Also, ich bin heute die erste richtige Tour mit dem Gerät gefahren, allerdings eine Gravel-Runde und dabei auch recht viel durch die Stadt. Habe mir mit dem RoundTrip-Routing einfach mal einen Vorschlag machen lassen und fand den gar nicht schlecht, habe sogar in mir eigentlich gut bekannter Gegend neue Wege dadurch entdeckt. Zum Ende hin leider etwas viel an der Hauptstraße lang.
Ich bin öfter, auch absichtlich, von der Route abgewichen und hatte eigentlich nur ganz kurz die Aufforderung "Bitte wenden", ansonsten wurde doch mehr oder weniger zügig eine neue und eigentlich auch sinnvolle Route zurück auf die eigentliche Route berechnet. Ich fand das absolut ok und nicht nervig.
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Insgesamt bin ich ganz zufrieden. Wie es in unübersichtlichen Trail-Situationen aussieht, werde ich hoffentlich bald rausfinden. Ich will Sonntag in mein Stammgebiet, in dem ich jeden Weg kenne. Da werde ich ganz gut einschätzen können, was das Routing mir taugt. Ich kann ja dann nochmal berichten.
Spiegelt größtenteils meine Erfahrungen wider.
Im Allgemeinen funktioniert die Navigation - auch mit den Garmins - mittlerweile recht gut, aber es gibt Situationen, wo man immer noch aktiv
mitnavigieren muss. Eigentlich muss man das ja sowieso immer, selbst im Auto.
Bei engverzweigten Wegen, wie man sie häufig im Mittelgebirge vorfindet, kann es dann also durchaus sein, dass man die Kartenansicht mit einem hohen Zoomfaktor aktiviert lassen muss, um abschätzen zu können, welchen Weg man an der Kreuzung nehmen muss, weil die Navianweisungen des Geräts alleine entweder etwas zeitverzögert aufpoppen oder es aus der Situation heraus nicht ganz eindeutig sind (sein können).
Finde ich jetzt aber auch nicht schlimm, zumal man dank der (Krümel)pfadvorgabe, die man auf dem Display sieht, sich deutlich weniger verfranst als das früher ohne Navi der Fall war.
Aber bei sich kreuzenden Gabelungen kann dann auch die Brotkrümelvorgabe an ihre Grenzen stoßen. Da ist diese mit Pfeilen durchsetzte Trackanzeige, die beim
Wahoo Verwendung findet, besser. Habe hier schon öfters geschrieben, dass ich nicht verstehe, weshalb
Garmin sich da nicht von der Konkurrenz etwas inspirieren lässt.
Daher habe ich auch meine Zweifel, dass sich diese Second-Display System, die die Navigation revolutionieren woll(t)en, in naher Zukunft im Bike-Sektor durchsetzen werden (im Automobil- und Motorradsektor klappt das mittlerweile ja relativ gut).
Es gibt beim Biken (Radfahren) einfach Situationen, die schwer zu abstrahieren sind, was eine berechnete Richtungsvorgabe betrifft. Und je mehr man sich Offroad bewegt, desto häufiger wird man m.E. an diese Grenzen stoßen, wobei es auch da Unterschiede gibt -> in den Alpen findet man z.B. unten im Einstieg relativ eng verzweigte Wege vor und wenn es dann höher geht, lichtet sich auch das Wegenetz, sodass man wieder mit deutlich weniger und dafür genaueren Navigationsvorgaben auskommt. Und auf der Strasse (Rennrad) geht es meistens nicht so eng verwinkelt zu.
Bei meinen Garmins gab es zumindest früher das Problem, dass selbst bei importierten Tracks das Gerät mitunter die Streckenführung etwas an seine Belange (Kartenmaterial) angepasst hat, sodass die neuberechnete* - aber auf einem Track basierte - Route nicht mehr ganz meiner Vorgabe entsprach. Das führte dann in der Tat das ein oder andere Mal zur Verwirrung, was man dadurch umgehen kann, dass man den Track auf der Kartenansicht dauerhaft eingeblendet lässt und so die Brotkrümelvorgabe als Referenz einsehen kann.
Diese direkt beim Import erfolgte Neuberechnung des Tracks erfolgte zumindest bei meinen Geräten unabhängig von den Einstellungen und ich glaube, das hat schon viele User - mich inbegriffen - irritiert. An dieser Baustelle hat
Garmin auch schon sehr viel geschraubt... ich weiß nicht, wie das aktuell gehandhabt wird, da ich im letzten Jahr mehr im Freestyle-Modus im schönen Taunus unterwegs war.
Mein Fazit: im allgemeinen klappt es - zumindest was mein Einsatzprofil betrifft - recht gut, aber esgibt immer mal wieder Passagen, wo es dann doch etwas hakt und man ggfs. kurz anhalten muss, um wieder auf den Pfad der Tugend zu kommen