Bei den Rasterkarten bin ich mir hinsichtlich des Platzbedarfs nicht sicher (mangels Erfahrung). Ganz Europa auf einer 64GB-Speicherkarte unterzubringen, dürfte unmöglich sein ... oder nicht?
Deine Frage zeigt, dass du dich mit Rasterkarten nicht auskennst
. Das hängt natürlich immer von dem verwendeten "Maßstab" ab. Maßstab in Ausführungszeichen, weil es eine absolute Angabe ist, die kaum sinnvoll auf die Ausgabe auf sehr unterschiedlichen Geräte taugt. Aber zur Verdeutlichung geht es.
Die analoge Frage dazu wäre "Ganz Europa auf ein Stück Papier mit den Abmessungen 2m x 1,5m zu bekommen, dürfte unmöglich sein ... oder nicht?" Narürlich geht das, die Darstellung ist halt dann entsprechend grob. Wenn du jetzt sagst, "ich will aber das so haben, dass es für Wanderwege tauglich ist, also etwa Maßstab 1:25.000", dann wird dein 2m x 1,5m Papier ganz schnell zu klein. Ersetze "Papiergröße" mit "Speicherplatz", dann hast du schon die Antwort im Digitalen.
Mich hat's jetzt selbst interessiert, was da an Speicher benötigt wird. CompeGPS verwendet ein stark komprimierendes Format, genannt RMAP. In diesem habe ich einen Kartenausschnitt von etwa 153 km x 73 km, und der benötigt 318 MB. Der "Maßstab" entspricht dem Zoom 15, wie es bei sämtlichen OSM-basierten Karten (und bei etlichen anderen auch) verwendet wird. (Bei OTM siehst du den Zoom in der URL, z.B.
https://opentopomap.org/#map=15/47.71887/11.72145 , die 15 nach "map=" ist der Zoom. Damit bekommst du ein Gefühl, wie detailliert das ist.) Eine Zoomstufe weniger (also im Beispiel 14, gröber) braucht 1/4 vom Platz, eine größer/genauer (also 16) das 4-fache. Da kannst du dir ausrechnen, wie weit du kommst.
Was bei der Berechnung fehlt, ist die "Zoomfähigkeit" von den Rasterkarten. So wie alle OSM-basierten beim "zoomen" auf andere Karten umschalten, geht das genauso bei den CompeGPS-Produkten. Du brauchst aber jedesmal die entsprechende Rasterkarte. Ich verwende meistens Karten in Zoom 15, 14 und 13, das deckt meine Bedürfnisse fast immer ab. Zoom 16 kommt selten vor. Entsprechend mehr an Speicherplatz musst du einplanen.
Ich würde nie auf die Idee kommen, ganz Europa auf ein Gerät zu packen. In 99,9% der Gebiete werde ich nie hin kommen
. Wenn ich in ein Gebiet gehen will, wo ich noch keine Karte habe, generiere ich mir die RMAPs in den benötigten Zoomstufen, je nach Verfügbarkeit auch von unterschiedlichen Anbietern (also z.B. eine amtliche Topo und eine OTM). Die kommen dann auf das Gerät und die bleiben da auch. Bisher hat die 16GB Karte bei mir locker gereicht (gut, ich bin nicht gerade der Fernfahrer). Bisher sind da drauf der geschilderte Ausschnitt, Vinschgau von oben bis unten, Bormio, Gardasee, Finale Ligure, rund um Sexten, Davos, Bassano del Grappa und noch einige mehr. Bei mir derzeit 7 GB. Mit 64 GB kommst du also schon sehr weit.
Ich habe in keiner Anleitung etwas über Höhenlinien gelesen - dadurch würde die Sache vermutlich noch viel komplizierter.
Ja, weil du die auch erst mal generieren musst. Das fängt mit der Suche nach offenen Quellen an, und die einzigen, die weltweit mit einer halbwegs brauchbaren Genauigkeit verfügbar sind, sind die SRTM/Aster-Daten. Nur die sind auch nicht der Hit - hier in den Bayerischen Alpen habe ich mal schnell ein 130 m Loch gefunden, das nicht existiert. OSM und Derivate bauen darauf aber alle auf. Es gibt eine Direktive der EU, dass alle Länder die Daten in einer "ausreichend" genauen Auflösung kostenlos zur Verfügung stellen müssen. Das wird sehr unterschiedlich gehandhabt. Bayern hat ein 50 m-DEM, Österreich und Italien 10 m, und Slowenien 1 m. Daraus Höhenlinien zu generieren ist "ganz einfach" (wirklich, ein paar Mausklicks), dumm ist nur, dass ich dafür GlobalMapper verwenden würde, und das ist nicht gerade günstig (verglichen zum Leistungsumfang ist der Preis sehr gut, aber wer braucht den schon komplett. Ich nicht annähernd). Du siehst, Karten sind schon ein Hobby von mir (neben dem biken).