Mediteranix - Durch Andalusien nach Mallorca, Menorca, Korsika, Sardinien und Sizilien

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Re: Mediteranix - Durch Andalusien nach Mallorca, Menorca, Korsika, Sardinien und Sizilien
Tolles Video, aber nichts davon ist erlaubt- jedenfalls für Otto Normalverbraucher nicht.
Das stimmt so nicht denke ich: Amalfi- und Ischia-Trails sowieso easy, Wanderwegverbote gibts hier eher selten. Selbst biken am Vesuv-Krater ist offenbar kein Problem. Laut Strava-Heatmap fahren da oben Tausende durchs offizielle Eintrittshäuschen, wir waren auch gerade da. Einbahnstraßen, Fußgängezonen und Einkaufszentren in Napoli interessieren die Carabinieris auch nicht, in Süditalien ist man da geringfügig entspannter als bei uns. Einzig für die Katakomben-Szenen muss man eventuell nen Kumpel dort haben, oder einfach nen Zwanni rüberschieben und italienisch sprechen. Gibt wohl mehrere davon und einige sind quasi in Privatbesitz, nix offizielles mit Staat und Leichen und so.
 
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Tolle Geschichte, super beschrieben und geile Bilder! Ich bin (wie viele wohl hier) seit mehreren Jahren ein treuer Leser und würde mich sogar als Fan bezeichnen. Jedes Abenteuer ist anders als die vorherigen, auch dieses hier. Macht einfach unglaublich Spass mit zu lesen - als wäre man selber dabei. Alles gute weiterhin!:daumen::daumen:
Manche "Abenteuer" sind allerdings "abenteuerlicher" als andere "Abenteuer". Mit Nepal oder Ladakh oder Utah kann man das rumsandln am Mittelmeer kaum vergleichen. Aber man kann ja auch nicht ständig auf Krawall gebürstet durch die Welt strampeln, ein bisserl "Relaxtour" ist auch mal ganz schön.

Ansonsten danke für die Blumen :)
 
Ok in diesem Faden noch jungfräulich... Korsika war nett. Die Bucht von Campomoro kenne ich aus meiner Jugend. Aus einer Zeit als Deutschland noch aus BRD und DDR bestand und die Mauer noch keine 20 war......

Gruß
DoTL
 
Das stimmt so nicht denke ich: Amalfi- und Ischia-Trails sowieso easy, Wanderwegverbote gibts hier eher selten. Selbst biken am Vesuv-Krater ist offenbar kein Problem. Laut Strava-Heatmap fahren da oben Tausende durchs offizielle Eintrittshäuschen, wir waren auch gerade da. Einbahnstraßen, Fußgängezonen und Einkaufszentren in Napoli interessieren die Carabinieris auch nicht, in Süditalien ist man da geringfügig entspannter als bei uns. Einzig für die Katakomben-Szenen muss man eventuell nen Kumpel dort haben, oder einfach nen Zwanni rüberschieben und italienisch sprechen. Gibt wohl mehrere davon und einige sind quasi in Privatbesitz, nix offizielles mit Staat und Leichen und so.
Wir wurden im September von den Carabinieri Forestali mehrmals gebremst - auf dem Weg zum Vesuv von Torre del Greco (Forstweg) war die Beschilderung auch klar: Offizielles Verbot im gesamten Parco Nazionale.
 

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Wir wurden im September von den Carabinieri Forestali mehrmals gebremst - auf dem Weg zum Vesuv von Torre del Greco (Forstweg) war die Beschilderung auch klar: Offizielles Verbot im gesamten Parco Nazionale.
Ist ja lustig. Uns haben der Chefranger oben am Gate und später noch ein zweiter Offizieller explizit den Einstieg zum (besten?) Singletrack beschrieben: "Da fahren ganz viele Biker runter und es ist super, an der Bigletterria links vorbei und dann immer bergab". War allerdings auch nicht der direkte Gipfelbereich, die oberen zweihundert Meter sind derzeit komplett gesperrt wegen Sturm. Schilder standen da keine, allerdings waren wir auch überhaupt nicht auf Forststraßen. Rauf auf Teer, runter alles Single, so wie sich das gehört.

Naja, Süditalien halt... jeder macht was er will :).
 
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Ist ja lustig. Uns haben der Chefranger oben am Gate und später noch ein zweiter Offizieller explizit den Einstieg zum (besten?) Singletrack beschrieben: "Da fahren ganz viele Biker runter und es ist super, an der Bigleterria links vorbei und dann immer bergab". War allerdings auch nicht der direkte Gipfelbereich, die oberen zweihundert Meter sind derzeit komplett gesperrt wegen Sturm. Schilder standen da keine, allerdings waren wir auch überhaupt nicht auf Forststraßen. Rauf auf Teer, runter alles Single, so wie sich das gehört.

Naja, Süditalien halt... jeder macht was er will :).
Genau so ist es! Viel Spaß weiterhin ohne allzu große Wettertragödien!
 
03.11. 12:00 Ischia-Napoli-Fähre im Gewittersturm, 10m

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Auf der Hinfahrt waren wir noch fast alleine., die Rückfahrt auf dem Schifferl von Ischia nach Napoli ist dagegen gut besucht. Langes Wochenende beendet oder wie?!

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Kaum sind wir aus dem Hafen raus, zucken auch schon die Blitze...

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... und es wird stockfinster.

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Tornado im Anflug?! Dachte auf dem zahmen Mittelmeer gibt's sowas nicht.

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Fluchtartig verlassen etwa zweihundert Menschen das Oberdeck, ...

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... denn hier draussen ist's schon bald nicht mehr besonders gemütlich.

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Die nächste Stunde wird dann eher schauklig, das große Schiff legt sich reichlich oft und reichlich weit von einer Seite auf die andere. Sachen gibt's...
 
Aber hallo! Ich erinnere mich nur ungern an so eine Fahrt. Hoffe, Ihr habt alles behalten ;)
 
03.11. 17:00 Pension Casa Romantica an der Vesuv-Straße, 500m

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Nach der wilden Überfahrt entspannen wir uns zehn Kilometer in der S-Bahn aus Neapel raus. Durch die elend grusligen Vorort-Barrios der Millionenstadt will wirklich niemand radeln. Ab Ercolano geht's dann weiter "by fair means", rauf in Richtung Vesuv. Ab und zu schaut sogar mal die Sonne raus, aber das bleibt die große Ausnahme.

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Je höher wir kommen, desto saumäßiger und stürmischer wird das Wetter.

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Macht aber nix, wir wollten heute sowieso nur halb rauf. Dort stehen ein paar große aber geschlossene Hotels und eine abgeranzte kleine Pension. Das "Casa Romantica" wird seinem Namen jetzt eher nicht so gerecht, aber bitte... für nen guten Zwanni pro Nacht und Nase... was soll's. Der Plan war eher zelten auf halber Vesuvhöhe, aber das Wetter ist derzeit eher ein Gegenindikator. Zu Essen gibt's auch nix im romantischen Haus, aber wir finden um die Ecke ein gerade noch geöffnetes Restaurant. Die machen hier alle schon um fünf zu im Winter, da muss man sehen wo man bleibt.

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Männergetränk vs Mädchengetränk.

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Napoli bei Nacht? Naja, eher um viertel nach fünf. Dreckswinterzeit.
 
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04.11. 09:40 Vesuv Ticketoffice, 1010m

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Italienisches Zwiebackfrühstück im Casa Romantica. Kommt man damit auf den Berg?

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Passt schon. Sind ja nur noch 600 Höhenmeter...

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... bis zum Nationalpark-Ticketoffice knapp unter dem Kraterrand. Durchlassen möchte man uns allerdings nicht, auch die zwei anderen Touristen stehen etwas ratlos vor dem Tor.

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Wenig später erklärt uns der Oberranger, dass heute der Gipfel wegen Sturm geschlossen bleibt, genau wie gestern schon. Die sintflutartigen Regenfälle in der letzten Nacht haben dem Weg offensichtlich auch nicht besonders gut getan: zu viele Erdrutsche, zu viel Chaos, zu schlechte Wetterprognosen, der Vesuv bleibt für mindestens eine Woche versperrt. Kann man nix machen. Der Chef ist aber ansonsten ein richtig netter Kerl...

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... und erklärt uns den Einstieg zum "geheimen" Singletrack: Links um die Bigleterria herum und dann immer der Nase nach bergab. Machen viele Biker... kann nur gut werden. Na dann... nix wie runter. Hier oben ists heute sowieso zu ungemütlich.
 
Stuntzi in langer Hose und Regenjacke ist aber mal ein seltenes Bild!
Ich drücke Euch die Daumen, dass das Wetter schnell wieder besser wird. Die Wolkenbilder haben aber auch etwas!
:)
 
Seltsamerweise bekomme ich genau bei solchen Touren Urlaubslust! Und wenn die Krise in meiner Branche weiter so um sich greift, besteht nächstes Jahr vielleicht sogar die Chance auf eine eigene lange Tour...
 
04.11. 11:00 Auf dem Vesuv-Trail, 300m

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Rauf auf den Vesuv, runter vom Vesuv. Ganz oben waren wir zwar nicht wegen Sturm, aber die Abfahrt hält zumindest, was der Ranger versprochen hat.

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Ein feines Band aus Vulkanasche zieht sich von eintausend Meter bis fast ganz hinab auf Meereshöhe. Das Wetter ist freilich nicht gerade typisch für Süditalien, aber immerhin bleiben wir bis auf einen kurzen, heftigen Gewitterschauer relativ trocken. Und im verbrannten, knorrigen Wurzelwald ist man vor dem heftigen Wind gut geschützt.

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An und zu schaut sogar die Sonne raus, aber das bleibt heute ein seltenes Vergnügen.

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Bisserl filmen geht immer. Wenn man keinen Bock hat, irgendwelche monströsen Brustgurte für die GoPro mitzuschleppen oder gar anzuziehen, tut's auch der Gorillapod und ein fester Biss. Die Ergebnisse sind erstaunlicherweise halbwegs brauchbar, nur quatschen kann man unterwegs dann nicht.

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Runter... immer weiter runter... durch verbrannten Wald auf flowigen Pfaden.

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Macht durchaus hervorragende Bikelaune, dieser Vulkan.

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Flowbreaker stehen trotzdem ein paar im Weg. Irgendwann hat's den Neapolitanern hier wohl die komplette Vesuvsüdseite abgefackelt. Aber die Ausdemsattelstellen sind nicht viele, prinzipiell kann man den langen Trail problemlos runterbrezln.

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Manchmal sogar mit Aussicht.

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War die oberer Hälfte der Abfahrt noch auf den Karten verzeichnet, finden wir weiter unten oft gar keine digitalen Stricherl mehr. Nix auf OpenStreetMap, nix auf Strava, nix auf Satellitenfotos. Macht aber wenig, denn das reale "Stricherl" in der Landschaft funktioniert trotzdem noch ganz hervorragend. Die Richtung passt, die Neigung von Vulkanen ist sowieso eher friedlich, also kann man ja auch einfach mal der Nase nach fahren. Funktioniert wunderbar...

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... bis zum Exit durch den Zaun eines Weinbergs. Die letzten Ausstiegsmeter der dynamisch kreativen Routenwahl könnte man vielleicht noch etwas besser erwischen, aber ansonsten passt einfach alles beim Vesuv. Beinahe eintausend Tiefenmeter toller Vulkanflow: molto bene, grazie mille!

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Darauf ein Canolo. Oder auch zwei oder drei?
 
04.11. 11:00 Auf dem Vesuv-Trail, 300m


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... bis zum Exit durch den Zaun eines Weinbergs. Die letzten Ausstiegsmeter der dynamisch kreativen Routenwahl könnte man vielleicht noch etwas besser erwischen, aber ansonsten passt einfach alles beim Vesuv. Beinahe eintausend Tiefenmeter toller Vulkanflow: molto bene, grazie mille!

Mit diesem Exit und dem Sturm auf See dann doch etwas "Abenteuer" auf der nicht so "abenteuerlichen" Reise... :)
 
Fähren und Sturm, das hat schon was. Erinner mich da wohlig-schauernd an ne Überfahrt nach Norwegen. 8h Achterbahn Deluxe, der Wind auf Deck hat einen gnadenlos in die Knie gezwungen.
 
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