Manitou Mezzer

Was spricht denn dagegen, den übermaßigen Lack abzutragen?
Ich bin mir nicht sicher, was ich von solchen Maßabweichungen halten soll. Fahrräder sind alles andere als präzise. Ich glaube ich hatte in 25 Jahren noch nie einen Hinterbau oder eine Gabel, bei dem eine Nabe genau auf Maß reingepasst hätte, egal welches Material, welches Achssystem, welche Preisklasse, ob federnd oder nicht. Bei Intend kann ich mich nicht erinnern, interessiert mich jetzt aber brennend.

Fox hatte früher (vielleicht wieder?) Steckachsen mit einer Seite als "sliding dropout" konzipiert: D.h. Steckachse reinschrauben, Gabel ein paar mal durchfedern, und erst dann wird das dem Steckachs-Gewinde gegenüberliegende Ausfallende auf der Achse spannungsfrei verklemmt durch pinch bolt (wie Vorbau). (edit: d.h. eine Seite des Ausfallendes ist gar nicht in Kontakt mit der Nabe. Stattdessen hat die Achse eine Stufe die gegen die Naben-Endkappen drückt. D.h. die Achse selbst verspannt die Nabe, das Ausfallende ist "free floating".)
Ist dann wieder verschwunden, vielleicht weils zu wenig Kunden gerafft haben - oder es in der Performance doch irrelevant war?
woohoo wieder einen zur dunklen Manitou Seite bekehrt 😜
 
Bei dem ganzen Maßen wird davon ausgegangen, dass die Rohre parallel stehen (sowohl Stand-, als auch Tauchrohre). Ich habe das nie geprüft, da ich dem ganzen Thema keinen für mich messbaren Einfluss zuschreibe, aber ich kann mir vorstellen, dass diese häufig leicht V-Förmig stehen. In dem Fall würde mir ein perfekter 110 mm Abstand der Ausfallenden nicht weiter helfen...
 
Ganz simpel gesprochen: An einer nagelneuen Gabel möchte ich nicht herumschleifen. Und die dahinter stehende Mentalität ("merkt der Kunde ja eh nicht") gefällt mir nicht.
Ich habe Hayes ja gefragt, wie ich denn an eine präzise gefertigte Mezzer komme und bin gespannt auf die Antwort.
An nagelneuen Produkten rumschleifen - da habe ich gar kein Problem mit. Vieles ist doch ab Werk nur 99% fertig. Aber ich verstehe deine Einstellung. Sollte man echt nicht machen müssen.
Die Größenordnungen hatte ich ja bereits angesprochen, 1,5mm sind schon echt viel Holz, wenn eine Teleskopgabel reibungsarm laufen soll.
1,5mm teilt sich schonmal auf zwei Seiten der Gabel auf, bleiben 0,75mm Abweichung auf einen Hebelarm von ca. 30cm bis zur Buchse. Ich will hier nix kleinreden, und ich hab auch gar keine Ahnung. Klingt aber so als könnte da viel in der Toleranzkette "verschwinden".
Wird bei Motocross Gabeln immer noch so gemacht. Vermutlich macht man das aus praktischen Gründen am MTB anders, weil da zu Transportzwecken öfter mal das Rad ausgebaut wird und man bei einer floating axle die Gabel mehrere Male ein- und ausfedert muss, um einen spannunsarmen Zustand zu erhalten. Das birgt auch Fehlerpotential.
Ich bin mir sicher, dass Fox einfach keinen Bock mehr auf Reklamationen mit gebrochenen Castings hatte. Die Pinch Bolts neigen halt dazu von unbedarften Ochsen angezogen zu werden - mit 15 statt 1,5Nm. Das Magnesium gibt da zuerst auf.
Eine einfache geschraubte Steckachse bietet da viel mehr DAU-Schutz.

Also wegen den Achsen… mal kurz durch gemessen:
Mezzer Pro, DZ, mega Ansprechverhalten:

...
rein vom Fahrgefühl kann ich nicht sagen, dass die Maße sich bemerkbar machen... glaube die Diskussion ist eher meta. Zumal es eher tricky ist, exakt parallel zu messen.
Großartig, danke!
Super interessant, dass du trotz der gleichen Abweichung bei der Mezzer zufrieden bist mit dem Ansprechverhalten.
Hypothese 1: Nach Buchsentuning ist das abweichende Maß relativ egal. Ich vermute es wird mit Nabe endgetestet? Naben sind fast immer sehr, sehr maßhaltig meiner Erfahrung nach. Was ich sagen möchte: Systematische Fehler kann man wegkalibrieren.

Hypothese 2: Ist das Tuning bei der Mezzer vielleicht genau wegen dem Lack so relevant? Hayes, wir haben ein Problem.
 
So gering dann auch nicht, 5,1nm (45lb), aber 3x so viel ist dann auch zu viel. 😄
Das gilt für die neuen Kabolts mit einer Schraube. So um 2015 rum gabs das mit zwei parallelen Schrauben, die man wechselseitig anziehen musste. Ich glaube, da war es wirklich nur 1-2Nm - aber vielleicht täusche ich mich.
Kabolt ist schon das bessere System. Letzten Endes macht es den Radeinbau sogar einfacher, meiner Meinung nach. Das Einfädeln der Scheibe ist nicht so hakelig. Wer natürlich bei jeder Tour das VR rausnimmt, flucht.
 
Also wegen den Achsen… mal kurz durch gemessen:
Mezzer Pro, DZ, mega Ansprechverhalten:
Anhang anzeigen 2171904

Öhlins RXF36: ok Ansprechverhalten
Anhang anzeigen 2171905

Fox 34 Fit4 AWK: schon älter, aber mega Ansprechverhalten (AWK...)
Anhang anzeigen 2171906

Fox 36 Grip2 Kashima: gutes Ansprechverhalten:
Anhang anzeigen 2171907

Intend Hero, LRZ, GreenAge: Top Ansprechverhalten:
Anhang anzeigen 2171908

rein vom Fahrgefühl kann ich nicht sagen, dass die Maße sich bemerkbar machen... glaube die Diskussion ist eher meta. Zumal es eher tricky ist, exakt parallel zu messen.

Wenn Du aus Deiner Messung etwas herauslesen willst musst Du die Gabeln komplett eingefedert vermessen. So hilft es Dir nicht wirklich was...
 
also ja, bei einer Mezzer gibts keine Sprengringe die man bei einem normalen Service austauscht. Oder was genau meinst du? Hattest du die schon mal soweit zerlegt um zu schauen was du wirklich benötigst?
Nochmal ein kurzes Update. Du hattest vollkommen recht, hab das Teil letzte Woche, da Öl-Wechsel auf Motorex, gleich mal komplett zerlegt und mir alle Bauteile angeschaut nur X- und O-Ringe..:ka:
Merci für die Hilfe!
 
Ist das alles auch mit der selbe Nabe gefahren?
Ich denke das Maß macht nur Sinn wenn man die Nabe und Federgabel aufeinander abstimmt.
Das denk ich mir auch bei der Diskussion.
Wenn jetzt die gefahrene Nabe 109,0mm Breite hat, läuft ne 108,5er Gabel vom Prinzip schonmal besser als eine mit 110,0mm.
Bei den Naben gibt's ja genauso Toleranzen und Abweichungen.

Die Gabeln von esafecar haben ja nen Spektrum von 2,3mm, aber bei der Nabe wird einfach n Maß von 110,00mm mit 0 Toleranz angenommen.
 
Wie ist das denn mit den aktuellen Mezzer Gabeln? Ich bin ja kurz davor doch mal eine auszuprobieren.... Wenn ich aber direkt wieder von Abweichungen, rumschleifen an neuen Gabeln und mangelnder Fertigungsqualität lese, komm ich schon wieder ins zweifeln...

Ist das Knacken, Buchsenapiel und fehlende Maßhaltigkeit tatsächlich noch so ein Problem?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube nicht. Ich hab meine letztes Jahr ausgepackt, geöffnet, getravelt, gut geschmiert und fahr die supergern. Knackt nicht, Buchsen haben kein Spiel. Ergo, einfach zufrieden. Auch wenn mich die Mattoc noch mehr begeistert 😁 Weil der Effekt da an dem kleinen Bike einfach spürbarer ist.
 
Ich fahr seit 2020 Mezzer Pro (mittlerweile schon an 3 Rädern ...) - weder Knacken noch sonstige Auffälligkeiten im negativen Sinn. Aber im positiven! Bin extrem zufrieden mit allen 3. Allerdings alle 3 haben das DZ Tuning bekommen, womit sie wirklich großartig funktionieren :)
 
Meine hat recht schnell angefangen zu knacken. Hab das bei DZ fixen lassen. Seitdem ist Ruhe.
Nach dem DZ Tuning super Performance. Davor war auch schon sehr gut, brauchte aber recht viel Geschwindigkeit damit sie nicht unkomfortabel war.
Bei der letzten Ausfahrt musste ich den Rebound komplett langsam machen damit das Vorderrad nicht springt.
 
Habe auch kein Knacken. Hatte ich an der vorherigen auch nicht.
Ich weiß auch nicht, wo das immer herkommt.
Andere Gabelhersteller haben das auch. Nur bei der Mezzer ist es ein Problem.
Kaufen, zu DZ schicken und für immer glücklich sein, weil Geld gespart.
Meine Meinung.




Sascha
 
drei im Einsatz, keine knackt. wenn was knackt, dann wie schon wer geschrieben hat, der Steuersatz.
DZ Tuning macht aber auch nochmal ne andere Gabel draus.
 
Knacken kann sich bei Singlecrown-Gabeln entwickeln, wenn die Kontaktflächen in der Krone nicht behandelt sind, um Kontaktkorrosion zu verhindern. Bei der aktuellen Zeb ist es wohl nach wie vor üblich, und auch bei der Mezzer kann es passieren. Die vom Ride buddy hats zum Beispiel.

Ist zum Glück nicht so schwierig zu beheben, bietet DZ günstig an und dann hat man Ruhe.
 
Kann von euch jemand die Mezzer (Pro) mit einer MST getunten Rockshox Gabel ((Lyrik o. ZEB) vergleichen bzw. hat selbst solche Gabeln gefahren?
Charger Version wäre egal, sind nach dem Tuning etwa alle auf ähnlichem Level.

Ich kenne den super Test von @Ale_Schmi, bei der eine 38er mit MST Tuning, die Mezzer und eine Flash verglichen wurde. Die Mezzer hat als Seriengabel doch recht passabel abgeschnitten.

Mich würde aber interessieren ob man die Mezzer z.B. mit einem vollem @Symion Programm auf ein vergleichbares Niveau bekommt, bevor ich meine MST Lyrik ersetze (für eine besser anpassbare Federkennlinie + mehr Steifigkeit bei vergleichbarem Gewicht).
Die Mezzer ist dem Test nach ja doch etwas übedämpft (DS & ZS) und müsste für leichte Fahrer ohnehin umgeshimmt werden.
 
Ich denke, dass du mit einem Tuning auf ein vergleichbares Niveau kommst. Warum eine neue Gabel kaufe, wenn du mit der jetzigen grundlegend zufrieden bist? Dann lieber weiter optimieren (lassen). ;)

Die Serienkartusche bietet schon viel Potenzial! Da alleine mit Shims zu arbeiten führt schon zu einem guten Ergebnis. Wichtiger ist eher, dass die Reibung reduziert wird und die korrekte Achsbreite ermittelt wird, damit die Gabel super läuft.
Dann hast du die Vorteile vom niedrigen Gewicht, 3-Kammer Luftgabel und einer guten Dämpfung.
 
Warum eine neue Gabel kaufe, wenn du mit der jetzigen grundlegend zufrieden bist? Dann lieber weiter optimieren (lassen). ;)
Die Lyrik mit der MST Dämpfung läuft schon sehr gut. Viel zu optimieren gibt es da nicht.
Eher der Wunsch was neues zu testen. Dazu entwickelt die Lyrik langsam Buchsenspiel. Daher der Gedanke, zu was stabileres mit 170mm zu wechseln (am 29er). Der HBO der Mezzer wäre dazu auch nice to have
 
Den HBO wird man eher weniger gebrauchen. Buchsenspiel ist seltsam. Normalerweise sollten die nicht so deutlich verschleißen bei entsprechender Wartung.
 
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