Magura MT6 Entlüftungsschraube defekt

Ich muss jetzt mal Magura ein bisschen in Schutz nehmen. Man sieht doch, dass diese Schraube aus Kunststoff besteht. Es sollte also klar sein,, dass man die nicht anzieht wie ein Ochs. Zumal das gar nicht nötig ist, weil auf dem Ausgleichsbehälter nie hoher Druck lastet. Wenn man diese Schraube sachgemäß reindreht, lebt die eigentlich ewig.
Ich frag mich auch, wie man die so zurichten kann. Magura gibt 0,5 Nm Drehmoment an, das geht einfach, so wie es der Tibnor mal bei seiner Schnellentlüftung gezeigt hat. Bis an den Anschlag drehen, wo die Schraube aufhört ganz leicht zu gehen und dann eine viertel Umdrehung weiter. Aber irgendwie scheint das doch schwierig zu sein. Um die Schraube so zuzurichten brauchts 20 Nm.
 
würde ich so machen. bei der schraube schert ja nur der kopf ab, gewinde und o_ring sind ja noch drin.
würde noch einen Klecks kleber auf die kaputte schraube machen, dann sollte es passen.
Ich würde schauen ob es dicht ist und falls ja gar nichts machen. Da wird nur die Bremse hässlich. Und die Schraube ist aus Poliamid, das klebt sich mit gar nichts. Wenns extrem stört so wie es ist, mit Schraubenbenzieherklinge in einer noch brauchbaren Nut der Schraube und Hammer, wie beim Meisseln an harten Kandidaten am Auto, aufklöppeln. Aber, im Gegensatz zu der beim anziehen aufgewendeten Kraft, nicht die gleiche Kraft mit dem Hammer anwenden, wie man sie beim Schrauben aufmeisseln am Auto anwendet... :lol:.
Sonst ist dann vom Bremshebel nichts mehr übrig... :D
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Magura gibt 0,5 Nm Drehmoment an, das geht einfach, so wie es der Tibnor mal bei seiner Schnellentlüftung gezeigt hat.
Ab Anschlag eine viertel Umdrehung ist zu viel und führt auf mehr als 0,5Nm. Das ist kein Marmeladenglas, bei der die Schraube die Dichtung presst und angezogen werden muss. Die EBT-Schraube ist da komplett anders, wie ein Blick auf den O-Ring und die Öffnung im Bremsgeber zeigt. Das entspricht mehr einem Korkenverschluß.
 
Ab Anschlag eine viertel Umdrehung ist zu viel und führt auf mehr als 0,5Nm. Das ist kein Marmeladenglas, bei der die Schraube die Dichtung presst und angezogen werden muss. Die EBT-Schraube ist da komplett anders, wie ein Blick auf den O-Ring und die Öffnung im Bremsgeber zeigt. Das entspricht mehr einem Korkenverschluß.
Ob es eine viertel oder Achtel Umdrehung war weiß ich nicht mehr. Ich weiß nur, dass es hier mehr als eine Viertel Umdrehung nach Schraube auf Anschlag war...
 
Es gibt in einige Threads Ideen, wie man das Teil herausbekommt. Z.B. einen schmalen Uhrmacherschraubenzieher in das Material drücken/einschmelzen und den Stumpf heraus drehen - wenn überhaupt noch ein Gewinde da ist. Wenn nicht, dann die EBT-Schraube der Gegenseite herausdrehen und den abgebrochenen Rest von der Gegenseite einfach zurückdrücken (z.B. mit Zahnstocher o.ä.). Weiß aber jetzt nicht mehr, ob der Geberkolben im Weg ist und erst herausgezogen werden muss. Aber das ist auch kein Drama. Wie oben gesagt, das Dichtprinzip entspricht mehr einem Korken, d.h. das Gewinde muss nur die Kraft aufbringen, den O-Ring in den "Flaschenhals" zu drücken, nicht den O-Ring auf den Flaschenrand zu pressen. Deshalb auch das niedrige Anzugsmoment. Es geht nur darum, dass die Schraube sich nicht verliert. Die muss nicht das Fahrrad zusammen halten. Damit ist aber dieser "Flaschenhals" die Dichtfläche und wenn der verkratzt wird, dann bekommt man die neue Schraube später nicht mehr dicht. Man kann auch die Schraube totlegen, nach Säubern Uhu-Plus-Tropfen drauf setzen und die EBT-Schraube der Gegenseite weiter benutzen. Und so gibt es noch x Ideen.
Erfahrungen: Das Zurückdrücken von der Gegenseite hat bei dem einen Fall, den ich selber auf den Tisch bekommen habe, geklappt. Wie derjehnige die Schraube abgebrochen hat, kann ich aber nicht sagen. Diese Bremse wurde aber sowieso komplett zerlegt, die abgebrochene Schraube war nur ein Punkt. Bei den eigenen Bremsen ist noch keine EBT-Schraube defekt gewesen. Wann eine EBT-Schraube komplett abreißt und wann noch ein Gewindeteil drinnen bleibt, weiß ich nicht. Aber egal wie/wo die Schraube abgebrochen ist, es ist viel sicherer, den Griff komplett von der Leitung und dem Lenker zu nehmen und diese Operation am Tisch bei gutem Licht zu machen. Das ist viel einfacher und sicherer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zumal das gar nicht nötig ist, weil auf dem Ausgleichsbehälter nie hoher Druck lastet.
Mir ist beim Testen einer Magura-Vorderbremse (HS11) im Stand diese Verschlussschraube rausgesprungen und und das ganz Öl hinterher. Das würde aber ja bedeuten, dass dort doch ein wenig Druck drauf ist. Als ich eine neue Schraube reindrehen wollte, hat die sehr schnell durchgedreht. Gehe ich recht in der Annahme, dass warhscheinlich ein vormaliges zu festes Anziehen der Schraube das Gewinde beschädigt hat und ich den Bremsgriff ersetzen muss?
Und: Warum setzt man an dieser Stelle nicht auf eine etwas robustere Schraube, die man etwas fester anziehen kann?! 0,5 NM ist wie bereits erwähnt "fast nichts". Hat das einen systematischen Grund? Als Laie kommt mir das wie eine Fehlkonstruktion vor, ein hydraulisches System mit so einem schwachen Verschluss zu versehen.
Wmu78Rc4.jpeg
 
Bei der gezeigten Magura HS11 handelt es sich um ein Bremssystem ohne automatische Belagsnachstellung und somit ohne Ausgleichsbehälter. Das bedeutet, dass die Schraube tatsächlich unter hohem Druck steht, wenn der Hebel gezogen wird.
Ich kann mir gut vorstellen, dass Magura die Funktion ausgiebig geprüft hat, bevor sie so eine Großserienbremse auf den Markt bringen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir ist beim Testen einer Magura-Vorderbremse (HS11) im Stand diese Verschlussschraube rausgesprungen und und das ganz Öl hinterher. Das würde aber ja bedeuten, dass dort doch ein wenig Druck drauf ist. Als ich eine neue Schraube reindrehen wollte, hat die sehr schnell durchgedreht. Gehe ich recht in der Annahme, dass warhscheinlich ein vormaliges zu festes Anziehen der Schraube das Gewinde beschädigt hat und ich den Bremsgriff ersetzen muss?
Und: Warum setzt man an dieser Stelle nicht auf eine etwas robustere Schraube, die man etwas fester anziehen kann?! 0,5 NM ist wie bereits erwähnt "fast nichts". Hat das einen systematischen Grund? Als Laie kommt mir das wie eine Fehlkonstruktion vor, ein hydraulisches System mit so einem schwachen Verschluss zu versehen.
Anhang anzeigen 1510464
Wow, Sachen gibt es! Da hat wohl der Buchhalter bei der neuen Version mitgearbeitet und musste 2 Cent pro 100 Bremsen sparen, indem er die für die HS11 vollkommen ungeeignete Stopfenschraube des Niederdruckbehälters der MT Bremsen auf die HS gemurkst hat? Bei meiner 1997er HS22 und allen Folgenden (HS33 Tomac, HS33 Neu mit Bügel und auch HS33 Herzblut, ist da eine Massive M4 oder M5 Inbus Stahlschraube drin, die man problemlos und nach Anleitung mit um die 6 Nm zuknallen kann und soll.
 
Und: Warum setzt man an dieser Stelle nicht auf eine etwas robustere Schraube, die man etwas fester anziehen kann?! 0,5 NM ist wie bereits erwähnt "fast nichts". Hat das einen systematischen Grund? Als Laie kommt mir das wie eine Fehlkonstruktion vor, ein hydraulisches System mit so einem schwachen Verschluss zu versehen.
Weil diese Kunststoffschraube auch erstaunlich viel Druck aushält (kann man ja einfach über Druck und Fläche rechnen) und deshalb auch bei den HS-Bremsen reicht. Sie darf halt nicht beschädigt sein. Und 0,5Nm ist nur ein Platzhalter für "Einschrauben bis Anschlag ohne weiter zu drehen". D.h. mit 2 Fingern und dem einfache Magura-T25 im Beutel. Mit dieser Schraube wird keine Deckeldichtung wie bei einem Marmeladenglas gepresst.
 
Es gibt eine Alternative siehe Foto .
Sind aus Alu mit Kunststoff Gewinde
s-l1600.jpg
Man kann nicht exakt von den Fotos sehen, was da ist, aber ich bin mir ziemlich sicher, die falsche Lösung für ein nicht vorhandenes Problem und das auch nicht mit Gefahr.
Die Dichtung beim Original ist nicht oberhalb des Gewindes, sondern unterhalb. Weil sie eben nicht durch die Schraube in einen Sitz gepresst wird. Die Dichtstelle ist in der Tiefe, genau da, wo auch die Kanüle der Spritze sitzt (deshalb knallt man die Spritze auch nicht da rein und achtet auf Sauberkeit, dass diese Stelle nicht verkratzt wird). Beim ThinkPart ist es aber nach Bild wahrscheinlich genau so, dass das Gewinde die Dichtung oben auf den Rand pressen soll - eine komplett andere Dichtungsstelle. Beim Original sind 5 volle Gewindegänge im Eingriff, beim ThinkPart eventuell nur 3 und die müssen die Druckkraft für die Dichtung aufbringen. Das ist unsinnig. Fehlt nur noch Metallgewinde, dann hat man die sichere Chance, nicht das Schaubengewinde zu himmeln, sondern gleich das im Geber. Dann lohnt es sich wenigstens. Fazit: Das Original ist richtig, richtig konstruiert und funktioniert.
 
Danke vielmals für die sehr hilfreichen Antworten!
Ja, ich bin letztlich natürlich auch überzeugt, dass es sich nicht um eine Fehlkonstruktion handelt und der Fehler bei mir liegt. Trotzdem finde ich die Schräubchen an dieser Stelle schon sehr filigran gewählt, nach dem Motto: So billig wie möglich, so stabil wie nötig. Es war jetzt auch nicht so, dass ich die Schrauben wie Bolle angezogen hätte.
Werde nun den Bremsgriff austauschen und mich dann streng daran:
0,5Nm ist nur ein Platzhalter für "Einschrauben bis Anschlag ohne weiter zu drehen"
halten. Diesen Hinweis sollte man fett gedruckt in die Installationsanweisung aufnehmen. Es ist sozusagen wie ein Minitankdeckel zu behandeln.
Magura hat nach meiner Anfrage auch zum Austausch des Bremsgriffs geraten: "Leider ist uns eine Ferndiagnose und somit eine konkrete Information zu einer bestimmten Abhilfemaßnahme auf diesem Weg nicht möglich. Aufgrund Ihrer Angaben kann ein beschädigtes Bauteil nicht ausgeschlossen werden. In diesem Fall ist (...) eine betriebssichere Instandsetzung nur durch den Austausch der entsprechenden Komponente möglich."
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Lösung für die Entfernung des Schraubenüberest ist ganz einfach und heißt: Linksausdreher(im Handbetrieb!).
 
Zuletzt bearbeitet:
Defekte EBT-Schraube: M.E. ein Designfehler, den Torx so groß zu gestalten.
Das Entfernen der EBT-Schraube funktioniert so ganz gut:
1. mit großem Bohrer ein Loch in der EBT-Schraube mittig "anbohren", so dass für das Weiterbohren die Mitte definiert ist
2. in der Mitte mit 1,5mm weit in die EBT-Schraube reinbohren, Späne immer mal entfernen
3. mit 4mm Bohrer den oberen Bereich der EBT-Schraube rausbohren/schwächen
4. eine 2mm Blechschraube in die 1.5mm Bohrung eindrehen
5. die Blechschraube mitsamt dem Rest der EBT-Schraube herausziehen (Zange)
 

Anhänge

  • EBT-Schraube.jpg
    EBT-Schraube.jpg
    151,2 KB · Aufrufe: 63
Zurück