legal biken - auch in Österreich (war: Der Wahnsinn in Niederösterreich)

der anteil der wirtshausgeher nach der tour beträgt keine 5%
Das ist in Tirol aber ganz anders, in den Wirtschaften an den beliebten Tourenausgangspunkten bist am WE froh, wenn du Platz kriegst.

welche perspektiven hat eine alpenregion?

3:
tourismus.
wirtschaft, also industrie.
oder abwanderung.

Ich werde mich hier wiederholen: die Frage ist, WELCHER Art vom Tourismus. Wenn du dir die Gegenden anschaust, wo sanfter Tourismus bevorzugt wird, dann sind sie alles andere als arm. Machen halt nur nicht den grossen Reibach. Fahr mal in die Südalpen, um zu sehen, wie ein armer Bergler aussieht.

Und bevor hier jemand wieder schreit, dass sich die Städter die Agglomerationen mit Eigenheimen und IKEAS &Co. zukleistern, aber in den Bergen nach "unberührter" Natur rufen, dann kann ich versichern, dass Flächenfrass für die meisten naturverbundenen Menschen auch vor der eigenen Haustür ein grosses Thema ist!
 
Meine Aussage zum Ressourcenverbrauch war, dass die Gegner des Massentourismus wohl nicht ernsthaft davon ausgehen können, dass die Touristen als Alternative zuhause bleiben, sondern die Gegner ja meistens besonderen missionarischen Eifer bewiesen, in dem sie ihre Form das Freizeitgestaltung als die einzig wahre darstellen.
Mich wundert's bis heute, dass Mountainbiken boomt. Das ist doch alles andere als eine dankbare Sportart und dementsprechend wird sie ja nun auch adaptiert, so wie der alpine Skilauf für die Massen adaptiert wurde.

Klar bringen in Tirol auch die Tourengeher Geld. Die Jamtalhütte hat 200 Betten und die ist im Winter voll ausgelastet.
 
Fahr mal in die Südalpen, um zu sehen, wie ein armer Bergler aussieht.

ich wohne in den südalpen :) also südlich des ahk.

und ich glaube, die südalpen besser zu kennen als du. welche region meinst du?
tessin? südtirol? aosta? :rolleyes:

oder vielleicht FVG, teile des piemont? ;)
slowenien?

was ist ein richtig armer bergler?
eine steirische kleinkeuschlerin, die ihr leben am hof des verstorbenen mannes ghacklt hat und jetzt mit € 400 witwenpension schauen muss, wie sie ihr gebiss derzahlen soll? weil mindestsicherung will sie keine beantragen, weil sonst die behörde im grundbuch steht und das enkerl dann einen belasteten hof (ähm keusche, die nur den preis des rundum wachsenden holzes wert ist) erbt...

mit dem sanften tourismus verhält es sich wirklich nicht so wie mit dem massentourismus: da wird keiner reich ;-)
sag mir eine gegend, wo sanfter tourismus für wirklich breite schichten der bevölkerung eine nachhaltige verbesserung der einkommen gebracht hat.

komm mir bitte nicht mit dem mairatal oder so, das sind 2 oder 3 familien...

versteh mich aber bitte nicht falsch: ich ess gern bio, wenig fleisch, und trage 0 zum hundsordinären massentourismus bei. dem versuche ich auszuweichen, was zumindest daheim kein kunststück ist.
aber ich kenne und sehe die hintergründe und kenn mich in den alpen (vor allem im süden) ganz gut aus.
 
FVG kenne ich ein wenig. Da sieht man, wie Landflucht aussieht.
Wir haben hier ja auch einige Bergsteigerdörfer. Denen geht's aber auch nur gut, weil quer subventioniert wird und generell gibt es das alles hier nur wegen der Nähe zu Deutschland.

Einen Kompromiss zu finden, ist offensichtlich auch nicht so einfach. Wir sehen immer nur die Extreme.
 
wildökologisch betrachtet hat er nicht unrecht.

bezüglich ressourcenverbrauch liegt er daneben, wobei auch der tourengeher einen bedenklichen fussabdruck hinterlässt und relativ wenig nutzen für die region bringt (klassische pärchen oder eben 2 haberer pro auto, die 70-150km im SUV anreisen, die tour machen und wieder heimfahren).
der anteil der wirtshausgeher nach der tour beträgt keine 5%.

der outdoorsportler ist eben nicht wirklich eine cashcow. weder die kletterer, noch die bergsteiger, und auch nicht die tourengeher oder biker.
kohle bringen die sogenannten qualitätstouristen.
Wenn du in Regionen schaust, die für das Tourengehen bekannt sind, dann wird dich die Wirklichkeit Lügen strafen. Ich latsche tagelang am Arlberg herum und saufe dazwischen ganze Schiffe leer. Und da bin ich nicht der Einzige. ;-) Natürlich: Beim kurzen Ausflug am Samstag oder Sonntag sieht es anders aus. Da bringe ich aber als Wanderer auch nicht mehr.
 
eine steirische kleinkeuschlerin
Ist das dort die Regel, oder die Ausnahme? Sowas gibt's natürlich auch im "reichen" München (ich kann das nimmer hören!), da sieht man dann die Omas pfandflaschensuchend in den Mülleimern wühlen :(.

In der Steiermark kenne ich mich wirklich nicht aus, war nur einmal im Grazer Bergland und der Hof, wo wir wohnten (samt der Gegend), war so auf dem Niveau vom nördlichen Franken, d.h. die Leute schwammen nicht im Geld, aber arm waren sie auch nicht. Ähnlich im Lesachtal und Bärental (Kärnten).

und ich glaube, die südalpen besser zu kennen als du. welche region meinst du?
tessin? südtirol? aosta?
Du sagst, du kennst die Südalpen und zitierst als ARME Regionen Tessin, Südtirol und Aostatal??? :confused:

Ich meinte die Täler im Piemont (Maira, Stura, Gesso) und vor allem in Frankreich Ubaye, Queyras, Ecrins, Champsaur, Valgaudemar. Da kenne ich MICH nämlich gut aus. Viele Leute dort haben zwei mickrige Jobs, a bissl was mit Tourismus (Gîte/Zimmer/FeWo Vermietung, Wanderführer, im Winter vielleicht auch was im Skigebiet -- da, wo es welche gibt -- oder Langlauf), dazu a bissl Landwirtschaft. Dazu eine alte Karre und ein renovierungsbedürftiges Häuschen. Natürlich nicht alle (in Briançon oder Gap sieht es ander aus), aber in den Bergen die meisten ...

Die Pariser Aussteiger sehen irgendwann genauso aus wie die Einheimischen, nachdem sie ihr Erspartes verpulvert haben.

Ich finde diese Zustände KEINESWEGS erstrebenswert, ich möchte damit nur demostrieren, was es heisst, WIRKLICH arm zu sein.

mit dem sanften tourismus verhält es sich wirklich nicht so wie mit dem massentourismus: da wird keiner reich ;-)
Da sind wir uns einig. Aber ich stelle in Frage, ob man mit Tourismus unbedingt REICH werden muss, um den Pres der unwiderbringlichen Naturzerstörung, oder ob es auch ein vernünftiges Auskommen nicht getan hätte. In den Städten sind nämlich auch nicht alle reich, falls das vergessen wurde.
 
Du sagst, du kennst die Südalpen und zitierst als ARME Regionen Tessin, Südtirol und Aostatal??? :confused:

hmmm, das nächste mal setz ich das ganze unter einen eindeutigeren ironie-smiley. zwecks verständnis.
südtirol zb verdankt seinen reichtum nicht allein dem fleiss seiner bevölkerung, sondern einerseits dem autonomiestatus, andererseits dem umstand, dass "man deutsch" spricht. sprich, der klassische "piefke" tut sich hier leicht, seinen urlaub zu verbringen. und dank vorhandener transitstrecke ist südtirol aus D schnell zu erreichen...

arme regionen, tja, was ist arm?
wer ist ärmer? der hotelier in tirol, der bei der raiffeisenbank mit eigentlich 4 hotels in der kreide steht statt nur einem, das er real hat?
oder der slowenische nebenerwerbslandwirt mit seinem abgefuckten blechdachbedeckten rohbau und einem traktortucktcuk, der leichter ist als ein reifen seines österreichischen kollegen? aber der hof gehört ihm...

FVG, friaul? armut, naja, da seh ich in unseren städten mehr davon. abwanderung ja. was willst denn mit einer ausbildung in einem kaff in den bergen?

hmmm. das ganze ist viel zu politisch: was will der gesetzgeber? den ländlichen raum fördern? ihn sterben lassen? zwischen diesen beiden wegen gibt es alle varianten, wir sehen sie mehr oder weniger ausgrägt zwischen wien und nizza.
das zu diskutieren, ist a) OT und b) sehr langwierig.
ich würde dafür ein wirtshaus vorschlagen...

zur kenntnis der südalpen: wir haben verwandte in IT und SLO, beide, also meine frau und ich sprechen neben deutsch diese beiden sprachen, ich auch ein wenig F.


Ich meinte die Täler im Piemont (Maira, Stura, Gesso) und vor allem in Frankreich Ubaye, Queyras, Ecrins, Champsaur, Valgaudemar. Da kenne ich MICH nämlich gut aus.

dort - irgendwo zwischen vanoise und meer - mach ich seit 20 jahren urlaub. und muss zu meiner schande gestehen, mit dem campingbus ein schlechter tourist zu sein. wild campen, supermarkt einkaufen. ja ist böse.

aber was ist wirklich guter tourismus?

webcam schauen und spenden?
 
Zuletzt bearbeitet:
unwiderbringlichen Naturzerstörung
Ich kann es nicht mehr hören (bzw. Lesen). Welche "Natur" wurde denn durch den Skitourismus unwiederbringlich zerstört?
Kleiner Tipp: Das hier
c984d842-f1fa-3f18-86de-d565aa8dd5bc

ist nicht natürlich; und auch alles rund um's Haus sah auch ganz anders aus, bevor der Mensch kam...
 
Typische Isarpreissn, die irgendwo beim Konzern oder sonstwo hackeln und dann Menschen irgendwo anders vorschreiben wollen wie sie mit der Natur vor Ort umzugehen haben...
 
Also punktueller umbau von Kulturlandschaft in eine andere Kulturlandschaft als "Zerstörung der Natur" zu titulieren ist mehr überzeugend ? Auch wenn man in der Grossstadt wohnt, könnte man ein wenig Ahnung haben... Aber was weiss ich schon davon, wohne ja blos in der "zerstörten Natur"...
 
Zurück zu illegal biken: wenn ich hier manche Kommentare so lese, denke ich mir nur: geschieht euch eigentlich recht mit eurem Forstgesetz.:spinner:
 
Na ja. Optimal ist es nicht, aber es könnte viel schlimmer sein.

Der Einwurf mit dem Urwald ist gar nicht so schlecht. Wir haben unsere Urwälder ja schon lange abgeholzt.
 
Na ja. Optimal ist es nicht, aber es könnte viel schlimmer sein.

Der Einwurf mit dem Urwald ist gar nicht so schlecht. Wir haben unsere Urwälder ja schon lange abgeholzt.

Ja. Und wollen zugleich anderen verbieten es auch zu tun. Quasi Wasser predigen und den Wein schon gesoffen haben.
Andrerseits unseren ahnen hat keiner mit dem Wissen das erklären können.
Blödes Thema die weltenrettung...
 
Ja. Und wollen zugleich anderen verbieten es auch zu tun.
...gibt es ein Recht darauf Fehler und Irrtümer anderer zu wiederholen?

Zu Ende gedacht steht dann jedem das zu tun zu, das andere auch machen. Egal aus welchen Beweggründen die anderen das tun?

Seltsamerweise wird diese Argumentation nur angewandt wenn es um eher negative Dinge geht. Positive Vorbilder ergeben offenbar nicht diesen Automatismus.
 
...gibt es ein Recht darauf Fehler und Irrtümer anderer zu wiederholen?

Zu Ende gedacht steht dann jedem das zu tun zu, das andere auch machen. Egal aus welchen Beweggründen die anderen das tun?

Seltsamerweise wird diese Argumentation nur angewandt wenn es um eher negative Dinge geht. Positive Vorbilder ergeben offenbar nicht diesen Automatismus.

Ganz zu Ende gedacht, gibt es das Recht anderen, die wir Jahrhunderte ausgebeutet haben u das noch immer tun, unseren Wohlstand vorzuenthalten?
Wir müssen den Gürtel enger schnallen, aber andere haben nicht mal einen Gürtel...
 
Ganz zu Ende gedacht, gibt es das Recht anderen, die wir Jahrhunderte ausgebeutet haben u das noch immer tun, unseren Wohlstand vorzuenthalten?
Wir müssen den Gürtel enger schnallen, aber andere haben nicht mal einen Gürtel...
...natürlich haben die das Recht, Wohlstand zu entwickeln.

Aber wir haben nicht das Recht, die Bedingungen so zu gestalten, dass andere sich in industriellem Massstab selbst ausbeuten oder direkt von uns ausgebeutet werden.

Die Umwandlung unserer Urlandsxhaft in die heutige Kulturlandschaften geschah vergleichsweise langsam und in den meisten Fällen zu unserem eigenen Nutzen. Die Abholzung borealer oder äquatorialer Urwälder geschieht aber wegen unserer Gier nach Rohstoffen und nicht weil sich in den jeweiligen Ländern eine andere Art an Landwirtschaft entwickelt.

Wir haben nicht das Recht anderen etwas vorzuenthalten, aber die Pflicht unsere eigenen Fehler dahin klar und deutlich zu beleuchten um anderen die Chance zu geben es eventuell besser zu machen.
 
Also punktueller umbau von Kulturlandschaft in eine andere Kulturlandschaft als "Zerstörung der Natur" zu titulieren ist mehr überzeugend ? Auch wenn man in der Grossstadt wohnt, könnte man ein wenig Ahnung haben... Aber was weiss ich schon davon, wohne ja blos in der "zerstörten Natur"...
Bitte: UNWIEDERBRINGLICH zerstörte Natur! Wenn so ein Wald einmal weg ist, kommt der nie wieder. Ist dir sicher schon aufgefallen.
 
Korrekt. Garantiert. Also zumindest nicht in 2,3 Wochen...

:rolleyes:

naja. ich denke der eine redet von ur-, der andere von kulturwald.
primärurwald wirds halt keiner mehr.

der forstwirt setzt eher auf UHRwald, je schneller schlagreif, desto besser. mit allen konsequenzen der fichtenmonokulturen.

derzeit wird in unserer gegend (stmk) ja holz gebracht, als gäbe es kein morgen. ausser den adeligen mag niemand so recht auf die erntemöglichkeiten seiner rechtsnachfolger zu denken, denn selbst die fichte braucht an die 60-80 jahre bis zur schlagreife.

sicher, insgesamt wachsen wir hier zu, im wahrsten sinn des wortes. nur ist der waldbestand vom alter her diametral zur humanen bevölkerung zu sehen ;-)
 
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