Hi @All,
heute um 14.30 zeigte Rootboy meiner Freundin und mir Kleinkanada. Von den Schauerigkeiten möchte ich Euch gern Berichten. Ich fang mal mit den dicksten Kloppern an, damit mir keiner unterstellt, die Sache herunterzuspielen.
Es wurden definitiv drei Bäume ( einmal 30 bis 40 cm , zweimal 10 - 15cm) gefällt und eine Baumwurzel abgesägt. Ca. 19 - 22 Bäume wurden in einer Höhe von 50 cm bis 3m jeweils mit 1 - 3 Nägeln beschädigt. In den Holzkonstruktionen wurde soviel Holz verbaut, daß sich der Forstwirt bestohlen fühlen könnte, egal ob das Zeug da haufenweise rumliegt. Das Holz kann auch nicht so schlecht und krank gewesen sein, weil die Konstruktionen anscheinend stabil genug für Biker sind.
Die Bodenveränderung ist nicht so wie in Zabo oder an der alten Veste.
Es wurde sicherlich gebuddelt, aber das hält sich in Grenzen, weil Holz zum Aufbau der Kicker und Table benutzt wurde und nur oben drauf Sand liegt.
Bodenbewuchs wie im Tiergarten gibt es dort nicht und er wurde auch nur
dort wo der Trail den wegkreuzt (bzw. manfliegt drüber) entfernt. Die Trails
sind keine Wurzeltrails oder Sandtrails, soviel Errosion gab es dort noch nicht
und keiner ist scharf drauf, daß das passiert. Auch jetzt liegen dort bestimmt noch über 100 kleine Bäumchen/Baumstämme im Wald, was die Forstarbeiter halt so an Unordnung liegen lassen.
Die Strecke ist nicht 3,5km lang, man kann sie trotz Steigung in 10 - 15 min leicht abgehen, die Holzkonstruktionen sind schätzungsweise 300m lang, das müßte man wirklich nachmessen.
Profihaft kann das ganze nur gennant werden, weil manche Leute den nötigen Kraftaufwand überschätzen (für Kinder es das sicher nicht machbar) und weil die Menge an Konstruktionen doch recht groß ist. Mit sechs kräftigen Jungs , Schubkarren und Seilen kriegt man die Sache komplett in vier Wochen gesammelt und hingebaut.
1. Trail:
Eine Abfahrt mit ein paar Kickern, Tables und Anliegern. Der Trail wurde in zwei Rinnen/Hohlwegen gebaut , wie es Sie z.B. am Moritzberg oder am Tiergarten auch gibt. Man beginnt in einer Rinne springt dann über den Forstweg in die Andere. Die Aufreger waren für mich, der geschaufelte Absprung über den Weg und die weggesägte Baumwurzel. Der 2 - 3m Table und ein Anlieger erstaunten von der Größe her , dürften Forstfahrzeuge stören , aber fallen für mich unter exessive Holzsammlung.
2. Trail:
Der aktive Nortshore. Es verwundert natürlich schon, wenn man Northshorekonstruktionen im Ausmaß der Zabo-Dirtlines im Wald findet, so schlimm wie Zabo sieht es aber dort nicht aus. Die Nägel in die Bäume zu schlagen war praktisch bzw faul. Ob man den Northshore befestigen könnte ohne Stützpfeiler einzugraben bezweifel ich. Die Geschichte findet sich an einem Hang, dürfte Waldmaschinen eigentlich nicht im Weg stehen.
Der große Aufreger war eine ca. 4m hohe Plattform, die momentan als Baumhaus dient und später als Starthügel einer Dirtline dienen sollte. Das Ding stellt halt leider eine Art Höhepunkt der Baukunst dar. Vier vernagelte Bäume und ein paar lange Stämme. Insgesamt gab es dort ca. 19 genagelte Bäume und die zwei 10 - 15 cm Bäume. Die beiden kleinen Bäume wurden abgesägt, weil der Nortshore dort über zwei Felsen verläuft. Teilweise führt der Northshore über ein paar schon vorhandene Baumstümpfe. Niemand würde 50 cm dicke Bäume umsägen, um auf den 50 cm hohen Stumpf seine Leiter zu legen. Die Dinger waren glatt abgesägt, eine Laie kriegt das nicht hin. Die Bäume lagen nicht im Wald, unsere Spezialisten waren es wohl nicht. Die Sünder haben auch von einem schon gefällten Baum ein Stück abgesägt und verwertet, nicht so toll, ist ja kein Selbstbedienungsladen.
3. Trail:
Der alte zerstörte Northshore, von dem auch die Fotos stammen. Anfahrt auf einem Singletrail mit ca. vier 30 - 40 cm hohen Stufen im Weg. Mit meinem Enduro konnte ich da einfach runterfahren/springen. Die Singletrail-Waldmaschine gibt es wohl nicht, ein Pferd würde es stören, ein XC-Fahrer dürfte da problemlos runterkommen. Der Aufreger schlechthin, der Trail wurde komplett zerstört und die Erbauer haben Ihren Kram danach nicht weggeräumt / abgerissen, alles liegt unaufgeräumt im Wald rum. Ein paar Superspacken haben hier wirklich einen 30 - 40 cm Baum gefällt, mit der Axt nach Biberart. Der Stamm viel dann in die falsche Richtung und liegt jetzt rum.
Hier konnte ich nochmal 3 - 4 mit Nägeln versehrte Bäume finden. Es wurden ein paar richtige Baumstämme verarbeitet und auch gefundene Baumstücke (ca. 1m lang und 50 cm dick ) in die Konstruktion aufgenommen.
Was unseren Rootboy angeht, so hängt sein Herz sehr an der Geschichte. Leute die den Trail aus Haß zerstören, regen Ihn auch jetzt , nach dem Tod von KK, noch unheimlich auf. Als Ansprechpartner ist er leider untauglich , man müßte Ihn wohl knebeln und anketten um Trail-Gegner zu schützen. Der Asi / Idiot aus seinen Statements stand mir jedenfalls nicht gegenüber. Nur tickt er halt leider schnell aus , wenn jemand gegen die Sache ist.
Die Gegendemonstration am Robinsonspielplatz Weingarten:
Wer sind die Demonstranten? Eine Gruppe von Eltern, die sich um Ihre (Klein)Kinder und den Spielplatz + Wiese Sorgen macht. Die Aufregung ist aber
eigentlich sinnlos. Auf der Wiese wird sicherlich nie ein Northshore gebaut,
eher eine BMX-Bahn oder Dirtline. Wenn die Stadt das Gelände anlegt, dürfte man sich die Geschichte so wie in Erlangen vorstellen, also kompletter Schwachfug, total unattraktiv und überhaupt keine Alternative zum KK-Trail.
Wäre eine Wiese-Ersatz für die TG-Trails?
Dort diskutieren wieder Leute mit, die KK nur von Fotos kennen und sich Theorien zusammenspinnen. Es wird versucht die Geschichte im Wald aufzublasen und so die Wiese zu retten. Die Gegenargumentation erfolgt nicht aus Richtung "Wiese als Spielplatz", sondern "Waldabholzkommando will auch noch unsere Wiese zerstören".
Eine Person mit Brille und hellrotblonden Haaren ging selbst mir mit dem Ökogefasel auf den Senkel. Der Herr glaubt wirklich, wenn ein Trail über Baumwurzeln verfläuft , dann sterben die Bäume ab, das ist natürlich kein Argument gegen das Weingartengelände. Northshore- und Weingartenproblematik werden total vermixt.
Die zweite Gruppe besteht aus jungendlichen LARP-Spielern (LiveActionRolePlaying), die geistern dort verkleidet wie im Herrn der Ringe durch den Wald und spielen Ritter, Prinzession, Ork und Zwerg. Der Gruppe kann ich nur raten etwas toleranter zu sein und sich evt. Ihr Waldstückchen 50 m tiefer im Wald zu suchen. Notfalls können Sie auch auf dem Shore rumspielen. Kinderkram und Intoleranz unterstell ich der Gruppe, selbst über einer Sieg werden die sich niemals freuen können, der Schuß geht so nach hinten los.
NDW und Mongo traf ich bei der Gelegenheit auch noch, sowie ca. 10 Freunde. Eigentlich eine ganz nette, ruhige Clique imd Gegensatz zu den rumrotzenden Asi-Skatboardern die ich kennengelernt habe.
Es dürfte beinahe Strafe genug sein. Alls ordentlich abzubauen. Alle Nägel
zu ziehen, auch aus den Leitern, alles auf Brennholz größe zu zersägen und am Wegesrand zu stapeln. Das wäre genug Arbeit und Strafe für die Seele.
Grüße, Mudface