Innenlager, Gewinde rausgerissen

Registriert
30. Juli 2002
Reaktionspunkte
0
Ort
Potsdam-Babelsberg
Hallo Leute,

vielleicht habt ihr noch ne Idee zu folgendem Problem:

vor einigen Monaten habe ich einem guten Kumpel geholfen das Innenlager rauszubauen, ich hatte dies auch schon oft problemlos an verschiedenen Bikes hinbekommen. Dummerweise haben wir an der Kurbelseite in die falsche Richtung gedreht - und das richtig lange. Bitte nicht wundern - wir ärgern uns selbst schon genug! Danach fiel das Innenlager fast von allein raus, allerdings konnte man im Rahmen auch kein Gewinde mehr erkennen. Scheizze!!!!!

Naja, er hat ein neues Gewinde reinschneiden lassen und dies hielt bis vor zwei Wochen, jetzt ist wieder alles lose.

Seit dem hat er folgendes ohne Ergebnis ausprobiert:

mit Schraubensicherung einkleben,
mit Hanf eindrehen
er wollte es schweissen lassen - geht nicht
einlöten wird zu heiss - dann läuft das Fett aus dem Lager
zum Einkleben gibt es nichts, was die Belastung aushält (bis jetzt)
heute ist einkleben mit metallspachtel drann
Innenlager rausflexen und neues einschweissen lassen wäre die letzte möglichkeit

was fällt Euch sonst noch ein?????

Ein neuer Rahmen scheidet aus kostengründen erstmal aus - es ist ein sehr teures Fully (gewesen).

schonmal vielen Dank für die Hilfe
 
Das Problem hatten wir hier schon ein paar mal.
Man könnte versuchen das etwas größere italienische Gewinde reinzuschneiden.
Gewindelose Innenlager von Reset könnten auch funktionieren, je nachdem, wieviel Wandstärke das Tretlagergehäuse noch aufweist.

Gruß
Raymund
 
kleistert das teil mal mit diesem metal-kaugummi aus. das zeug gibts in hochfest (ka. woher) und da könnt ihr ja dann des gewinde reinschneiden...


mfg, alex
 
Hi,

mein Tretlagergewinde war auch neulich auf der Kurbelseite ausgeschlagen. Wollte es zunächst mit Flüssigmetall probieren, bin dann aber im Hornbach auf die Powerknete von Patex gestoßen (knapp 8 Euro). Mittlerweile bin ich damit rund 300 km gefahren und das Zeug hält. Habe aber vorher das Lager grundlich gesäubert und mit Nitro entfettet.
 
Gewindelose Reparatur-Innenlager gibts auch bei Brügelmann für 20€, allerdings nur Vierkant.

MfG Manne
 
Die Powerknete werde ich Ihm mal empfehlen, wichtig ist ihm nur dass es jetzt für mehrere Jahre hält. Eingeklebt hat er das Lager ja schonmal, aber innen fehlt so viel Metall, dass man das Innenlager um 3 mm in jeder Richtung bewegen kann, da hat sich natürlich der Kleber auch schnell verabschiedet.

Ich hab ihm noch empfohlen, dass Innenlager von der anderen Seite mit Polyesterharz einzugießen, was haltet ihr davon?

Das Lager kann ruhig für alle Zeiten fest sein, es ist neu und wird daher einige Jahre halten.

Aber Danke für die vielen Ideen
 
Beim Kleben ist das Hauptproblem, daß Kunststoff die auftretenden Flächenpressungen nicht verträgt und "wegfliesst" .
Das tritt vor allem bei dickflüssigen bzw. Knetklebern auf, da diese die Aussenringe nur punktell berühren. Die beste Lösung dürften da die Produkte von Loc-Tite sein wie z.B. Montage- oder Kapillarkleber.
Zudem haftet ein Kleber schlecht auf den glatten Schalen der Innenlager. Diese sollten vorher zumindest gesandstrahlt werden.

Gruß
Raymund
 
Powerknete ist ja ein Epoxidharz. Durch das Kneten werden die beiden Komponenten miteinander verbunden und härten dann aus. Man hat ca. 8 Minuten zeit. Wird hart wie Stein - so der Werbeslogen. Ich kann das aber (bislang) bestätigen. Angeblich soll die Knete 50 kg/cm² aushalten. In Anbetracht der Oberfläche des Tretlagers müsste es ausreichen. Allerdings sind 3mm ganz schön viel. Evtl. müsst ihr dann zusätzlich auf der Vorderseite einen langen Metallstift/geköpften Nagel "einkneten". Ob das "Jahre" hält kann ich nicht sagen.
 
Ich kann mir ehrlich gesagt kaum vorstellen, das jeglicher Kleber, Knete... dauerhaft hält. Allein durch die unterschiedliche Wärmedehnung Alu / Kleber wird sich der Kram zerlegen.
Bleibt nur ein gewindeloses Innenlager, denke ich. Wenn das Gehäuse allerdings so richtig "fertig" ist (bei 3mm Luft ist es eigentlich schon weit weg von gut und böse), wird man Probleme haben, ein passendes zu finden.

Ich weiß nicht, ob sich eventuell ein Rahmenbauer findet, der ihm ein neues Gehäuse reinschweißt und auch die thermische Nachbehandlung durchführen kann.

viel Erfolg,
gerrit
 
Original geschrieben von raceralex
Die Powerknete werde ich Ihm mal empfehlen, wichtig ist ihm nur dass es jetzt für mehrere Jahre hält. Eingeklebt hat er das Lager ja schonmal, aber innen fehlt so viel Metall, dass man das Innenlager um 3 mm in jeder Richtung bewegen kann, da hat sich natürlich der Kleber auch schnell verabschiedet.

Ich hab ihm noch empfohlen, dass Innenlager von der anderen Seite mit Polyesterharz einzugießen, was haltet ihr davon?

Das Lager kann ruhig für alle Zeiten fest sein, es ist neu und wird daher einige Jahre halten.

Aber Danke für die vielen Ideen

Wenn das Lager 3mm Spiel in jeder Richtung hat, heist das ja, daß die Bohrung 6mm zu groß ist. Da wäre bei keinem meiner Räder etwas von der Innenlageraufnahme übrig.
In dem Fall würde ich den Rahmen sauber aufspindeln (lassen) und eine Aluhülse einschrumpfen (lassen) und ein neues Gewinde schneiden lassen.

Gruß
Raymund
 
Mal ne andere Frage: war das ein 68 oder 73 Lager? Seit ihr dann mit dem ausgeschlagenen Lager weitergefahren? Wenn ihr nur das Gewinde glattgezogen habt, können doch keine 3mm Versatz entstehen! Wieviel mm Alu hat denn das Tretlagergehäuse noch?
 
probiers mal mit hilti kleber.( auf stahl - beton hält er) weiß jedoch net ob es auf stahl - stahl/alu - alu auch geht
 
Danke für die vielen Tips. Ich habe meinem Kumpel schon gesagt, dass er sich mal alles durchlesen soll. Der Rahmen hat an der Stelle noch genug Platz um etwas reinzuschneiden bzw. irgendwie zu bearbeiten. Ich hab am Mo. das letzte Mal mit ihm telefoniert und hab im auch den Rahmenbauer in Potsdam - richi-enginering empfohlen. Ich hatte so die Idee, dass der ja Tretlagerbuchsen haben muss - dann könnte man das Tretlager grob rausflexen und einfach eine neue Hülse unten rannpappen.
 
Original geschrieben von raymund


In dem Fall würde ich den Rahmen sauber aufspindeln (lassen) und eine Aluhülse einschrumpfen (lassen) und ein neues Gewinde schneiden lassen.

Gruß
Raymund

.:(
Ich hatte so die Idee, dass der ja Tretlagerbuchsen haben muss - dann könnte man das Tretlager grob rausflexen und einfach eine neue Hülse unten rannpappen.


@ Raymund

Ich glaube er hat es nicht so richtig verstanden.:(
 
wenn man jemanden findet, der das Tretlager relativ sauber vom Sattelrohr und Unterrohr trennt (das würde ich auch machen, wenn ich endlich meine Flex von nem Kumpel wiederbekomme), kann man doch später einfach ein Tretlagerrohr neu einschweißen. Danach wird dort ein Gewinde reingeschnitten.

Die Hülsenidee habe ich schon vollkommen verstanden - tretlager ausspindeln (hat dann nen größeren Lochdurchmesser) und ne aluhülse reinquetschen (ev. vorher Rahmen vorsichtig erhitzen). Mechanisches/Handwerkliches/technisches Grundverständnis könnt ihr bei mir vorraussetzen, ich mach in meiner Freizeit oft Handwerksarbeiten in extremen Umfang und habe auch man zwei Jahre als Motorradmechaniker gearbeitet.
 
Original geschrieben von raceralex
wenn man jemanden findet, der das Tretlager relativ sauber vom Sattelrohr und Unterrohr trennt (das würde ich auch machen, wenn ich endlich meine Flex von nem Kumpel wiederbekomme), kann man doch später einfach ein Tretlagerrohr neu einschweißen. Danach wird dort ein Gewinde reingeschnitten.

Die Hülsenidee habe ich schon vollkommen verstanden - tretlager ausspindeln (hat dann nen größeren Lochdurchmesser) und ne aluhülse reinquetschen (ev. vorher Rahmen vorsichtig erhitzen). Mechanisches/Handwerkliches/technisches Grundverständnis könnt ihr bei mir vorraussetzen, ich mach in meiner Freizeit oft Handwerksarbeiten in extremen Umfang und habe auch man zwei Jahre als Motorradmechaniker gearbeitet.

theoretisch ginge das, aber Du wirst in der Praxis niemanden finden, der an einem dünnwandigen Fahrradrahmen herumschweisst.
Zudem ist nach der erforderlichen Wärmebehandlung 1. die Lackierung hinüber und 2. eine komplette mechanische Nacharbeit aller Lageraufnahmen erforderlich.
Bei der Herstellung von Fahrradrahmen wird übrigens die mechanische Bearbeitung des Tretlagersitzes incl. Gewinde nach dem Schweissen gemacht, d.h. das Tretlagerrohr hat entsprechend Aufmass und wird nacher auf Maß gebohrt und mit dem Gewinde versehen.
Der Rahmen muss also sowieso auf die Fräsmaschine, nur mit der Hülsenlösung bleibt der Rahmen masshaltig und optisch unversehrt.
Ich würde bei der Hülsenlösung die gewindelosen Reset-Innenlager verwenden, da durch das Gewinde die dünnwandige Hülse geschwächtdes wird und diese beim Festziehen des Innelagers reissen könnte.
Dadurch ersparst Du Dir auch das Einschrumpfen mit Flüssigstickstoff, da sich das Passungsübermass des Innenlagersitzes auf die Hülse-Rahmenverbindung überträgt.

Gruß
Raymund
 
Du hast echt Ahnung....super!

wenn es die Gewindelosen Innenlager nur als Vierkantversion gibt scheidet diese Variante aus, Vierkannt kommt bestimmt nicht in Frage, mein Kumpel ist froh dass er den Quatsch los ist und hat sich damals erst ein neues Innenlager und ne Kurbel (LX 2003) gekauft.

Mit meiner Vierkant XT-Kurbel bin ich aber voll zufrieden, LX hab ich nur schon zu viele Probleme gehabt. Meine Freunde auch.
 
Original geschrieben von raceralex

Die Hülsenidee habe ich schon vollkommen verstanden - tretlager ausspindeln (hat dann nen größeren Lochdurchmesser) und ne aluhülse reinquetschen (ev. vorher Rahmen vorsichtig erhitzen). Mechanisches/Handwerkliches/technisches Grundverständnis könnt ihr bei mir vorraussetzen, ich mach in meiner Freizeit oft Handwerksarbeiten in extremen Umfang und habe auch man zwei Jahre als Motorradmechaniker gearbeitet.

Ich wollte Dir nicht zu nahe treten aber Dein vorheriger Post machte den Eindruck, als wenn Du es Stümperhaft rausschneiden wolltest und wieder zusammenbrummeln willst.

Peace:bier:
 
@remy10

weis ich doch...

...ich wollte nur nicht jeden Teilschritt extra beschreiben...

Zur Materialdicke hab ich mir folgendes gedacht: die Rohre sind natürlich zu dünn um irgend nen Aushilfsschweisser da rannzulassen, der würde nur Löcher reinbrennen. Wenn man allerdings das Rohr des zukünftigen Innenlagers (ich mein hier den Teil des Rahmen, nicht das Lager selbst) schon vor dem Abtrennen hätte, könnte man das bisherige Tretlager auch horizontal teilen - der unterste Bereich fliegt weg und der Teil an dem Sattelrohr und Unterrohr befestigt sind, bleibt bestehen. In diese "halbe Röhre" wird dann exakt gerade das neue Rohr hineingeschweißt. Mittig bleibt dann zwar ein Hohlraum, weil die beiden Teile nicht überall anliegen, aber die Länge der neuen Schweißnaht wäre weit länger als die Kontaktstellen von Sattelrohr und Unterrohr an z.B. meinem Hardtail.

Jetzt werd ich aber mal aufhören mit schreiben, es geht hier ja nicht um meinen Rahmen - mein Kumpel kann ja schließlich auch schreiben und sich hier anmelden. Kann ja auch sein, dass er bereits ne Lösung gefunden hat - ich hatte die letzten Tage keine Zeit zum telefonieren.
 
Original geschrieben von Torsten
Also von was für einen rahmen reden wir heir eigentlich die ganze Zeit?

ich würde mir einen neuen Rahmen holen und die Teile umbauen, "Ruhe is"

Alles andere wäre für mich "Fusch am Bau"

Gruß Torsten


Rahmen: das gleiche Bike wie meines - Cannondale Super V 1000, Größe: XL

neuer Rahmen ist zu teuer, da es auf jeden Fall CD sein muss, zudem gehört der Rahmen quasi zur Familie.

Manche Leute nennes Fusch, andere experimentelles Bauen, aber auf diese experimentelle Weise haben ich schon ne Menge konstruiert und bisher hat alles gehalten/ steht noch/ Tüv sagt ja usw.

"Man muss auchmal was riskieren"-Campinski-Kultspruch:D
 
Zurück