Hinterrad auf Cannondale AI - Versatz umzentrieren

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Hallo zusammen,

ich möchte ein DT-Swiss M1700 Hinterrad umzentrieren, damit es in mein Cannondale mit AI-Hinterbau passt. Dazu muss die Felge 6mm in Richtung Bremsscheibe wandern, was ja super ist. Ich habe auch bei Youtube bereits ein Video dazu gefunden: KLICK
Allerdings kann ich nicht genau erkennen, in welchem Muster der Vogel im Video die Speichen auf Antriebsseite lockert und auf der anderen Seite anzieht. "Jede 4. Speiche" - meint er damit jede 4. einer Seite, oder zählt er Speichenlöcher? Das Prinzip ist mir schon klar, aber vielleicht kann mich ja jemand aufklären.
Ich hätte sonst einfach in zwei Runden erstmal jede zweite Speiche der Antriebsseite gelockert und danach jede zweite Speiche der Nichtantriebsseite angezogen, um das Rad möglichst schonend umzuzentrieren.

Kann mich jemand erleuchten?
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Heiko_Herbsleb

Hilfreich
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"Geh" besser ein paar Runden mehr. Dafür aber immer nur 1/4 oder 1/2 Umdrehungen.
Durchaus erst mal nur die Antriebsseite lösen. Aber jede Speiche der Antriebsseite. Alles in allem so etwa 6/4 bis 8/4 (ich schreibe bewußt nicht 1 bis 2) Umdrehungen.
Danach wird gehörig Steifigkeit "raus" sein.
Wenn Du danach weiter Richtung Scheibe mußt, kannst Du, wenn das Rad schon "labbrig" genug ist, erstmal links 1/4 Umdrehungen reihum anziehen. 2., 3., 4., 5., 6. ... ... 1000.tes mal. Immer viertelchenweise.
Ist das Rad nicht sonderlich labbrig gehst Du Speiche für Speiche (rechts lösen, links anziehen) bis Du die 6mm erreicht hast.

Wen der Versatz dann paßt ziehst halt alle gleichmäßig wieder an. Viertelchenweise ...

Tschakka. Du schaffst das!
 
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Hilfreichster Beitrag geschrieben von Heiko_Herbsleb

Hilfreich
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Allerdings kann ich nicht genau erkennen, in welchem Muster der Vogel im Video die Speichen auf Antriebsseite lockert und auf der anderen Seite anzieht. "Jede 4. Speiche" - meint er damit jede 4. einer Seite, oder zählt er Speichenlöcher

Hat er eigentlich doch ganz gut gezeigt: Er fängt an einer Speiche der AS an zu lösen, und dann jede 4. Speiche der AS. Wenn er rum ist, hat er 50% der antriebsseitigen Speichen gelöst. Dann kommen die anderen Speichen der AS dran: Von der ursprünglichen Speiche 2 Speichen weitergehen und dann wieder in 4er Schritten.
Danach die Gegenseite Sinngemäß nach gleichem Schema festziehen.
Also: Er zählt die Speichenlöcher.
 
Im AI Hinterbau sind auf beiden Seiten gleichlange Speichen montiert. Musst schauen ob die Gewindelänge bei deinen Speichen ausreicht für das "umzentrieren"
 
Viel mehr als 1 bis 1.5 Umdrehungen können das nicht sein, dafür sollten genügend Gewindegänge vorhanden sein (hoffe ich). Morgen wird vollstreckt!
Danke euch allen!
 
Hallo zusammen,

das hat absolut problemlos funktioniert und wäre auch in 5 Minuten erledigt gewesen, wenn man nicht zu dämlich ist und sich beim Ausmessen vertut

Rad läuft rund, Speichenspannung ist einigermaßen gleichmäßig und die Nippel haben genug Reserven in beide Richtungen.

Hurra!
 
Hallo zusammen,

das hat absolut problemlos funktioniert und wäre auch in 5 Minuten erledigt gewesen, wenn man nicht zu dämlich ist und sich beim Ausmessen vertut

Rad läuft rund, Speichenspannung ist einigermaßen gleichmäßig und die Nippel haben genug Reserven in beide Richtungen.

Hurra!
Hallo zusammen,

kann mir jemand sagen, ob das auch umgekehrt funktioniert. Also eine AI Offset Hinterrad-Felge in einem Habit ohne AI Offset durch umzentrieren zu verwenden.

Danke im Voraus,
Klaus
 
Warum sollte das nicht funktionieren? Bei mir ist nun der andere Weg (Umzentrieren auf Ai) schon ne Weile her. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, wie viele Nippelumdrehungen das ausgemacht hat. Aber was mir in Erinnerung geblieben ist: Es waren unerwartet Wenige. Da müsste man vorher schon seeeehr dicht an einer Toleranz gelegen haben, damit das nicht klappt.
 
kann mir jemand sagen, ob das auch umgekehrt funktioniert. Also eine AI Offset Hinterrad-Felge in einem Habit ohne AI Offset durch umzentrieren zu verwenden.

Klar funktioniert das. Erst die Speichen auf Nichtantriebsseite 1.5 Umdrehungen lockern (in mehreren Durchgängen), dann auf Antriebsseite 1.5 Umdrehungen festziehen, auch in mehreren Durchgängen. Fertig.
 
Klar funktioniert das. Erst die Speichen auf Nichtantriebsseite 1.5 Umdrehungen lockern (in mehreren Durchgängen), dann auf Antriebsseite 1.5 Umdrehungen festziehen, auch in mehreren Durchgängen. Fertig.

Super vielen Dank für die Info, dachte ich komme mit der Nabenmitte zu weit nach Links und die Speichenlänge wird zu unterschiedlich und des Weiteren steht die Felge zu weit aussermittig über der Nabenmitte.
 
Moin, ich habe ein Jekyll mit Ai und ein Laufrad ohne Ai Versatz drinnen, läuft super und der Reifen hat genug Platz zu den Seiten. Gibt es Vorteile wenn ich es die 3 mm zur Nicht Antriebsseite zentriere? Die Kettenlinie verändert sich beim Zentrieren ja nicht oder? Oder gibt es mehr Abrieb durch die Fehlstellung bzw. rollt nicht so gut?
Würde mich über eine Antwort freuen. :)
VG Enno
 
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Moin, ich habe ein Jekyll mit Ai und ein Laufrad ohne Ai Versatz drinnen, läuft super und der Reifen hat genug Platz zu den Seiten. Gibt es Vorteile wenn ich es die 3 mm zur Nicht Antriebsseite zentriere? Die Kettenlinie verändert sich beim Zentrieren ja nicht oder? Oder gibt es mehr Abrieb durch die Fehlstellung bzw. rollt nicht so gut?
Würde mich über eine Antwort freuen. :)
VG Enno

Ich hatte das mal vor vielen vielen Jahren, mehr oder weniger einer meiner Schlüsselmomente, der mich im Endeffekt zum Thema Laufradbau getrieben hat - ich fuhr ein Rad mit nicht fluchtenden Rädern. Das habe ich natürlich erst rausgefunden, nachdem mir einige Sachen aufgefallen sind. Hauptaspekt, bei welchem man den Versatz wirklich bemerkt, ist freihändig fahren. Damit das Rad stabil gerade aus fährt musste ich mich ca. 10° über den Schwerpunkt kippen, fuhr also sozusagen das Rad leicht diagonal, nur dann konnte man damit sicher vorwärts kommen, wenn man nicht gerade die Hände am Lenker hat um diese Ungereimtheit auszugleichen. Das ist erstmal nur unangenehm, da es ein sehr seltsames Fahrgefühl ergibt, ist aber auf kurze Sicht kein sonderliches Problem - du wirst, vermute ich, nicht so häufig freihändig auf Trails unterwegs sein. Dennoch ergeben sich durch diese Fehlstellung der Räder ungewohnte Kraftverhältnisse im Rahmen, die, auf Dauer, vielleicht noch Folgen haben können. Könnte mir vorstellen, dass zum Beispiel die Lager des Hinterbaus ein bisschen was von der Querbelastung abbekommen, was ja demzufolge zu früherem Verschleiß führt und dergleichen mehr.
Fazit - ich wüsste nicht, warum man das machen sollte. Lieber richten, damit es so läuft, wie es vom Rahmen vorgegeben wird, oder bleiben lassen - oder, Option 3, nie rummeckern, wenn das dann doch mal zum Problem wird.
;)
VG
Hexe
 
... Gibt es Vorteile wenn ich es die 3 mm zur Nicht Antriebsseite zentriere? ...
Du bekommst dann den "geplanten" Vorteil.
Nämlich eine deutliche Entlastung der Zugspannung der Speichen auf der Antriebsseite.
Einhergehend mit einer Erhöhung auf der anderen Seite.
 
Ich habe mir jetzt bei einem Reifenbauer ein Hinterrad bestellt und hab es gerade eingebaut. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Felge viel zu nah an die Kettenstrebe auf der Antriebsseite kommt. Der Reifen schleift gar gegen den Neoprenüberzieher.
Messen ist etwas fummelig. Allerdings komme ich auf der Seite der Bremsscheibe auf eine Distanz zwischen einem definierten Punkt der Sitzstrebe zur Felge von ca. 30mm. Auf der Seite des Antriebs sind es ca. 24mm.

IMG_7092.jpg


Ich habe rein aus Interesse mal ein 0815 eingespeichtes Hinterrad eingebaut: Selbst das scheint mir besser zu sitzen als mein speziell angefertigtes Laufrad mit AI-Versatz.
Abstand Seite Bremse: ca. 34mm
Abstand Seite Antrieb: ca. 28mm

Habe ich ein Rad gekauft, dass 0815 eingereicht wurde oder ist der Offset gar in die falsche Richtung ausgeführt worden?
 
Auf dem Protokoll steht:

links: 850 Newton
rechts: 1150 Newton

Wenn ich das so sehe, wirkt es so als müsste es mit der Spannung zu weit in Richtung Antrieb gehen. Ach kacke aber auch.
 
Tja, beide LR haben ja 6mm Unterschied zwischen links und rechts, somit vermutlich beide mittig eingespeicht... Hast du das angebliche AI-Rad mal verkehrt rum eingebaut?
 
Wenn ich das so sehe, wirkt es so als müsste es mit der Spannung zu weit in Richtung Antrieb gehen. Ach kacke aber auch.

Ein AI-Rad hat nicht zwingend gleiche Speichenspannungen, aber die Spannungen links und rechts sollten sich mehr annähern (gegenüber nicht-AI)

wenn 850/1150 stimmt, wäre es vergleichsweise gleichmäßig (gegenüber den meisten nicht-AI-Rädern die ich kenne). Hängt natürlich von vielen Geometrie-Parametern ab...
 
Das Problem ist doch ziemlich offensichtlich - warum wendest du dich damit nicht an denjenigen, der es gebaut hat? Vielleicht hat er beim Aufbau die AI Zentrierung vergessen und "normal" aufgebaut? Dafür spricht ein bisschen die 850/1150N Diskrepanz, plus deine gemessenen Abstände von Strebe zu Felge ergeben ja auch einen fehlenden Korrekturwert von 3mm hin zur Bremsseite. Da ist einfach die Zentrierung nicht da, wo sie sein sollte.
Recht klarer Fall - schicks zurück, da muss er/sie/es noch mal nachbessern.
Vg
Hexe
 
Servus!
Bin blutiger Anfänger auf diesem Gebiet, deshalb verzeiht meine etwas naive Frage.
Auch ich will ein Hinterrad ( NoTubes Arch MK4 12x148) für ein Cannondale Scalpel SE1^von 2022 mit 3 mm AI offset-Hinterbau (https://www.bike-components.de/de/C...1-29-Mountainbike-p86909/?v=128991-abyss-blue)
passend umspeichen lassen und frage mich:
Leidet denn nicht die Qualität des ursprünglich anders aufgebauten Laufrades, wenn man da auf der einen Seite die Spannung senkt und auf der anderen Seite erhöht?
by the way: ich wiege in voller Montur ca 68 kg und fahre eher gemäßigt in der Gegend rum^^
Danke & Grüße
Oliver

 
Leidet denn nicht die Qualität des ursprünglich anders aufgebauten Laufrades, wenn man das auf der einen Seite die Spannung senkt und auf der anderen Seite erhöht?

Eher umgekehrt. AI sorgt für ähnliche Speichenspannungen links gegenüber rechts, ist also für da Laufrad eigentlich besser, wenn es auch wohl kein Riesenunterschied sein sollte.
 
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