Auch die Entwicklung hin zu legalen Trails sehe ich nicht ganz unkritisch. Je mehr legale Trails es gibt, desto bessere Argumente gibt man denen an die Hand, die das Biken auf Wald- und Wanderwegen verbieten wollen. Aber der nächste legale Trail ist von mir aus immer noch 15 km weg und es ist nur ein einziger. So macht dieser Sport für mich keinen Sinn.
Genau so ist das. Ich hab nichts gegen Trailnetze, man freut sich über jeden neuen Trail.
Aber sobald es eine gewisse (immer noch viel zu geringe) Anzahl davon geben wird, wird der Ruf laut werden, alle anderen Wege, die nicht straßenähnlich sind, für MTBs zu sperren. Je mehr Biker, desto lauter wird dieser Ruf sein. Da hilft es nicht, dass Leute mit Motorunterstützung auf den Trails rumstolpern, die früher die Forststraße nicht verlassen hätten und jeden unnötigen Uphill gemieden hätten.
Ich will einfach nicht in Trailnetzen eingesperrt werden, sondern selbst entscheiden, wo ich fahren möchte. Gegenseitige Rücksichtnahme natürlich vorausgesetzt.
Ich nehme an, einige von euch waren schon auf der Paganella. Dort funktioniert das miteinander zwischen Wanderern und Bikern auf den shared Trails wunderbar, trotz hohem Bike Aufkommen. Ich persönlich würde dort zwar nicht wandern gehen, wäre mir zuviel Trubel, aber ich habe dort noch keinerlei Konflikte erlebt, im Gegenteil. Das Stichwort ist einfach gegenseitiger Respekt.
Allerdings ist es im DACH Raum grundsätzlich etwas anders. In Italien bekommst ein "Bravo! Complimenti!", wenn du dein Bike auf einen Berg trägst um runterzufahren bzw. generell, wenn du im hochalpinen Gelände mit dem Rad unterwegs bist. Wenn man dort angemault wird, dann von deutschen Touristen, die nichtmal merken, wie peinlich und oberlehrerhaft es ist, Locals belehren zu wollen, was man dort zu tun und zu lassen hat.
Aber was wir alle hier immer wieder vergessen ist, dass es nicht ums MTB fahren, das Verkehrsaufkommen im Wald oder Konflikte zwischen unterschiedlichen Freizeitnutzern des Waldes geht. Es geht darum im Interesse einiger weniger, die Leute aus dem Wald zu bekommen. Die Argumente dafür sind weitestgehend vorgeschoben und die Konflikte zwischen den Nutzergruppen werden künstlich gepusht. Leider lassen sich zu viele vor den Karren spannen.