Knorpelschaden - OP am Knie! Wie gehts weiter?

Ein weiteres Verfahren, das wohl recht beeindruckende Ergebnisse bei fortgeschrittenener Arthrose (also nicht bei fokalen Schäden) erzielen kann und das allmählich ankommt ist die Gelenkdistraktion.
Gelenkspalt wird über einen externen Fixateur auseinangezogen für ungefähr 3 Monate und es kommt dann zu signifikanter Knorpelneubildung.
Hier habe ich noch nichts davon gelesen, aber in 2025 gibt es einige Uni-Kliniken in Deutschland, die erste Erkenntnise gewonnen haben und dadurch auch das Knorpel-kann-sich-nicht-neubilden-Dogma in Frage stellen.
 
Hallo zusamman,
im Zusammenhang mit dem Episealer finde ich folgende Info noch interessant. Der Episealer ist aufgrund seiner Indikation ein Nischenprodukt. Ich musste ein Implantat selber zahlen, da die Krankenkasse in der Schweiz nur ein Implantat übernommen hat. Mein Chirung meinte, dass man nach einem Jahr der Kasse gegenüber eine Revision anmelden könnte (auch wenn am ersten Implantat nichts kaputt sei) und die Kasse dann bezahlen würde. Wegen der erneuten offenen OP wollte ich das natürlich nicht. Das grundlegende Problem sind die Kosten. Ein Implantat kostet 4500 CHF und offenbar ist eine Vollprothese günstiger. Krankes Gesundheitssystem :-(
Man muss sich beim Episealer bewusst sein, dass man sich sämtliche biologischen Verfahren verbaut und niemand kann sagen, wie lange die Implantate halten. Die längste Studie geht über 10 Jahre und enthält zu wenig Patienten, um daraus etwas signifikantes abzuleiten.
Ich hatte Schwierigkeiten in der Schweiz überhaupt einen Chirugen zu finden, der dieses Verfahren anbietet. Im Inselspital in Bern hab ich zum Glück einen tollen Chirug gefunden. Der dortige Leiter der Kniechirugie hat mich operiert und ist zudem ein sympathischer und vor allem auch empathischer Arzt.

Gruss Marco
 
Und ich toleriere beispielsweise Kraulschlag durch die Scherkräfte (ist von der Belastung halt wie Beinstrecker am Ende der Bewegung, Unterschenkel wird gegen Oberschenkel verschoben) wesentlich schlechter als technisch korrekten Beinschlag beim Brustschwimmen.
Und nu?
Ich bin bei den Vorsichtigen, dass während des Heilungsprozesses bestimmte Bewegungen besser weggelassen werden.
Aber irgendwann sollte jede physiologische Bewegung über die volle ROM wieder drin sein, sonst macht die OP m.E. keinen Sinn.
Und wenn es nicht nur um Knorpelgesundheit sondern z.B. um Osteoporose-Prophylaxe geht, braucht es auch Load oder Impuls, mehr als Radfahren liefern kann
 
Zuletzt bearbeitet:
Die oben zitierten Beschäftigungen haben alle dynamische Bewegungen, meist mit einem harten Stop. Das ist Gift für alle Arten von Knorpeln.
Die Beinbewegung beim Brustschwimmen zähle ich ebenso zu den dynamischen Bewegungen. Dort wird das Kniegelenk auseinandergezogen (durch den Wasserwiderstand von Unterschenkel und Fuß) und dann wieder zusammengedrückt. Da merkt man richtig, wie es aus der Führung kommt.
Ich bin bei den Vorsichtigen, dass während des Heilungsprozesses bestimmte Bewegungen besser weggelassen werden.
Aber irgendwann sollte jede physiologische Bewegung über die volle ROM wieder drin sein, sonst macht die OP m.E. keinen Sinn.
Bin ich ganz bei Dir. Bei Nico2110 riecht man aber richtig den Impuls, wieder in die volle Belastung gehen zu wollen. Das ist m.E. zu zeitig. Die Gefahr der Zerstörung ist übergroß. Müssen es unbedingt, dynamische, harte Blastungen sein?!?
Bin jetzt im 10. Monat Post Meniskus-OP, bin sportlich aktiv (Joggen gehört nicht mehr dazu) und hab am WE mal wieder ein paar Kniebeugen gemacht - nicht das erste Mal in den letzten Monaten und bin auch noch unter KG, hab jetzt aber anhaltende Knieschmerzen.
Es war bislang außerhalb meiner Vorstellung, wie langsam sich der Körper regeneriert. Langsam krieg ich ein reelles Bild davon.
 
Die oben zitierten Beschäftigungen haben alle dynamische Bewegungen, meist mit einem harten Stop. Das ist Gift für alle Arten von Knorpeln.
Die Beinbewegung beim Brustschwimmen zähle ich ebenso zu den dynamischen Bewegungen. Dort wird das Kniegelenk auseinandergezogen (durch den Wasserwiderstand von Unterschenkel und Fuß) und dann wieder zusammengedrückt. Da merkt man richtig, wie es aus der Führung kommt.

Bin ich ganz bei Dir. Bei Nico2110 riecht man aber richtig den Impuls, wieder in die volle Belastung gehen zu wollen. Das ist m.E. zu zeitig. Die Gefahr der Zerstörung ist übergroß. Müssen es unbedingt, dynamische, harte Blastungen sein?!?
Bin jetzt im 10. Monat Post Meniskus-OP, bin sportlich aktiv (Joggen gehört nicht mehr dazu) und hab am WE mal wieder ein paar Kniebeugen gemacht - nicht das erste Mal in den letzten Monaten und bin auch noch unter KG, hab jetzt aber anhaltende Knieschmerzen.
Es war bislang außerhalb meiner Vorstellung, wie langsam sich der Körper regeneriert. Langsam krieg ich ein reelles Bild davon.
Ich danke euch allen für die Ratschläge - ehrlich. Ich habe zwei sehr gut Physios und einen Arzt, der auf Knie OPs mit Fokus auf Knorpel spezialisiert ist. Wenn ich denen nicht vertraue, was man machen kann und was nicht, wem dann? Ich informiere mich über die verschiedenen Übungen, die ich mache und führe die Kraftübungen vor Spiegeln aus, um auf die vernünftige Ausführung zu achten. Laut meinem Doc benötigt der Knorpel Stöße und man soll sich langsam aber stetig auch an dynamische Sachen heranwagen. 12 Monate quasi schonen ist bei meiner Diagnose veraltet. Aber abgesehen von dem einen Versuch auf dem Laufband bei 7km/h mit Festhalten zu joggen und beim Warmmachen Hampelmänner zu machen sehe ich auch nicht wo ich viel dynamisches mache aktuell.
Zum Thema Brustschwimmen: ich mache das nicht als Sport. Ich bin im Urlaub mit meinen Kindern im Pool gewesen und bin da auch mal 10m geschwommen.
Lieben Gruß,
Nico
 
Schreib‘ doch mal etwas zum Background
..wie alt? 44
…körperliche Verfassung? Aktuell noch recht sportlich, nimmt aber durch die Knieprobleme ständig ab(Kondition, Wohlbefinden, Trainingspausen)
…aktuelle Situation/Leidensdruck? Vor 12 Monaten MRT wegen BakerZyste, raus kam Knorpelschaden Grad 4, aber solange er keine Probleme macht, würde der Orthopäde nix machen. Jetzt 12Mon später, immer öfters geschwollenes Knie, dicke BakerZyste, Knacken im Knie, Humpeln wegen der Schwellung(meist 4 Tage lang). Komischerweise hab ich nach nem Tag DH keine Probleme, aber nach Wanderungen(mit Bergab) und 50km mit'm E-Bike.
..Art, Größe und Lokalisation des Defektes? Beide(?!) Knorpel im linken Knie Grad 4 Defekt
..welcher Sport bisher? MTB, DH, Trail-und Bergläufe, Crossfit, MMA, Joggen
… was soll nach der OP? noch funktionieren. Puh... DH+Krafttraining, gern natürlich auch Wandern und MMA(Training) und mein OP Gespräch kommt erst noch, danach weiß ich hoffentlich mehr...
 
Zuletzt bearbeitet:
Altersmässig ist das wohl eher an der oberen Range für biologische Verfahren, kann funktionieren, muss nicht.
Hast ein spannendes Trainingsregime.
Lass dich nicht zu schnell in eine OP quatschen, wenn du selbst nicht den kompletten Überblick hast, was geplant ist, welche Optionen es „am Markt“ gibt und was die Vor- und Nachteile sind.
Dass du nicht weißt, welche OP Methode angedacht ist und welche Bereiche im Knie betroffen sind (Oberschenkel, Unterschenkel, Kniescheibe, Innenseite, Außenseite,..) zeigt, dass da noch Luft nach oben bei der Informationsbeschaffung ist.
Im schlimmsten Fall landest du bei einem Operateur, der halt schon immer Mikrofrakturierung (MFx/NFx) gemacht hat und der macht halt irgendwas an deinem Knie.
Danach bleiben halt nicht mehr so viele Optionen.
Ich würde abwarten, sehr aktiv gegen die Entzündung vorgehen (da geht superviel über Ernährung und Supps) und mich informieren bis ich annähernd auf Augenhöhe mit dem Operateur mitdiskutieren kann.

Mein Knorpelschaden ist hauptsächlich retropatellar lateral (unter der Kniescheibe außen), da funktionieren OPs eh nicht gut.
Ich komme bislang gut mit Ernährung, adaptiertem Krafttraining, Dehnen und Supps zurecht.
Kann fast alles machen, manche Sachen lasse ich weg.
Die Diagnose habe ich schon zum ersten Mal vor über 25 Jahren erhalten und war bis letztes Jahr beschwerdefrei (hab‘s dann etwas übertrieben mit Sport und zu wenig Regeneration).
Habs wieder einigermaßen eingefangen bekommen und bin so wie es aktuell ist zufrieden und beschwerdefrei und mache trotzdem fast jeden Tag Sport.
Radfahren, Crossfit (manche Sachen lasse ich da mittlerweile weg, aber regelmäßiges Zone 5 Training mit ausreichend Load ist halt aus Gesamt-Longevity Sicht wichtig), Fitnessstudio für Basic Muskelaufbau insbesondere rund ums Knie und Windsurfen
 
Und ich toleriere beispielsweise Kraulschlag durch die Scherkräfte (ist von der Belastung halt wie Beinstrecker am Ende der Bewegung, Unterschenkel wird gegen Oberschenkel verschoben) wesentlich schlechter als technisch korrekten Beinschlag beim Brustschwimmen.
Und nu?
Ich bin bei den Vorsichtigen, dass während des Heilungsprozesses bestimmte Bewegungen besser weggelassen werden.
Aber irgendwann sollte jede physiologische Bewegung über die volle ROM wieder drin sein, sonst macht die OP m.E. keinen Sinn.
Und wenn es nicht nur um Knorpelgesundheit sondern z.B. um Osteoporose-Prophylaxe geht, braucht es auch Load oder Impuls, mehr als Radfahren liefern kann

Selbst technisch sauberes Brustschwimmen ist niemals physiologisch.
Der Wasserwiderstand drückt Dir permanent gegen Fuss und Unterschenkel. Stell Dir vor Du sitzt mit fixiertem Oberschenkel auf einem Stuhl und Dir drückt ständig jemand von innen das Sprunggelenk nach aussen mit entsprechender Bewegung des Unterschenkels und ergo einseitige Verkanten/Quetschen im Knie. Du würdest ihm sofort sagen: Lass das, mein Knorpel...

Sauberer Kraulbeinschlag ist hingegen eine nur 2dimensionale, primär aus der Hüfte kommende und Beinachsen-gerechte Bewegung. Ohne Flossen liegt da kaum Last an. Noch dazu wird das Körpergewicht vom Wasser getragen. Besser geht kaum.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn einem die fragwürdige ästhetische Anmutung egal ist, wäre übrigens Aqua-Jogging mit Auftriebsgürtel die vermutlich gelenkschonendste Möglichkeit, intensiven Ganzkörper-Ausdauersport zu betreiben ohne die Nachteile des Radfahrens (zu wenig Oberkörperbeteiligung, zu wenig Hüftöffnung,..).
Dazu braucht es aber echte Leidensfähigkeit und Hardcore-Selbstbewusstsein.
 
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