Kugellager für Naben

Weil ich gerade am Rad war, habe ich aus Neugier eine Dichtscheibe abgenommen. Das Lager war noch halbvoll Fett, hatte aber keinen Schmutz oder Wasser. Es läuft aber total rauh und eigentlich schon schwergängig :( Das Fett war wohl in diesem Fall nicht das Problem.
Das Lager ist ein 6902 2RS von NBK, wird hier für 3,53€ verkauft. Das Lager hat innen einen Käfig(!). Der scheint verdrückt zu sein.
Wenn ich es nächste Woche auspressen lasse, dann schaue ich mal, wie das Problem im Detail aussieht.
Die Frage ist nun: sind die Enduro-Bearings in der selben Preisklasse haltbarer? Sind beim Stoplerbiken die Schläge doch zu groß? Sollte ich deswegen doch mal ein -MAX Lager probieren?
 

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Re: Kugellager für Naben
Im MX wird seit Jahrzehnten mit Rillenkugellagern gearbeitet. HL500, Aberg Replika, TT500 haben /hatten vier Lager im Hinterrad und zwei vorne. Die sagenhafte XT500 hatte hinten drei, hielt aber auch. Und das waren nur RS-Lager im Original.
Lasst den Scheiss mit Nachfetten / Überfetten und nehmt Lagertoleranzen die vernuenftig sind. C3 sind fuer thermisch belastete Einbaulagen wie z. B. Kurbelwellenlager.

Lagerkaefig und eine nur geringe Fettmenge sind gut. Zuviel Fett bringt Reibungshitze, die durchaus auch einen Lagerkaefig zerstört. Und an einer Dichtscheibe drueckts kein Fett raus. Jedenfalls nicht ohne dass schon ein Schaden erfolgte.

Im sk8- Bereich entfetten wir durchaus unsere Lager um sie anschliessend zu ölen. Das sind aber spezielle Anforderungen und wer nicht nur Halle oder Pool fährt, nimmt auch gern Fett. Wenig Fett.

Kauft einfach gescheite Lager aus qualitativ hochwertiger Produktion. Kein China Edelstahl oder aehnlichen Quatsch. Leider sind selbst in meinen am Cannondale verbauten sunringle-Raedern Chinalager drin, die nur sehr kurze Lebensdauer hatten.

Ein grosser Vorteil an den im Fahrrad verbauten Industrielagern ist ja, dass keine internationale Fertigungsaufteilung besteht und diese Minilager von vielen Lagerherstellern angeboten werden. Mit skf macht man nix verkehrt. 2RS und nicht aufmachen.
Und nicht reinigen. Wenn das Lagern auch nur einmal trocken läuft, z. B. mit Druckluft trockengeblasen, ists kaputt.

Bitte auch beim Einbau drauf achten dass kein Einpressdruck auf den falschen Lagerring ausgeuebt wird. Ggf. Lager vor Einbau ins Eisfach legen und Nabe warm machen.


Und: Billich ist nicht chillich
 
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Im MX wird seit Jahrzehnten mit Rillenkugellagern gearbeitet. HL500, Aberg Replika, TT500 haben /hatten vier Lager im Hinterrad und zwei vorne. Die sagenhafte XT500 hatte hinten drei, hielt aber auch. Und das waren nur RS-Lager im Original.
Wir sind beim MTB
Zuviel Fettbringt Reibungshitze, die
Ich habe das eben mal gemessen und ein wenig gerechnet. Mein Laufrad hat einen Umfang von ca. 2,28m. Wenn ich das 185 mal in der Minute drehen lasse, legt es ca. 421m zurück. Umgerechnet auf km/h sind das a. 25km/h. Mit dem MTB fahre ich durchschnittlich 10 bis 15km/h, vielleicht auch etwas mehr, also deutlich weniger. Und da sollen meine Lager heiß laufen und den Käfig zerstören?
Und nicht reinigen. Wenn das Lagern auch nur einmal trocken läuft, z. B. mit Druckluft
Wer sagt denn, dass man die Lager nach Reinigung mit Aceton mit Druckluft trocken blasen soll?
Was du da erzählst, kann alles passieren, muss aber doch bei weitem nicht, wenn man es richtig macht und anwendet. Und hier zutreffend ist es obendrein auch nicht. Ich kann mir auch beim Zwiebel schälen die Finger abschneiden. Dann hab ich aber auch was falsch gemacht.
Also mach dich locker.

Soweit mir bekannt ist, gibt es keinen Hersteller, der speziell für die am Rad auftretenden Fälle Lager baut. Die von uns verbauten Lager sind Industrielager für andere Zwecke. Da können wir uns nur die am besten geeigneten der Ungeeigneten heraussuchen und für unsere Zwecke adaptieren.
 
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Und: Billich ist nicht chillich
Bei allem Respekt, das sind wirklich dumme Sprüche, die die Welt nicht braucht und die uns Hersteller und Industrie jeden Tag ins Hirn hämmern, damit wir möglichst viel Geld ausgeben, für Dinge, die wir nicht brauchen.
Angepasst ist das Wort der Wahl. Und das heisst weder billig noch teuer. Ich baue keine Lager für einen Euro ein, weil ich weiß, dass man nicht mal in China, um beim Klischee zu bleiben, für den Preis ein gutes Lager bauen kann. Genau so aber gebe ich keine zwanzig Euro aus, weil ich das Potential nicht nutzen kann.
Man muss das schon differenziert sehen, und nicht alles pauschalieren.
 
Lagerkaefig und eine nur geringe Fettmenge sind gut. Zuviel Fett bringt Reibungshitze, die durchaus auch einen Lagerkaefig zerstört. Und an einer Dichtscheibe drueckts kein Fett raus. Jedenfalls nicht ohne dass schon ein Schaden erfolgte.

Man füllt das Lager ja nicht mit Fett, weil das wenige Fett von allein heraus käme, sondern damit kein Wasser hinein geht. Dann sollte man allerdings auch nicht Edelstahl nehmen, weil Korrosion ja kein Problem mehr ist. Und nirgendwo an einem Fahrrad treten so hohe Drehzahlen auf, dass dort ein Lager wirklich warm wird.
 
Man füllt das Lager ja nicht mit Fett, weil das wenige Fett von alleine heraus käme, sondern damit kein Wasser hineinpasst.
Und das funktioniert. Ich bin das letzte Jahr insgesamt sieben Mal in heftige Unwetter geraten und mehr geschwommen als gefahren. Anschließend habe ich jedesmal die Lager gecheckt und in keinem Fall Feuchtigkeit unter den Endkappen, geschweige denn in den Lagern feststellen können. Irgendwann gehen sie sicherlich den Weg alles Irdischen, bis dahin aber dauert es deutlich länger. Selbst die Innenlager sahen aus wie neu.
 
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Lagerkaefig und eine nur geringe Fettmenge sind gut. Zuviel Fett bringt Reibungshitze, die durchaus auch einen Lagerkaefig zerstört. Und an einer Dichtscheibe drueckts kein Fett raus. Jedenfalls nicht ohne dass schon ein Schaden erfolgte.

ja klar, weil am Fahrrad ja auch mehrere tausend rpm anliegen

Kauft einfach gescheite Lager aus qualitativ hochwertiger Produktion. Kein China Edelstahl oder aehnlichen Quatsch. Leider sind selbst in meinen am Cannondale verbauten sunringle-Raedern Chinalager drin, die nur sehr kurze Lebensdauer hatten.

das ist egal, selbst billige 1€ Lager halten ohne Probleme.

Und nicht reinigen. Wenn das Lagern auch nur einmal trocken läuft, z. B. mit Druckluft trockengeblasen, ists kaputt.

Blödsinn, danach abschmieren und die sind wieder wie neu vorrausgesetzt die waren nicht vorher schon kaputt
 
Habe mich jetzt doch für die vollgefüllten Lager (6902 2RS MAX / 6902VRS) entschieden. Sie drehen am Finger etwas schwerer, als die mit Käfig. Fühlt sich wie mit Fett überfüllt an.
Ich werde berichten.
Danke Allen für die Tips und Anregungen hier ;)
CC.
 
Hi CC halten Deine Vollkugeligen immer noch und drehen sie nach der "Einfahrzeit" am Finger evtl. sogar besser als neu? Weisst Du welches Fett Du drin hast? Danke und happy Trails!
 
Das VR mit dem Vollkugeligen ist nach 78397 hm in die Reserve gestellt worden, da ich einen kompletten, neuen LRS gekauft habe. Aber das Kugellager ist noch fit wie am ersten Tag und ich würde es wieder verbauen. Keine Ahnung, was da für Fett drin ist. Die Kugeln drehen nicht schneller oder langsamer als am Anfang...
 
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