Mal unabhängig von der CrossFit Brille gibt es Menschen die irgendwann mal angefangen haben richtige Studien durchzuführen, statt sich "nur" auf ihre eigenen Beobachtungen zu verlassen.
Ich zitiere aus:
"Tibana RA, de Sousa NMF. Are extreme conditioning programmes effective and safe? A narrative review of high-intensity functional training methods research paradigms and findings."
"Insgesamt beläuft sich die Verletzungshäufigkeit auf ungefähr zwei bis vier Verletzungen pro 1 000 Stunden Training/Wettkampf. Im Vergleich dazu treten im Fußball, Rugby, Volleyball oder Tennis zwischen 15 und 81 Verletzungen pro 1 000 Stunden Training/Wettkampf auf."
Oder
"Zusammenfassung eines wissenschaftlichen Beitrags (Review) aus der Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin (DZSM) mit Link zum englischsprachigen Originalartikel und Downloadmöglichkeit als PDF."
Fazit für die Praxis
– Inzidenzrate und betroffene Körperregionen im CrossFit ähneln denen des Gewichthebens und Powerlifting.
– Risikofaktoren für Verletzungen, die in den Originalstudien benannt werden, bedürfen weiterer Untersuchungen.
– Ausgehend von Verletzungsraten und betroffenen Körperregionen dürften sich Empfehlungen zur Verletzungsprävention bei CrossFit nicht wesentlich von allgemeinen Empfehlungen im Kraftsport unterscheiden: Größere Vorsicht, mehr Bewusstsein und Aufmerksamkeit von Trainern und Teilnehmern sowie eine vorsichtige Skalierung der Belastung.
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Wie so häufig ist es nicht nur die Sportart die hier den Ausschlag gibt, sondern der ausführende Mensch. Man neigt hier immer zu einem entweder, oder. Aber viel öfter liegt die Wahrheit mitten drin. Denn mal unabhängig von der körperlichen Gesundheit zählt auch die mentale Gesundheit sehr sehr viel. Und besser einen Sport der einem vielleicht nur zu 80% statt
100% gut tut einen dafür aber auch mental abholt, als etwas was man ein Jahr macht aber gar kein Bock drauf hat und dann gar nichts mehr macht.
Und davon abgesehen muss man auch hier differenzierter schauen. So wie es "gute" und "schlechte" ÄrztInnen gibt, gibt es auch solche und solche TrainerInnen. Egal ob in einem qualifizierten Fitnessstudio, einer CrossFit Box oder einem Les Mills Kurs (Wo ich übrigens auch schon die Abenteuerlichsten Sachen gesehen habe.)
Gleiches gibt es für Physios etc.
Gerade nach der Knie Op habe ich sehr hilfreiche TherapeutInnen gehabt und auch solche wo die 20 Minuten einfach richtig verschenkte Lebenszeit waren und meiner Genesung Null gefördert haben.
Am Ende denke ich mir doch wie so oft in der Gesellschaft: Leben und Leben lassen.
Ist das zum Beispiel vernünftig was der Felix macht wenn er kurz nach der OP ewige Wanderungen macht und tonnenweise Fahrrad fährt und dann wieder nen bisschen ziepen oder auch bisschen mehr im Knie hat?
Sicher nicht... Hat er aber Spaß und erfüllt es ihn? Wahrscheinlich schon...
Ist es vernünftig dass ich 140kg Kniebeugen nach der Minced CArtilage OP mache? Keine Ahnung bisher ja. Rächt sich das in 20 Jahre? Womöglich, womöglich nicht.
Habe ich aber Spaß dabei und kann jetzt mehr als vor der OP? JA! wäre das so wenn ich "nur" Pilates machen würde? Keine Ahnung habe nur ein Versuch.
Das was für mich oder wen anders funktioniert muss nicht für jeden funktionieren. Genauso wenig wie hier offensichtlich ein OP Verfahren für alle funktioniert.
Statt also jede Sportart nur auf Grund der eigenen "Beobachtung" zu verteufeln ohne sich tiefergehend mit der dahinterstehenden Methodik zu beschäftigen würde ich sagen: Go for it und macht was sich gut anfühlt und traut euch auch mal was. Der Körper ist zu so viel mehr fähig als es manchmal den Anschein hat.
Und all diejenigen die jetzt 6, 8 oder 12 Wochen Post OP strugglen! Seit Mutig, wenn eine Sache nicht funktioniert, nicht entmutigen lassen. Probiert was anderes aus. Wechselt mal den Physio, geht zu jemanden der selber viel Sport macht (erstmal egal welchen) Sucht etwas was euch Spaß macht und zu guter letzt: Hirn einschalten und das machen womit man sich wohlfühlt.
YOLO! (You only live once)
Später bereuen kann man immer noch