Unter anderem wegen der Displaygröße habe ich zwischenzeitlich mal den Versuch gestartet, das Handy als eins-für-alles Gerät zu nutzen. Dazu extra ein wasserdichtes robustes Outdoor-Smartfon mit großem Akku angeschafft.
Der GPS Empfang bei meinem Doogee Handy kann mit jedem
Garmin locker mitspielen, Barometer hat es auch. Auch am Display kann ich nichts aussetzen, selbst bei grellem Sonnenschein meistens noch gut ablesbar, imo besser als 95% aller Navigationsgeräte. Akku ist sehr groß und hält einen Tag Navigieren und aufzeichnen locker durch. Selbst Sensoren könnte ich koppeln. Es ist günstiger als die meisten Navis, so dass man nicht weinen müsste wenn man es zerstört. Die Voraussetzungen stimmen also schon.
Allerdings gibt es da einige Details in der Handhabung des ganzen, die mich in Summe auf Dauer einfach zu sehr genervt haben. Es fängt damit an, dass es für große Handys partout kein Halterungs-System gibt, das mir wirklich gefällt und taugt... alles Bastelei und/oder suboptimal. Für Iphones werden einige gute Haltersysteme angeboten, für ein paar Highend Samsung Geräte auch, aber die wären mir sogar als normales Handy zu teuer und overkill, erst recht zum in die Pampa werfen an einem Mtb-Lenker, für Noname-Handys gibt's nichts verünftiges out-of-the-box. Dazu kommt dann noch, dass vor allem Outdoor-Smartfons einfach riesig und ziemlich schwer sind (meines hat 270g) - schön fürs die Ablesbarkeit und Übersicht auf dem großen Display, schlecht für die Stabilität auf einem rappelnden Geländerad-Lenker. Eine Handschlaufe als Sicherheitsfeature bekommt man auch nicht ans Handy dran, nur an eine Hülle. Also muss das Handy auf ruppigen Abfahrten eigenlich immer ab. Und hinterher wieder dran. Nerv.
Dann muss man selbst mit einem sehr großen Outdoor-Handy-Akku anfangen zu haushalten, wenn man nicht irgendwann ohne Handy und ohne Navi dastehen möchte. Also in der Mittagspause am Handy rumspielen, und auf der Tour das Display komfortabel dauernd an, muss man sich halt verkneifen. Eigentlich nicht schlimm aber auf Dauer - nerv.
Das Display aus dem Sleep-Modus aufzuwecken ist irgendwie nervig an einem Handy. Man fummelt entweder nach der Power-Taste am Rand, die von einem Halter eventuell noch schön verdeckt und noch schlechter zu bedienen wird. Oder man bricht sich in 5 Anläufen mit Doubletap am Display eins ab, wenn das Gerät das überhaupt erlaubt (bei meinem Handy gibts die Funktion zwar, aber sie funktioniert einfach zuverlässig immer erst nach 3-5 Versuchen). Nerv.
Dann noch die ständige Sorge, wenn ich mein Handy am Lenker zerstöre, kann ich nicht mal jemanden anrufen wenn mir was passiert oder ich nicht mehr weiß wo ich bin...
Letztendlich bin ich wieder zurück zu der zwei Geräte Lösung. Das macht mich einfach auf Dauer doch glücklicher und finde ich in Summe über alles praktischer.
Ich nutze die Karte in unbekannten Gefilden recht intensiv, einem Pfeil nachfahren ist nicht so mein Ding. Wenn ich was erkunden möchte, habe ich mir die Tour meistens grob eingeprägt, oder als zusammengeklickte Tour auf dem Gerät. Da halte ich mich aber eigentlich nie dran, wenn mir unterwegs ein Weg ins Auge springt oder ein Hügel "neben" der Route spannend erscheint, schaue ich auf der Karte nach wo das hinführt und plane spontan um.
Das Navi benutze ich während der Fahrt. Wenn ich was genauer nachschauen möchte, oder on-the-fly umplanen möchte und eine Übersicht an einem richtig großen Display brauche, ist auf dem Handy aber immer noch eine Navigations-App samt Kartenmaterial drauf.
Mein aktuelles Navi ist ein TwoNav Cross btw. Das Gerät finde ich bislang sehr gut, und die Preis-Leistung ist auch nett. Für deine Anforderungen ist es aber eher nichts, da Twonav bislang keine Komoot Anbindung bietet.