Gustav M - Gewichtskontrolle

SCM

Waldschrat
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Da mir immer wieder auffällt, dass das Gewicht der Gustav M auch im DH/FR-Bereich bemängelt wird, würde ich gerne den Mythos von der bleischweren Motorradbremse auflösen:


Als Vergleichsbeispiel meine VR Gustav M:

  • Bremshebel
  • Scheibe 210mm Wave
  • Boxxer Adapter
  • Leitung
  • Bremszylinder
  • Disc-Schrauben
  • Befestigungsschrauben
Gewogenes Gesamtgewicht: 633gr

(Hierbei sollte beachtet werden, dass mein Boxxer-Adapter gewogene 78gr. mit Schrauben wiegt und dass ich noch lange Hebel fahre. Bei einer anderen Gabel sind hier also durchaus über 30gr. Luft nach unten.)

Zum Vergleich nun die VR-Gesamtgewichte von Tech M4, The One, Code, Moto V2, Saint M810 inkl. größter VR-Scheibe, Adapter und Befestigungsmaterial. Die Gewichte sind gewogene Gewichte (Angaben mit Fotos auf sicklines.com) und dürften je nach Leitungslänge, Schraubenlänge bzw. verwendetem Adapter um ~2-3% variieren, d.h. +/-10-20gr.:

  • Tech M4: 534
  • The One: 452
  • Code 2008: 550
  • Code 2007: 630
  • Moto V2: 720 (ohne Ventilated Disc 630)
  • Saint M810 (mit Centerlock-Rotor): 580
  • Elixir CR: 491
Ein deutlicher Unterschied zeigt sich nur zur Formula, welche ~180gr. leichter ist. Bezüglich des Gewichts der Bremse ist jedoch zu beachten, dass der Kolben starr in der Mitte des Laufrades sitzt und somit im Gegensatz zu schweren Reifen oder Felgen bei der Beschleunigung kaum ins Gewicht fällt.

Die allgemeine Meinung zur Haltbarkeit und Dosierbarkeit der Gustav ist extrem positiv. Seitdem die 2001er Hebel nicht mehr verwendet werden (also seit nunmehr 8 Jahren) sind Probleme mit der Bremse eher die Ausnahme, ganz im Gegensatz zu den Horrorgeschichten, die im Zusammenhang mit anderen Bremsen hier kursieren (ständig undicht, Öl am Ausgleichsbehälter, Fading, Quietschen). Auch das Entlüften/Neubefüllen gestaltet sich wegen des ungiftigen Öls einfacher als bei anderen Bremsen.


Die Gustav ist nicht unfehlbar, einige werden auch ihren Druckpunkt nicht mögen – das sind natürlich subjektive Erfahrungen, die bei der Wahl der Bremse eine Rolle spielen.

Ich würde nur gerne das Vorurteil des bleischweren Wurfankers beseitigen, da das (verhältnismäßig) geringe Mehrgewicht der Bremse durch ihre Haltbarkeit und Bremseigenschaften mehr als kompensiert wird und bereits leichtere Pedale das Gewicht locker und preiswert ausgleichen können.

Der einzige Faktor, der objektiv gegen die Bremse spricht, bleibt der Preis (edit:) und das systembedingte gelegentliche leichte Schleifen, welches jedoch beim DH oder FR nicht auffällt.

Das soll keine Diskussion über die Qualität der Gustav lostreten, noch jemanden zum Kauf bewegen - ich wollte lediglich aufzeigen, dass das der Gewichtsunterschied zu anderen DH/FR-Bremsen nicht so hoch ausfällt, wie häufig bemängelt wird.

:daumen:
 
Zuletzt bearbeitet:
ich finde das gut, das sich mal jemand hier hingesetzt hat und einen vernünftigen bericht geschrieben hat. du hast allerdings das systembedingte schleifen in deinem artikel vergessen, welches (aus eigener erfahrung) sehr nervend sein kann.

allerdings grübel ich auch derzeit wieder drüber, mir die wurfanker wiederzubeschaffen.
 
Das mit dem Schleifen ist Unfug, wie in jedem der 1000 Gustav vs. xy Threads nachzulesen ist. Dass die Einstellbarkeit der Gustl etwas schwieriger ist und mancher das dann nicht schleiffrei kriegt, mag sein, viele - ich auch - bekommen sie schleiffrei eingestellt.

Ich habe mich von ihr verabschiedet, weil ich keine Lust auf 200 EUR teure Adapter habe, nur weil ich auf eine Postmount-Gabel wechsle, und bin mit der Code (fast) genauso glücklich.

Dass die Gustl nicht viel schwerer ist, wusste ich auch schnon vorher, war ja leicht den diversen Zeitschriftentests zu entnehmen.

Trotzdem schön, dass mal wieder jemand eine Lanze für die gute Gustl bricht!

Der Sir
 
Guter, wertfreier Bericht. :daumen:

Das Schleifen hab ich der Bremse schon was länger komplett abgewöhnt. Dafür muss dann aber auch alles am Rahmen passen.
Gustav M + Goodridge Leitungen + 2Finger-Hebel = TipTop ;)

Andere Bremsen sind natürlich auch gut. So ists ja nicht.
 
Das mit dem Schleifen ist Unfug, wie in jedem der 1000 Gustav vs. xy Threads nachzulesen ist. Dass die Einstellbarkeit der Gustl etwas schwieriger ist und mancher das dann nicht schleiffrei kriegt, mag sein, viele - ich auch - bekommen sie schleiffrei eingestellt.

es ist unfug, das ich knapp 10 jahre mit einer schleifenden bremse gefahren bin? hatte die erste gustl serie... (anfangs noch alu-scheibe) wurde von mir komplett auf stahlscheibe umgerüstet. rahmen sowie gabel wurden vom profi plangefräst und der sattel penibel ausgerichtet und trotzdem hat die geschliffen. war am ende auch der grund, wieso ich nicht noch mehr geld reinstecken wollte und die verkauft habe.

bremskraft und optik war ebenso wie fading absolut vorbildlich und trotz mittlerweile mehr als 10 jahren auf dem buckel immer noch sehr konkurrenzfähig.
 
Den Wechsel von der Code (mit ewig wanderndem Druckpunkt) auf die GustavM habe ich bis jetzt auch nicht bereut. :daumen:
In jeder Situation ist die Bremse mit einem Finger bedienbar (trotz höherem Fahrergewicht). Mit dem Zwei-Finger-Hebel gefällt sie mir persönlich noch etwas besser als mit dem langen Regulären.
 
es ist unfug, das ich knapp 10 jahre mit einer schleifenden bremse gefahren bin?

Das habe ich nicht gesagt, kann ja bei dir so sein, aber ich bin sie 2 Jahre schleiffrei gefahren. Also ist deine Aussage vom systembedingten Schleifen (= geht gar nicht schleiffrei) nicht ganz richtig. Richtig ist, dass das System die schleiffreie Einstellung erschwert. Ich bin allerdings nur 190er Scheiben gefahren, bei 210ern wird die Einstellung nochmal schwieriger.
 
bei mir 190/160mm

irgendwie vermisse ich aber schon das schöne gustl-gelb am lenker :D

was ich aber bemerkt habe, das die gustl sich vom gefühl her eher wie ne autobremse fährt, kein harter druckpunkt, eher weicher, dafür brachial.
 
Ich finds lustig... ohne das einer meckert nen Thread aufmachen in dem Nachteile angesprochen werden :D:D:D

Scheinbar plagt euch doch eine Art schlechtes Gewissen mit eurem Steinzeit Motorrad Anker...

mfg alex
 
Auch wenn ich Bullshit-Postings normalerweise nicht kommentiere, kann ich "Steinzeit" so nicht stehen lassen. Nur weil 8 Jahre (bis auf ein paar Dichtungen) keine Veränderungen vorgenommen wurden, bedeutet dies zu "modernen" Bremsen keinen technischen Rückstand.

Was bringt es, jedes Jahr zu behaupten, man habe das Rad neu erfunden, Bremskraft verbessert, Hebel verändert, wenn die neuen Modelle trotzdem noch unter Fading, starkem Hebelspiel, Quietschen und im Vergleich zur Gustav schwächerer Bremsleistung leiden? Ich kann da keinen Fortschritt entdecken, wenn man nach über 10 Jahren immer noch nicht in der Lage ist, eine "Steinzeitbremse" in der Kombination aus Haltbarkeit, Dosierbarkeit und Bremskraft zu übertreffen.

Aber hier geht es in erster Linie um das Gewicht der Bremse und nicht um eine Rechtfertigung. Es soll schlichtweg das Missverständnis ausgeräumt werden, die Gustav sei verglichen mit anderen DH/FR-Bremsen übermäßig schwer. Das wird fälschlicherweise immer wieder verbreitet und beeinflusst die Kaufentscheidung ebenso wie fehlerhafte Angaben anderer Hersteller zu den Gewichten ihrer Bremsen.
 
Kann ich zustimmen. Das Verhältnis Gewicht/Bremsleistung/Zuverlässigkeit ist bei der Gustl nach wie vor top.

Aber es ist umso bedauerlicher, dass sich Magura auf diesen Lorbeeren ausruht. Es wäre sicher möglich gewesen, diese Bremse unter Beibehaltung oder Verbesserung ihrer Vorteile so weiterzuentwickeln, dass die doch vorhandenen Nachteile behoben wären.

Dann wäre die Gustl wirklich DIE Bremse.

Schade eigentlich ...
 
Ich bin bis vor kurzem noch mit den gelben Hebeln aus dem Jahre 1997 (links) bzw 1998 (rechts) herumgefahren. Funktion: Tadellos!
(wenn sie jemand haben will, PN ;) )

zum Gewicht:
Als Gustlfahrer hat man sich mittlerweile eh schon an Sätze wie "was willstn mit der schweren Bremse?" "Hat die kein Druckpunkt?" "Da überschlägts dich doch sofort!" gewohnt :lol:

Hab mich dann auch selbst mal drüber informiert was andere Bremsen so wiegen... und joah, so wild is das (wie man oben lesen kann) nicht :)

Ich würd sagen ne Gustl bzw. Bremsen allgemein sind extrem persönliche Geschichten. Gerade der weiche Druckpunkt ist bestimmt nicht jedermanns Sache, was ich auch gut verstehen kann, wenn man einen harten gewöhnt ist (Druckpunkt :D). Ne andere Sache ist die eher fade Optik der Gustl. Da könnten sie wirklich mal etwas nachbessern. Ich werde bestimmt auch mal ne andere Bremse testen, aber bis dahin bin ich glücklich mit meiner Sattelschlepperbremsanlage :D

btw: gibts eigentlich noch andere Bremsen mit ähnlichem Druckpunkt?
 
Also ganz ehrlich, so weich ist der Druckpunkt doch gar nicht. Ich fahre mit Goodridge Leitungen. die ich jedem nur empfehlen kann.
Gut, systembedingt klar weicher als bei Code oder 09er Saint, aber dafür auch perfekt zu dosieren.
Also ich verzögere lieber dosiert und genau als mit stehenedem Hinterrad durch die Gegend zu skidden.
 
nujoa... ich hab da andere erfahrungen...


Ok, Haltbarkeit mag sein, den Panzer kriegt man nicht kaputt.

Bremskraft: Meine Codes waren der Gustl absolut ebenbürtig, meine Saints die ich jetzt habe packen besser... bei denen klappern auch keine überlangen Monsterhebel durch die Gegend, genauso wie ich keinen Doktortitel haben muss um das Ding mal halbwegs schleiffrei zu bekommen...

Aber fahrt ihr nur weiter eure Gustls, ich finds gut, werden die besseren Bremsen billiger:D

mfg alex
 
Kann ich zustimmen. Das Verhältnis Gewicht/Bremsleistung/Zuverlässigkeit ist bei der Gustl nach wie vor top.

Aber es ist umso bedauerlicher, dass sich Magura auf diesen Lorbeeren ausruht. Es wäre sicher möglich gewesen, diese Bremse unter Beibehaltung oder Verbesserung ihrer Vorteile so weiterzuentwickeln, dass die doch vorhandenen Nachteile behoben wären.

Dann wäre die Gustl wirklich DIE Bremse.

Schade eigentlich ...

Seh ich auch so.
Anscheinend ist die Gustl der Firma Magura eher lästig, denn einerseits können sie die Bremse nicht sterben lassen weil sie doch einiges an Lorbeeren und Image eingefahren hat, aber auf der andern Seite ist es ihnen zu teuer sie weiterzuentwickeln, weil sie durch die Produktion in Deutschland sowieso keine Chance auf dem OEM Markt hat.
Dadurch wiederum werden nur sehr geringe Stückzahlen nachgefragt und das ist das einzige was zählt.....

Gruss
Bernd
 
abgesehen von den absolut sinnlosen beiträgen einiger user hier finde ich den thread sehr interessant. ich hab mich seit einiger zeit gefragt, wie die gustl gehen würd, wenn man den sattel verändert hätte. genau dieser ist nämlich so gut wie original. sprich da hat sich nix getan. was widerrum für die gute grundperformance spricht.
 
100g hier, 100g da, schon sind es nen kilo weniger... was will ich damit sagen? richtig, ne gustl ist einfach nicht mehr zeitgemäß, auch wenn sie enorme verzögerungswerte liefert und standfest ist bis die scheibe weißglühend dahinsiecht... ne one ist in beiden dingen kaum schlechter, aber wiegt viel weniger.

ausserdem nervt mich bei magura generell der gummibärchen druckpunkt, seitdem sie die radialpumpe haben... :(
 
100g hier, 100g da, schon sind es nen kilo weniger... was will ich damit sagen? richtig, ne gustl ist einfach nicht mehr zeitgemäß, auch wenn sie enorme verzögerungswerte liefert und standfest ist bis die scheibe weißglühend dahinsiecht... ne one ist in beiden dingen kaum schlechter, aber wiegt viel weniger.

ausserdem nervt mich bei magura generell der gummibärchen druckpunkt, seitdem sie die radialpumpe haben... :(
Naja, wenn man so denkt, könnte man auch sagen, dein RMX und Big Hit sind nicht mehr zeitgemäß. Weil die sind so sackschwer, dass deine Bikes selbst mit ner Formula mindestens 1 kg schwerer wären, als andere Bikes mit Gustl.
 
Naja, wenn man so denkt, könnte man auch sagen, dein RMX und Big Hit sind nicht mehr zeitgemäß. Weil die sind so sackschwer, dass deine Bikes selbst mit ner Formula mindestens 1 kg schwerer wären, als andere Bikes mit Gustl.

das big hit wiegt samt dämpfer 4.3kg, das rm7 ziemlich glatt 5kg... gibt rahmen die sind schwerer, und auch welche die leichter sind... mittelfeld halt.
 
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