Geometrics-Update: Was ist ein FC2RC-Verhältnis und warum brauchst du es an deinem Rad?

Ich wüsste nicht was da gefährlich ist. Ich habe explizit vom Tretlager gesprochen. Es sollte klar sein das nicht das gesamte Gewicht auf dem Tretlager lastet.
Man fährt ja nicht freihändig im Stehen.
Entschuldige das ich ein wenig Grundverständnis bei den hier lesenden vorausgesetzt habe.




Das ist aber mmn nicht so greifbar wie 65% am Hinterrad 35% am Vorderrad.
Denke gerade der Sitzwinkel wird erheblich die Lastverteilung steuern. Vor ein paar Jahren waren Winkel, die gerne das VR steigen ließen die Regel. Moderne Geos versammeln das Gewicht in Richtung VR.
 
So, ein neuer Wert in der Geometrie Tabelle. Jetzt kann die Forums-Theoretiker-Elite wieder monatelang über etwas diskutieren (streiten!).
Ich bin währenddessen in der Natur und fahre mein Bike, bei dem ich nicht einmal mehr den Lenkwinkel kennen. Es macht einfach Spass.
Ne du bist auch hier in den Kommentaren.
 
Denkst du es gibt auch einen Wert der dir zu klein wird, sagen wir <1,7:1?
Ganz ehrlich: weiß ich noch nicht. Als typischer XL Fahrer habe ich selten Bikes die einen angemessen großen Hauptrahmen haben und über 1:1,8 hinausgehen - da trauen sich die Hersteller meistens schon nicht mehr, die Kettenstreben entsprechend lang zu machen.
Vermutlich gibt es aber einen sweetspot - gerade was die Bremstraktion angeht und vielleicht auch zu viel Druck auf dem Vorderrad. Das geht - zumindest meiner Idee nach - irgendwann nur noch mit viel Federweg, Bremsneutralem Hinterbau und griffigen Reifen.
 
So, ein neuer Wert in der Geometrie Tabelle. Jetzt kann die Forums-Theoretiker-Elite wieder monatelang über etwas diskutieren (streiten!).
Ich bin währenddessen in der Natur und fahre mein Bike, bei dem ich nicht einmal mehr den Lenkwinkel kennen. Es macht einfach Spass.
Viel Spaß!
 
Bei meinen Rädern FC/RC übrigens zwischen 1.78 und 1.95

Als unglaublich erfahrener Rider komme ich mit solchen Extrema, egal ob Hardtail oder Fully, natürlich souverän klar🤗✌️😎

Was mich allerdings wundert, ist das bei meinem Hersteller der Wert über die Rahmengröße deutlich wandert, obwohl man damit wirbt das man durch umfangreiche Geometrie Anpassung allen Kunden ein ähnliches Fahrgefühl bieten will, müsste da der Wert nicht annähernd gleich bleiben?

M.
Hardtail verhält sich dynamisch natürlich etwas anders, da eigentlich nur das Frontcenter kürzer wird. Bremstraktion ist da ja auch eher wurscht, da kann man mehr experimentieren 😂

Meiner Erfahrung nach arbeiten nicht viele Produktmanager nach dem relativen Ansatz, sondern gehen eher nach absoluten Zahlen. Gleichmäßige Verhältnisse über 4 bis 5 Rahmengrößen sind seit Transmission auch ein deutlich stärkerer Kostenfaktor, weil zum Teil andere Werkzeuge gebraucht werden. Gerade in der aktuellen Zeit fällt sowas gerne als Kostenersparnis dann raus.
 
Gleichmäßige Verhältnisse über 4 bis 5 Rahmengrößen sind seit Transmission auch ein deutlich stärkerer Kostenfaktor, weil zum Teil andere Werkzeuge gebraucht werden.
Forbidden zeigt das man das nur mit unterschiedlichen Hauptrahmen realisieren kann.
Und die sind ja eh extra für jede Größe hergestellt.

Denke gerade der Sitzwinkel wird erheblich die Lastverteilung steuern. Vor ein paar Jahren waren Winkel, die gerne das VR steigen ließen die Regel. Moderne Geos versammeln das Gewicht in Richtung VR.
Mich interessiert ehr das Verhalten bergab, also im Stehen.
 
Forbidden zeigt das man das nur mit unterschiedlichen Hauptrahmen realisieren kann.
Und die sind ja eh extra für jede Größe hergestellt.


Mich interessiert ehr das Verhalten bergab, also im Stehen.
Forbidden macht das auch sehr smart 😉
Aber wenn du in Alu denkst, hast du auch am Hauptrahmen das Kosten-Problem.
Gleiches Spiel mit auswechselbaren Ausfallenden - entweder teure CNC Teile oder Schmiedeform öffnen…
 
Ich habe vorgestern noch 2-3 Abfahrten mit dem Last Coal eines Bekannten gemacht, und bis auf die etwas höhere Front fuhr sich das ziemlich ähnlich wie mein Spectral. Zumindest war das kaum eine Umstellung. Laut Geometrics haben beide einen FC2RC von 1,90 bzw. 1,89. Da müsste man wirklich mal zum Tests eines mit völlig anderen Werten fahren, ob sich das direkt bemerkbar macht.
 
Ich denke für größere Fahrer ist die Auslegung von Radstand und Kettenstrebenlänge immer ein Kompromiss, denn bei einem reach von 500+ mit 64 Grad lenkwinkel und entsprechend langen kettenstreben kommt man bei trails mit engen kurven irgendwann ans Limit. Das ging mir kürzlich in der toskana so, da waren die trails dann teilweise recht anstrengend zu fahren.
 
Gleiches Spiel mit auswechselbaren Ausfallenden - entweder teure CNC Teile oder Schmiedeform öffnen…
Ich fänds trotzdem ne klasse Spielerei und es wäre mir nen Aufpreis ggf. wert. Finde es auch ziemlich kacke, dass das niemend (?) auf ein sinnvolles Maß, z-B- 30mm Verstellbereich anbietet . Das wäre kein Hexenwerk ,flipchips verbaut man ja auch bis zum Kollaps . Habs bei ner BMW 1000RR zufällig auch die Tage gesehen: ganz simpel ne Nut mit Schraube.
 
Sehr interessant das Thema. Ich bin ohnehin erstaunt gewesen, dass das Thema Gewichtsverteilung im MTB-Bereich noch recht wenig behandelt wird. Im Motorsport ist das deutlich wichtiger und die Einflüsse auch deutlich spürbar.
Das ist zwar nicht die primäre Aussage des FC2RC-Wertes, aber er zeigt eben die Hebelverhältnisse, die zusammen mit der Gewichtsverteilung Einfluss auf das Rad haben.
Ein Beispiel: Ich habe ein ziemlich altes 100mm CC-Fully. Nix tolles, billige Massenware und dank damals günstiger Stahlfedergabel und extrem schweren Rahmen ein sehr zäh zu fahrendes Rad. Ich habe die Gabel dann gegen eine Luftgabel ausgetauscht und gleichzeitig eine Dropperstütze montiert. Das Gesamtgewicht hat sich kaum geändert, aber das Fahrverhalten massiv verbessert. Während ich im alten Setup gefühlt in jedes Loch gefallen bin, ließ sich das Rad danach sehr angenehm durch Wurzeln und zerfahrene Wege pedalieren. Gleiches wäre sicher auch eingetreten, wenn das Rad länger geworden wäre (FC2RC ändert sich).
Kurzum: Ich fände es mal höchstinteressant, wenn man nur mal experimentell den FC2RC-Wert um die statischen Radlasten ohne Fahrer ergänzt. Ich könnte mir vorstellen, dass dann bei gleichen FC2RC Werten andere Fahreindrücke entstehen und das sogar noch der viel effektivere Wert ist, der sich mit zwei Waagen + einer Wasserwaage sehr leicht bestimmen ließe.
 
@MSTRCHRS vielleicht liest du es und vielleicht interessiert es dich ja:

Ich habe mir im Frühjahr hinsichtlich Radlastverteilung ebenfalls (aus gegebenem Anlass) ein paar Gedanken gemacht und das insbesondere im Hinblick auf Neigung mal durchgespielt. Ich hab das hier auch schon mal irgendwo gepostet, weiß aber nicht mehr wo, deshalb kann ich den Post grad leider nicht verlinken. Daher hier nur kurz...

Basierend auf einem Bike mit etwa 480 mm Reach und 640 mm Stack hab ich das im Hinblick auf die tatsächlichen Wirkungspunkte (dabei für Füße vereinfacht Tretlager, für Hände gedachter Mittelpunkt der Verbindungslinie der Griffe) also quasi Real Reach und Real Stack, die Verhältnisse bei verschiedenen Neigungen ermittelt. Das funktionierte grafisch, weil das rein rechnerisch natürlich nicht wirklich kompliziert, aber aufgrund der Verschiebung der Radaufstandspunkte im Vergleich zur Senkrechten etwas umständlich ist. Grafisch erschien mir das dann einfacher und eine grafische Darstellung wollte ich sowieso. Die Ergebnisse sind hier angehängt:
MTB_Load-Distribution_.jpg
MTB_Load-Distribution_2.jpg
MTB_Load-Distribution_3.jpg
MTB_Load-Distribution_4.jpg

Ich habe bei der Betrachtung auch noch den Sag einigermaßen berücksichtigt. Federweg wäre ca. 150 mm vorne wie hinten.

Grundsätzlich gibt es natürlich eine Verschiebung der Belastungsverteilung bei verschiedenen Gefällen, die ist abhängig vom Abstand des Belastungspunktes vom Untergrund. Beim Tretlager, das eben recht nah am Untergrund ist, wirkt sich das nicht so sehr aus. Während in der Ebene die Verteilung zwischen VR und HR für die meisten Räder im Bereich von 1:2 ist, ist es bei 20° Gefälle, was jetzt nicht so wenig ist, immer noch unter 1:1, also mehr Belastung am HR (hat mich ein wenig überrascht). Sprich die Neigung wirkt sich hier schon aus, aber nicht extrem. Bei der Belastung durch die Hände sieht es da ganz anders aus, weil die natürlich viel höher sind. Hier ist in der Ebene die Belastung zwischen VR und HR etwa 3:1, bei 20° Gefälle ist es dann aber schon so, dass über die Griffe bereits ein Kippmoment nach vorne verursacht wird, sprich die Belastung ist hier sogar größer als 100% (macht natürlich nur im Hinblick auf die Gewichtsverteilung Sinn, wenn das Kippmoment über eine Belastung der Pedale entsprechend ausgeglichen wird).

Daraus folgt, dass der Wert von FC2RC nicht uninteressant ist, aber auch nicht überbewertet werden sollte. Wichtig ist für ein ausgewogenes Bike-Handling nicht der FC2RC Wert an sich, sondern eine Bike-Geometrie inklusive Cockpit-Aufbau, der dieses FC2RC respektiert und letztlich zu einer ausgewogenen Belastung der beiden Räder führt.

Dazu habe ich auch noch eine Grafik:
MTB_Load-Distribution_6.jpg
Hier einfach mal ein hypothetischer Fall, wo man bei 10° Gefälle eine Position einnimmt mit leicht gebeugten Armen und Beinen für Bewegungsbereitschaft, wo vielleicht ein Fünftel des Körpergewichts auf den Händen lastet und vier Fünftel auf den Beinen. Mithilfe einer Waage auf einem Tisch, auf die ich mich stützte, konnte ich das als zumindest plausibel einordnen. In diesem Fall hätte man dann mit den Verhältnissen aus den obigen Bestimmungen tatsächlich eine Radlastverteilung von 50/50, was im Prinzip ja ideal wäre. Nimmt nun das Gefälle zu, wird automatisch mehr Gewicht auf die Hände gehen. Um die Belastung der Hände bei 20° Gefälle bei einem Viertel zu halten, also nur etwas mehr als bei 10° Gefälle, muss man wohl schon den Körperschwerpunkt nach hinten verlagern im Verhältnis zum Rahmen. Da sich die Verteilung des Gewichts insbesondere bei den Händen aber deutlich in Richtung Vorderrad verschiebt, hätte man so bei 20° Gefälle schon eine Belastung des VR von 60%. (Ist natürlich nur eine grobe Betrachtung, aber die Tendenz stimmt sicherlich.)

Was mir bei der Betrachtung der obigen Grafik auch noch aufgefallen ist:
Es ist naheliegend, dass für das Verhältnis von Gewicht auf Händen zu Gewicht auf Füßen der Hüftwinkel entscheidend ist. Für den Hüftwinkel ist aber seinerseits vor allem die Länge des Oberkörpers wichtig und dann eine gemeinsame Betrachtung von Reach und Stack.
Beispiel: Wenn ich den Vorbau verlängere, dann wächst der Reach, wegen des Steuerwinkels aber auch der Stack. Als Ergebnis werde ich eventuell eher den Winkel der Arme an den Schultern ändern - ich greife weiter nach vorne oben - als den Winkel der Hüfte zu ändern. Wenn ich dagegen einen Spacer unter dem Vorbau rausnehme, dann wird der Stack geringer, wegen des Lenkwinkels aber auch der Reach größer. In diesem Fall werde ich mich eher mit dem Oberkörper weiter nach vorne beugen. Das stärkere Abwinkeln des Oberkörpers bewirkt aber ein deutlich stärkeres Vorschieben des Körperschwerpunkts und entsprechend eine deutlich stärkere Belastung der Hände. Vorbau-Verlängerung vs. weniger Spacer ist übrigens genau senkrecht zueinander hinsichtlich des Shifts der Griffposition (eine ähnliche Erkenntnis hatte übrigens schon mal Seb Stott auf Pinkbike geäußert, dass er die Verlängerung des Vorbaus eher nicht merkt hinsichtlich der Veränderung der Gewichtsverteilung und entsprechend des Bikehändlings, das Ändern der Spacer aber schon).

Was daraus dann auch folgt:
Für die richtige Radgröße ist keinesfalls nur die Körpergröße entscheidend, sondern genauso, inwiefern man bei gegebener Körpergröße eher einen langen Oberkörper oder lange Extremitäten hat. Langer Oberkörper braucht dabei tendenziell eher die größere Rahmengröße.
Und auch nicht zu verachten ist, wo man vor allem fährt. Da bei großen Gefällen der Lenker nach vorne wandert, will man bei einer Tendenz zu steilen Abfahrten eher weniger Reach, dafür mehr Stack am Rahmen haben.

Jedenfalls ist das mit der richtigen Bike-Geometrie nicht an einer Größe festzumachen, soviel kann man sicher sagen. FC2RC ist interessant, ohne den richtigen Kontext aber relativ wertlos als Größe.

Ist jetzt viel ziemlich knapp hingesetzt, wäre aber vielleicht mal einen Artikel wert?
 
Ich fänds trotzdem ne klasse Spielerei und es wäre mir nen Aufpreis ggf. wert. Finde es auch ziemlich kacke, dass das niemend (?) auf ein sinnvolles Maß, z-B- 30mm Verstellbereich anbietet . Das wäre kein Hexenwerk ,flipchips verbaut man ja auch bis zum Kollaps . Habs bei ner BMW 1000RR zufällig auch die Tage gesehen: ganz simpel ne Nut mit Schraube.

nicolai mutatoren. ich hatte die wahl.
 
So, ein neuer Wert in der Geometrie Tabelle. Jetzt kann die Forums-Theoretiker-Elite wieder monatelang über etwas diskutieren (streiten!).
Ich bin währenddessen in der Natur und fahre mein Bike, bei dem ich nicht einmal mehr den Lenkwinkel kennen. Es macht einfach Spass.
Auch ralphi911:
Genau auch meine Erfahrung. Ich arbeite auch mit genauen Drucksensoren und habe mir den Spass gemacht am all meinen Pumpen und Dämpferpumpen die Digitalen Anzeigen mit dem sehr genauen Gerät verglichen. Ich würde auch sagen, dass 0,05bar sehr gut hinkommt. Ich vermute mal, dass die da eingebauten Drucksensoren sogar vom gleichen Lieferanten stammen.

Ich glaube aber auch, dass die Analogen Anzeigen bei Fahrradpumpen sehr ungenau sind. Nur schon das Ablesen der Anzeige ist ungenau. Deshalb habe ich nur Digitale.
 
Ich fänds trotzdem ne klasse Spielerei und es wäre mir nen Aufpreis ggf. wert. Finde es auch ziemlich kacke, dass das niemend (?) auf ein sinnvolles Maß, z-B- 30mm Verstellbereich anbietet .
kavenz bieten inzwischen +30mm dropouts an und das in 5mm schritten.
da geht schon viel.

bei forbidden gibts +10 0 -10 also 20mm verstellbereich in 10mm schritten.
 
Ich fänds trotzdem ne klasse Spielerei und es wäre mir nen Aufpreis ggf. wert. Finde es auch ziemlich kacke, dass das niemend (?) auf ein sinnvolles Maß, z-B- 30mm Verstellbereich anbietet . Das wäre kein Hexenwerk ,flipchips verbaut man ja auch bis zum Kollaps . Habs bei ner BMW 1000RR zufällig auch die Tage gesehen: ganz simpel ne Nut mit Schraube.
Also meiner Erfahrung nach gibt es noch ein weiteres Problem - für meinen vorherigen Arbeitgeber wollte ich das genau so lösen. Die Rahmen werden üblicherweise aber mit Ausfallenden gerichtet (Alu), damit muss man evtl neue Prozesse beim Rahmenproduzenten eröffnen - was nicht ganz so leicht ist, vor allem, wenn man keine gigantischen Stückzahlen macht.
 
Hab nur die Überschrift gelesen:

Als Teenager hab ich mir über all die komplizierten Begrifflichkeiten keine Gedanken gemacht und war trotzdem flott und mit ner Menge Spass dabei!

Was man braucht sind skills- und die kann man nicht kaufen, die übt man.
 
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