Interview mit Newmen über den (Un)sinn von Prüfnormen: Gibt es einen Ausweg aus dem Dschungel?

Interview mit Newmen über den (Un)sinn von Prüfnormen: Gibt es einen Ausweg aus dem Dschungel?

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Kategorien wie ASTM oder die DIN spiegeln kaum das wieder, was mit Mountainbikes heute im Gelände möglich ist. Wie könnte man dieses System verständlicher machen und näher an die Realität bringen? Wir haben uns mit Michi und Tim von Newmen im Interview ausgiebig unterhalten. Nun ist eure Meinung gefragt!

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Interview mit Newmen über den (Un)sinn von Prüfnormen: Gibt es einen Ausweg aus dem Dschungel?
 
Es muss gar nicht alles einheitlich geregelt werden. Die Freigaben sollten aber klar kommuniziert werden, auch hier bei mtb-news. Es reicht nicht die Einschränkungen irgendwo auf der Homepage zu verstecken.
 
Es muss gar nicht alles einheitlich geregelt werden. Die Freigaben sollten aber klar kommuniziert werden, auch hier bei mtb-news. Es reicht nicht die Einschränkungen irgendwo auf der Homepage zu verstecken.


Eben das! Es kann ja nicht sein dass man ein Bike kauft das mit EWS Profis beworben wird und dann irgendwo hinten unten auf der Homepage steht dass man damit keine Stufen höher ls 30cm fahren darf ohne die Garantie zu verlieren...
 
Wie kann ich eine standardisierte Normierung vornehmen und eine Vergleichbarkeit schaffen? Müsste dann nicht auch als entscheidendes Kriterium das gesamte Gespanngewicht samt Fahrer als Anhaltspunkt dienen? Muss berücksichtigt werden ob der 120 Kg Kampfkoloss mit Affenzahn bergab über eine 5 cm Wurzel fährt und auch die zarte 55 Kg Fee bergauf über kleine Steine unterwegs ist? Oder die Außentemperatur. Bin ich, wie diesen Sommer bei 35 Grad unterwegs oder bei auch im Winter bei Minus 10 Grad. Das macht doch sicherlich einen Unterschied? Eine Normierung stelle ich mir wirklich sehr schwer vor. Dem Kunden würde es viel helfen das passende Produkt zum gewünschten Einsatzzweck zu finden. Ich als Kunde finde in den gängigen Vertriebswegen nur unzureichende Informationen über den Einsatzzweck.
 
Es wird massiv unterschätzt wie lange solche Teile teilweise im Einsatz sind. Räder haben oft als Arbeitsrad oder Winterrad oder Schulfahrrad locker 10 Jahre vor sich nach zwei, drei Jahre harten Einsatz wenn sie aus der Mode kommen. 2300km Teststrecke sind für solche Teile lächerlich wenig. Wer sorgt dafür, dass das Zeug rechtzeitig eingesammelt und verschrottet wird?

Für die Kategorieeinschätzung könnte es eine art Standardlaufradsatz geben (z.B. Flow EX Felgen). Dann könnte man nach einen Jahr fahren einfach Anzahl und Tiefe der Dellen messen und die eigene Kategorie ermitteln.
 
Ein wirklich interessantes Thema und ja auch ich habe mich schon sehr oft gefragt wer genau testet... ist es sicher was ich kaufe und diese Nutzungsempfehlungen von Bikes und Teilen wer legt diese fest?

Das in der Bike-Industrie keine geregelten Standards oder anders gesagt von einer unabhängigen Prüfanstalt mit festgelegten Prüfnormen und geregelten Standards gibt ist mir bekannt. Aber zu sagen Schäden treten immer noch auf, weil der Kunde nicht ehrlich zu sich selbst ist halte ich für einen Schwachsinn. Viel mehr würde ich das Marketing in die Schusslinie ziehen und die Shops, die diese Teile so vermarkten, als könne diese jeder Mensch fahren egal ob 70kg oder 120kg Person. Auch Bike-Magazine oder Seiten wie MTB-News die z.B. Newmen SL A30 LR getestet haben und damit im Bikepark unterwegs waren und im Fazit kein schlechtes Wort verlieren, lassen den Laien vermute "Geil leichtes LR ich kann damit in den Bikepark weil es im Test geschrieben wurde" und dann kommt vielleicht das böse Erwachen nach einem frühen defekt.

Hier liegt der Hund begraben m.M.n. nur verkauft sich halt ein Teil oder Bike schlecht, wenn man erwähnt, dass Übergewichtige Leute es lieber lassen und die schwerere Variante nehmen sollten. Vielleicht schaut der etwas stärkere Kerl auch auf die SL A30 Felge und nicht auf die EG30 um Gewicht zu sparen. Firmen müssen doch Wissen, dass die meisten Kunden Laien sind und keine Ahnung haben, dann muss man diese eben auch an die Hand nehmen schon vor dem Kauf und darauf hinweisen. Es wird schließlich viel Geld investiert von Kunden.

Auch beim Händler vor Ort muss man auch auf den Kunden eingehen und hier sollten sich bereits im Gespräch Empfehlungen herausfiltern können, die zum Kunden passen (ja ich weiß Wunschdenken)... ich habe die Bikehändler vor Ort und im näheren Umkreis von 100km so kennengelernt, dass der Kunde möglichst das teuerste Bike nimmt, am besten noch in einer falschen Größe, es aber als passend abstempelt (als Laie ist man leider Dumm und glaubt alles-heute aber nicht mehr ;) ) und hofft der Kunde kommt nie wieder.

Newmen sagt zwar sie haben die stabilsten und leichtesten Laufräder, jedoch hat man bei den Naben so dermaßen gespart, dass es den Kunden auch mit neueren Gen Naben einfach nur nervt die Lager zu tauschen. Hier wäre vielleicht eine etwas massivere Nabe von Vorteil gewesen, aber dann hätte man sich von der Masse schlecht abheben können.

Auf der anderen Seite würde man nun sagen "Bike-Industrie" Ihr unterliegt nun zertifizierten einheitlichen Prüfverfahren, werden die Teile am Ende noch viel teurer was sie ja eh schon sind. Jeder kocht seine eigene Suppe so auch Newmen, weil zu wenig Mithilfe angeboten wurde. Also ist man genauso weit wie vorher. Vermutlich kostet das wieder zu viel Geld unter dem Strich und es läuft ja alles wie es ist. Es wäre es für Kunden einfacher, wenn man anhand von Prüfnormen Richtwerte hat bei einem Sturz oder Schaden und man prüfen kann, ob das Produkt den Anforderungen entsprochen hat oder nicht.

Das was die Bikeindustrie generell betreibt ist sozusagen "Vertrauenssache" passiert was beim Biken mit dem Kunden, weil ein Teil nachgibt und er verletzt sich, wird es ja meist eh auf eine falsche Anwendung geschoben und in schon ist man meist aus der Haftung draussen. Darf das sein? Ich sage nein aber ändern wird man daran kaum etwas, da hier alle an einem Strang ziehen müssen.
 
Interessantes Thema, bestimmt auch für alle die das Rahmenbau Subforum öfter besuchen.
Generell werden Normen, die die Belastung für dynamisch Beanspruchte Komponenten festlegen, in Kategorien aufgeteilt die wiederum über das Austauschen von Faktoren die Formelsätze generieren die für die äußere Belastung gelten. Für fixe äußere Lasten wird dabei sehr häufig das Gesamtgewicht oder zumindest anteilig das Gewicht mit verrechnet. Dadurch entsteht eben eine Bandbreite an Anforderungen die durch Gewicht und anderen Parametern (z.B. Radstand, Schwerpunktlage, Hebelverhältnisse etc.) gesteuert wird. Quasi der gleiche Ansatz den einige User hier schon formuliert haben. Die Formelsätze sind dann auf Basis von Erfahrungswerten oder Messkampagnen entwickelt worden. Der Ansatz ist in der Form ebenfalls für Fahrräder denkbar.
Wenn die Hersteller an einer Vergleichbarkeit und dafür Notwendigen gleichen "Grundlagen" interessiert sind müssen sie halt in die Normungsgremien gehen und dort ihre Ideen umsetzen.

Zum Thema Messwerte für Lastkollektive: Die ermittlung von Komponentenbezogenen Lastkollektiven ist kein Hexenwerk und in 2020 auch mit wirklich einfacher Hardware möglich, für die ersten Anläufe bei dem Thema muss man keine sackteure Hardware kaufen und sich zum akkreditieren Prüfinstitut machen.
Mit einem Arduino, einem Sack voll DMS und nem Lötkolben kommt man hier weiter als viele Denken.
 
Soweit finde ich die Newmen Verwendungstabelle ja gelungen, kann man weit detailierter seine Bedürnisse ans Bauteil einordnen als bisher dargestellt.

Ob das nachher alle Hersteller so umsetzen wollen?
Siehe Radon wo man MTB ehr nur zur Uni oder Eisdiele verwenden sollte.
Andererseits kann selbst ein billig 500€ Canyon deren kat3 erfüllen, also 60cm Sprünge.

Bei einer starren Normierung für alle muss man dann auch mal sehen was die großen Marken wollen?
Wer setzt sich am Ende durch, darf ich am Ende mehr damit als Kunde oder nur bei allen genausowenig. Lol
 
Kategorie 6, nach Cube. Ist für Cube oder Radon doch toll. Bei den meisten ist Kategorie 5 die höchste. Steht bei den beiden eine 5 auf dem Rad, denkt man, das Rad kann schon was, bis man ins Kleingedruckte schaut...
Kavenz zeigt, das es geht, wenn man will
 
Ehrlich gesagt ist der gemachte Vorschlag vielleicht weniger schwammig, mir allerdings wesentlich zu komplex und auch einschränkend.
Ich möchte bei einem MTB einfach nicht darüber nachdenken müssen, die schnell ich über welchen Untergrund mit welchem Gefälle fahren darf und ob sich dabei dann noch ein Hoppser über eine Wurzel ausgeht oder nicht.
Dazu kommt, dass alle Fahrer die ich kenne, besser werden wollen. Dh. wer Heute kaum das VR den Bordstein hoch bringt, droppt die Saison vielleicht schon 1..2m hinterm Kumpel her. Dafür wird er sich aber sicher kein neues Bike kaufen wollen.
Vielleicht seid ihr zu sehr in eurer Herstellerblase gefangen, um das zu sehen. Aber was der einfache Kunde (nicht Maschinenbaustudent oder Mitarbeiter im Prueflabor) erwartet, ist, dass die Bikes halten, und zwar bei allem, was man in den üblichen Bikevideos gezeigt bekommt und egal wie oft! Maximal kann man hier noch nach Körpergewicht unterteilen, vielleicht in 15..20Kg Schritten, weil es für die Kleineren sonst arg schwer wird. Dann gäbe es ein Bike halt nicht mehr in 5 Farben und 3 Ausstattungsvarianten, sondern für 4 verschiedene Gewichtsklassen.

Fakt Heute ist leider, dass außer die angesprochenen Lenker und die Rahmen, einfach gar nichts hält. Mir sind allein in dieser Woche ein Dämpfer, ein Sattel sowie diverse Speichen am HR gebrochen. Alles am Freeridebike vom Premiumhersteller. Und das ist keine seltene Ausnahme, sondern ein extrem nerviger Dauerzustand. Und das, obwohl meine Fahrkünste sehr bescheiden im Vergleich zum üblichen Bikewerbevideo sind.

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Zuletzt bearbeitet:
Mir sind die Kategorien egal. Mir ist ein ordentliches crash replacement bzw sowieso eine lange Garantie wichtig. Alles andere ist mir zu theoretisch.

Und wen es nur noch kat5 bikes geben soll, raunzen wieder alle wegen dem Gewicht.... Ich fahr einfach. Ich würd einen 2m Drop oder "so schnell wie ich kann die x line runter" auch mit einem Stumpjumper oder einem stereo 120 machen. Ich geh nicht davon aus, dass da das Steuerrohr einfach abreißt und ich dann tot bin. Wenn was reißt, dann schick ich das Ding ein und fertig.... Mein 301 ist damals auch gerissen. Ob ich es zweckentfremdet habe? Nie im Leben! Aber ich hab Kat4 sicher das ein oder andere Mal überschritten. Aber im Vergleich zu Rainer oder dem Öhler hab ich es nur gestreichelt.
 
Kategorie 6, nach Cube. Ist für Cube oder Radon doch toll. Bei den meisten ist Kategorie 5 die höchste. Steht bei den beiden eine 5 auf dem Rad, denkt man, das Rad kann schon was, bis man ins Kleingedruckte schaut...
Kavenz zeigt, das es geht, wenn man will

Ist dann kategorie 6 die bikeparkfreigabe bei anderen bikes?
Ich finde die kategorie 5 beim cube enduro ausreichend. Man müsste ja sonst auch bei den anbauteilen wieder hochskalieren. Dann fahren 99% der leute das was nur 1% braucht.
 
Kategorie 5 bei Cube ist 4 bei anderen. Es sollte bei Radvorstellungen einfach dabei stehen was der Hersteller seiner Konstruktion zutraut, ob er das nach Gewicht macht oder Drophöhe ist egal. Dann kann der potenzielle Kunde entscheiden ob es passt.
 
Also die Systematik einer Kategorisierung an sich: Wer braucht das? Eine Enduro Felge ist eine Enduro Felge. Was gibt es daran nicht zu verstehen?
Seh ich genau gleich....

Wenn ich mir ein Radl mit 160mm Federweg kaufe oder eines mit 140mm und 64er Lenkwinkel.... Na logisch sind das Bikes mit denen man recht bedingungslos drauf hält. Wir Normalos sind doch sowieso recht langsam. Wenn in der EWS sämtliche Enduros die man so kaufen kann halten, dann tun die das auch bei uns. Und wenn trotzdem etwas kaputt wird, ohne dass es durch Sturz usw passiert ist, dann sollen die Hersteller das bitte auf Garantie austauschen. Egal ob der Drop jetzt 1m hoch ist oder 2m hoch ist. So ziemlich alles was es in unseren Bikeparks gibt und von mehr als 10% der Besucher gefahren wird, muss so ein Radl einfach aushalten. Die meisten Leute fahren mit ihren Enduros nicht einmal so wie die XC Pros mit den 900g Rahmen in den Rennen. Und die halten auch....
 

Dinge wie "Bikeparkfreigabe" und Kategorisierung nach ASTM/bliblablubb "tangieren mich eher peripher".

"Hier sollte jeder sein Hirn einschalten und dies bei der Auswahl seines Materials mit berücksichtigen"
Das ist imho völlig ausreichend.

Die vorgeschlagene Kategorisierung ist ja ganz nett, löst das Problem des Hirn einschaltens aber auch nicht. Wobei ich vielleicht statt "Hirn einschalten", "realistische Einschätzung" verwenden würde und daran scheitert's (siehe Signatur).
 

Dinge wie "Bikeparkfreigabe" und Kategorisierung nach ASTM/bliblablubb "tangieren mich eher peripher".

"Hier sollte jeder sein Hirn einschalten und dies bei der Auswahl seines Materials mit berücksichtigen"
Das ist imho völlig ausreichend.

Die vorgeschlagene Kategorisierung ist ja ganz nett, löst das Problem des Hirn einschaltens aber auch nicht. Wobei ich vielleicht statt "Hirn einschalten", "realistische Einschätzung" verwenden würde und daran scheitert's (siehe Signatur).


Naja, die hersteller machen es einem durch den wettbewerb und dem streben nach verbesserung (was gut ist) nicht immer so einfach.
Beispiel Resümee von paul aston über die a30. Das kommt einem im nachhinein schlüssig und vernünftig vor. Weil es auch ein völlig anderes produkt ist auch wenn die einstufung und der kommunizierte einsatzbereich fast identisch sind.
Soweit wie bei lenkern (carbon vs alu) sind wir da denk ich noch nicht bzw andere belastung. Wobei carbon bei mir seit 3 jahren funktioniert aber ich hab ja kein g1 sondern ein liniensensibleres saturn. Grenzbereiche ausloten ist gut, muss man nur immer wieder neu, wenn es auch die produkte sind, die neu sind. Nimmst du immer nur bewährtes, stehst du als hersteller und auch als fahrer auf der stelle.

Interessant wird das beim tarvo. Gut, allein der preis verhindert vieles. Ich kann mir ja bis heute nicht erklären wie man so lackierte mtb's mit folie abgeklebt mehrere jahre kratzer und impaktfrei benutzt.
 
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Interessant wird das beim tarvo. Gut, allein der preis verhindert vieles. Ich kann mir ja bis heute nicht erklären wie man so lackierte mtb's mit folie abgeklebt mehrere jahre kratzer und impaktfrei benutzt.
Zwei Paar Schuhe für mich.... Das Tarvo wird im Betrieb schon halten und auch Kat5 Drops locker wegstecken, aber Impacts werden wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Problem (Steinschlag usw). Da greift die Garantie aber sowieso nicht automatisch. Insofern hat der Hersteller kein sonderliches Risiko. Das seh ich beim Endkunden genau anders herum. Dass es mit bei einer Landung den Rahmen sprengt ist bei Carbon sehr unwahrscheinlich. Bei Alu reißen halt ggf Schweißnähte. Aber Steinschlag und Co sind halt selbst für langsame Leute ein Thema. Und da trägst du als Endkunde das Risiko alleine. Ich glaub also nicht, dass das Tarvo in Gegenden mit dem Risiko oft gesehen wird. Kaum einer wird damit grobe Strecken mit viel Geröll regelmäßig runter heizen. Das hält psychisch keiner aus. Haha
 
Ich gehöre zu den grossen, schweren Fahrern und bin inzwischen froh, das es LRS wie die DT 1900 Hybrid mit 150kg Freigabe gibt.
In den 15Jahren die ich MTB fahre, hab ich einiges an Material durchgemacht, da ich gerade in der Anfangszeit zu oft dem Marketinggeschwätz der Bike Zeitschriften geglaubt habe. Gerade mein 2008er Specialized Stumpjumper FSR habe ich da in eher schlechter Erinnerung.
Bei Testberichte von Kompletträdern schau ich jetzt immer erst mal auf die Fahrerdaten. Profi-Fahrer von 1,75m und 70kg helfen mir bei der Beurteilung der Ware nicht weiter, Tests mit grossen und im Verhältnis schweren Fahrern mit Bums in Beine sind ja eher selten. Da würden einige Mängel in Konstruktion und Materialauswahl schnell sichtbar.
Auch finde ich Langzeittests aussagekräftiger, fehlt aber wohl die Zeit für.
Auf jeden Fall sollten von den Herstellern Freigaben Richtung Systemgewicht deutlicher kommuniziert werden, da auch hier die Hersteller unterschiedliche (Körpergewicht, Systemgewicht) oder wenn nur versteckt Angaben machen.
 
Die H1900 habe ich ausnahmsweise auch noch nicht klein bekommen, außer mal Speichen nachziehen. Aber auch die E1700 halten jetzt schon erstaunlich lange. Neben DTS hielten bei mir lediglich noch Hope. Alles andere, auf was ich mich eingelassen hatte, war nach einer Woche normalerweise direkt für die Tonne. Spank, Roval, Tune, E13, Syntace, ... mir kann keiner erzählen, dass einer von denen realitaetsnah testet.
 
Das Thema ist sehr interessant. Die beiden von Newmen haben es eigentlich ganz gut zusammengefasst und ich will es mal etwas stärker ausdrücken: die Kategorisierungen sind so nötig wie ein Loch im Kopf.
Nachdem ich mir mein Fully aufgebaut hatte aus Einzelteilen, basierend auf einem Cube Stereo Super HPC 29er Rahmen mit 140 mm Feder weg, habe ich auf der Cube Seite bei dem Modell gefunden, dass es in Kategorie 4 einzuteilen wäre und mich gefragt, was dieser Schwachsinn eigentlich soll. Während des Aufbaus habe ich die Teile nach ganz anderen Kriterien gesucht: Nach Ergebnissen aus Testberichten aus dem Bike Magazin, was z. B. Laufräder, Lenker und Vorbau betrifft (alle von Syntace) und auf meinen eigenen Erfahrungen im Hinblick auf Zuverlässigkeit (Schaltung XT Gruppe) und meiner Neugier (Magura MT5 vorn und hinten).
Ich denke auch, dass die Kategorisierungen überhaupt nichts bringen, weil das Thema einfach zu komplex ist. Sinnvoll sind da eher maximal Gewichtsbeschränkungen für einzelne Komponenten, z. B. Laufräder und, ganz wichtig, unabhängige Prüfungen, wie sie beispielsweise das Bike Magazin vehement seit Jahrzehnten betreibt, die sind für mich bei mancher Entscheidung durchaus ausschlaggebend gewesen und werden es auch in Zukunft sein, solange die Tests weiterhin so durchsichtig und verständlich durchgeführt und erklärt werden.
 
Die H1900 habe ich ausnahmsweise auch noch nicht klein bekommen, außer mal Speichen nachziehen. Aber auch die E1700 halten jetzt schon erstaunlich lange. Neben DTS hielten bei mir lediglich noch Hope. Alles andere, auf was ich mich eingelassen hatte, war nach einer Woche normalerweise direkt für die Tonne. Spank, Roval, Tune, E13, Syntace, ... mir kann keiner erzählen, dass einer von denen realitaetsnah testet.
Was hast Du denn von Syntace geschrottet und wie hast Du denn das fertig gebracht? Das einzige, was ich bisher geschrottet habe war der Zahnscheibenfreilauf mit vier kleinen Federn, der mir aber im Handumdrehen kostenlos auf Garantie ersetzt wurde, ohne auch nur nach einem Kaufbeleg zu fragen. Es war innerhalb von 2 Jahren nach Kauf passiert, aber die Laufräder hatte ich als Auslaufmodell gekauft und hätten auch drei oder 4 Jahre alt sein können. Ich habe die Räder jetzt seit 4 1/2 Jahren und noch nicht mal eine Speiche nachgezogen. Mit meinen 100 Kg Manngewicht. Der neue Freilauf hat nur noch eine Feder und seit 2 Jahren funktioniert er problemlos.
 
Was hast Du denn von Syntace geschrottet und wie hast Du denn das fertig gebracht? Das einzige, was ich bisher geschrottet habe war der Zahnscheibenfreilauf mit vier kleinen Federn, der mir aber im Handumdrehen kostenlos auf Garantie ersetzt wurde, ohne auch nur nach einem Kaufbeleg zu fragen. Es war innerhalb von 2 Jahren nach Kauf passiert, aber die Laufräder hatte ich als Auslaufmodell gekauft und hätten auch drei oder 4 Jahre alt sein können. Ich habe die Räder jetzt seit 4 1/2 Jahren und noch nicht mal eine Speiche nachgezogen. Mit meinen 100 Kg Manngewicht. Der neue Freilauf hat nur noch eine Feder und seit 2 Jahren funktioniert er problemlos.
Ich habe noch einen LRS von Syntace, bzw die ersten MX Naben neu eingespeicht.
So richtig warm geworden bin ich mit der Nabenkonstruktion/Einstellung nie. Ist aber persönliches Empfinden. Mag da eher die old school Konstruktion der Hope Naben.
Lenker und Vorbauten von Syntace verbinde ich immer noch mit teuer, aber wertig und langlebig. Alles noch in meinem 601MK2 verbaut, ist inzwischen meine Restekiste für den Park (auch mit Magura MT 5, trotz schlechter Presse).
P/L technisch finde ich den DT H1900 bisher unschlagbar, in nächster Zeit kommt mal wieder ein LRS auf Hope Basis dran.
Aber wie schon geschrieben, die Hersteller sollten minimum mal Belastungsangaben Richtung Körpergewicht oder Systemgewicht angeben. Mit entsprechender Filterfunktion wäre das Suchen dann wesentlich einfacher.
 

Dinge wie "Bikeparkfreigabe" und Kategorisierung nach ASTM/bliblablubb "tangieren mich eher peripher".

"Hier sollte jeder sein Hirn einschalten und dies bei der Auswahl seines Materials mit berücksichtigen"
Das ist imho völlig ausreichend.

Die vorgeschlagene Kategorisierung ist ja ganz nett, löst das Problem des Hirn einschaltens aber auch nicht. Wobei ich vielleicht statt "Hirn einschalten", "realistische Einschätzung" verwenden würde und daran scheitert's (siehe Signatur).

:daumen: Appelle an die eigene Vernunft und Verantwortung scheitern nur leider viel zu gern... besser man wird davon entkoppelt und kann auf etwas/jemanden verweisen, der das übernimmt
 
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