MT7 entlüften - bin ich zu blöd?

Nein, der Bleedblock von Trickstuff folgt nicht dem gleichen Ansatz und das beschreibt er auch auf der HP. Der Stahlblock verändert nicht das Entlüften und hilft auch dabei nicht, sondern er erleichtert die Beurteilung des Entlüftungsergebnisses, weil er nicht - wie das Plastikklötzchen - elastisch ist und man dann schwer zwischen Luftblase und Elastizität unterscheiden kann. Das stört aber nur nach Schließen des Systems und testen des Druckpunktes, nicht während der drucklosen Entlüftungsprozedur.
Ziemlich schwierig, dass zu sortieren - mal ein Versuch. Die heute üblichen Bremsen müßten sich alle wie folgt verhalten:
  • Der Druckpunkt einer defektfreien, mit Originalteilen betriebenen, korrekt befüllten und entlüfteten Bremse ist mit der Konstruktion festgelegt. Mit reinen Wartungsmaßnahmen kann der Nutzer das nicht verändern.
  • Überfüllung des Systems erzeugt Probleme bei neuen Bremsbelägen und Scheiben, weil der AGB eventuell zu klein ist. Der Druckpunkt wird eventuell kurzfristig weiter vorverlegt, weil die "pralle" Membran/Blase minimal Druck erzeugt und die Beläge etwas näher an die Scheibe kommen. Nach etwas Verschleiß ist der Effekt vorbei und es stellen sich die von der Konstruktion gewollten "Normalbedingungen" ein. Da gibt es eigene Threads von Leuten, die das für richtig halten und durchführen - nicht meine Meinung, aber soll jeder halten, wie er möchte.
  • Unterfüllung führt zu Problemen bei abgefahrenen Belägen und Scheiben, weil der in sich "zusammenfallende" AGB Bremsflüssigkeit zurücksaugt und damit die Beläge noch etwas weiter von den Scheiben abgehoben wird, als eigentlich die Quad-Dichtung alleine tun würde. Der Hebelweg wird immer länger, bis die Bremse nicht mehr wirkt und auch nicht mehr weiter verschleißt.
  • Das gilt alles schon ohne jede Luftblasen im System und AGB. Mit Luftblasen braucht man die Fragen gar nicht diskutieren, die müssen erst heraus.
In vielen Threads wird nicht unterschieden zwischen Effekten durch freie Luftblasen und durch die unvermeidliche und konstruktionsbedingte Elastizität der Teile, die sich unter Druck dehnen. Diese kennt der Hersteller und hat sie bei der Konstruktion auch berücksichtigt.
In Post #10 von enforce kommt im Prinzip das gleiche heraus, wie bei der Originalprozedur von Magura. Aber in Punkt 10 in diesem Post #10 ist der Unterschied. Hier wird der AGB bewußt "überfüllt" und zwar genau um das Volumen, was die Kolben verlangen, um an die Scheibe gedrückt zu werden. Wenn im Punkt 9 davor ein Luftbläschen wandert, ist vorher Punkt 5 und 6 schlampig durchgeführt worden und auch kein Druckpunkt vorhanden. Dann braucht man nicht zu Punkt 10 zu gehen, sondern fängt bei Punkt 1 wieder an.
Somit heißt die Frage nur: will man seinen AGB bewußt überfüllen für einen kurzfristigen Effekt oder eben nicht?
MMn paßt das auch zum Bremsenkompendium von @Schildbürger - wenn nicht, dann melden, um zu korrigieren.
 
Und nicht alle Bremskolben sind glatt.
Manche haben einen Mittelpin oder eine Erhebung um die Beläge ein wenig zu fixieren. Ob dafür die kleine Bohrung reicht?
10mm passen fast immer (ohne Pin und so...)
Man kann auch einfach einen 10mm Inbus reinklemmen, der funktioniert genauso gut wie der Bleedblock.

Hallo Mario,
im wesentlich hast du recht, aber das Thema umfassend durchzugehen führt viel zu weit.
Unterfüllung führt zu Problemen bei abgefahrenen Belägen und Scheiben, weil der in sich "zusammenfallende" AGB Bremsflüssigkeit zurücksaugt und damit die Beläge noch etwas weiter von den Scheiben abgehoben wird, als eigentlich die Quad-Dichtung alleine tun würde. Der Hebelweg wird immer länger, bis die Bremse nicht mehr wirkt und auch nicht mehr weiter verschleißt.
Wer weis wie schwer sich die die Bremskolben wieder reindrücken lassen, der wird wissen das die dünne Membran - nie - die Kraft aufbringen kann um die weiter rein zu ziehen.
Und auch nicht die Rückstellfeder vom Geberkolben.

Zu wenig Bremsflüssigkeit bewirkt das die Bremskolben nicht weit genug rausgedrückt werden können.
Kommt noch starker Belagverschleiß dazu versagt die Bremse.

Bei meiner Code 5 reicht die Bremsflüssigkeit - nicht - aus um alle 4 Bremskolben ganz weit raus zu drücken.
Hier bemerkt man den Bremskraftverlust bei den verschlissenen Belägen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Schildbürger : ja, das ist richtig, ist per Text schwierig und zu lang. Aber Du kannst ja Zug um Zug wie bisher Dein Kompendium erweitern :).
Noch eine weitere, kleine "Verkomplizierung": die Abstandsklötzchen sind zwischen den Herstellern wahrscheinlich unterschiedlich und nicht genau 10mm. Sogar innerhalb eines Herstellers: Für die alten MT-Serien sind die gelben Klötzchen 10,3mm und für die neuen MT 9,3mm (Schieblehre). Das ist kein Zufall. Dazu kommt noch, ob die Kolben auch wirklich am Klötzchen anliegen oder die Quad-Dichtung sie diese um den bei Belägen üblichen Freiraum zurückgezogen hat. Bei mir liegen sie immer bündig an, muss aber mal die Beschreibung sichten, ob dazu was versteckt im Ablauf zu finden ist.
 
...Ich mach das seit 2-3 Jahren so und hast bisher nie Probleme. bzw. im Shop nie unzufriedene Kunden. Wenn andere Methoden ebenfalls zum Erfolg führen, auch gut...
VG
Herr enforce kommt aus Ulm, der von uns allen geschätzte Herr gardenman kommt auch aus der Ecke.
... Die Zahl der Bikehändler in Ulm ist nicht mehr so hoch wie früher, einige Geschäfte haben gar keine Lust mehr für Fremdkunden Arbeiten zu erledigen. ...
Wer weis, wer weis... Vielleicht kennen die sich?

@Schildbürger : ja, das ist richtig, ist per Text schwierig und zu lang. Aber Du kannst ja Zug um Zug wie bisher Dein Kompendium erweitern :).
...
Nee... das lass ich da steht eh schon zuviel Text, oft habe ich den Eindruck das liest keiner mehr. ;)

Es ist schwierig den Spagat zu finden zwischen, was ist eine wichtige Information und was kann ich weglassen. Ich hätte auch nie gedacht das es mal soviel wird. :)
 
So, nach ewigem rumprobieren hab ich mein Problem doch noch gelöst. Im Bremssattel ist innen ein bisschen Kunststoff. Vielleicht als Schraubensicherung oder so. Da hat sich ein Span gelöst und über den Kontaktpunkt mit der Entlüftungsschraube gelegt. Weil der Kunststoff durchsichtig ist hab ich ihn nicht gesehen. Jetzt ist alles dicht und der Druckpunkt fast hart. Toll ist das jetzt mit einer vernünftigen Bremse. :D
 
Da das Problem gelöst ist Stelle ich hier mal meine Frage, hoffe das ist okay.

Habe folgendes Problem. Bei meiner MT5 wandert der Druckpunkt hin und her. Meistens kann ich den Hebel aber bis zum Lenker durchziehen. War letzte Woche mit dem Bike in Saalbach. Auch nach dem erneuen der Beläge gab es keine Besserung. Problem besteht nur hinten.

Wird doch wahrscheinlich Luft im System sein oder?
Passt dieses Kit für die MT5 oder muss ich noch etwas dazu haben?
https://www.rosebikes.de/artikel/ma...694.NDk4NDg2&gclid=COPnv4Wd8c0CFWgW0wod_NkLtA

Danke!

Gesendet von meinem SM-J500FN mit Tapatalk
 
Super, dann bestelle ich das Kit.

Brauche ich für die 4 Kolben Bremse eine bestimmte Transportsicherung? Habe nur die Standart Sicherungen von den 2 Kolben Bremsen.

Gesendet von meinem SM-J500FN mit Tapatalk
 
Pro Bremssattel brauchst du zwei dieser gelben Transportsicherungen. Sollten eigtl. im
Lieferumfang der Bremse enthalten sein.
 
H&S hat mir leider nichts mitgegeben beim Kauf des Bikes. Finde aber auch nur die roten Standart Sicherungen zu kaufen.

Gesendet von meinem SM-J500FN mit Tapatalk
 
Aaaalllssoooo, ich hatte auch einige Problem mit dem Entlüften und habe die Bremse auch direkt zu Magura geschickt, nachdem ich die Geduld komplett verloren hatte.
Jetzt habe ich es so gemacht, wie im Magura Filmchen beschrieben. Ich meine das "Geheimnis" ist, am Bremshebel mit einer Spritze zu drücken und zu ziehen...
Unglaublich, was beim "ziehen" noch Luft und auch schmutziges Öl rausgekommen ist, was beim normalen "drücken" am Bremskolben nicht der Fall war.

Ergebnis: die MT7 ist wieder der "Anker" wie sie fabrikneu war und ich bin stolz auf mich :)
 
Ich hänge mich hier jetzt einfach mal dran...

Beim entlüften meiner Maguras kommen die ganze Zeit kleine "Wolken" aus winzig kleinen Bläschen aus dem Geber nach dem ich ihn hab schnippen lassen, auch nach dem 20sten Mal. Ich ziehe auch nicht sonderlich stark an der Spritze. So etwas ist mir bei meinen Saints und Hopes noch nicht aufgefallen. Die Bremsen sind neu und ich sehe nirgendwo ein Leck. Bei der Vorderradbremse war es ähnlich, nur kamen nach dem 4. oder 5. Mal keine Bläschen mehr.
Der Druckpunkt ist auch etwas weicher und weniger definiert als am Vorderrad.

Ist das normal? Einfach weitermachen? War das bei euch auch so? Oder läuft da was schief?
 
Ich hänge mich hier jetzt einfach mal dran..
Ist das normal? Einfach weitermachen? War das bei euch auch so? Oder läuft da was schief?

Dann weitermachen bis nichts mehr kommt. Auch darauf achten das die Spritze fest und dicht in der Bohrung sitzt, nicht das dort Luft eindringen kann.
Evtl. war das Öl beim befüllen "etwas" zu schaumig ;).
Ich zieh dabei ein leichtes Vaakuum, und lass das ganze eine ganze Zeit lang stehen.
Dann immer wieder etwas den Bremshebel schnipsen lassen, alles abklopfen und immer wieder mal die Lage der einzelnen Bauteile verändern.
Und dann ganz wichtig, die Spritze langsam über das kleine Loch ziehen. Evtl den Finger drauf halten. Das Vaakuum muss ganz langsam abgebaut werden. Sonst ziehst du dir wieder Luft ins System und bist so weit wie vor dem entlüften.
Bei meinen Hydraulischen Messsystemen, mit denen ich beruflich zu tun habe, kann das schon mal 2-3h dauern, bis wirklich alles an Luft draussen ist.
 
Ziehst du das Vakuum wenn das Öl in der Spritze ist oder an der Bremsanlage? Das Mineralöl in der Spritze habe ich nämlich bereits "entlüftet".
Im prinzip genau so wie in dem Video von Magura.
Nur das ich, bevor ich die Spritze über das Loch ziehe, diese Position länger beibehalte.
Währenddessen alle Bauteile abklopfen und immer wieder mal die Lage des Rades ändern. Die Spritze (Kolben) bewege ich dabei auch immer ein bisschen hin und her, damit das Vaakuum "schwankt", bzw damit eine leichte Strömung im System erzeugt wird. Dadurch sollten sich auch die letzten Luftblasen lösen.
 
Im prinzip genau so wie in dem Video von Magura.
Nur das ich, bevor ich die Spritze über das Loch ziehe, diese Position länger beibehalte.
Währenddessen alle Bauteile abklopfen und immer wieder mal die Lage des Rades ändern. Die Spritze (Kolben) bewege ich dabei auch immer ein bisschen hin und her, damit das Vaakuum "schwankt", bzw damit eine leichte Strömung im System erzeugt wird. Dadurch sollten sich auch die letzten Luftblasen lösen.


Das war der Trick! Vielen Dank!
 
Hallo Ihr

Hab heute die Kombi MT4/5 installiert und musste nach dem Kürzen der Leitungen definitiv entlüften.
Das Video von Magura ist dabei wirklich hilfreich (Bremszylinder auf gleiche Höhe halten usw.).
Ich habe mich dann noch an die Shimano Entlüftungsanleitung erinnert, nach der man den Hebel auch bei +-30° geschwenkt am Lenker entlüften soll. Dabei evtl. auch noch etwas rechts/links drehen. So habe ich das jetzt bei der MT gemacht und da kam echt noch eine ganze Menge Luftblasen beim Durchdrücken von unten nach oben mit. Man sollte also das Spiel Hochdrücken und Zurückziehen einige Male machen und dabei den Bremszylinder schwenken/drehen, den Bremshebel schwenken/drehen und die Leitung abklopfen. Dann bekommt man alle Luft raus.
Insgesamt halte ich das Entlüften der Magura im Vergleich zu einer Elixir CR oder auch einer XT für extrem einfach und relativ "sauber".

Gruß
 
Hallo!

Eine Frage zu dem ganzen Zauber - nirgendwo finde ich Infos zu der Hebelstellung bzw. Druckpunktverstellung beim Entlüftungsvorgang. Sprich - wo muss der Hebel bzw. die Druckpunktschraube stehen? Ganz Innen? Ganz draussen?
Shimano zb. sagt - beim entlüften den Hebel und die Schraube zur Druckpunktverstellung ganz raus..

Wie ist es jetzt bei der MT7? Jemand ne Ahnung?

Danke und LG!
 
Hi,
habe mir eine MT7 ans Rad geschraubt, neue Leitung ( hinten ) ran, also lt. magura - Anleitung entlüftet, schön Zeit gelassen, alles prima, Druckpunkt absolut OK ( auch Beläge und Scheiben neu ).
Auf moderaten trails alles prima. Wenn`s dann mal ans Eingemachte geht ( z.B. 250 m Steinfeld, steil, schnell durchfahren incl. drei 1 m - drops ) ist der Druckpunkt komplett weg geblieben ( Hebel geht bis zum Griff durch ). Also wieder entlüftet, noch ( oder wieder ? ) Luft drin.
Hinterher wieder prima Druckpunkt, und zwar wieder so lang, bis es erneut das erste mal gerumpelt hat. Diesmal war`s eine steile Treppe mit etwa 50 Stufen und Absatz dazwischen. Direkt im Anschluß daran war der Druckpunkt hinten wieder weg. Wieder aufgemacht und immer noch Luft, und zwar im Hebel ( hat sofort beim Durchdrücken vom Sattel nach oben geblubbert ).
Alle Anschlüße und Hebel und Kolben selbst sind absolut trocken !
Hat schon mal wer das gleiche gehabt ?
Infos wären sehr hilfreich.
Gruß, Thomas
 
Hi,
habe mir eine MT7 ans Rad geschraubt, neue Leitung ( hinten ) ran, also lt. magura - Anleitung entlüftet, schön Zeit gelassen, alles prima, Druckpunkt absolut OK ( auch Beläge und Scheiben neu ).
Auf moderaten trails alles prima. Wenn`s dann mal ans Eingemachte geht ( z.B. 250 m Steinfeld, steil, schnell durchfahren incl. drei 1 m - drops ) ist der Druckpunkt komplett weg geblieben ( Hebel geht bis zum Griff durch ). Also wieder entlüftet, noch ( oder wieder ? ) Luft drin.
Hinterher wieder prima Druckpunkt, und zwar wieder so lang, bis es erneut das erste mal gerumpelt hat. Diesmal war`s eine steile Treppe mit etwa 50 Stufen und Absatz dazwischen. Direkt im Anschluß daran war der Druckpunkt hinten wieder weg. Wieder aufgemacht und immer noch Luft, und zwar im Hebel ( hat sofort beim Durchdrücken vom Sattel nach oben geblubbert ).
Alle Anschlüße und Hebel und Kolben selbst sind absolut trocken !
Hat schon mal wer das gleiche gehabt ?
Infos wären sehr hilfreich.
Gruß, Thomas

Klingt sehr nach Luftblasen im Geber die sich durch die Stöße lösen. Mach mal zuerst die ausführliche Entlüftung mit zwei Spritzen und dann die schnelle mit Spritze nur am Geber. Anleitungen hats auf der Maguraseite.
Nur weil du beim Entlüften keine Luft mehr siehst, heißt das noch lange nicht dass keine mehr drin ist. Manchmal muss man halt mehrmals entlüften.
Dreh nach dem Entlüften das Rad auf den Rücken, klopf mit einem Schraubenzieher gegen den Geber und dann brems ein paar mal, der Druckpunkt darf sich dabei nicht verändern.

Noch zwei Tipp: wenn du das Öl vom Sattel aus ins System drückst, sei vorsichtig. Bei zuviel Druck hauts dir den Plastikdeckel am Geber raus. Außerdem schadets nicht das Drehmoment der Entlüftungsschrauben noch mal zu überprüfen.
 
Zurück
Oben Unten