neue Trickstuff Bremsscheibe

@Dirty Track: Wenn alles immer gleich funktionieren würde bräuchte man kein Forum.

Dann gäbe es keine quietschenden Bremsen, jeder Tubeless-ready Reifen wäre direkt dicht... schöne heile Welt.
Bei einem neuen Rahmen *muß* man auch die Lagersitze und die Bremsaufnahme nicht planfräsen. Bestenfalls ist das ab Werk schon so. Eine Garantie bekommt man allerdings auch nie und letzten Endes sind es mein Geld, meine Zeit und meine Nerven die jegliche Unzulänglichkeiten beim Hersteller (bzw. dem Zusammenspiel der Produkte) kosten.

Auf der anderen Seite geben sich sehr viele Leute halt auch schon mit sehr wenig zufrieden, Hauptsache es kostet nix. Die Meisten wissen das nicht einmal oder merken es, wenn man sie darauf hinweist. Unwissenheit kann halt auch ein Segen sein, meins ist es aber nicht.
 
Ich kann dich da schon verstehen. Du scheinst ja, denke ich, auch deine Freude an derart "Spielchen" zu haben. Ich habe das bei anderen Sachen ähnlich ausgeartet ;)

Ich halte das ganze aber auch einfach. Scheibe reinigen, neue Beläge und fertig. Das gleiche wieder bei neuen Belägen.

Die Methode ist mir recht, da ich mit einem Finger bremsen kann und auch einen Stoppie hinbekomme. Wenn ich die Bremse schon nur leicht ziehe , einfach beim Geradeausfahren, kommt ein richtiges "Ankergefühl" auf. Ob ich den Einbremsvorgang nun 20x oder 30x machen muss ist auch eher zweitrangig. Das Optimum ensteht m.E. auch erst wenn man mal etwas mehr fährt bzw. bremst, Beläge und Scheibe sich aufeinnder eingeschliffen haben und sich ordentlich Bremsstaub am/im Reibring befindet.

Grüße
 
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Die Methode ist mir recht, da ich mit einem Finger bremsen kann und auch einen Stoppie hinbekomme. Wenn ich die Bremse schon nur leicht ziehe , einfach beim Geradeausfahren, kommt ein richtiges "Ankergefühl" auf.

Bitte lasst doch endlich mal diesen kindischen Mist. Das schaffe ich sogar mit einer Shimano BR-M486. Und jeder sollte wissen, dass es die Billigste Bremse von dieser Firma ist. Ein Finger und ich fliege schneller als Spiderman und Batman zusammen.

Ich bitte an dieser Stelle auch darum, dass man sich doch wieder dem eigentlichem Thema widmen sollte. Und nicht dem, wie etwas sein könnte, oder sein sollte, oder was jemand hat, oder was auch immer. Denn es interessiert keinem der Hilfe erwartet.
 
Hat eigentlich mal jemand die genaue Nutzfläche des Reibrings ausgerechnet? Daß sie, gerade im Vergleich, einen hohen Positivanteil hat sieht man ja. Wie hoch er genau ist, bzw. in Relation zu anderen Scheiben, wäre allerdings definitiv mal interessant zu wissen.

Ich habe mittlerweile mein Paar Scheiben hier und mit 193g bzw. 149g liegen sie in 203mm/180mm sogar um 3g bzw. 4g unter der Angabe. Sie sind damit zwar noch um 85g schwerer als gleich große Formula-Scheiben (zweiteilig), wirken aber dennoch sehr grazil und schlank.
Bzgl. Verarbeitung ist mir aufgefallen daß die Kanten und Löcher scheinbar vor dem Schliff nicht entgratet wurden da fast sämtliche Kanten einen leicht "verschmierten" Grat aufweisen. Wo dieser nach dem Laserschneiden, bei hartem Stahl, jedoch genau herkommen mag erschließt sich mir nicht auf Anhieb.
 
Hat eigentlich mal jemand die genaue Nutzfläche des Reibrings ausgerechnet? Daß sie, gerade im Vergleich, einen hohen Positivanteil hat sieht man ja. Wie hoch er genau ist, bzw. in Relation zu anderen Scheiben, wäre allerdings definitiv mal interessant zu wissen.

Wieso willst Du das wissen?
 
Primär aus Interesse bzw. auch als Entscheidungsgrundlage. Sportreifen beim Auto werden z.B. auch gerne mit Angaben wie "xx% mehr Positivanteil" verkauft und der Reibring ist, für mich, bei der Trickstuff-Scheibe Verkaufsargument Nr.1.
Durchgehende Fläche funktioniert für mich nicht gut und durchgehend Löcher ebenso wenig.
Wenn ich nun einen Wert für die Oberfläche der Scheibe hätte könnte ich das, wie auch die "Reibring-Masse", z.B. mit der Originalscheibe vergleichen.
Zwar ist alle Theorie grau und ein Fahrversuch mit x Scheiben sicher besser aber so könnte ich das Ganze, für mich, besser entscheiden.
Geschätzt hat die Trickstuff-Scheibe 15-20% mehr Material am Reibring als die Scheibe von Formula.
 
Mit dem Positivanteil kenn ich mich nicht aus … aber …

Der Verschleiß der Bremsscheibe hängt erst mal vom Material und der Materialmenge ab. Also welche Stahlsorte es ist oder gar, ob es Keramik-Karbon-Scheiben sind. Zusätzlich gibt es auch noch verschleißmindernde Beläge die Keramik enthalten. Die Keramik-Geschichte macht aber meistens nur bei Autos, schnellen Motorrädern und Vielbremsern Sinn. […]

Ob die Bremsscheibe nun eine Handvoll mehr Durchbrüche hat oder nicht, spielt bezüglich der Bremsleistung keine Rolle. Durch größere Durchbrüche (Löcher) entsteht höchstens ein größerer Verschleiß. Aber die einwirkende Kraft vom Nehmerkolben beziehungsweiße der Beläge bleibt gleich. Aber was ändert sich dann? Wenn die Reibfläche kleiner ist, dann erhöht sich der Druck pro Quadratmillimeter auf der Scheibe. Wenn die Reibfläche hingegen größer ist, sinkt der Druck pro Quadratmillimeter. Denn die gegebene Kraft vom Nehmerkolben bleibt gleich. Somit bleibt die Bremsleistung auch gleich. […]

Aber was ist nun wichtig, um die Bremsleistung zu verbessern? Zuerst einmal muss man die perfekten Reibpartner finden. Sprich: der jeweilige Belag muss auf der Scheibe einen hohen Reibwert erreichen. Somit passt nicht jeder Belag zu jedem Stahl beziehungsweiße Material. Die andere Möglichkeit ist die Änderung der Übersetzung und/oder der Einsatz einer Vierkolben-Bremse. […]

Der häufigste Grund einer schlechten Leistung ist natürlich die Verunreinigung einer oder beider Reibpartner. Und natürlich Luft im System.

Mal Grob dargestellt.
 
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Danke für die Erklärung! :daumen:

Mich interessiert die Masse des Reibrings einfach aufgrund der "Pufferwirkung". Mehr Material nimmt mehr Wärmeenergie auf eh der ganze Körper Temperatur X überschreitet, diese Überlegung quasi.
Auch bei meiner Vierkolben-Cleg damals hatte ich dieselben Probleme mit leichtem Fading (bei besonders ungünstigen Kombinationen aus Belag und Scheiben auch komplettes Fading bzw. totaler Bremskraftverlust) so daß ich eben weiter jede mir logische Kenngröße versuche auf ihr Potenzial abzuklopfen.
Im Hinterkopf ist stets die Richtlinie daß das ganze Rad weiterhin so leicht wie möglich bleiben soll. So leicht wie möglich, so schwer wie nötig um in Bezug auf die Leistung nah an das theoretische Maximum heran zu reichen.
 
Trickstuff speaking.

@ Dr. Stone: So sehr ich deine Beiträge sonst schätze, aber "Druck pro Fläche" ist Quatsch. Du meinst "Kraft pro Fläche", und das ergibt den Druck.
Und noch was: Ob vier oder zwei oder meinetwegen 18 Kolben ist irrelevant. Entscheidend ist die Gesamtkolbenfläche, denn aus der errechnet sich die Kraft, mit der Beläge an die Scheibe gedrückt werden.

@ Radical 53: Du siehst das alles ganz richtig. Deshalb machen wir in unsere 180er und 203er Scheiben nicht nur kleinere Löcher hinein als in die leichtbauorientierten (was bei uns halt Leichtbau bedeutet ;-) 140er und 160er Scheiben, sondern wir machen die großen Scheiben auch 10% dicker als normal. Ergebnis: Die gehen selbst bei der größten Belastung nicht in die Knie.

Thanks for reading. K
 
Jo-Jo-Speaking

@ Dr. Stone: So sehr ich deine Beiträge sonst schätze, aber "Druck pro Fläche" ist Quatsch. Du meinst "Kraft pro Fläche", und das ergibt den Druck.

Ja, hat trotzdem jeder verstanden. Oder nicht?
EDIT: Druck alias Anpressdruck
Danke für diese kleine Korrektur.

Meine neue Eselsbrücke: Die einwirkende Kraft verursacht den Druck. Das nennt man eine Blähung beziehungsweiße einen bevorstehend Furz. :)


Und noch was: Ob vier oder zwei oder meinetwegen 18 Kolben ist irrelevant. Entscheidend ist die Gesamtkolbenfläche, denn aus der errechnet sich die Kraft, mit der Beläge an die Scheibe gedrückt werden.

Dann schreib es doch bitte richtig, dass es um das Übersetzungsverhältnis geht. Denn ohne dem richtigen Übersetzungsverhältnis ist die Kolbengröße irrelevant. Und eine Vierkolben-Bremse hat meistens mehr Fläche.

Aber ich weiß; Du gehst vom selben Bremshebel bei unterschiedlicher Kolbenfläche im Bremssattel aus.

Thanks for reading my horrible bad text. (hoffentlich wurde das richtig geschrieben :D)
 
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Nachdem ich das Ganze nun in der Praxis ausprobiert habe möchte ich mich hier nochmal für die Tipps bedanken :)
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit habe ich nun grundlegend Folgendes gemacht:

- Bremsscheibe gründlich mit Bremsenreiniger abgesprüht, dann mit einem Lappen abgewischt (Einweg, zur Sicherheit), abschließend mit reinem Alkohol aus der Apotheke noch einmal "endgereinigt"
- Bremsbeläge mit der Rückseite auf ein mehrfach gefaltetes Stück Alufolie auf die Herdplatte (Ceran) gelegt und "ausgekocht" bis kein Qualm mehr aufstieg -> Oberflächentemperatur lag bei ca. 300°C

Vor dem Einbau habe ich dann noch einmal sicher gestellt daß die Bremszange sauber ist und die Scheibe nirgends mit einem gefetteten Gewinde in Kontakt kommen kann.
Das Ergebnis des erhöhten Aufwands ist die Mühe bisher definitiv wert gewesen :) Evtl. muß man das Eine oder Andere nicht machen aber geschadet hat es dann wohl auch nicht, zumindest nicht im Vergleich zu meiner "herkömmlichen" Methode vorher.
 
Mit Bremsenreiniger über die Bremsscheine, abwischen, Zange säubern, Beläge auspacken, einbauen, losfahren...

So mach ich das, und funzt jedes mal ^^

Ich mach auch keine Bremsungen aus 30 km/h wie es Vorschrift ist, ich fahre einfach und bremse vorsichtiger, zum stehen kommt man notfalls auch mit erhöhter Hebelkraft ;-)

Ich bin allerdings sehr gespannt wie sich die Scheiben verhalten, Thema rubbeln...

Wären sie nur schon da *tippel*
 
Ist evtl. auch eine Frage der Belastung, ich weiß es nicht. Vorher hatte ich Fading, jetzt ist es weg. Die Bremsleistung der hinteren Bremse, mit der ich vorher schon zufrieden war, ist jetzt fast zu hoch :D Die vordere Bremse, die mir vorher oft zu zahm vorkam, ist jetzt angenehm kräftig.
Hätte ich das Problem erst seit gestern gehabt oder wäre es nur mit einer Sorte Scheiben, Belägen oder Sätteln aufgetreten hätte mich das Ganze vermutlich auch nicht so verblüfft & erfreut wie es jetzt der Fall war :)

Um das klar zu stellen: Die Bremse hat auch vorher schon "gut" funktioniert, ich kam immer sicher zum stehen und es war eine gewisse Kraft da. Jetzt aber ist das Ganze auf dem Niveau wo ich Spaß an der Bremse haben kann & vom Gefühl her noch Reserven vorhanden sind.
 
Einmal in die Alpen fahren und ordentlich durchglühen hilft bei den alten Scheiben auch schon wenn sie rubbeln und quietschen. ;)

Scheiben haben 150 km und eine Alpenfahrt ändert Lochanordnung der Scheibe auch nicht, man liest viel über die SM-RT66, war wohl ein Griff ins Klo...

@ Radical_53: Wenn ich das so lese, bekomme ich Lust das auch zu testen :cool:
 
Um die Unwucht der Scheibe zu minimieren habe ich sie erst nur leicht angeschraubt und am Zentrierständer den Höhenschlag angeschaut.
Bei CL hat man das Problem halt nicht aber die Toleranzen der IS-Aufnahme bzw. Schraubenlöcher erlauben dann wenigstens auch das Problem zu lösen :)
 
Es liegt an der Scheibe selbst, der Reibring ist ungleich...

Man sieht es an den Schleifspuren der Beläge...

Die Stege sind auch nicht gleichmässig, sind verschieden breit.

Habe eine Mail mit Video an Tr!ckstuff geschickt, die hintere Scheibe ist ok, und rubbeln tut auch nix mehr :-)

Mal sehen was sie meinen...
 
Ich habe einfach einer eurer Mails geantwortet mit dem Link zum Video...

Gerne schicke ich dir aber den Video-Link per PN, ist aber das Gleiche wie ein paar Beiträge weiter oben...

Die Löcher sind korrekt gebohrt, da eiert nichts. Aber der Außenrand stimmt nicht, ebenso ist eine Strebe dicker als die anderen...

Ich hab mich zuerst tierisch geärgert, auch weil die ja bereits eingebremst sind, aber bisher war euer Support super, da bin ich weiterhin guter Dinge :-)

Positiv: Diese Scheiben ruckeln nicht :daumen:
 
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Nachdem ich das Ganze nun in der Praxis ausprobiert habe möchte ich mich hier nochmal für die Tipps bedanken :)

Ich freue mich außerordentlich, dass es Dir geholfen hat. Zuvor dachte ich, dass es ein Reinfall werden könnte, da diese Methode nicht sonderlich stark verbreitet ist und kaum Erfahrungen vorhanden sind. Es zeigt sich aber immer mehr, dass die meisten Probleme dadurch gelöst werden können. Das reicht vom quietschen (auch bei nässe), dem gefürchteten rubbeln, der schlechteren Bremsleistung und ein paar mehr.

An dieser Stelle nochmals: Vielen Dank für Deinen Bericht. :)


- Bremsscheibe gründlich mit Bremsenreiniger abgesprüht, dann mit einem Lappen abgewischt (Einweg, zur Sicherheit), abschließend mit reinem Alkohol aus der Apotheke noch einmal "endgereinigt".

Eine Reinigung wird immer mit Einwegtüchern durchgeführt. Sogar bei der Reinigung von Lagerungen und Dichtungen. Den Alkohol hättest Du dir aber ganz sicher sparen können.


Es liegt an der Scheibe selbst, der Reibring ist ungleich...
Man sieht es an den Schleifspuren der Beläge...
Die Stege sind auch nicht gleichmässig, sind verschieden breit.
Mal sehen was sie meinen...
Die Löcher sind korrekt gebohrt, da eiert nichts. Aber der Außenrand stimmt nicht, ebenso ist eine Strebe dicker als die anderen...
Da die Scheiben mit einem Laser ausgeschnitten werden, ist es sehr ungewöhnlich. Übrigens: "da wird nichts gebohrt". Höchstens bei der Arbeit in der Nase. Aber das ist eine andere Geschichte, über die Qualitätssicherung der Atemwege.


Positiv: Diese Scheiben ruckeln nicht :daumen:
Ein rubbeln beziehungsweiße ruckeln entsteht meisten nur durch Verunreinigungen, da dadurch an vereinzelten Stellen der Reibwert geringer ist. Es kann aber auch durch eine ungleichmäßige Verteilung der Inhaltsstoffe vom Stahl verursacht werden. Dies ist aber eher auszuschließen.


Wieder einmal Spitzen Qualität :thumbdown:
Positiv: Diese Scheiben ruckeln nicht :daumen:
:D
 
Mal was zum schmunzeln

Ich mach auf meinem Unterarm Werbung für eure Scheiben. Habe mir heute bei einem nicht ganz optimalen Fahrmanöver ein Branding inkl. Lochmuster der Scheibe zugefügt :D.

Zum Glück war die Scheibe nicht "extrem" heiß...

Grüße
 

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