ICB 2.0 – Hausbesuch bei Gleitlager-Spezialist igus

Es wird hier ja immer wieder über Toleranzen gesprochen. Wo genau kommen die denn her, das es so schwierig ist ein Gleitlager zu verbauen? Das Loch, in welchem ein Lager sitzt wird ja sicherlich in irgendeiner Form gefräst, mit einer Maschine welche präzise arbeiten kann und einem Werkzeug welches bei Einbau neu vermessen und somit korrigiert wird. Liegt es wirklich nur am schweißen?
 
Servus zusammen,

da es ja hier bei den Kommentaren zum Hausbesuch ja schon ordentlich rund geht, steige ich doch einfach
mal in die Diskussion mit ein. :-)
Ich hab die Kommentare gelesen und will unabhängig von der Lager-Diskussion die noch kommt, mal
auf den ein oder andern Punkt eingehen.

Grundsätzlich muss man bei Gleitlagern zwischen einem metallischen und einem Kunststoffgleitlager unterscheiden.
Im Detail unterscheiden sich die Eigenschaften da nämlich ganz ordentlich.
Die hier des Öfteren angesprochene Empfindlichkeit gegen Schmutz und Kantenlasten bezieht sich in de Hauptsache auf
metallische Gleitlager (z.B. DU-Buchse), da diese eine sehr dünne PTFE Schicht (ca. 0,2 mm) auf einem metallischen Rücken haben.
Wie jeder aus der Pfanne zu Hause weiß, ist Teflon sehr weich, was dazu führt, dass eindringender Schutz / Staub
die Gleitschicht beschädigt bzw. diese zerstört.
Dann dauert es nicht lange und wir haben Metall auf Metall!

Bei einem Gleitlager aus Kunststoff, sind die Festschmierstoffe und Verstärkungsstoffe in den Lagerwerkstoff eingemischt
(wir sprechen da von compoundieren). Bedeutet, dass eben nicht nur eine dünne Schicht für den geringen Reibwert sorgt,
sondern das komplette Lager.
Das macht das Gleitlager aus Kunststoff deutlich weniger anfällig vor Schutz und Kantenlasten.
Mein Kollege der den Bereich Aggrarmaschinen betreut kann da ein Lied von singen.

Wie ihr wisst, funktioniert das bei z.B. Dämpferaufnahmen bei FOX oder beim Huber ausgezeichnet.

Wegen der Möglichkeit von einem Sonderlager / einer Sondergeometrie für´s ICB 2.0 kann ich sagen,
dass wir hier bei igus mit einem speziellen Werkzeugsystem arbeiten. Wir nennen es "Stammformsystem"
In diese Stammform werden (kunden-)spezielle Einsätze eingesetzt, welche dann die Form, Abmessungen, etc.
des Lagers definieren.
Vorteil ist, dass im Falle eines Sonderlagers kein komplettes Werkzeug, sondern nur der Einsatz (deutlich günstiger)
hergestellt werden muss.
Bezüglich der Verfügbarkeit der Ersatzteile muss man sich keine Sorgen machen.
Wir halten auch Sonderlager auf Lager und es kann ohne Mindermengenaufschlag ab Stückzahl 1 z.B.
im Onlineshop bestellt werden.

Soviel erstmal dazu.

Bis dann,
Michael

PS: Freut mich riesig, dass der Hausbesuch gefällt!
 
Michael-IGUS schrieb:
Die hier des Öfteren angesprochene Empfindlichkeit gegen Schmutz und Kantenlasten bezieht sich in de Hauptsache auf
metallische Gleitlager (z.B. DU-Buchse), […]
Wie ihr wisst, funktioniert das bei z.B. Dämpferaufnahmen bei FOX oder beim Huber ausgezeichnet.
Die Reibpartner (Buchsen, Hülsen) sind für Schäden durch Schmutz empfänglich.
Wobei zumindest die Dämpfer-Aufnahme im Verhältnis kaum Schmutz abbekommt - in den meisten Fällen.


Michael-IGUS schrieb:
Bezüglich der Verfügbarkeit der Ersatzteile muss man sich keine Sorgen machen.
Wir halten auch Sonderlager auf Lager und es kann ohne Mindermengenaufschlag ab Stückzahl 1 z.B.
im Onlineshop bestellt werden.
Wenn diese bei Bedarf auch nachproduziert werden, ist das schon mal sehr positiv.

Na ja. DU® würde ich jetzt nicht als weich bezeichnen. Bei dem DP4® sieht es schon anders aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wegen der Möglichkeit von einem Sonderlager / einer Sondergeometrie für´s ICB 2.0 kann ich sagen,
dass wir hier bei igus mit einem speziellen Werkzeugsystem arbeiten. Wir nennen es "Stammformsystem"
In diese Stammform werden (kunden-)spezielle Einsätze eingesetzt, welche dann die Form, Abmessungen, etc.
des Lagers definieren.
Vorteil ist, dass im Falle eines Sonderlagers kein komplettes Werkzeug, sondern nur der Einsatz (deutlich günstiger)
hergestellt werden muss.

Im Video hat man ja gesehen das mehrere Lager in einem Pressvorgang hergestellt werden können. Wäre dies auch für verschieden große Lager denkbar, sodass man verschiedene Lagergrößen als Set für das Rad herstellen könnte? Würde ja sicherlich die Kosten nochmals senken bzw. weniger in die Höhe treiben.

Bezüglich der Verfügbarkeit der Ersatzteile muss man sich keine Sorgen machen.
Wir halten auch Sonderlager auf Lager und es kann ohne Mindermengenaufschlag ab Stückzahl 1 z.B.
im Onlineshop bestellt werden.

Top! Hat für beide Seiten ja seine Vorteile ;)
 
Die Reibpartner (Buchsen, Hülsen) sind für Schäden durch Schmutz empfänglich.

Das liegt oft daran, dass bei verschlissener PTFE Schicht der Reibpartner gegen den metallischen Rücken läuft.
Ein Kunststoffgleitlager hat den schönen Nebeneffekt, dass es einen eingedrungenen Schmutzpartikel aufnehmen kann und so
die Welle schützt.


Wenn diese bei Bedarf auch nachproduziert werden, ist das schon mal sehr positiv.

Werden sie, das ist definitiv nicht das Thema.
 
Wir halten auch Sonderlager auf Lager und es kann ohne Mindermengenaufschlag ab Stückzahl 1 z.B.
im Onlineshop bestellt werden.
wobei man vielleicht erwähnen muss das die Preise bei Igus schon extrem stückzahl abhängig sind.
Nicht negativ gemeint, ist ja auch logisch....

Die Preise für die Dämpfer lager machen z.b. erst ab 50 Stück Spaß.
aber man kann ja sammelbestellungen machen
 
Das liegt oft daran, dass bei verschlissener PTFE Schicht der Reibpartner gegen den metallischen Rücken läuft. Ein Kunststoffgleitlager hat den schönen Nebeneffekt, dass es einen eingedrungenen Schmutzpartikel aufnehmen kann und so die Welle schützt.
Eigentlich meinte ich auch, dass das Problem beim Einsatz der Gleitlager von Igus entstand.
Dies passierte aber erst, nachdem ich das Fett als Dichtmittel weg lies.

Mit Schäden ist ein beschleunigter Verschleiß beziehungsweise Abrieb gemeint gewesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
...
Ein Kunststoffgleitlager hat den schönen Nebeneffekt, dass es einen eingedrungenen Schmutzpartikel aufnehmen kann und so
die Welle schützt.
Sorry, da habe ich andere Erfahrungen. Gerade wenn Schmutzpartikel eingebettet sind, und diese härter als die Welle (oder Achse :)) sind, verschleißt die Welle! Sand kann unglaublich hart sein, deswegen macht man ja auch Sandpapier daraus (oder Schrmirgelleinen oder wie auch immer im Volksmund genannt). Ja, es wird auch besonders harter Sand verwendet, Korund o.Ä., aber ausschließen will ich das nicht.
Das Argument, dass die gesamte Buchse aus einer Mischung Matrix+Gleitstoffe besteht, gilt auch für viele Verbundgleitlager (Metall-Bronze-Kunsstoff) in der Laufschicht - Beispiel HX von GGB oder P212 von KSGleitlager. Natürlich ist die nur 0.1mm dick, aber wenn die verschlissen ist und ein Spiel von 0.2mm vorliegt, ist es eh zu spät, dann schreitet der Verschleiß progressiv fort. Das spürt der Fahrer dann auch deutlich!
Ich wüsste an dieser Stelle wirklich gerne, wie man den Schmutz dauerhaft fernhalten will. (An meinem Stevens 2006 habe ich einfach regelmäßig das HorstLink geöffnet, durchgewischt, sauber zusammengebaut. Ist immer noch i.O. nach >10^4km!)
Die guten Dämpfungseigenschaften und die bessere Anschmiegung an die Welle sehe ich auch so (gleich Ursache=Elastizitätsmodul in Kombination mit hoher Wandstärke), daher sehe ich IGUS-Lager bei dieser Anwendung auch vorne. Aber die technischen Argumente sollten bitte nicht miteinander vermischt werden, sonst entscheiden Emotionen, nicht Fakten.
 
Hi Doc,

immer wieder cool zu sehen, wie viel Fachkenntnis hier im Forum unterwegs ist. Top!
Eine Abdichtung würde ich auch gerne vor sehen... gerade auf den typischen Brechsandpisten in vielen Bikeparks entwickelt sich bei Regen eine bösartige Schleifpaste. Damit lassen sich Lager und Ketten verdammt schnell klein bekommen.
Ich sehe derzeit zwei Optionen: a) Eine Dichtlippe an der Lagerschraube (oder Abdeckkappe, je nach Aufau), ich habe bloß noch keine Ahnung wie aufwändig es ist so ein Teil mit dran vulkanisieren zu lassen. b) Ein X-Ring in einer entsprechenden Nut an der Lagerschaube/Abdeckkappe. Hier sehe ich den Vorteil, dass sich normierte X-Ringe einfach als Ersatzteil besorgen lassen (in größten Not kann man auch nen passenden O-Ring nehmen). Dafür ist die Montage nicht so komfortabel.

Greez,
Stefan
 
X-ring müsste reichen. Wie sieht es denn mit Lippendichtung (Prinzip Wellendichtring oder die Dichtungen an der Federgabel/Federbein) aus? Wenn möglich ebenfalls auf einer harten Fläche andrücken lassen, möglichst kleiner Durchmesser=Berührlänge="Einflugschneise" für Schmutz. Ich bitte IGUS trotzdem mal um Stellungnahme wg. Fettverträglichkeit - wenn schon nicht im Lager, dann vielleicht an der Dichtung. Ich weiß, dass ist ein zweischneidiges Schwert: Fett bindet den Dreck erst recht, das gibt dann Schmirgelpaste. Allerdings dichtet das auch perfekt ab. Daher ist die Schmiernippel-Lösung so charmant: "Drück weg den Dreck"
 
Na ja, auch bei der Lager -Frage ist wohl schon eine Entscheidung ohne die Community gefallen!
Warum holt ihr nur eine Firma für Gleitlager mit ins Boot?
Warum nehmt ihr nicht auch noch eine Kugellager -Firma mit rein, die ihre Erfahrungen mit einbringen können.
Und da nach kann die Community entscheiden!

MFG
Speedi
 
Hat ja eher weniger mit dem Produkt zu tun. Aber solang er Leute findet die das machen, warum nicht.
Hi Doc,

immer wieder cool zu sehen, wie viel Fachkenntnis hier im Forum unterwegs ist. Top!
Eine Abdichtung würde ich auch gerne vor sehen... gerade auf den typischen Brechsandpisten in vielen Bikeparks entwickelt sich bei Regen eine bösartige Schleifpaste. Damit lassen sich Lager und Ketten verdammt schnell klein bekommen.
Ich sehe derzeit zwei Optionen: a) Eine Dichtlippe an der Lagerschraube (oder Abdeckkappe, je nach Aufau), ich habe bloß noch keine Ahnung wie aufwändig es ist so ein Teil mit dran vulkanisieren zu lassen. b) Ein X-Ring in einer entsprechenden Nut an der Lagerschaube/Abdeckkappe. Hier sehe ich den Vorteil, dass sich normierte X-Ringe einfach als Ersatzteil besorgen lassen (in größten Not kann man auch nen passenden O-Ring nehmen). Dafür ist die Montage nicht so komfortabel.

Greez,
Stefan

Hey Stefan.

ungedichtet würde ich auch keine Gleitlager verwenden.
Ein O-Ring welcher gut ausgewählt ist! Das heißt auch berechnet wurde (alle nötigen Formeln bekommt man bei Trelleborg), dichtet wirklich mehr als ausreichend ab (angeblich bis zu 20 Bar Druck - wenn ich das noch richtig im Kopf hab). Günstig ist diese Dichtart ohnehin.
 
Na ja, auch bei der Lager -Frage ist wohl schon eine Entscheidung ohne die Community gefallen!
Warum holt ihr nur eine Firma für Gleitlager mit ins Boot?
Warum nehmt ihr nicht auch noch eine Kugellager -Firma mit rein, die ihre Erfahrungen mit einbringen können.
Und da nach kann die Community entscheiden!

MFG
Speedi

Wie im Eingangsartikel erwähnt: Wir sehen hier Potential für eine Verbesserung gegenüber bestehenden Systemen. Eine Entscheidung ist da aber noch nicht gefallen.
 
Na ja, auch bei der Lager -Frage ist wohl schon eine Entscheidung ohne die Community gefallen!
Warum holt ihr nur eine Firma für Gleitlager mit ins Boot?
Warum nehmt ihr nicht auch noch eine Kugellager -Firma mit rein, die ihre Erfahrungen mit einbringen können.
Und da nach kann die Community entscheiden!

MFG
Speedi

Hi Speedi!

Wenn Du eine Kugellager-Firma findest, die bereit ist das Projekt zu unterstützen => immer her damit!!! Wir haben ein riesen-Glück mit Igus so einen mächtigen Supporter gefunden zu haben. Die machen das auch aus Überzeugung, da fließt kein Geld in irgendeine Richtung! Und wenn sich ein Kugellager-Hersteller mit in die Diskussion einklinken will, dann ist er herzlich willkommen.

BTW:
Die Entscheidung ist noch nicht gefallen, allerdings werde ich vehement darauf hin drängen, dass wir zumindest bei den Funktionsmustern eine neue Lagertechnologie testen. Ich persönlich bin begeistert von Gleitlagern, auch wenn ich damit schon mehr als ein mal auf die Schnauze gefallen bin... die theoretischen Eigenschaften sind so überzeugend, dass ich immer noch den Fehler auf meiner Seite bzw. der Produktionsseite sehe. Und wenn wir hier etwas innovatives schaffen, dann haben wir ein echtes Alleinstellungsmerkmal... das ist viel spannender als drei extra Hebel in der Kinematik ;)

Greez,
Stefan
 
Das kann ich so bestätigen.
Mein Banshee Spitfire V1, auch mit Igus Lagern bestückt, hatte ständig Spiel und ich musste den Hinterbau alle paar Wochen zerlegen.
Das war ein ziemlich großer Bockmist. Das V2 vom Kumpel schaut nun bezüglich der Lagerung gescheiter aus.

Ich würde Gleitlager definitiv nicht als Wundermittel ansehen, höchstens als mögliche Alternative.
Kugellager sind zwar eigentlich nicht für solche Anwendungen wie ein Fahrrad-Hinterbau optimiert, aber halten doch trotzdem sehr gut.

Die Fertigungs-"qualität" bei Pacific Cycles trug ihren Teil bei zur tollen Funktion der Gleitlagerung bei Banshee und Evil.
 
Hi Speedi!

Wenn Du eine Kugellager-Firma findest, die bereit ist das Projekt zu unterstützen => immer her damit!!! Wir haben ein riesen-Glück mit Igus so einen mächtigen Supporter gefunden zu haben. Die machen das auch aus Überzeugung, da fließt kein Geld in irgendeine Richtung! Und wenn sich ein Kugellager-Hersteller mit in die Diskussion einklinken will, dann ist er herzlich willkommen.


Greez,
Stefan

Ich frage morgen mal bei meinem Chef nach was er davon hält :)
 
Hallo zusammen,
als der Stefan mir das mit Igus am Dirtmasters erzählt hat, insbesondere dass er sich durchaus auch oversized-Gleitlager am Hauptdrehpunkt vorstellen könnte, war ich zugegebener Maßen erst einmal skeptisch.
Aber je länger ich darüber nachdenke, desto besser gefällt mir das ganze. Man könnte schön mit großen Hohlachsen arbeiten und das ganze würde dennoch sehr leicht jedoch auch sehr steif werden. Für die Minimal-winkelbewegungen und Stoßbelastungen sind Wälzlager ja eh nicht optimal, und gewisse Dämpfungseigenschaften hätte so ein Kunststoffgleitlager auch.
Als Problem sehe ich die engen Fertigungstoleranzen, die benötigt werden, bzw. auch entstehendes Spiel. Daher fände ich eine Gleitlagerung, die man Vorspannen kann und das Spiel einstellen echt super.
Absolute Grundvoraussetzung allerdings:
Die Lager müssen wirklich gut abgedichtet werden! Ich bin öfters auch auf Kalkböden unterwegs und wenn das noch nass wird hat man eine schöne Schmiergel-emulsion. Also, eine gute Abdichtung wäre für mich essentiell.
 
Fettverträglichkeit - wenn schon nicht im Lager, dann vielleicht an der Dichtung. Ich weiß, dass ist ein zweischneidiges Schwert: Fett bindet den Dreck erst recht, das gibt dann Schmirgelpaste. Allerdings dichtet das auch perfekt ab.
Soweit ein sehr gut haftendes und dichtendes Fett verwendet wird, kommt kein Schmutz an die hoch belasteten Gleitflächen - „höchstens“ an die axialen Reibflächen. Aber, an diesen sollte dann am besten sowieso ein weiterer Reibpartner sein, da sonst der Rahmen beschädigt wird.

Daher ist die Schmiernippel-Lösung so charmant: "Drück weg den Dreck.
Das ist in der Regel nicht nötig - auch bei sehr starkem Befallen durch Schlamm und feinem Sand.

Ich wüsste an dieser Stelle wirklich gerne, wie man den Schmutz dauerhaft fernhalten will.
Mit einem Abstreifer, X-Ring, gegebenenfalls einem „Igus iglidur® B“ oder gar einem Hybridlager „iglidur® J + B“.
Wobei das ideale System immer von den Gegebenheiten abhängt.

Als der Stefan mir das mit Igus am Dirtmasters erzählt hat, insbesondere dass er sich durchaus auch oversized-Gleitlager am Hauptdrehpunkt vorstellen könnte, war ich zugegebener Maßen erst einmal skeptisch.
Gleitlager mit d15 bis 20mm wären nicht mal übertrieben - höchstens ungewohnt.

Für die Minimal-winkelbewegungen und Stoßbelastungen sind Wälzlager ja eh nicht optimal, und gewisse Dämpfungseigenschaften hätte so ein Kunststoffgleitlager auch.
Für die Drehbewegung gibt es spezielle Lager (unter anderem Pendellager), daher kann man es nicht verallgemeinern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry, da habe ich andere Erfahrungen. Gerade wenn Schmutzpartikel eingebettet sind, und diese härter als die Welle (oder Achse :)) sind, verschleißt die Welle! Sand kann unglaublich hart sein, deswegen macht man ja auch Sandpapier daraus (oder Schrmirgelleinen oder wie auch immer im Volksmund genannt). Ja, es wird auch besonders harter Sand verwendet, Korund o.Ä., aber ausschließen will ich das nicht.
Hierbei ist sehr wahrscheinlich eher ein Vergleich mit „Messing-Gleitlager+Welle“ oder „Bremsbelag+Bremsscheibe“ + Schutzpartikel gemeint.
Diese beiden Kombinationen sind jedenfalls etwas empfindlicher gegen Partikel.

Die Beschichtung der gerollten Gleitlager ist vereinzelt wiederum recht empfindlich gegenüber Schmutz. DU® ist hierbei wiederum recht beständig, gegenüber den anderen. Nichtsdestotrotz hat ein Gleitlager, dass vollständig aus Polymeren und Füllstoffen besteht einige Vorteile. Diese wurden aber bereits genannt.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Michael-IGUS

eure Firma ist insofern echt top, dass ihr euch für jeden Kunden interessiert, egal ob man 5 oder 50000 Lager bestellt - das gefällt!

Was mir weniger gefällt, ist, dass ihr nur die Buchsen anbietet.

Im Grunde besteht eine funktionierende Lagereinheit aus 2 Trägern, und einem Zwischenmedium, sei es Öl, Luft, Kugeln, oder Gottes Kraft, die Reibung reduziert.

Und da fängt auch das Problem an: diese 3 Teile MÜSSEN zusammengehören. Und das ist auch einer DER Vorteile eines Kugellagers, da wird ja nicht wild zusammengestöpselt, sondern Laufbahn für Laufbahn ausgemessen und dann alles wie beim Gummibärchentütenbefüllen Tüte für Tüte auf das exakt gleiche Endergebnis zusammengebracht.

Warum geht das bei einer Gleitlagereinheit nicht?

Ihr könntet doch ein vollwertiges Lager anbieten, mit Stahlträgern, und einer fertig integrierten Dichteinheit, einer kleinen Schmierung wie auch beim Kugellager, gegen Reibung der Dichtung.

Die Vorteile brauch ich nicht zu erklären(optimale Abstimmung der Reibpartner und Oberflächen, der Kunde kann hier nix mehr falsch amchen usw...), und doch wäre ein Punkt noch wichtig: es kann sich die Kunststoffbuchse in der mitte relativ zu beiden Stahlträgern drehen, und der Verschleiß wäre nochmal minimiert.

Und: die Einbautoleranzen sind doch ein Hauptproblem im EInsatz eurer Buchsen, sobald Reibungsfreiheit+Spielfreiheit in Kombination gebraucht wird.

Bei Dämpferlagern kein Problem, hier wird so stark gepresst, durch die irsinnig hohen Kräfte, die hier wirken, stört das keinen.
Beim Hinterbau ganz anders, hier hab ich geringe Wege, viel verzug usw... das klemmt entweder sehr schnell, oder es hat spiel - was man auch leicht als bei fast allen am Markt erhältlichen Rahmen sieht, die eure Buchsen verbauen. Beim Nadellager das gleiche Problem - immer dann, wenn NACHTRÄGLICH vom KUNDEN zusammengestöpselt wird, ist ein Problem vorprogrammiert. Man kann sich als Rahmenbauer halt nicht im µ bis 1/100-Bereich bewegen, wenn es um ein Bauteil mit 1,5meter Gesamtabmaß handelt, das aus 15 Einzelkomponenten zusammengeschweißt ist.

Desweitere wäre es SEHR gut, wenn ihr hier diesbezüglich ein paar Reibwertkurven(stribeck) bringe nkönntet.

Welche Anfahrkraft(koeffizient, die kraft rechnen wir uns dann aus) habt ihr?
Wie ist die Abhängigkeit der Reibkraft von verschiedenen Wellenwerkstoffen und Oberflächen? Sofern ich mich erinnere sind die Angaben zu den Lagern auf eurer Homepage hier zwar vorhanden, aber nicht so detailliert, dass man aussagekräftige Werte bekommt.

Und zu guter letzt:
Habt ihr ein Lager im Programm, bei dem Haftreibung = Gleitreibung ist ?
Falls nicht, wird es von vornherein wohl relativ schwierig, das an einen optimal sensiblen Hinterbau einzubauen
 
Nee, die Erfahrung habe ich mit ganz normalen Lagern aus GGB-HX gemacht. Aufbau Stahlrücken, spratzige Bronze, Laufschicht aus PEEK-FOLIE (nicht aufgesinterter Werkstoff!) mit Gleitzusätzen. Welle aus gehärtetem Stahl. Kunststoff sah noch gut aus, Welle war zerkratzt.
Um aber keine Panik zu verbreiten: Fürs Fahrrad halte ich IGUS-Werkstoffe durchaus zielführend, wenn in der Gestaltung alles richtig gemacht wird. Die Idee, das Hauptschwingenlager beim Eingelenker damit auszustatten, finde ich mutig - hier wirken ja dann doch erhebliche Kippmomente. Hier sehe ich Schrägkugellager technisch vorn (deutlich günstiger und leichter als Kegelrollenlager) - allerdings wäre das eine tolle Sache, hier Gleitlager hinzubekommen.
 
Und da fängt auch das Problem an: diese 3 Teile MÜSSEN zusammengehören. Und das ist auch einer DER Vorteile eines Kugellagers, da wird ja nicht wild zusammengestöpselt, sondern Laufbahn für Laufbahn ausgemessen und dann alles wie beim Gummibärchentütenbefüllen Tüte für Tüte auf das exakt gleiche Endergebnis zusammengebracht.
Den idealen Reibpartner könnt man dadurch erreichen, indem man eine dünne Hülse/Buchse auf die Welle drauf schiebt beziehungsweise presst.

Im Grunde besteht eine funktionierende Lagereinheit aus 2 Trägern, und einem Zwischenmedium, sei es Öl, Luft, Kugeln, oder Gottes Kraft, die Reibung reduziert.
Hoffentlich lesen hier keine streng Gläubigen mit. :D
EDIT: Gottes Kraft jetzt für 50 Euro im Fläschchen. Für weniger Verschleiß und mehr Umweltschutz.

Ah ja. Wenn Idee von @BommelMaster, … oder mir umgesetzt werden, wir schicken euch die Rechnung. ;)
 
Hier sehe ich Schrägkugellager technisch vorn (deutlich günstiger und leichter als Kegelrollenlager).
leichter ja, günstiger nein...
würde sagen die kosten das gleiche.
der nachteil bei KEgelrollen lagern ist, eins zu finden, das klein genung ist, und in einem gedichteten Package kommt. die sind oft ohne Dichtung. Wäre der einzige Nachteil den ich sehe.
die 40g wären mir stabile Lager wert.

(alles nur auf Wälzlager bezogen).
 
Zurück