Große Scheiben nicht an jeder Aufnahme! Warum?

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Hab hier schon mehrfach gelesen, dass man nicht an jedem Rahmen/Gabel große Scheiben dran machen kann! Warum? Das zu übertragende Drehmoment an der Aufnahme ist doch bei gleicher Verzögerung unabhängig von der Scheibengröße! Lediglich die Kraft die man am Hebel aufbringt ist doch geringer.
Ich meine mit einer großen Scheibe kann ich doch nicht schärfer Bremsen, da das ja von den Reifen limitiert ist.
 
Mit größeren Scheiben hast du mehr Kräfte auf der Aufnahme als bei kleineren.
Bei 16 hast du ein 80mm Hebelarm und bei 200 ein 100mm HA
 
Dafür hast du mit einer größeren Scheibe weniger Kraft an diesem Hebelarm bei gleicher Verzögerung, das gleicht sich logischerweise wieder aus.

Das Thema wurde schon oft diskutiert. T-m-s hat das schon richtig erkannt: Der Unterschied ist lediglich, dass bei einer größeren Scheibe die KraftVERTEILUNG auf die beiden Schrauben der Bremsaufnahme anders ausfällt, die Gesamtkraft bleibt gleich.

Ob und inwiefern dies in der Praxis was ausmacht ist eine andere Frage.
Die Scheibengrößen-Begrenzung halte ich meist eher für eine "Einsatzgebiet-Begrenzung".

Wer 100 Kilo wiegt und Downhill fährt, kann keine Gabel benutzen die nur bis 160mm zugelassen ist. Er muss sich generell was stabileres suchen, und die dickeren Gabeln haben folgerichtig auch keine Scheibenbegrenzung mehr.
 
Hallo

Es ist von der Gabelstärke abhängig und vom Hinterbau , wie z.b wenn du einen zu engen Snake Hinterbau hast dann stößt unter Umständen die Scheibe am Rahmen

Bei der Gabel könnte folgendes passieren (das sie nach vorne wegbricht) und mein Vorredner sagte ja auch das man ein größeren Hebelwirkung bekommt.

An meiner Rock Shox Pilot darf ich max 160mm weil die Standrohre und die Tauchrohre einfach zu dünn sind ( zu schwach gebaut im Umfang)

MFG
 
lelebebbel schrieb:
Dafür hast du mit einer größeren Scheibe weniger Kraft an diesem Hebelarm bei gleicher Verzögerung, das gleicht sich logischerweise wieder aus.

Das Thema wurde schon oft diskutiert. T-m-s hat das schon richtig erkannt: Der Unterschied ist lediglich, dass bei einer größeren Scheibe die KraftVERTEILUNG auf die beiden Schrauben der Bremsaufnahme anders ausfällt, die Gesamtkraft bleibt gleich.

Ob und inwiefern dies in der Praxis was ausmacht ist eine andere Frage.
Die Scheibengrößen-Begrenzung halte ich meist eher für eine "Einsatzgebiet-Begrenzung".

Wer 100 Kilo wiegt und Downhill fährt, kann keine Gabel benutzen die nur bis 160mm zugelassen ist. Er muss sich generell was stabileres suchen, und die dickeren Gabeln haben folgerichtig auch keine Scheibenbegrenzung mehr.


Warst schneller
heuler.gif
 
Ich frage, da ich an meiner DJ3 eine 203 Hayes verbauen will, jedoch auf der Hayes Homepage die DJ3 (von 03) für max. 160 freigegeben ist.
 
t-m-s schrieb:
Ich frage, da ich an meiner DJ3 eine 203 Hayes verbauen will, jedoch auf der Hayes Homepage die DJ3 (von 03) für max. 160 freigegeben ist.

Dann darfst du auch nur 160 fahren wenn du drüber liegst und es sollte dir etwas passieren aus welchen gründen auch immer (was wir ja nicht wollen gelle:D ) legt der Hersteller jegliche Haftung ab.
 
Super! Und wenn ich ne 160er nehme lehnt er auch die Verantwortung ab, weil ich da zu schwer bin (85kg). Bergab lass ich es schon gern mal ab und zu krachen und die DJ3 sollte eigentlich solide genug sein. Ich verstehe sowieso nicht, wieso solche Dinge vom Bremsenhersteller festgelegt werden! Müsste doch der Gabelhersteller machen.
 
Tja, bei meinem Remedy z.B. kann ich vorn ohne Probleme eine 200er Scheibe montieren.
Hinten dagegen ist nur eine 160er möglich, die 180er würde an der Strebe anliegen.
Als Problem sehe ich das nicht. Schliesslich kauft man ja das für sein Profil passende Bike. ;)

Wenn Hayes sagt das die DJ3 nur für 160er Scheiben zugelassen ist, hat das schon seine Gründe. Das hat da nichts mit der Gabel zu tun.
 
fahre zur Zeit ja eine Julie, die hat ja auch eine 180er Scheibe.
Ich kann mir vorstellen, dass die Ihre Gründe haben. Allerdings kann ich es technisch nicht nachvollziehen. Das ärgert mich in letzter Zeit allgemein an der Branche, es werden irgendwelche Bauteilkombinationen verboten ohne, dass es nachvollziehbar ist.
Als Magura nur Felgenbremsen gemacht hat waren alle Hebel zu allen Teilen kombatibel! Heute ist nix mehr kompatibel und der Kunde ist der doofe. Deshalb ist Magura für mich auch gestorben!
 
Ich hab über das Thema auch schon heftig diskutiert. Klar ist, dass das maximale Drehmoment an der Scheibe nicht steigt, jede aktuelle Disc reicht zum Überschlag. Dank grösserer Scheibe wäre die Kraft auf den Bremskolben bei gleichem Drehmoment sogar kleiner.
Aber: ich hab die Sache dann mal aufgemalt Es ist je nach Konstealltion durchaus möglich, dass bei einer 160mm Scheibe vorallem Druckkräfte auf die Anlötpunkt an der Gabel wirken, während bei einer 200mm Scheibe plötzlich mehr Scherkräfte dazukommen. Und das könnte das Problem sein.
 
Hot Carrot schrieb:
Hallo

Es ist von der Gabelstärke abhängig und vom Hinterbau , wie z.b wenn du einen zu engen Snake Hinterbau hast dann stößt unter Umständen die Scheibe am Rahmen

Bei der Gabel könnte folgendes passieren (das sie nach vorne wegbricht) und mein Vorredner sagte ja auch das man ein größeren Hebelwirkung bekommt.

An meiner Rock Shox Pilot darf ich max 160mm weil die Standrohre und die Tauchrohre einfach zu dünn sind ( zu schwach gebaut im Umfang)

MFG

Also ich fahre die Pilot SL mit 180 leider hab ich meine Bremsen so nur bekommen. Habe bis jetzt auch noch keine Probleme ;)

Gibt es denn nicht irgendwo eine Seite wo das vielleicht animiert dargestellt wird? Es kann doch nicht sein das die Kräfte nicht größer werden.
wenn ich mit einer 160er und einer 200er fahre bekomme ich die 200er ehr zum blockieren als die 160er
 
Nee, die Kräfte (das Total aller Kräfte) wird sogar kleiner, für gleches Drehmoment liegt am längeren Hebel weniger Kraft an. Die Richtung der Kräfte ändert aber, und damit die Verteilung zwischen Scher- druck und evtl. Zugkräften. Da kann dann selbst bei tieferer Totalkraft eine der drei so drastisch ansteigen, dass es zur Überlastung auf dieser einen Komponente der Kräfte kommt.
 
Aber die Kraft die auf die IS2000 Aufnahme wirkt muss doch größer werden bei größeren Scheiben?
Wenn ich mir nun so vorstelle das eine 160mm Scheibe gerade ein Kraft von 20N/mm hat und das gleiche mit einer 200mm Scheibe, dann müsste doch die Kraft die auf die IS2000 wirkt größer werden oder mache ich da ein Fehler?

Ich hätte jetzt gedacht das bei zu großen Scheiben einfach die Aufnahme an/abbricht.
 
So war die Rechnung nicht aufgemacht! Klar wirken größere Kräfte bei gleichem Krafteinsatz am Hebel, wenn die Scheiben unterschiedlich groß sind. Allerdings verzögert dann das Rad mit der größeren Scheibe auch stärker. Meine Ausgangsüberlegung war aber vom Rad auszugehen und zu sagen: Gleiche Verzögerung. Schließlich sagt fsr_rider schon, dass selbst 160er Scheiben zum überschlag reichen. Der Vorteil einer großen Scheibe sehe ich ja auch nicht in besseren Verzögerungswerten, sondern in geringeren Hebelkräften und einem besseren thermischen Verhalten.
 
Eine grössere Scheibe bedeutet eine bessere Verzögerung, geringere Handkräfte und genauere Dosierbarkeit (Wärmeableitung auch).
Aber umgekehrt auch das eine größere Kraft auf den Bremskörper wirkt. Zumindest erinnere ich mich dunkel an den Physikuntericht zum Thema Hebelgesetze und Drehmomente.
Wenn ich mich nicht irre kann bei einer nicht zugelassenen Bremse die Befestigung brechen oder sich verformen.
Also das was StillPad meint.
 
Was bedeutet in diesen Fall bessere Verzögerung? Ich kann damit irgendwie dar nix anfangen. Aber dazu lernen kann man ja immer:)
 
Die größere Verzögerung kann aber nicht erreicht werden! Diese ist ja auch von den Reifen abhängig! Und an dieses Limit kommt man auch mit kleiner Scheibe.
Verzögerung = negative Beschleunigung
 
Was meinst du warum eine Porsche Bremsanlage an z.B. einem Golf besser verzögert als die Standard Bremse?

Mit einer kleinen Scheibe kommst du nicht an die Verzögerung einer grossen Scheibe heran. Die kleine Scheibe würde blockieren wo die grosse noch verzögert.
Und blockierte Reifen haben nunmal kaum Bremswirkung.

Man kann auf der grösseren Scheibe mehr Druck ausüben ohne das es zur blockade kommt. Dabei wird viel mehr Bewegungsenergie umgewandelt als eine kleine Scheibe es könnte.

Korrekt Physikalisch Erklären kann dir das aber nur ein Fachmann. ;)
 
Endschuldige Vaderchen, aber das ist totaler quatsch! Die große Bremsanlage bringt nur was, wenn du auch bessere Reifen hast, sonst bringt die gar nix, beim Rad ebenso! Der Vorteil einer großen Scheibe ist die bessere Dossierbarkeit, sowie deren Resistenz gegen Fading (thermische Überlegenheit). Da kommt es immer auf die limitierenden Faktoren an! Beim Rad sind die Reifen eindeutig vorher dran.
Das ganze ist mit einer Autobremse aber nicht vergleichbar, da man beim Kfz mit einem Pedal vorne und hinten bremst. d.h. die Bremskraftverteilung hat einen entscheidenden Einfluss auf die Verzögerung. Zusätzlich muss beim Auto auch bei eingekuppeltem Gang der Motor mit abgebremst werden können. Deshalb ist bei stärker motorisierten Autos auch die Bremsanlage größer. Aber das ist, wie du hoffentlich einsiehst ein schlechter Vergleich.

Ich bin Maschbau. student und wundere mich halt über die Einschränkung. Das einzige was ich nicht bedacht habe hat lelebebbel aber schon beschrieben, die Kraftverteilung ändert sich. Wenn aber der Bauraum ausreichend ist, kann ich mir kaum vorstellen, dass die kritisch werden kann. Schliesslich schreibt niemanden den Bremsenherstellern vor, wo sie an der Scheibe anzupacken haben. Das ist doch bestimmt zwischen den einzelnen Herstellern auch unterschiedlich.
 
Hab auch noch vergessen zu erwähnen, dass Sportwagen ja Spoiler haben und somit den Anpressdruck erhöhen = mehr übertragbare Kraft. Hat man beim Rad auch nicht.
 
t-m-s schrieb:
Hab auch noch vergessen zu erwähnen, dass Sportwagen ja Spoiler haben und somit den Anpressdruck erhöhen = mehr übertragbare Kraft. Hat man beim Rad auch nicht.

Kannst ja beim bremsen den Hintern hoch stecken :lol:

Aber ich habe es wohl einigermaßen verstanden was ihr euch da so ausgedacht habt.
 
Wenn du meinst. Ich sprach aber ausdrücklich von ein und dem gleichen Wagen.
Das Thema Porsche Bremse an Golf hatte ich schon live und in Farbe. Und zwar nur vorn und ohne Spoiler...
 
Hallo,
hier was grundsätzliches zu dem Thema.
Bei gleicher Verzögerung wird immer das gleiche Bremsmoment in die Gabel eingeleitet, unabhängig von der Scheibengröße. Wurde schon mehrfach erwähnt!
Allerdings ist die Krafteinleitung bei unterschiedlichen Scheibengrößen auch unterschiedlich. Auch schon mehrfach erwähnt!

Etwas erklärend noch:
So wird die Bremskraft (immer tangential vom effektiven Bremsradius ausgehend) bei kleinen Scheiben zwischen den beiden Befestigungspunkten eingeleitet, es werden beide Punkte mit Druck belastet (der eine etwas mehr, der andere etwas weniger).
Bei größeren und großen Scheiben wird die Kraft oberhalb der oberen Aufnahme eingeleitet, d.h., dass die obere Aufnahme noch größere Druckkräfte aufnehmen muss, währen die untere Aufnahme Zugkräfte! aufnehmen muss.
Und genau bei diesen Zugkräften liegt der Knackpunkt (im wahrsten Sinne des Wortes). Je nach Ausführung des unteren Auges kann dieses abgerissen werden. Sind ja nur die beiden kleinen Stege um das Auge herum, die die Kräfte aushalten müssen!

Stellt euch nur vor, ihr hättet eine Scheibe mit Felgendurchmesser und der Bremssattel mit einem riesen Adapter nachwievor an der normalen Aufnahme befestigt. Die obere Aufnahme würde extrem auf Druck beansprucht, die untere auf Zug......

Ausserdem sind die meisten Gabeln aus Magnesium gegossen. Das gegossene Material hält aufgrund des Fertigungsprozesses und der beteiligten Querschnitte, auch je nach Einsatzzweck, Druckkräfte besser als Zugkräfte aus.


Gruß Traufradlelr
 
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