Ghost Neuheiten 2021: Neue Riot-Modellreihe und spannende Updates

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Ja kagge, so ne Diskussion wollte ich wegen der Bickerl jetzt nicht lostreten. Sry @Johannes_Mido 🙈
Ah die Kiste würde ich schonmal gerne bergab scheuchen. Auf jeden Fall viel Spaß damit.
Alles gut 😅 Für Diskussionen bin ich immer zu haben.
Kannst es mal wiegen mit allen Fakten dazu. Wäre Neugieirg.
Hab leider keine Kofferwaage zu Hause, am WE kann ich das Teil aber mal wiegen.
@Johannes_Mido, kannst du was im vergleich zu deinem ehemaligen spindrift bzgl. hinterbau und geo sagen?
Also für einen aussagekräftigen Vergleich besitze ich das Riot zu kurz. Ich besaß dieses Jahr das Spindrict CF mit RockShox Coil select und Zeb Select + und das Radon Swoop CF 10.0 mit Fox38 und Fox X2.

Das Spindrift ist wirklich ein Bike für's ganz grobe und für anspruchsvolle Freeride Lines. Der Hinterbau ist super progressiv und hat total viel Antisquat. Im Uphill wippt da gar nichts auch ohne Lockout. Fand ich erst toll, nach ein paar Monaten fand ich es irgendwie zu unsensibel für Hometrails oder nasse Wurzeltrails und Endurolines. Das lag aber sicher auch daran, dass ich da nicht EWS mäßig mit Mach10 runterbretter. Auf Jumplines im Bikepark auf geshapten Lines hatte man dafür echt ordentlich pop und endlose Reserven, auch bei verpatzen Landungen. Insgesamt war das eher so das Bike für Air Time und viel gegenhalt, weniger für auch mal verblockteres Gelände und langsameren Passagen. Zur GEO: Das Spindrift war in XL auch schon recht lang, man saß aber trotzdem extrem Zentral. Am wohlsten fühlte ich mich aber mit dem Bike wie gesagt auf geshapten Lines und sowas wie Halden im Ruhrgebiet. Vom FreerideFlo gibts ein Video auf der Halde Haniel, da bin ich mit ihm dort gewesen und da sieht man das Spindrift ein wenig fahren (
). Ich fahre Bikepark und Jumplines allerdings erst seit 2019, bin davor nur Hardtail gefahren und MTB war ein Ausgleich zum Pumpen. Insgesamt ist die GEO des Spindrifts aber nicht allzu extrem. Der Sitzwinkel ist steil, aber nicht zu steil, die Kettenstreben waren lang, aber nicht zu lang und der Lenkwinkel war steil, aber noch moderat. Reach und Stack waren eher progressiv, aber nicht extrem.

Das Swoop CF 10.0 wippte dahingehend ziemlich stark, selbst mit Lockout (Firm) immer noch merklich. Allerdings empfand ich das an recht angenehm, da es so auch im Uphill immer viel grip erzeugte. Das bike machte sowohl im Bikepark, als auch auf hometrails eine echt gute Figur. Tolle Laufräder, super Fahrwerk. Aber: kein Flaschenhalter, in XL ein 53cm Sitzrohr (also nur Sattelstütze mit wenig hub) und etwas "charakterlos". Im Prinzip ein geniales Bike, aber auch ein wenig langweilig und seelenlos. Das konnte alles gut, aber stach auch nirgends hervor. Reach und Stack waren recht moderat, Lenkwinkel dafür steil (63,5), konnte aber per Winkelsteuersatz auf 65 verstellt werden. Kettenstreben waren recht kurz, für so ein Bike, empfand es dadurch aber nicht wendiger als das Spindrift.

Das Ghost Riot EN in XL ist ein absolutes Schiff, wenn man es auf dem Papier und von Außen betrachtet. Aufgrund des Nachwuches und meines Jobs bin ich seit Samstag noch nicht dazu gekommen, es in den Bikepark oder auf Hometrails auszuführen, deshalb finde ich einen Vergleich noch nicht wirklich aussagekräftig, War aber 1 1/2 Stunden im Flat damit unterwegs und hab ein wenig Wheelies gemacht, Bunny Hops und co, um mit dem Bike warm zu werden. Aufgrund der super langen Kettenstreben, braucht es einen ordentlichen Impuls um aufs Hinterrad gebracht zu werden. Hat man den Spot aber dann einmal erreicht, kann man das Vorderrad gut in der Luft halten. Die Eightpins Sattelstütze bietet endlosen Hub und die Formula Selva S habe ich jetzt mal vernünftig eingestellt, das klappt eigtl. sogar auf einem Parkplatz mit einigen Bordsteinen ganz gut. Zum Dämpfer kann ich noch nicht viel sagen, außer das er ekelhaft gut anspricht, das kannte ich so noch nicht. Ob er viel Gegenhalt bietet und ob der Hinterbau auch progressiv genug ist, wird sich rausstellen. Der Hinterbau ist aber extrem feinfühlig, wesentlich sensibler als das spindrift. Kann daran liegen, dass im Spindrift das RockShox Fahrwerk verbaut wurde und dort die Buchsen nicht super laufen. Kann aber auch an der Kinematik und Progression bzw dem Antisquat liegen. Die GEO vom Riot finde ich extrem. Aber extrem ansprechend, denn es macht genau das, was ich mir von meinem Enduro bike wünsche.

Ich reiche an dieser Stelle gerne nach dem WE ein kurzes Update zum Hinterbau des Riots ein. Die tendenz besteht allerdings, dass es seeehr sehr viel Grip bieten wird. Ob dadurch die Gefahr besteht, öfter Durchschläge zu produzieren wird sich zeigen. Aber so ein sensibles Bike hatte ich bislang noch nie.

PS: bevor jemand fragt, wieso man 3 Bikes in einem Jahr kauft und verkauft... Lange Geschichte, das Spindrift musste eher unbeabsichtigt gehen, das Swoop war ein test (und hätte aus objektiven Gründen auch bleiben können) und das Riot war ein absoluter Traumkauf, der sich nun noch objektiv zu beweisen hat.
 
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Super, Danke Dir für den ausführlichen Bericht 👍 :)
Bin gespannt auf Feedback nach dem WE :bier:
Sooo, wie versprochen gibt es ein erstes Fazit, welches sicherlich nur einen kleinen ersten Eindruck widerspiegeln kann.

Ort: Teutoburger Wald (meine Hometrails). Relativ wurzeliges, steiniges Mittelgebirge mit moderaten anstiegen, einfacherern trails und kurzen ordentlichen abfahrten. Kleine jumplines gibts auch.

1.) Uphill:
Das Ghost Riot EN Full Party in XL ist wahrlich kein Leichtgewicht. 17kg bringt es auf die Waage. Der Reach von 528mm und ein Radstand von 1352mm lassen auf dem Papier glauben, dass das Bike zu lang und zu aggressiv auf abfahrt getrimmt sein könnte, um damit abseits des bikeparks Spaß zu haben. Aber der Sitzwinkel von 77grad und die Kettenstreben mit 455mm runden das Konzept voll ab. Man sitzt extrem zentral im uphill und muss sich um ein steigendes Vorderrad nicht mal im Ansatz gedanken machen. Das Fahrwerk arbeitet auch im uphill permanent und bietet, wie schon beim Parkplatz Test erwartet, mega viel grip auch bei den heute wirklich nassen Bedingungen. Der sehr aufwendige Hinterbau ist echt eine Wucht. Auf Forststraßen aber auch auf singletrails ist das Ghost super geklettert. Das Gewicht habe ich an keiner stelle negativ gemerkt. Den Lockout habe ich 1x zugeschaltet, mag ich aber nicht, ist Brett hart und im Sitzen auch wirklich nicht nötig. Bin da sehr positiv überrascht. Sobald man aber den uphill im stehen antritt oder zu einem sprint ansetzt, merkt man die Schwäche des ghost, wenn man es denn Schwäche nennen kann. Viel Energie wandert in den Hinterbau und die Gabel und Sprints sind kräftezehrend. Also: alles gemächlich im Sitzen und komplett entspannt hochpedalieren. Ist sowieso meine Art und Weise.

Fazit: man kann auch touren und hometrail runden super gut meistern ohne keine Energie mehr für den spaßigen Part übrig zu haben, womit wir zum zweiten Part kommen…

2.) Abfahrt
Zu erst muss ich sagen, dass es den ganzen morgen und die ganze Fahrt lang geregnet hat. Der matschige, teils lehmige Boden war sehr weich und teilweise rutschig. Wurzeln machen mir bei dem wetter eigentlich Angst und ich erwische mich dann oft dabei, die chicken lane zu nehmen. Sobald man beim ghost aber mal das Selbstvertrauen walten lässt und die aktiv Position einnimmt, macht das Rad vieles von alleine. Selbst meine verhassten nassen querwurzeln waren nicht wirklich ein Problem. Da war mehr kopfsache der faktor. Ein Fahrwerk, dass so feinfühlig arbeitet, hatte ich bislang noch nie. Ob es nun an den Formula Parts liegt, oder am Bike selbst kann ich nicht sagen, die Rechnung geht aber voll auf. Das Riot ist eine echte Fräse und gibt so viel Sicherheit, Spurtreue und Geschwindigkeit frei (wenn man denn die Zügel locker lässt), dass ich echt weggeblasen war. Da konnte mein Spindrift nicht mithalten. Auch das Swoop ist echt weit von dieser Abfahrtsperformance entfernt. Ich bin so gespannt auf den bikepark einsatz, leider ist zur zeit alles zu in meiner nähe.
Die Formula bremsen sind allerdings bei nässe sehr laut, dennoch standfest. Die maxxis reifen tun was sie sollen und bieten wirklich massig grip. Der lenkwinkel ist steil, aber nicht zu steil. Einzig sehr flache kurven und schnelle Richtungswechsel gehen mir nicht so gut von der hand mit dem ghost. Da das aber auch fast gar nicht meinem tourenprofil entspricht, sei das mal zu vernachlässigen. Die eightpins sattelstütze ist echt ein Traum. Extrem viel hub, in Verbindung mit dem kurzen sattelrohr ist man immer her der Lage und findet jederzeit die beste Position.

3.) Ausstattung:
Das Fahrwerk habe ich ja bereits erwähnt, ein Traum! Da muss ich nichts mehr zu sagen. Die syntace v30i Laufräder scheinen kein b2c produkt zu sein, ich finde nichts darüber. Sie sind aber relativ leicht würde ich behaupten. Da es keine verpatzen Landungen oder cases gab, kann ich noch nichts zur Haltbarkeit sagen.
Der hauseigene lenker hat 40mm rise, der super kurze vorbau und die kompakte sitzposition, sowie der saubequeme wtb sattel sind absolut genial. Ich musste bislang immer vieles ändern, damit ich gut auf dem Rad sitze. Stand jetzt muss ich das diesmal nicht. Da das aber individuell ist, profitiert ihr von der Aussage jetzt nicht so.
Der Rahmen mit dem integrierten fidlock halter ist absolut formschön und funktional. Die Cura 4 Bremse quietsch bei nässe laut, lässt sich aber fein dosieren und wird hintenraus echt zum anker, sehr geil. Andere als meine mt7 oder XT, aber trotzdem auch sehr gut. Vielleicht nicht ganz so brachial, aber besser zu dosieren. Die Schaltung hat mir heute noch keine Spaß gemacht. Der XT/SLX mix war wohl ab werk nicht sauber eingestellt - schade. Die restliche Ausstattung habe ich ja schon in Punkt 2 erwähnt.

Fazit:
Ich bin super happy mit dem kauf und der mutigen Größenwahl. Ghost hat seine Hausaufgaben total gemacht, die Geometrie, der hinterbau und das tolle fahrwerk sowie die gesamte Ausstattung wirken extem durchdacht. Als wäre jedes einzelne Bauteil aufeinander abgestimmt und nicht bloß irgendwie kombiniert (wie bei meinem Spindrift). Der große Nachteil der freien konfigurierbarkeit ist eben genau das. Die Rechnung kann wirklich nur schwer aufgehen. Für mich wirkt das Riot so, als sei es für die full party Ausstattung entworfen worden. Ein test mit einer anderen Ausstattung wäre deshalb sau spannend.

Das wars von mir - mir lief das wasser durch die cleats und ich bin komplett durchgefrohren. Falls gewünscht, gibt es in ein paar wochen gerne ein nüchterneres objektiveres Fazit. Grad bin ich einfach super hyped und mega happy mit dem bike um wirklich Kritik zu finden.
 

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Kleiner Nachtrag:

Die 8Pins Sattelstütze hatte seitliches Spiel, da mein Händler aus den Niederlanden kommt habe ich einfach mal direkt bei eightpins angerufen. Super Servicemitarbeiter, es stellte sich herause, dass ein Klemmring beim Zusammenbau mit der unteren Steckachse der Stütze nicht richtig festgezogen war (machen die bei Ghost und Rotwild wohl alle falsch meinte er:D). Hat 3 Min gedauert, die Stütze ist fixiert und hat keinen mm mehr Spiel. Top Typ da an der anderen Leitung, mega nett und hilfsbereit. Bin nämlich super zufrieden mit der Stütze, nur das Spiel war eben doch etwas nervig.

Der V30i LRS von Syntace ist immernoch ein unbekannter. Mein Händler hatte auch keine Ahnung. Ghost antwortet seit 1ner Wocher nicht. Habe eben deshalb mit Syntace telefoniert, um abzuchecken ob der LRS Tubeless Ready ist und obs eine Bezeichnung gibt, unter der man mal ein paar Daten bekommt.
Der Typ dort an der Leitung war sichtlich belastet, ihn rufen wohl täglich viele Kunden an mit den selben Fragen, die sind grad dabei was zu dem LRS einzupflegen um den "telefonterror" besser in den Griff zu bekommen. Ghost und die gesamte Gruppe würde die Kunden wohl ignorieren :D. Er selbst hat aber auch keine Ahnung, was genau verbaut ist, das macht die Gruppe zu der Ghost und Lapierre gehören wohl intern, die bauen unterschiedliche Felgen und Nabenkombinationen zusammen und nennen das einfach alles V30i, ist also ein OEM LRS mit Sperrklinken Freilauf. Qualitativ wohl eher im unterren-mittleren Segment. Dennoch ein guter solider LRS, nur nicht mit der allerneusten Technik von Syntace. Aber definitiv Tubeless Ready und grundsolide. Dies nur zur Info für alle, die ähnliche Probleme/Fragen haben.
 
oh, da ist aber einer geflasht :D danke für den ausführlichen roman :) 👍
nimmst du die sehr zentrale sitzposition und die lange kettenstrebe, wenn du das ding mal aufs hinterrad ziehen möchtest, störend wahr? oder das es z.b. beim droppen etwas widerwillig aufs hinterrad geht?
 
oh, da ist aber einer geflasht :D danke für den ausführlichen roman :) 👍
nimmst du die sehr zentrale sitzposition und die lange kettenstrebe, wenn du das ding mal aufs hinterrad ziehen möchtest, störend wahr? oder das es z.b. beim droppen etwas widerwillig aufs hinterrad geht?
Gerne doch. Hab den Roman völlig gehyped im Auto mit vor Kälte zitternden Händen auf dem Smartphone getippt😬 sorry für die Länge!

Also wheelies im sitzen sind wesentlich intuitiver, da der weg in den sweetspot etwas linearer ist (vom gefühl) als mit kurzen kettenstreben. Man muss zwar mehr kraft aufwenden, kommt aber dafür dann besser bzw. berechenbarer aufs Hinterrad.

Im stehen ist es schon wieder etwas ungewohnt, zB beim Manual (den ich aber kaum beherrsche). An Kanten habe ich das bislang nicht als störend empfunden, es waren aber auch nur 2 kleine drops auf der tour und eine Hühnerleiter (Bonerlock) wo ich das explizit einsetzen musste, dir mir aber auch bekannt waren. Würde aber dazu tendieren zu sagen, dass das schwerer geht. Liegt aber auch an der gestreckteren position, die die größenwahl mit sich bringt. Bin ja 188cm groß und deshalb am unteren ende von XL. Wer also eher verspielt und tricklastiger unterwegs ist, sollte vermutlich dann zum kleineren rahmen greifen, sofern er oder sie denn auch genau zwischen den größen liegt.
 
Sooo, wie versprochen gibt es ein erstes Fazit, welches sicherlich nur einen kleinen ersten Eindruck widerspiegeln kann.

Ort: Teutoburger Wald (meine Hometrails). Relativ wurzeliges, steiniges Mittelgebirge mit moderaten anstiegen, einfacherern trails und kurzen ordentlichen abfahrten. Kleine jumplines gibts auch.

1.) Uphill:
Das Ghost Riot EN Full Party in XL ist wahrlich kein Leichtgewicht. 17kg bringt es auf die Waage. Der Reach von 528mm und ein Radstand von 1352mm lassen auf dem Papier glauben, dass das Bike zu lang und zu aggressiv auf abfahrt getrimmt sein könnte, um damit abseits des bikeparks Spaß zu haben. Aber der Sitzwinkel von 77grad und die Kettenstreben mit 455mm runden das Konzept voll ab. Man sitzt extrem zentral im uphill und muss sich um ein steigendes Vorderrad nicht mal im Ansatz gedanken machen. Das Fahrwerk arbeitet auch im uphill permanent und bietet, wie schon beim Parkplatz Test erwartet, mega viel grip auch bei den heute wirklich nassen Bedingungen. Der sehr aufwendige Hinterbau ist echt eine Wucht. Auf Forststraßen aber auch auf singletrails ist das Ghost super geklettert. Das Gewicht habe ich an keiner stelle negativ gemerkt. Den Lockout habe ich 1x zugeschaltet, mag ich aber nicht, ist Brett hart und im Sitzen auch wirklich nicht nötig. Bin da sehr positiv überrascht. Sobald man aber den uphill im stehen antritt oder zu einem sprint ansetzt, merkt man die Schwäche des ghost, wenn man es denn Schwäche nennen kann. Viel Energie wandert in den Hinterbau und die Gabel und Sprints sind kräftezehrend. Also: alles gemächlich im Sitzen und komplett entspannt hochpedalieren. Ist sowieso meine Art und Weise.

Fazit: man kann auch touren und hometrail runden super gut meistern ohne keine Energie mehr für den spaßigen Part übrig zu haben, womit wir zum zweiten Part kommen…

2.) Abfahrt
Zu erst muss ich sagen, dass es den ganzen morgen und die ganze Fahrt lang geregnet hat. Der matschige, teils lehmige Boden war sehr weich und teilweise rutschig. Wurzeln machen mir bei dem wetter eigentlich Angst und ich erwische mich dann oft dabei, die chicken lane zu nehmen. Sobald man beim ghost aber mal das Selbstvertrauen walten lässt und die aktiv Position einnimmt, macht das Rad vieles von alleine. Selbst meine verhassten nassen querwurzeln waren nicht wirklich ein Problem. Da war mehr kopfsache der faktor. Ein Fahrwerk, dass so feinfühlig arbeitet, hatte ich bislang noch nie. Ob es nun an den Formula Parts liegt, oder am Bike selbst kann ich nicht sagen, die Rechnung geht aber voll auf. Das Riot ist eine echte Fräse und gibt so viel Sicherheit, Spurtreue und Geschwindigkeit frei (wenn man denn die Zügel locker lässt), dass ich echt weggeblasen war. Da konnte mein Spindrift nicht mithalten. Auch das Swoop ist echt weit von dieser Abfahrtsperformance entfernt. Ich bin so gespannt auf den bikepark einsatz, leider ist zur zeit alles zu in meiner nähe.
Die Formula bremsen sind allerdings bei nässe sehr laut, dennoch standfest. Die maxxis reifen tun was sie sollen und bieten wirklich massig grip. Der lenkwinkel ist steil, aber nicht zu steil. Einzig sehr flache kurven und schnelle Richtungswechsel gehen mir nicht so gut von der hand mit dem ghost. Da das aber auch fast gar nicht meinem tourenprofil entspricht, sei das mal zu vernachlässigen. Die eightpins sattelstütze ist echt ein Traum. Extrem viel hub, in Verbindung mit dem kurzen sattelrohr ist man immer her der Lage und findet jederzeit die beste Position.

3.) Ausstattung:
Das Fahrwerk habe ich ja bereits erwähnt, ein Traum! Da muss ich nichts mehr zu sagen. Die syntace v30i Laufräder scheinen kein b2c produkt zu sein, ich finde nichts darüber. Sie sind aber relativ leicht würde ich behaupten. Da es keine verpatzen Landungen oder cases gab, kann ich noch nichts zur Haltbarkeit sagen.
Der hauseigene lenker hat 40mm rise, der super kurze vorbau und die kompakte sitzposition, sowie der saubequeme wtb sattel sind absolut genial. Ich musste bislang immer vieles ändern, damit ich gut auf dem Rad sitze. Stand jetzt muss ich das diesmal nicht. Da das aber individuell ist, profitiert ihr von der Aussage jetzt nicht so.
Der Rahmen mit dem integrierten fidlock halter ist absolut formschön und funktional. Die Cura 4 Bremse quietsch bei nässe laut, lässt sich aber fein dosieren und wird hintenraus echt zum anker, sehr geil. Andere als meine mt7 oder XT, aber trotzdem auch sehr gut. Vielleicht nicht ganz so brachial, aber besser zu dosieren. Die Schaltung hat mir heute noch keine Spaß gemacht. Der XT/SLX mix war wohl ab werk nicht sauber eingestellt - schade. Die restliche Ausstattung habe ich ja schon in Punkt 2 erwähnt.

Fazit:
Ich bin super happy mit dem kauf und der mutigen Größenwahl. Ghost hat seine Hausaufgaben total gemacht, die Geometrie, der hinterbau und das tolle fahrwerk sowie die gesamte Ausstattung wirken extem durchdacht. Als wäre jedes einzelne Bauteil aufeinander abgestimmt und nicht bloß irgendwie kombiniert (wie bei meinem Spindrift). Der große Nachteil der freien konfigurierbarkeit ist eben genau das. Die Rechnung kann wirklich nur schwer aufgehen. Für mich wirkt das Riot so, als sei es für die full party Ausstattung entworfen worden. Ein test mit einer anderen Ausstattung wäre deshalb sau spannend.

Das wars von mir - mir lief das wasser durch die cleats und ich bin komplett durchgefrohren. Falls gewünscht, gibt es in ein paar wochen gerne ein nüchterneres objektiveres Fazit. Grad bin ich einfach super hyped und mega happy mit dem bike um wirklich Kritik zu finden.

cooler, ausführlicher Bericht :daumen:

Mir ist schon oben mal aufgefallen, dass du von "steilem Lenkwinkel" sprichst, Das Ghost hat doch 64°
was jetzt nicht wirklich steil ist. Kann es sein dass du flach und steil verwechselst?
Würde auch zum nachfolgenden Satz passen, wonach dir flache Kurven nicht soo gut von der Hand gehen.
 
cooler, ausführlicher Bericht :daumen:

Mir ist schon oben mal aufgefallen, dass du von "steilem Lenkwinkel" sprichst, Das Ghost hat doch 64°
was jetzt nicht wirklich steil ist. Kann es sein dass du flach und steil verwechselst?
Würde auch zum nachfolgenden Satz passen, wonach dir flache Kurven nicht soo gut von der Hand gehen.
Sorry, aufjedenfall meinte ich flach. Mein Swoop hatte 63,5°, aber verstellbar auf 65. 64° wie beim Ghost finde ich schon sehr flach, aber nicht zu extrem. Sorry für die Verwechslung!
 
Ja, wollte ich auch gerade schreiben. "It doesn't really know what it is." Annahme, es würde mit Luftdämpfer besser funktionieren.

Aber auch das zu lange Sitzrohr wurde kritisiert. "The Germans are tall."

Und beide Tester fuhren auf dem Riot ihre langsamsten Zeiten.
 
Ich zitiere mich mal selbst aus einem anderen Beitrag
Interessanter Test. Einige Punkte war aber fast vorhersehbar.

Bei der Rahmengröße M ist sicherlich die Kettenstrebe bzw. das Verhältnis Rearend zu Frontcenter wenig optimal. Ich bin mir sicher dass beim L und auf jeden Fall beim XL sich das ganze harmonischer anfühlt. Ist ja die Größe wo für mich interessant wäre.
Kazimir hätte in meinen Augen auf jeden Fall das L fahren sollen, nicht das M. In dieser Konfiguration würde sich dann auch der Schwerpunkt sicherlich etwas nach vorne verlagern und somit das Bike mehr aus dem Dämpfer bringen was ja angesprochen wird.

Auch wenn das Bike nicht der Testsieger wird, finde ich es spannend und könnte es mir vorstellen zu kaufen. Für 3.700€ ist das Paket interessant. Gleichzeitig ist aber wirklich die Frage ob der Coil am 140mm so sinnvoll ist, oder ob nicht ein poppiger und leichter Dämpfer wie der X sinnvoller wäre. Vermutlich wird das EN Fully Party dann tatsächlich die beste Lösung sein.

Ich mag das Bike weiterhin. Die Formula Gabel erlaubt viele Einstellungen, den Coil Dämpfer müsste man wohl mit viel Liebe abstimmen. Fand für meinen Fahrstil bisher Coil auch nicht unbedingt passend, bzw. empfand es zu festgeklebt am Boden für meinen Fahrstil.
 
Stand auch zwischen der Wahl ob trail oder enduro. Habe in der trail Variante auch keine vorteile bei dem Gewicht gesehen. Dass die bei pinbike das Gefühl hatten „auf“ dem bike anstatt „in“ dem bike zu sitzen, deutet auf die falsche größenwahl hin. Die testen jedes bike in L oder XL. Und das Ghost wird in M genommen. Wieso frag ich mich?
Dann wird sich über zu kleine dropper und ein schlechtes Gefühl „im“ bike genörgelt. Die junge sind alle 185cm groß, was wollen die mit M? Vielleicht konnte ghost auch nichts anderes liefern.
Ich bin das Bike in L gefahren beim Händler und hab dann aber doch die enduro variante, die nur in XL verfügbar war, genommen. Bereue nichts.

Dass das bike kein guter Sprinter ist, seh ich auch so. Denke aber, der Test wäre besser ausgefallen, wenn es a) eine nummer größer gewählt worden wäre und b) es um einen enduro field test gegangen wäre.
 
Die testen jedes bike in L oder XL. Und das Ghost wird in M genommen. Wieso frag ich mich?
Dann wird sich über zu kleine dropper und ein schlechtes Gefühl „im“ bike genörgelt. Die junge sind alle 185cm groß, was wollen die mit M? Vielleicht konnte ghost auch nichts anderes liefern.
Glaube Kazmir ist nur um die 1,80m oder sowas. Aber bei der Größe bin ich bei dir, hab ja das gleiche auch schon davor geschrieben.

Edit: Beide Mikes sind glaube ich um die 1,80m.
 
Stand auch zwischen der Wahl ob trail oder enduro. Habe in der trail Variante auch keine vorteile bei dem Gewicht gesehen. Dass die bei pinbike das Gefühl hatten „auf“ dem bike anstatt „in“ dem bike zu sitzen, deutet auf die falsche größenwahl hin. Die testen jedes bike in L oder XL. Und das Ghost wird in M genommen. Wieso frag ich mich?
Dann wird sich über zu kleine dropper und ein schlechtes Gefühl „im“ bike genörgelt. Die junge sind alle 185cm groß, was wollen die mit M? Vielleicht konnte ghost auch nichts anderes liefern.
Ich bin das Bike in L gefahren beim Händler und hab dann aber doch die enduro variante, die nur in XL verfügbar war, genommen. Bereue nichts.

Dass das bike kein guter Sprinter ist, seh ich auch so. Denke aber, der Test wäre besser ausgefallen, wenn es a) eine nummer größer gewählt worden wäre und b) es um einen enduro field test gegangen wäre.

Schau dir das Video an, weil sie sich auf die ghost "super fit" Größen Empfehlung verlassen haben.
Die hat sowohl den Kasimir als auch die Dame auf ein M gesetzt- uns so haben sies bestellt.
Kurz ist das ghost ja eher nicht- wohl nur sehr unausbalanciert.

Puh selten so nen Verriss gelesen/gekuckt. Tut mir fast ein bissl leid für die Oberpfälzer :(
 
Unfortunately, as my friend said, Ghost did opposite to what other brands do. They have put a very long chainstay on smaller sizes too: D The chainstay is probably a little bit too long for 467mm reach on M size, that's why Alicia and Mike felt that its weird. The numbers start looking more balanced on bigger sizes of the Trail Riot. Riot EN seems to be more on spot there.
So, it seems like they are riding too soft spring. Im wondering if they have actually adjusted the spring to their weight. Seems to me they're using stock spring which may be too soft, that's why they feel that the bike sits deep in its travel.
I think Pinkbike could have done better job reviewing this bike.
 
Schau dir das Video an, weil sie sich auf die ghost "super fit" Größen Empfehlung verlassen haben.
Die hat sowohl den Kasimir als auch die Dame auf ein M gesetzt- uns so haben sies bestellt.
Kurz ist das ghost ja eher nicht- wohl nur sehr unausbalanciert.

Puh selten so nen Verriss gelesen/gekuckt. Tut mir fast ein bissl leid für die Oberpfälzer :(
Also ich hab grad mal den Größenrechner von Ghost genutzt:
Mit meinen 180cm und 85,5cm SL empfiehlt mir Ghost das Riot Trail in Größe L ! :ka:
Auf Basis der Papierdaten würde ich auch M bez. Reach und OR für mich etwas kurz finden, dafür wäre dann auch die Kettenstrebe ungewöhnlich lang...also keine Ahnung wie die bei PB auf M als Testbike kommen🤔
 
Stand auch zwischen der Wahl ob trail oder enduro. Habe in der trail Variante auch keine vorteile bei dem Gewicht gesehen. Dass die bei pinbike das Gefühl hatten „auf“ dem bike anstatt „in“ dem bike zu sitzen, deutet auf die falsche größenwahl hin. Die testen jedes bike in L oder XL. Und das Ghost wird in M genommen. Wieso frag ich mich?
Dann wird sich über zu kleine dropper und ein schlechtes Gefühl „im“ bike genörgelt. Die junge sind alle 185cm groß, was wollen die mit M? Vielleicht konnte ghost auch nichts anderes liefern.
Ich bin das Bike in L gefahren beim Händler und hab dann aber doch die enduro variante, die nur in XL verfügbar war, genommen. Bereue nichts.

Dass das bike kein guter Sprinter ist, seh ich auch so. Denke aber, der Test wäre besser ausgefallen, wenn es a) eine nummer größer gewählt worden wäre und b) es um einen enduro field test gegangen wäre.
Warum? Weil's die Empfehlung von Ghost befolgt haben. Machen's das nicht auch kacke, oder? Bei L wäre das sitzrohr auch noch länger.

Trotzdem interessanter Test. Spricht eher fürs essential ohne coil. 34 rhytm wäre ja auch ok. Findest es auch sinnvoll ausgestattet. Aufwärts ist aber das extreme Übergewicht trotzdem mit entscheidend.
 
Weil du vielleicht längere Beine hast. Ich bin 3cm größer als du. Trotzdem kommt bei mir M raus. Wahrscheinlich weil meine Beine etwas kürzer sind.
Das ist aber unlogisch, außer Du hast auch entsprechend/überproportional kurze Arme. Denn M wird dir wegen längerem Oberkörper sonst zu kurz...

Aber im Fall von professionellen Testern ist das auch egal; die sollten eigentlich anhand der Geodaten genau wissen welche Größe passt und ins Testfeld passt...wenn solche Leut den Größenrechner bemühen müssen, habe die imho ihren Job verfehlt!
 
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