Knorpelschaden - OP am Knie! Wie gehts weiter?

Ein weiteres Verfahren, das wohl recht beeindruckende Ergebnisse bei fortgeschrittenener Arthrose (also nicht bei fokalen Schäden) erzielen kann und das allmählich ankommt ist die Gelenkdistraktion.
Gelenkspalt wird über einen externen Fixateur auseinangezogen für ungefähr 3 Monate und es kommt dann zu signifikanter Knorpelneubildung.
Hier habe ich noch nichts davon gelesen, aber in 2025 gibt es einige Uni-Kliniken in Deutschland, die erste Erkenntnise gewonnen haben und dadurch auch das Knorpel-kann-sich-nicht-neubilden-Dogma in Frage stellen.
 
Hallo zusamman,
im Zusammenhang mit dem Episealer finde ich folgende Info noch interessant. Der Episealer ist aufgrund seiner Indikation ein Nischenprodukt. Ich musste ein Implantat selber zahlen, da die Krankenkasse in der Schweiz nur ein Implantat übernommen hat. Mein Chirung meinte, dass man nach einem Jahr der Kasse gegenüber eine Revision anmelden könnte (auch wenn am ersten Implantat nichts kaputt sei) und die Kasse dann bezahlen würde. Wegen der erneuten offenen OP wollte ich das natürlich nicht. Das grundlegende Problem sind die Kosten. Ein Implantat kostet 4500 CHF und offenbar ist eine Vollprothese günstiger. Krankes Gesundheitssystem :-(
Man muss sich beim Episealer bewusst sein, dass man sich sämtliche biologischen Verfahren verbaut und niemand kann sagen, wie lange die Implantate halten. Die längste Studie geht über 10 Jahre und enthält zu wenig Patienten, um daraus etwas signifikantes abzuleiten.
Ich hatte Schwierigkeiten in der Schweiz überhaupt einen Chirugen zu finden, der dieses Verfahren anbietet. Im Inselspital in Bern hab ich zum Glück einen tollen Chirug gefunden. Der dortige Leiter der Kniechirugie hat mich operiert und ist zudem ein sympathischer und vor allem auch empathischer Arzt.

Gruss Marco
 
Und ich toleriere beispielsweise Kraulschlag durch die Scherkräfte (ist von der Belastung halt wie Beinstrecker am Ende der Bewegung, Unterschenkel wird gegen Oberschenkel verschoben) wesentlich schlechter als technisch korrekten Beinschlag beim Brustschwimmen.
Und nu?
Ich bin bei den Vorsichtigen, dass während des Heilungsprozesses bestimmte Bewegungen besser weggelassen werden.
Aber irgendwann sollte jede physiologische Bewegung über die volle ROM wieder drin sein, sonst macht die OP m.E. keinen Sinn.
Und wenn es nicht nur um Knorpelgesundheit sondern z.B. um Osteoporose-Prophylaxe geht, braucht es auch Load oder Impuls, mehr als Radfahren liefern kann
 
Zuletzt bearbeitet:
Die oben zitierten Beschäftigungen haben alle dynamische Bewegungen, meist mit einem harten Stop. Das ist Gift für alle Arten von Knorpeln.
Die Beinbewegung beim Brustschwimmen zähle ich ebenso zu den dynamischen Bewegungen. Dort wird das Kniegelenk auseinandergezogen (durch den Wasserwiderstand von Unterschenkel und Fuß) und dann wieder zusammengedrückt. Da merkt man richtig, wie es aus der Führung kommt.
Ich bin bei den Vorsichtigen, dass während des Heilungsprozesses bestimmte Bewegungen besser weggelassen werden.
Aber irgendwann sollte jede physiologische Bewegung über die volle ROM wieder drin sein, sonst macht die OP m.E. keinen Sinn.
Bin ich ganz bei Dir. Bei Nico2110 riecht man aber richtig den Impuls, wieder in die volle Belastung gehen zu wollen. Das ist m.E. zu zeitig. Die Gefahr der Zerstörung ist übergroß. Müssen es unbedingt, dynamische, harte Blastungen sein?!?
Bin jetzt im 10. Monat Post Meniskus-OP, bin sportlich aktiv (Joggen gehört nicht mehr dazu) und hab am WE mal wieder ein paar Kniebeugen gemacht - nicht das erste Mal in den letzten Monaten und bin auch noch unter KG, hab jetzt aber anhaltende Knieschmerzen.
Es war bislang außerhalb meiner Vorstellung, wie langsam sich der Körper regeneriert. Langsam krieg ich ein reelles Bild davon.
 
Die oben zitierten Beschäftigungen haben alle dynamische Bewegungen, meist mit einem harten Stop. Das ist Gift für alle Arten von Knorpeln.
Die Beinbewegung beim Brustschwimmen zähle ich ebenso zu den dynamischen Bewegungen. Dort wird das Kniegelenk auseinandergezogen (durch den Wasserwiderstand von Unterschenkel und Fuß) und dann wieder zusammengedrückt. Da merkt man richtig, wie es aus der Führung kommt.

Bin ich ganz bei Dir. Bei Nico2110 riecht man aber richtig den Impuls, wieder in die volle Belastung gehen zu wollen. Das ist m.E. zu zeitig. Die Gefahr der Zerstörung ist übergroß. Müssen es unbedingt, dynamische, harte Blastungen sein?!?
Bin jetzt im 10. Monat Post Meniskus-OP, bin sportlich aktiv (Joggen gehört nicht mehr dazu) und hab am WE mal wieder ein paar Kniebeugen gemacht - nicht das erste Mal in den letzten Monaten und bin auch noch unter KG, hab jetzt aber anhaltende Knieschmerzen.
Es war bislang außerhalb meiner Vorstellung, wie langsam sich der Körper regeneriert. Langsam krieg ich ein reelles Bild davon.
Ich danke euch allen für die Ratschläge - ehrlich. Ich habe zwei sehr gut Physios und einen Arzt, der auf Knie OPs mit Fokus auf Knorpel spezialisiert ist. Wenn ich denen nicht vertraue, was man machen kann und was nicht, wem dann? Ich informiere mich über die verschiedenen Übungen, die ich mache und führe die Kraftübungen vor Spiegeln aus, um auf die vernünftige Ausführung zu achten. Laut meinem Doc benötigt der Knorpel Stöße und man soll sich langsam aber stetig auch an dynamische Sachen heranwagen. 12 Monate quasi schonen ist bei meiner Diagnose veraltet. Aber abgesehen von dem einen Versuch auf dem Laufband bei 7km/h mit Festhalten zu joggen und beim Warmmachen Hampelmänner zu machen sehe ich auch nicht wo ich viel dynamisches mache aktuell.
Zum Thema Brustschwimmen: ich mache das nicht als Sport. Ich bin im Urlaub mit meinen Kindern im Pool gewesen und bin da auch mal 10m geschwommen.
Lieben Gruß,
Nico
 
Schreib‘ doch mal etwas zum Background
..wie alt? 44
…körperliche Verfassung? Aktuell noch recht sportlich, nimmt aber durch die Knieprobleme ständig ab(Kondition, Wohlbefinden, Trainingspausen)
…aktuelle Situation/Leidensdruck? Vor 12 Monaten MRT wegen BakerZyste, raus kam Knorpelschaden Grad 4, aber solange er keine Probleme macht, würde der Orthopäde nix machen. Jetzt 12Mon später, immer öfters geschwollenes Knie, dicke BakerZyste, Knacken im Knie, Humpeln wegen der Schwellung(meist 4 Tage lang). Komischerweise hab ich nach nem Tag DH keine Probleme, aber nach Wanderungen(mit Bergab) und 50km mit'm E-Bike.
..Art, Größe und Lokalisation des Defektes? Beide(?!) Knorpel im linken Knie Grad 4 Defekt
..welcher Sport bisher? MTB, DH, Trail-und Bergläufe, Crossfit, MMA, Joggen
… was soll nach der OP? noch funktionieren. Puh... DH+Krafttraining, gern natürlich auch Wandern und MMA(Training) und mein OP Gespräch kommt erst noch, danach weiß ich hoffentlich mehr...
 
Zuletzt bearbeitet:
Altersmässig ist das wohl eher an der oberen Range für biologische Verfahren, kann funktionieren, muss nicht.
Hast ein spannendes Trainingsregime.
Lass dich nicht zu schnell in eine OP quatschen, wenn du selbst nicht den kompletten Überblick hast, was geplant ist, welche Optionen es „am Markt“ gibt und was die Vor- und Nachteile sind.
Dass du nicht weißt, welche OP Methode angedacht ist und welche Bereiche im Knie betroffen sind (Oberschenkel, Unterschenkel, Kniescheibe, Innenseite, Außenseite,..) zeigt, dass da noch Luft nach oben bei der Informationsbeschaffung ist.
Im schlimmsten Fall landest du bei einem Operateur, der halt schon immer Mikrofrakturierung (MFx/NFx) gemacht hat und der macht halt irgendwas an deinem Knie.
Danach bleiben halt nicht mehr so viele Optionen.
Ich würde abwarten, sehr aktiv gegen die Entzündung vorgehen (da geht superviel über Ernährung und Supps) und mich informieren bis ich annähernd auf Augenhöhe mit dem Operateur mitdiskutieren kann.

Mein Knorpelschaden ist hauptsächlich retropatellar lateral (unter der Kniescheibe außen), da funktionieren OPs eh nicht gut.
Ich komme bislang gut mit Ernährung, adaptiertem Krafttraining, Dehnen und Supps zurecht.
Kann fast alles machen, manche Sachen lasse ich weg.
Die Diagnose habe ich schon zum ersten Mal vor über 25 Jahren erhalten und war bis letztes Jahr beschwerdefrei (hab‘s dann etwas übertrieben mit Sport und zu wenig Regeneration).
Habs wieder einigermaßen eingefangen bekommen und bin so wie es aktuell ist zufrieden und beschwerdefrei und mache trotzdem fast jeden Tag Sport.
Radfahren, Crossfit (manche Sachen lasse ich da mittlerweile weg, aber regelmäßiges Zone 5 Training mit ausreichend Load ist halt aus Gesamt-Longevity Sicht wichtig), Fitnessstudio für Basic Muskelaufbau insbesondere rund ums Knie und Windsurfen
 
Und ich toleriere beispielsweise Kraulschlag durch die Scherkräfte (ist von der Belastung halt wie Beinstrecker am Ende der Bewegung, Unterschenkel wird gegen Oberschenkel verschoben) wesentlich schlechter als technisch korrekten Beinschlag beim Brustschwimmen.
Und nu?
Ich bin bei den Vorsichtigen, dass während des Heilungsprozesses bestimmte Bewegungen besser weggelassen werden.
Aber irgendwann sollte jede physiologische Bewegung über die volle ROM wieder drin sein, sonst macht die OP m.E. keinen Sinn.
Und wenn es nicht nur um Knorpelgesundheit sondern z.B. um Osteoporose-Prophylaxe geht, braucht es auch Load oder Impuls, mehr als Radfahren liefern kann

Selbst technisch sauberes Brustschwimmen ist niemals physiologisch.
Der Wasserwiderstand drückt Dir permanent gegen Fuss und Unterschenkel. Stell Dir vor Du sitzt mit fixiertem Oberschenkel auf einem Stuhl und Dir drückt ständig jemand von innen das Sprunggelenk nach aussen mit entsprechender Bewegung des Unterschenkels und ergo einseitige Verkanten/Quetschen im Knie. Du würdest ihm sofort sagen: Lass das, mein Knorpel...

Sauberer Kraulbeinschlag ist hingegen eine nur 2dimensionale, primär aus der Hüfte kommende und Beinachsen-gerechte Bewegung. Ohne Flossen liegt da kaum Last an. Noch dazu wird das Körpergewicht vom Wasser getragen. Besser geht kaum.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn einem die fragwürdige ästhetische Anmutung egal ist, wäre übrigens Aqua-Jogging mit Auftriebsgürtel die vermutlich gelenkschonendste Möglichkeit, intensiven Ganzkörper-Ausdauersport zu betreiben ohne die Nachteile des Radfahrens (zu wenig Oberkörperbeteiligung, zu wenig Hüftöffnung,..).
Dazu braucht es aber echte Leidensfähigkeit und Hardcore-Selbstbewusstsein.
 
Wenn einem die fragwürdige ästhetische Anmutung egal ist, wäre übrigens Aqua-Jogging mit Auftriebsgürtel die vermutlich gelenkschonendste Möglichkeit, intensiven Ganzkörper-Ausdauersport zu betreiben ohne die Nachteile des Radfahrens (zu wenig Oberkörperbeteiligung, zu wenig Hüftöffnung,..).
Dazu braucht es aber echte Leidensfähigkeit und Hardcore-Selbstbewusstsein.

Wenn selbst Max Walscheid das wochenlang gemacht hat als 2 Meter Hühne aus der World Tour...

Vorletzter RTW Podcast meine ich.

Thermalbad und Aquajogging habe ich X Seiten vorher auch mehrmals empfohlen.
 
Hi zusammen,

ich wollte mich nach gut 9 Wochen nach meiner Episealer-OP auch mal mit einem Update zurückmelden. Ich hatte den Stein ja damals ins Rollen gebracht und hatte mich auch mit @Jonas123321 ausgetauscht.

Nochmal kurz zur Vorgeschichte: >10 Jahre Kniebeschwerden nach Pressschlag beim Fussball, Knorpel-OP war 2023 (AutoCart - Minced Cartilage in Wiesbaden bei Dr. Salzmann). Mein Schaden war zentral in der Trochlea (Größe 2cm²). Die war leider nicht erfolgreich, daher musste eine andere Methode her und da bin ich damals auf den Episealer gestoßen. Ich war damals 39 Jahre alt.

Ich habe auch eure kürzlichen Antworten gelesen: Nach alles was ich so gehört habe ist jede Art der Knorpel-OP letztlich eine Verzögerungsstrategie. Da ist es recht unerheblich ob biologisch oder mit einem Implantat (z.B. dem Episealer) behandelt wurde. Auch biologischer Knorpel hält ja nicht ewig, gerade, wenn man den vorherigen Lebensstil aufrecht erhält bzw. so erhalten möchte. Der Episealer ist vom Prinzip natürlich einen Schritt weiter in Richtung Prothese, in meinem Fall aber die knochenschonendere Variante.
Inzwischen bin ich "froh", dass alles so kam - mehr dazu gleich.

Die Episealer-OP ist nun genau 9 Wochen her. Bei der OP wurde festgestellt, dass der Knorpel durch die vorherige Knorpeltransplantation zwar schön den Schaden bedeckt hat, die kollagene Matrix aber gebrochen und somit keine biomechanische (stoßdämpfende) Wirkung mehr vorhanden war. Mein Arzt hat es mit einer weichen Stelle im Apfel verglichen - optisch noch intakt, aber im Grunde ohne Nutzen. Somit war für mich auch klar, dass eine weitere biologische Therapie in meinem Fall eher Glückspiel gewesen wäre.
Nun aber mal zu ein paar Fakten - und auch positiven Elementen.

Die Reha ist mit der der Knorpeltransplantation nicht zu vergleichen. Es gab in meinem Fall keine Belastungs- und Bewegungseinschränkungen. Erste, kleine Schritte waren sogar schon am Tag der OP möglich (aber habe ich natürlich nicht forciert). Ich fasse mal meine Erkenntnisse in einer kurzen Liste zusammen, weil es schneller zu überblicken ist, als eine "wall of text":
  • Krücken konnte ich nach zwei Wochen weglegen
  • Treppe hoch und runter ging nach vier Wochen schon besser als 12 Monate nach Knorpeltransplantation, inzwischen nahezu wie früher
  • Kniebeuge nach sechs Wochen schon tiefer möglich als vorher und schmerzfrei
  • Kein "Springen" der Kniescheibe mehr - absolut rundes Gleitverhalten beim Beugen und Strecken
  • Fahrrad fahren draußen kein Problem
  • Intervalltraining auf dem Spinning Bike mit >200 Watt ebenfalls kein Problem und keine anschließenden Belastungsreaktionen
  • In Ruhe fühlt sich das Knie schon "wie neu" an. Ich merke keinen Unterschied zum nicht operierten Knie
Kurzum: ich hatte im Vorfeld schon viel positives gelesen und dachte "das wäre ja zu schön" - aber der aktuelle Stand ergibt genau das. Ich bin absolut zufrieden mit dem bisherigen Fortschritt und ich habe ja noch nicht mal richtig mit dem intensiven Muskelaufbau angefangen.

Jemand im Forum hat es so schön gesagt: "Was bringt es mit 90 und schönem Knorpel in die Grube zu fallen" - tolle Aussage...sehe ich genauso. Bei mir persönlich ist das Ziel, dass das Knie "nicht mehr Thema" ist und ich mich mit anderen schönen Dingen beschäftigen kann und nicht mehr die Kühlpacks mit in Urlaub nehmen muss. Das muss aber jeder für sich selbst entscheiden.

Ich werde gerne weiter über den Verlauf berichten, wenn Interesse besteht.

Viele Grüße, Christian
 
Geiler Bericht.
Macht Hoffnung.
Und zeigt, dass MRT Bilder nicht alles sind.
Selbst wenn’s im MRT gut aussieht, muss es strukturell nicht zwangsläufig gut sein.
Richtig cool wären 6 Monats-Updates, auch und gerade wenn alles perfekt läuft.
Langfristig wäre interessant, wie die korrespondierende, intakte Knorpelfläche sich mit der Metalloberfläche des Episealers verträgt. Idealerweise kommen die ja nie wirklich in Kontakt und werden durch den Flüssigkeitsfilm der Synovialflüssigkeit voneinander getrennt.
Gab es da im Rahmen des Aufklärungsgesprächs Informationen zu?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ich wollte mich auch nochmals etwas detaillierter zu meiner Episealer OP äussern.
Ich war ja zunächst eher skeptisch bzg. des Verfahrens und habe mich dann aber nach Recherche
dazu entschieden, die Operation durchzuführen, da ich noch keine Vollprothese wollte und alle Ärzte dies auch nicht wollten. Den Zustand nach
der AMIC Operation zu belassen war auch keine Option, da ich keinen Sport mehr treiben konnte und ziemlich Schmerzen hatte. Die 2.5 Monate vor der OP musste ich täglich 2x Tramadol nehmen, um den Alltag bewältigen zu können.
Nachdem meine Indikation als geeignet erachtet wurde habe ich den Termin auf den 24.06 bekommen.
Ich hatte ziemlich Respekt vor der OP, weil ich natürlich durch die AMIC OP und deren unbefriedigendem Ergebnis vorbelastet war.
Die OP hat knapp 1.5 Stunden gedauert und laut beiden Chirugen ist sie sehr gut verlaufen und ich habe einen Episealer in der Trochlea (Hauptschaden) und einen in der medialen Kondyle (kleinerer Schaden).
Ich hatte von der ersten OP Vernarbungen im Knie, welche wahrscheinlich durch die Inaktivität verursacht wurden. Der Chirug hat mich daher ermahnt, so schnell wie möglich die Beugung wiederzuerlangen. Ich hatte keinerlei Beschränkungen bzg. Beugung oder Belastung ausser natürlich Schmerzen.
Ich konnte direkt nach der OP das Bein recht schmerzfrei heben (dank dem Nerven-Block) und hab vom OP Tag an immer an der Beugung gearbeitet (Bodenwischer, Fuss ans Gesäss ziehen).
Schmerzen : Ich hatte heftige Schmerzen nach der OP. Teilweise fühlten diese sich wie vor der OP an und ich hatte Angst, dass wieder etwas nicht funktioniert hat. Zusätzlich hatte ich totale Probleme das operierte Bein zu belasten. Da hat mein Kopf einfach gestreikt aus Angst vor dem Schmerz.

Physio habe ich in der ersten Post-OP Woche angefangen und war recht schnell wieder auf dem Ergometer, anfangs noch mit Pedalverkürzung.
Mein Quadrizeps war vor der OP quasi nicht mehr vorhanden und das operierte Bein komplett verspannt durch die 1.5 Jahre Schonhaltung.
Mittlerweile sind die Schmerzen viel besser geworden. Die Chirugen meinten ich hätte den Schmerz in meinem "Schmerzgedächtnis" abgespeichert und dieses muss jetzt umprogrammiert werden. Ich war diesbezüglich extra im Schmerzambulatorium.
Noch wechseln sich schlechtere Tage mit besseren ab, aber ich kann deutlich mehr als vor der OP. Ich laufe Treppen hoch ohne Schmerzen, runter hab ich noch eine mentale Blockade. Gehen in der Ebene läuft auch gut, wobei ich immer noch manchmal hinke.
Beinprese mit moderatem Gewicht, Kniebeuge mit BFR Manschette funktioniert alles soweit gut.
Das Knie ist noch geschwollen und manchmal leicht überwärmt.
Beugung bei 130 Grad und Streckung bei 0 Grad.

Krücken habe ich nach knapp 4 Wochen nicht mehr gebraucht

Gruss Marco
 
Geiler Bericht.
Macht Hoffnung.
Und zeigt, dass MRT Bilder nicht alles sind.
Selbst wenn’s im MRT gut aussieht, muss es strukturell nicht zwangsläufig gut sein.
Sehr gerne :)
Absolut! Das hatte sich bei mir quasi schon durchgezogen, seit meiner Fussball-Verletzung. Damals sah der Originalknorpel noch gut und intakt aus, aber die Funktion war nach und nach immer weniger gegeben und die Beschwerden nahmen zu. Ähnlich dann nach Knorpeltransplantation: Ich habe es während der Reha auch irgendwie gemerkt, dass da was nicht passt, es aber auf den langwierigen Prozess geschoben.

Richtig cool wären 6 Monats-Updates, auch und gerade wenn alles perfekt läuft.
Ich versuche dran zu denken. Gerne nochmal einen Reminder schicken, falls ich´s vergesse.

Langfristig wäre interessant, wie die korrespondierende, intakte Knorpelfläche sich mit der Metalloberfläche des Episealers verträgt. Idealerweise kommen die ja nie wirklich in Kontakt und werden durch den Flüssigkeitsfilm der Synovialflüssigkeit voneinander getrennt.
Gab es da im Rahmen des Aufklärungsgesprächs Informationen zu?
So ist es. Mein Arzt hat es mit zwei Glasplatten verglichen zwischen denen sich in Flüssigkeit ein Film bildet. Der Episealer hat im Übrigen einen recht niedrigen Reibungskoeffizienten. Natürlich kommt er an den gesunden Knorpel, der sich wie "Eis auf Eis" verhält, nicht ran, aber gerade im Vergleich zu Faserknorpel, der nach Mikrofrakturierung oder auch nach Minced Cartilage entsteht bzw. entstehen kann, soll er sogar besser abschneiden. Ich merke auch, wie bereits in meinem Bericht erwähnt, rein von der Bewegung her, dass das Gleit- und Lastverhalten deutlich angenehmer und besser ist als vorher.
 
Hallo Leute,

das mit dem Episealer klingt ja wirklich sehr erfolgversprechend, habe ausser in diesem Forum noch nie davon gehört, was wieder mal für die extrem hohe Qualität dieses Forums spricht. Allen Beitragenden ein herzliches Dankeschön!

Hat jemand von euch, die das andenken oder machen haben lassen auch größerflächige Knorpelschäden durch Abnutzung, oder geht das nur bei fokalen Schäden nach zb Unfällen?

Ich habe Schäden sowohl auf der Innenseite als auch hinter der Kniescheibe und dort auch schon Arthrose und zwar aufgrund einer O-Beinstellung, die aber eher gering ist, dh. von Umstellung wurde mir bisher - im Hinblick auf Aufwand/Nutzen-Abwägung - abgeraten. Würde sowas trotzdem gehen? Weiß das wer von euch? Weiters würde mich interessieren ob jemand weiß, ob und wo das in Österreich bereits gemacht wird.

Lieben Dank für eure Hilfe!
Manu
 
Hallo Manu,
schau doch mal auf der Seite des Herstellers www.episurf.com. Es gibt seit einigen Jahren auch ein Implantat für die Kniescheibe, welches in der EU aber noch keine Zulassung hat.
Meines Wissens nach ist die Indikation für den Episealer nur für fokale Schäden gegeben. Es gibt aber zum Beispiel ein Fallbeispiel, bei welchem ein grossflächiger Knorpelschaden erfolgreich behandelt werden konnte. Siehe hier: Fallbeispiel Episealer

Gruss Marco
 
@Jonas123321
Du hattest erwähnt, dass dein Operateur von Verklebungen in deinem Kniegelenk sprach bei der letzten OP. Hatte er dazu auch gesagt, ob diese Schmerzen oder ähnliche Probleme verursachen?
Dabnk und Gruß
 
@Jonas123321
Du hattest erwähnt, dass dein Operateur von Verklebungen in deinem Kniegelenk sprach bei der letzten OP. Hatte er dazu auch gesagt, ob diese Schmerzen oder ähnliche Probleme verursachen?
Dabnk und Gruß
Hallo,
ich hatte Verklebungen im Hoffaschen Fettkörper und starke Vernarbungen in der Bursa superpatellaris. Dadurch hatte ich ein Spannungsgefühl und Einschränkungen bei der Beugung.
Gruss Marco
 
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