auf, oder erst bei enorm starker Belastung.

Hoffe, ich habs verständlich ausgedrückt.
 

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Hi!

Sehe gerade deinen Post! Vielen Dank für die Erklärung. :daumen:

Mittlerweile war ich selber drauf gekommen dass evtl. das Kunststoff-Rohr federt und eben der "Stempel" mal mehr oder weniger "mitgehen" kann. Auf die Idee kam ich als ich noch mal überlegte dass der Mitnehmer der das graue Plastikteil (wo man den Hebel dranschraubt) mit der Achse verbindet als Längsloch mit Querstift ausgeführt ist und dieser eben die von die von dir beschriebene, von der Floodgate-Schraube begrenzte axiale Bewegung ermöglicht. Auch das "instabile" Verhalten des Plastikrohres hatte ich schon beim Einbau bemerkt und mich über den "Billig-Krempel" den RS verbaut geärgert - aber das aus Alu wäre ja auch schlecht... :D

Damit läuft die Sache sage ich mal unter "einfach aber genial" da sie wenig Bauteile braucht und trotzdem sinnig ist.

Durch das Verstehen der technischen Umsetzung kann man Technik besser nutzen - daher war mir das wichtig!

Nochmal danke für deine Antwort!

Gruß
Robert
 
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