Gibts noch V-Brake Fahrer ??

Der Übergang zwischen Gleitreibung und Haftreibung (Blockieren) ist bei guten Bremsen einfach sanfter, sodass man den Bereich bis kurz vorm Blockieren einfach besser ausreizen kann, egal ob eine Bremsfinger oder eine ABS-Elektronik damit beschäftig ist. Eine V-Brake konnte ich nie so gut an der Fast-Blockiergrenze halten.

So dosiert bremsen kannst Du aber doch nur auf Asphalt, auf losem Untergrund werden Dir eher ein paar Steinchen an der falschen Stelle die Grenze verschieben.
 
Sei mir nicht böse, aber das ist Schönrednerei. Selbst die Formula R1, das dürfte die derzeit leichteste Disc sein, ist immer noch schwerer als ein leichtes V-Brake-System und dabei rund doppelt so teuer. Wenn ich mir die Disc-Threads so durchlese, sind Discs auch immer noch wesentlich anfälliger als V-Brakes: Scheibenquietschen, Rubbeln, undicht, Probleme beim Liegendtransport im Auto, Belagrückstellung happert ...

So ist das auch. Bin am alten Rad XT V-Brakes gefahren, musste aber am neuen - weil ich breite Felgen (35 mm) fahren wollte, auf Scheibenbremse umsteigen, denn es gibt keinen Rahmen, bei dem die Bremssockel so breit sitzen.

Zum Glück bin ich auf die mechanische Scheibenbremse Avid BB7 gestossen und habe die montiert. Keine Hydraulik, kein Probleme mit Entlüften oder Druckpunktwandern bei langen Abfahrten.

Die automatische Belagnachtellung bei hydraulischen Discs hört sich in der Theorie solange gut an, bis sie versagt: entweder Kolben klemmt leicht oder Scheibe ist krumm. Diese Technik ist auf grosse Präzision aller Teile angewiesen um zu funktionieren - ignoriert aber die rauhen Bedingungen im Gelände.

Die mechanische Avid BB7 hat eine manuelle Belagnachstellung, was sich im ersten Moment rückständige anhört. Wenn man sich aber damit mal näher beschäftigt, merkt man erst, wie leistungsfähig das System ist. Hat die Scheibe einen Seitenschlag, was im Einsatz öfters mal vorkommen kann, biegt man sie mit der Hand grob gerade - die Feineinstellung macht man an der Bremse: da man mit einem kleinen Rad jeden Belag *einzeln* nachstellen kann, dreht man kurz dran, bis nichts mehr schleift und fährt weiter. Das genauere Richten der Scheibe kann man ja dann in Ruhe zuhause machen.

Auch das bei Hydros oft nervende Schleifen oder Quietschen kann man bei der BB7 durch die getrennte Belagseinstellung ggf. in ein paar Sekunden schlagartig abstellen.

Zurück zur V-Brake: bei nicht zu breiten Felgen und nicht zu heftigen Schlamm- und Schneefahrten nach wie vor eine gute und einfache Bremstechnik, die an meinen anderen beiden Rädern auch dran bleibt :)
 
Bei mir steht ein wechsel an und ich überlege mal andere wie die Jagwire zu nutzten.
Welche Züge bzw. welche Aussenhüllen benutzt Ihr den?
Jagwire, Nokon ...

Gruß M.
 
Die schwarzen Jagwire Kevlar Aussenhüllen (wegen der Porno Optik) mit den passenden Zügen. Haben 14EUR gekostet. Butterweiches Schaltgefühl; sollte bei den Bremszügen nicht anders sein.

:daumen:
 
Jau. die Jagwire sind klasse, aber die sereinmäßigen von Avid tun's auch. Auch die Shimpansko-Züge sind nicht soo schlecht.
 
Welche Serienmäßige von Avid? Kenne nur die Kevlarverstärkten und die sind ziemlich dasselbe wie die von Jagwire. Einer hat vom anderen eine Nachbaulizenz.
Und was heißt hier pauschal die Jagwire. Das ist ein Hersteller mit unterschiedlich guten Produkten. Hyper von Jagwire hat keine geflochtene verstärkte Aussenhülle. Expressway und Ripcord schon. Auch bei Shimpansko (Shimano und Co??) gibt es Qualitätsunterschiede und die spürt man deutlich, zumindest bei der hinteren V-Brake ist der Unterschied in der Aussenhülle sogar sichtbar. Beim kräftigen Ziehen der Bremse verbiegt sich ein "normaler" Bremszug viel mehr, als ein verstärkter von AVID oder Jagwire.
 
Ich habe gehört, dass Ashima auch an einem Bremsbelag gearbeitet hat, der die Lücke zwischen Discs und Felgenbremsen v.a. im Nassen schließen soll. Man ist wohl fertig mit der Arbeit. Seht mal auf der Homepage nach (ashima.com), unter dem Menüpunkt "rim compounds". Wer weiß Genaueres? Nehmen die den Mund zu voll? Hier der Ausschnitt:

Pro-G, Alloy Compound:
rim-pg.jpg

This is totally new engineered compound that is the product of 3 years R&D and bench-marking testing ensuring that Ashima Pro-G brakes will be the best wet/dry performance pads on the market.Pro-G represents a huge step forward in the field of rim braking. As the name suggests, it’s for the professional rider who requires serious amounts of stopping power what ever the conditions. Unlike most traditional rubber compounds whose performance rapidly decreases with temperature Pro-G just bites harder! The compound specifically developed to challenge the rise of the disk brake, and to bring rim wet performance on a par with disk brakes, is set to take the market by storm!
 
Hab die Dinger heute auch zum ersten Mal im Katalog gesehn, fahre leider zz. keine V-Brake, sonst würde ich sie testen, vielleicht kann ich sie einem Kumpel mal aufschwatzen, damit er sie probefährt.

P.S.: Schön, dass in diesem Thread noch jemand schreibt^^.
 
Meine Freundin fährt an ihrem Bike V-Brakes. Ich finde die sind auch gar nicht mal so schlecht (im gegensatz zu mechanischen Scheibenbremsen)

Aber gegen hydraulische Scheibenbremsen haben sie natürlich das nachsehen.
 
Welche Serienmäßige von Avid? Kenne nur die Kevlarverstärkten und die sind ziemlich dasselbe wie die von Jagwire. Einer hat vom anderen eine Nachbaulizenz.
Ach so, das erklärt einiges. Die Ripcord von Jagwire hatte ich auch schon, absolute Klasse.
Bei der Avid SD 7 waren verstärkte Hüllen dabei, die ich jetzt in Gebrauch habe und völlig unauffällig unter allen Bedingungen ihren Dienst tun. Wichtig ist neben einer sinnvollen, d.h. leichtgewichtigen Verstärkung vor allem das eingesetzte Material zur Reibungsminderung, z.B. durch Teflon, und natürlich gute Dichtungen.
 
Meine Freundin fährt an ihrem Bike V-Brakes. Ich finde die sind auch gar nicht mal so schlecht (im gegensatz zu mechanischen Scheibenbremsen)

Aber gegen hydraulische Scheibenbremsen haben sie natürlich das nachsehen.

Das sehe ich auch so und hatte diese Frage abgehakt. Umso spannender, ob diese "Wunderbeläge" von Ashima die Lücke tatsächlich (fast) schließen. Denn dann wären V-Brakes schlagartig wieder interessant.
 
Ohne jetzt Hoffnungen auf einen tollen Belag zu zerstreuen möchte ich nochmal anmerken, dass die Lücke zwischen einer V-Brake und Disc nicht mit Belägen zu schließen ist. Der physikalische Unterschied bei den Hebelarmen und das Reibverhalten sowie die auftretenden Kräfte/Drücke sind fundamental anders und werden nur zu einem kleinen Teil vom Belag bestimmt.*
Dennoch hoffe auch ich auf einen tollen Belag, denn selbst mit schwarz-roten Kool-Stops bin ich nicht vollständig zufrieden, vor allem wenns nass wird.

*Wens interessiert:Ich habe vor wenigen Tagen ein MTB mit V-Brakes für einen Kollegen aufgebaut. Dank der noch nagelneuen Felgen mit angerauhter Bremsfläche, Koolstop-Belägen und sehr guter Einstellung (die er selbst vorgenommen hat :daumen: ) hat die Bremse bei der ersten Fahrt wesentlich stärker gezogen als meine Disc mit 203er Scheibe, aber die Kontrolle darüber... :eek: Nichtsdestotrotz bleibt die Dosierung der Bremskraft bei einer Disc unerreichbar. Bevor ich Discs gefahren bin war mir der Begriff "Dosierung" auch sehr dubios, ich hielt das für komisch Geschwätz ;)
 
Die große Frage, die ich immernoch an viele Disc-Fahrer stellen muss ist ja aber leider: "Brauchst du die Dosierbarkeit und Bremsleistung/das Bremsverhalten überhaupt?".
Und das ist doch der springende Punkt, keine Frage, dass viele Disc´s besser sind, als die meisten V-Brakes, aber ob der Durchschnittsfahrer dies braucht, bleibt von Fall zu Fall unterschiedlich und darum bin ich nach wie vor Fan der V-Brake.
 
Ja, ein Belag allein wird´s wohl nicht reißen; wir alle sehen die Discs vorn. Nichtsdestotrotz ist der Gedanke verlockend; wir werden abwarten müssen. Ich habe einen Kontakt hergestellt, um an diesen Belag zu kommen, und morgen erhalte ich zumindest das Vorstufenmodell mit ausgefrästen Superlight-Cartridgeschuhen und speziellen Schlechtwettercompounds. Vorder- und Hinterbremse meiner V-Brakes wiegen damit komplett insgesamt deutlich weniger als 300gr.
 
Ich kann sterniwaf nur zustimmen, bin letztes Jahr die Salzkammergutrophy bei 0 Grad C und Schneefall gefahren - mit V-brakes (Avid single digit 9). Null Bremswirkung bei Kälte, Nässe und Matsch, die neuen Bremsklötze waren nach 70km verschlissen, die Felgen (natürlich nach Jahren) auch durchgebremst. Ich fahre seither eine Elixir CR Mag Scheibenbremse. Die bremst auch bei Nässe und die Felgen bleiben auch ganz dabei.
 
Ich kann sterniwaf nur zustimmen, bin letztes Jahr die Salzkammergutrophy bei 0 Grad C und Schneefall gefahren - mit V-brakes (Avid single digit 9). Null Bremswirkung bei Kälte, Nässe und Matsch, die neuen Bremsklötze waren nach 70km verschlissen, die Felgen (natürlich nach Jahren) auch durchgebremst. Ich fahre seither eine Elixir CR Mag Scheibenbremse. Die bremst auch bei Nässe und die Felgen bleiben auch ganz dabei.

Was hat "sterniwaf" denn gesagt :confused: Auf den letzten 3 Seiten ist kein derartiger Name zu finden... ^^

Im Prinzip ist dein Bericht doch nur eine Bestätigung der Aussage von EvilEvo.

Die große Frage, die ich immernoch an viele Disc-Fahrer stellen muss ist ja aber leider: "Brauchst du die Dosierbarkeit und Bremsleistung/das Bremsverhalten überhaupt?".
Und das ist doch der springende Punkt, keine Frage, dass viele Disc´s besser sind, als die meisten V-Brakes, aber ob der Durchschnittsfahrer dies braucht, bleibt von Fall zu Fall unterschiedlich und darum bin ich nach wie vor Fan der V-Brake.

Wer bei einem Rennen mitfährt, wo auch noch Feuchtigkeit z.B. in Form von Schnee und Temperaturen um/unter 0 Grad zu erwarten sind, für den ist offensichtlich die Scheibenbremse die richtige Option...

Noch lange kein Argument dass die V-Brake nicht zu gebrauchen ist, nur dass sie für diesen Anwendungsfall nicht gut ist.
 
Wer bei einem Rennen mitfährt, wo auch noch Feuchtigkeit z.B. in Form von Schnee und Temperaturen um/unter 0 Grad zu erwarten sind, für den ist offensichtlich die Scheibenbremse die richtige Option...

Noch lange kein Argument dass die V-Brake nicht zu gebrauchen ist, nur dass sie für diesen Anwendungsfall nicht gut ist.

Wie gesagt, Discs sind v.a. bei diesen Extrembedingungen, aber nicht nur da, ganz sicher die bessere Wahl. Keine Frage!!
Aber auch bei diesen Bedingungen kann man mit V-Brakes "zurechtkommen", freilich ohne dass es toll läuft. Mal sehen, was diese Ashima-Beläge bringen.
 
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