Innenlager planschleifen

Nataschamaus

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Was mich mal interessieren würde ist, wie nach dem Planschleifen der Schwund wieder ausgeglichen wird. Tretlagerbreiten sind doch wohl genormt ( 68mm, 73mm, 83mm ). Wenn man da was abschleift muss ich doch wohl logischerweise irgendwas zwischen Rahmen und Tretlagerschale unterlegen um wieder auf das Maß zu kommen, oder?
Wird dabei eigentlich jede Seite für sich plangeschliffen oder beide Seiten exakt parallel zueinander?
Kann das normalerweise jeder Zweiradmechaniker um´s Eck oder bedarf es besonderem Werkzeug was nicht jeder hat?

Wie sind eure Erfahrungen? Muss ich tatsächlich an jedem neuen Rahmen das Tretlager planschleifen lassen oder stimmt´s eigentlich vom Werk aus schon?
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Vorgang heißt übrigens planfräsen.
Zum ersten werden hier nicht mm abgefräst sonder eher im zehntel Bereich, so wenig wie notwendig, das die Flächen gerade so plan werden.
zum zweiten wird jede Seite extra gefräst, aber das Werkzeug wird dabei geführt, so das die Flächen zueinander parallel werden. Hier ist übrigens das Werkzeug dazu:http://www.roseversand.de/output/controller.aspx?cid=155&detail=10&detail2=611
zum dritten kommt es auf den Rahmen an, manche werden schon vom Hersteller gefräst, manche eben nicht
 
Vielen Dank für die aussagekräftige Antwort.
Und was denkst du ist mit den Rahmen von Specialized? Sind die schon plangefräst? Speziell der DEMO-Rahmen.
Ahnung?

Danke vielmals.
 
Über das Planfräsen musst du dir keine Gedanken machen. Das spielt so gesehen keine Rolle, ob nun Lack drauf ist oder nicht (außer bei nem schlecht lackierten Rahmen mit Nasen dran).

Spezi lackiert das Tretlager...
 
Also gut. Aber an meinem Demo ist die Planfläche der Tretlager sowieso schon blank. Also kein Lack mehr drauf. Vllt. hat ja schon der Vorbesitzer des Rahmens das Planfräsen übernommen.
Werd´halt das neue XTR-Innenlager mal so einbauen. Bin dann gespannt ob es länger als das Race Face hält. Falls nicht, muss ich doch vllt. mal fräsen lassen !?
 
Der Lack von Spezi ist ja eh sehr sehr dünn. Da reicht ja schon angucken und er ist ab.


Warum solltest du denn das Tretlager planfräsen müssen? Wenn da keiner was kaputt gemacht hat hält das ein Rahmenleben lang.
 
Hatte hier irgendwo gelesen: " bei Einbau eines neuen Innenlagers sollte man den Sitz planfräsen und Gewinde nachschneiden ( lassen )".

Darum.

Mein Race Face hat nur ca. 4 Monate gehalten. Dachte das es vllt. mit dem Planfräsen zusammenhängen könnte.
 
Asso ok. Nja gut nur wenn eben nichts kaputt ist passt es doch. Bei jedem Nachschneiden und Planfräsen wird Material abgetragen... Das Tretlager hat ja schon ein Feingewinde mit nicht sonderlich viel Material dran also würde ich von so Sachen abraten und nur machen, wenn es wirklich notwendig ist.
 
Mein Durchsatz an Rahmen ist zwar nicht riesig aber von den letzten vier Rahmen die ich aufgebaut habe war kein einziger ordentlich gefräst. Darunter war auch je ein Maßrahmen von Mi-Tech und Riccorsa die "Einbaufertig gefräst" geliefert wurden.
Ziemlich krass war es bei meinem Nozumi Titanrahmen.
Dort sah zwar alles fix und fertig gefräst aus, tatsächlich waren sowohl beim Innenlager als auch beim Steuersatz die Passungen bzw. die Konzentrität jenseits von gut und böse......

Seltsamerweise hatten alle diese verschiedenen Rahmen das ein und selbe Problem.

Die Gewinde bzw. die plangefrästen Flächen, standen nicht konzentrisch zueinander.
Wer mit dem Wort nix anfangen kann, siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Konzentrizität

Es scheint so als hätten die Rahmenbauer zumindest die Auflageflächen, nacheinander gefräst und nicht zusammen auf gleicher Achse. So entstehen unterschiedliche (nicht konzentrische), plane Flächen.

Bei den alten Patronen Innenlager fällt das noch gar nicht mal so sehr auf da sich diese Lager nur einer der beiden planen Flächen bedienen. Anders sieht es bei den aktuellen Hollow-Tech Lagern aus. Denn hier werden beide Lager einzeln eingeschraubt und jedes Lager nimmt die Auflagefläche (das plane Tretlagergehäuse) als Bezugsfläche zum gegenüberliegenden Lager.

Ob das beim jeweiligen Rahmen stimmig ist kann man ganz einfach herausfinden.
Einfach Lager einschrauben und Achse durchstecken.
Wenn die Achse ohne Kraftaufwand in beide Lager reinrutscht dann ist meistens alle in Ordnung.
Wenn man jedoch die Achse bzw. Kurbel in irgend eine Richtung "biegen" oder drücken muß damit sie ins zweite Lager reinrutscht dann stimmt was nicht.

Wer trotzdem so fährt muss mit vorzeitigem Lagerverschleiß und Knackgeräuschen rechnen.

Mit verschlissenen Lagern braucht man den Test garnicht erst zu versuchen....

EDIT:
Tretlagergewinde nachschneiden ist absolut kein Thema und schadet dem Gewinde normalerweise nicht.
 
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Super Antwort Dieselwiesel. Genau so wollt ich´s hören. Das waren auch meine Überlegungen.
Theoretisch müsste ich doch annäherungsweise die Konzentrietät mit einer digitalen Schieblehre überprüfen können, oder?
Werd´ich morgen mal machen. Mal sehen ob identische Maße bei rauskommen.
 
Wenn du an mehreren Stellen runderherum misst und den Meßschieber nicht verkanntest, dann kannst du es so messen. Im Bereich der Rohrknoten gibts dann aber Probleme....
Wenn deine Werkstatt das hergibt kannst ud auch zwei Winkel nehmen und diese Gegeneinander an die Auflageflächen des Tretlagers halten.
Wenn allen passen stehen die enden der Winkel genau parallel zueinander, wenns nicht passt dann eben leicht schief.....
 
Wenn die Gewinde nicht fluchten, kann man die Außenflächen planfräsen wie man will, das passt trotzdem nicht. Ich bin ja schon was älter (mit dutzenden von Rahmen aus 30 Jahren) aber warum man es in der Fahrradindustrie nicht schafft wenigstens mal einen Rahmen herzustellen, bei dem mal alles passt ist mir ein Rätsel. Ob die Räder nicht mittig sitzen, ob das Sattelrohr nicht passend ausgerieben ist, irgendwas ist immer. Jetzt kommen noch die Bremssattelaufnahme und durch die neuen Lager noch die Tretlagergehäuse dazu. Ob das so eine Wissenschaft ist, auf dem Mond war man doch auch schon vor 40 Jahren.
 
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