Die Beantwortung der Frage "Wo wart ihr denn unterwegs?" mündet ansatzlos in eine kleine Abhandlung über die Verbreitung des Permafrostbodens und die klein-klimatische Gliederung der Pfalz.
Nach einer kleinen Warmfahrrunde vom Startort Weidenthal (250 M.ü.NN) aus, ging es in drei Stufen in die Höhe über den Heidenkopf (477 M.ü.NN) und den Michaelsberg (kaum kleiner) nach Esthal. Alles schnee- und eisfrei zu befahren. Angenehmerweise war ab 350 M.ü.NN der Boden so gefroren und fest, dass es keine Schlammschlacht wurde, sondern fast dreckfrei zu befahren

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Bei der Abfahrt aus Esthal und damit der Zufahrt auf einen schönen Trail in Richtung Goldbrunnen wurde erstmals der "Doppelte Maikäferflip" versucht. Bei Tempo knapp über dreißig riss es fast zeitgleich die Räder unter uns weg und der Sturz nahm seine Fortsetzung in einer parallelen Rutschpartie auf dem Rücken in Richtung Tal und angrenzende Wiese. Nichts passiert, keine bleibenden Schäden an Mensch und Material (ok, ein neuer Schnellspanner hinten bei mir, weil die Schraube trotz Eisunterlage abgeschliffen wurde).
Weiter südwärts ging es bis fast an den Ortsrand von Elmstein, dann wieder hinauf in Richtung Schwarzsohl (470 M.ü.NN). Fortsetzung nach Waldleiningen (289 M.ü.NN) und hinauf zum "Harter Kopf". Immer noch keine Spur von Eis und Schnee, egal auf welcher Höhe. Doch, halt ein zugefrorenes Weiherchen lag links am Wegesrand. Unsere kleinste Entfernung zu Johanniskreuz betrug Luftlinie 5 km auf dem Weg zur Ruine Beilstein. Eis? Schnee? Fehlanzeige.
Letzter Anstieg zum Franzosenkopf und über das Peterspädel ins Leinbachtal und ab zur heimischen Burg. Der unbedarfte Betrachter mag das verlinkte Bild von Sinus als Nachweis für gut befahrbare Wege werten. Für Punkteverweigerer ist allerdings die Schleifspur im Bild viel interessanter oder bedrohlicher. Sie ist Zeugnis der ersten Tests für mögliche Strafen bei "zu wenig Punkte gesammelt Mann!". Aber der freiwilligen Testperson hat das ganze zu viel Spaß gemacht. Sinus, da muss was anderes her

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Letztendlich scheint die zentrale Region des Pfälzerwaldes eine minimale Wärmeinsel zu sein. Vereiste Gebiete breiten sich nur im Osten (Kalmit, Hohe Loog) und im Süden (Johanniskreuz) aus. Bei einer der nächsten Ausfahrten sollten wir prüfen, ob im Gegensatz zum globalen Trend schon das Eintreten erster Vergletscherungen beobachtet werden kann. Ich seh's kommen: Der Gletscher kalbt vor dem Ortseingangsschild von Maikammer und die Neumayer-Station aus der Antarktis wird auf den Eschkopf verlegt. Ist auch viel billiger und der Wein zu Weihnachten muss nicht immer per Eisbrecher angeliefert werden. Ein Schlittenhundegespann tut's dann auch.
Kelme - wenn mein Halbzeitpunktestand verdoppelt wird, bin ich zufrieden.