Neulich beim örtlichen Fahrradhändler...

... Ab und an "unfreundlich" zu Kunden, welche "nur mal ganz kurz" eine Reparatur wollen. Wer reinplatzt und drängelt, bekommt die Quittung. Oft gibt es enttäuschte Gesichter, aber im selben Moment kommen zwei neue Kunden und bestellen ein Fahrrad, welches dann ausführlich Teil für Teil besprochen und notiert wird.

..., allerdings sehr sehr unfreundlich und man wird als Kunde gern mal "vergessen". Aroganz ggü. dem Kunden ist unangebracht, trotzdem wird dort viel gekauft, für mich unverständlich.

Macht in Summe bisher 7 Läden, davon sind 2.5 wirklich sehr zuverlässig und in meinen Augen auch kundenfreundlich. Der Rest ist mehr ein reines Ladengeschäft wo nur der Umsatz zählt, (also wie in dem ersten Fall, Reparaturen sind lästig und bringen nicht viel ein, dann lieber die Kunden, die ein Custombike aufbauen lassen wollen = Umsatz generieren) nicht aber das Fahrrad und dessen "Kultur", geschweigedenn der Kunde.
Hört sich für mich nach der gleichen Geschäftsphilosophie an, nur dass du bei dem einen aushilfst und bei dem anderen nicht.
 
Nur mit dem Unterschied das ich im anderen Laden nicht drängel und schnell etwas gemacht haben möchte. Vortreten, Anliegen vortragen, auf Antwort warten.
 
woran erkennt man Arbeitnehmer?
Daß sie keine Ahnung haben, mit welchen Problemen sich Unternehmer heutzutage rumschlagen dürfen, damit sie ihren Arbeitnehmern ein einigermaßen sorgenfreies Arbeitsleben ermöglichen können.
Macht immer wieder Spaß als Unternehmer zum Buhmann der Nation erklärt zu werden, aber wenns um Geldabgreifen geht, da darf man großzügig überall dabei sein. Selbst wenn man noch gar nicht angefangen hat, Geld zu verdienen.
 
"ahnung oder nicht-ahnung" das ist nicht die frage! richtiggehend geprügelt wird schon keiner zum unternehmersein...die meisten suchen sichs selber aus, reissen sich geradezu drum! (der mensch braucht schließlich eine aufgabe! & welche wäre besser als ununterbrochen ans geschäft denken zu dürfen/müssen)
& was mir bei unternehmern, die ich so aus der nähe kennenlernen durfte/darf auch noch oft auffällt:
"viele sind (fühlen sich) berufen, aber nur weniger sind auserwählt!"
 
...mit welchen Problemen sich Unternehmer heutzutage rumschlagen dürfen, damit sie ihren Arbeitnehmern ein einigermaßen sorgenfreies Arbeitsleben ermöglichen können...
:lol: ich schmeiss mich weg - als ob es das Ziel der Unternehmer wäre, ihren ANs ein sorgenfreies Arbeitsleben zu ermöglichen :lol:
Ziel eines jeden ist es Kohle zu machen - und das ist ja auch völlig i.O.
Und ich würde der Mehrheit sogar positiv zu Gute halten, dass Ihnen ehrlich was liegt an der Belegschaft. Aber das kommt trotzdem höchstens an 2. Stelle. Ausserdem dient es ja auch wieder der eigenen Sache.
Ich würd mal sagen, Deine Buhmänner der Nation leben hier in D ganz gut.
Und falls nicht, machen sie vielleicht was falsch :confused:

Im übrigen gilt wohl für ANs und AGs "Life is no sugarlicking" :D
 
Hätte mich gewundert, wenn hier andere Kommentare zu meiinem Posting gekommen wären.
Abgesehen davon, daß ich Pensionär bin, kann ich aber immerhin auf Erfahrungen als Unternehmensberater mit ner Vielzahl von KMU (Klein- und mittelständischen Unternehmen in D und EU-weit) zurückblicken. Und eins weiß ich. Bevor ich in D ein Unternehmen gründen würde, ginge ich dahin, wo man als Unternehmer willkommen ist. In D definitiv nicht. Und wo die vielen Jobs herkommen sollen, wenns keine KMU gäbe, sollte man mir mal erklären: DDR 2.0 fast nur noch Staatsbedienstete? Und der Rest bei Amazon und Google? Oder ists wie beim Strom: Atomkraftwerke, nein danke, mein Strom kommt aus der Steckdose. Jobs, nein danke, mein Gehalt kommt vom Bankkonto.
Daß es in Deutschland auch ne Menge Schwachmaten in Führungspositionen gibt, ist mir auch klar. Kenne selber einige. Aber bitte, bevor ihr hier pauschales Unternehmerbashing betreibt, fragt Euch bitte erstmal, wen ihr eigentlich damit meint: die angestellten (Top-)Manager mit 3 Jahresverträgen und Nach-mir-die-Sintflut-Mentalität, die Oligarchietypen, deren Reichtum durch Glück und/oder dubiosem Geschäftsgebahren zusammenkam, oder die Vielzahl kleiner Unternehmer aller Art, die gezwungen oder freiwillig, es trotz 60-80 Stundenwochen kaum schaffen, das Durchschnitts-Angestelltengehalt in D zu erzielen (und die immer noch von den größten Teil der Arbeitsplätze in D stehen).
 
Was läuft noch ohne Berater...
Jeder Mensch wird irgendwann irgendwie mal beraten... und wenn es nur Kleinigkeiten sind.
Wie gut der Berater dann ist, ist ein völlig anderes Thema... obwohl, auch wieder nicht. Im Radladen wird man ja auch beraten...was manche auch dankend in Anspruch nehmen.
Sind ja leider nicht alle so klug wie einige hier. ;)
 
"Wir haben noch nie Berater angeworben. Die sind komplett nutzlos, wenn sie gut wären, würden sie etwas Sinnvolles machen. Gute Leute agieren, nutzlose Leute beraten."
Bloß gut, daß Du so überhaupt keine Vorurteile hast. Und natürlich auch weißt, was es alles so an Unternehmensberatern gibt. Und daß es welche gibt, die auch - freiberuflich - in Unternehmen ganz praktisch mitarbeiten, auf Sachbearbeiterniveau bis hin zum Geschäftsführer. Und die vielleicht einfach neugierig sind und keine Lust haben, 30 Jahre in derselben Firma zu vergammeln und abzustumpfen.

Was läuft noch ohne Berater...

Wundert mich auch schon lange. Wird ja schliesslich niemand gezwungen, nen Unternehmensberater anzuheuern.

Aber wenn ich dann sehe wie in meinem Beratungsgebiet immer wieder die gleichen 10-15 Fehler gemacht werden, an denen Firmen zugrunde gehen können und die man mit ein wenig "Über den Tellerrand schauen" + Wissen, daß in den Firmen vorhanden ist (aber nicht genutzt wird), hätte vermeiden können, da scheints, was Bildung anbelangt, in den letzten 30 Jahren wenig Fortschritte gegeben zu haben.

Dann bin ich hier auf die Anfänger-Kaufberatung gestossen.
Seitdem wundert mich nichts mehr:).

Schlage aber vor, wir konzentrieren uns wieder auf den eigentlichen Thread.
Wer mit mir weiterdiskutieren oder mich was fragen möchte - gern via PN. Ich berate zuweilen sogar gratis. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
"ahnung oder nicht-ahnung" das ist nicht die frage! richtiggehend geprügelt wird schon keiner zum unternehmersein...die meisten suchen sichs selber aus, reissen sich geradezu drum! (der mensch braucht schließlich eine aufgabe! & welche wäre besser als ununterbrochen ans geschäft denken zu dürfen/müssen)
& was mir bei unternehmern, die ich so aus der nähe kennenlernen durfte/darf auch noch oft auffällt:
"viele sind (fühlen sich) berufen, aber nur weniger sind auserwählt!"
Schön und gut,aber ohne die Unternehmer stehst du ohne Job auf der Strasse, es sei denn, du bist Beamter (Dann hast du erst nicht das Recht mitzureden :))
 
[...]
Frage: warum werden Unternehmer dann Unternehmer?
[...]
Wahrscheinlich Minderwertigkeitskomplexe. Mich wundert der Selbstausbeutungsdrang der Selbstständigen auch immer.
Die Mittelschicht wird übrigens nicht deshalb ausgebeutet weil die Unterschicht geschont wird, sondern weil's bei der Unterschicht Nichts mehr zu holen gibt. Und immer schön die goldene Regel beachten: Bloß nicht über die Oberschicht reden sondern sich brav gegeneinander ausspielen lassen.
 
Zu den Unternehmern zählen auch Leute wie Bernd Rohloff oder Kalle Nicolai; also Leute die ihren Hintern hoch bekommen haben und was nützliches tun...
;)

edit meint: dieses Interview mit Herrn O´Leary ist wirklich Herz erfrischend. Der Mann schwuchtelt wenigstens nicht um den heissen Brei herum, sondern redet mal Klartext - auch wenn es nicht unbedingt p.c. ist. :)
 
Hatte eigentlich gehofft, daß mal wieder was zum Örtlichen Fahrradhändler geschrieben würde.
Vielleicht hilfts, wenn sich diejenigen, die meinen, über DIE Unternehmer, DIE Manager, DIE Berater, DIE Politiker und andere beliebte DIEs Ihre tiefschürfenden Erkentnisse abgeben zu müssen, mal überlegen, wie´s denn bei Ihnen im persönlichen Bekanntenkreis so aussieht. Vielleicht gilt ja da genauso, wie´s früher mal über die Gastarbeiter hieß: DIE Türken raus! Aber nicht der Ali, das ist mein Nachbar. Der ist ok.
Und selbst DIE bösen Konzerne werden letztlich von einigen wenigen MENSCHEN geführt, mit all ihren Schwächen und Stärken.
 
Vorurteile kaputtmachen ist unmenschlich! Ich wäre für einen Mittelweg: Vorurteile ja, aber nicht immer so furchtbar ernst nehmen.
 
So...ich schreibe mal was über den örtlichen Fahrradhändler.

Ich wollte am Donnerstag kurz vor einer Radtour am Samtag nochmal mein Bike checken und endlich mal die Schraube des Hauptlagers festziehen, welche sich hinter der Kurbel/Kettenblatt befindet.
Was soll ich sagen...Ich wollte die Kurbel abschrauben, allerdings war die Schraube komplett defekt und nicht mehr zu retten, auch kein passendes Werkzeug da, um was zu basteln.

Nächster Morgen:
Ich mit dem Rad (und kaputter Kurbelschraube) auf Arbeit (Start um 9Uhr).
Es war kurz nach 8, als ich beim nächsten Freundlichen vorbeikam.

Die Öffnungszeiten an der Tür sagten mir, dass ich heute kein Glück haben werde (geöffnet ab 10Uhr)

Als auf einmal ein Mitarbeiter aus dem Seiteneingang kam und irgendwo hin wollte, er sah mich mit dem Bike und sprach mich an, was denn los sei.
Ich erklärte ihm die Sachlage und er wollte mir SOFORT helfen.
Wir machten dann einen späteren Abholtermin aus.

Er musste wohl auch einiges an Zeit zur Reparatur investieren und konnte zum Glück meine Kurbel retten...(nachmittags war er fertig, zwischendurch gab es auch eine kurze Zwischenstandsmeldung)

Als ich ihn fragte, was er denn bekäme, meinte er "Nix"...
Natürlich habe ich ihn für den Arbeitsaufwand entschädigt (verschlissene und gerissene Aluschraube aus Kurbel entfernen)
Leider hatte er keinen passenden Ersatz da und daher musste die Tour am Samstag ausfallen, aber das war eine absolut geniale Erfahrung!

Vielen Dank an dieser Stelle an alle hilfsbereiten Handwerker, die noch welche sind und Leuten helfen wollen! Wer so mit seinen Kunden und zukünftigen Kunden umgeht, kann davon ausgehen auch immer entschädigt zu werden.

Dazu sei gesagt, dass ich erst nach Radebeul gezogen bin noch keinen Kontakt zu den örtlichen Händlern hatte.
 
Wenn ich was hasse, dann Vorurteile und Neger (darf man das N-Wort überhaupt noch sagen?).
Wäre nur schön, wenn man sich auch einigermaßen seiner Vorurteile bewußt ist. Denn einige hat wohl jeder.
Also nur zum Verständnis, meinst du Vorurteile _und_ Neger oder Vorurteile gegenüber Neger?
Politisch korrekt ist das Wort Neger nicht, daher lautet die Antwort nein bzgl deiner Frage.
 
die arbeitnehmer hängen auch nicht mehr von den unternehmern ab als umgekehrt (ist das das, was man interdependenz nennt?)
& nein, kein beamter!
Na sowas, deswegen entscheiden die Arbeitgeber, wen sie einstellen und wen nicht, ganz zu schweigen von der Masse der Arbeitsuchenden :rolleyes:
So...ich schreibe mal was über den örtlichen Fahrradhändler.

Ich wollte am Donnerstag kurz vor einer Radtour am Samtag nochmal mein Bike checken und endlich mal die Schraube des Hauptlagers festziehen, welche sich hinter der Kurbel/Kettenblatt befindet.
Was soll ich sagen...Ich wollte die Kurbel abschrauben, allerdings war die Schraube komplett defekt und nicht mehr zu retten, auch kein passendes Werkzeug da, um was zu basteln.

Nächster Morgen:
Ich mit dem Rad (und kaputter Kurbelschraube) auf Arbeit (Start um 9Uhr).
Es war kurz nach 8, als ich beim nächsten Freundlichen vorbeikam.

Die Öffnungszeiten an der Tür sagten mir, dass ich heute kein Glück haben werde (geöffnet ab 10Uhr)

Als auf einmal ein Mitarbeiter aus dem Seiteneingang kam und irgendwo hin wollte, er sah mich mit dem Bike und sprach mich an, was denn los sei.
Ich erklärte ihm die Sachlage und er wollte mir SOFORT helfen.
Wir machten dann einen späteren Abholtermin aus.

Er musste wohl auch einiges an Zeit zur Reparatur investieren und konnte zum Glück meine Kurbel retten...(nachmittags war er fertig, zwischendurch gab es auch eine kurze Zwischenstandsmeldung)

Als ich ihn fragte, was er denn bekäme, meinte er "Nix"...
Natürlich habe ich ihn für den Arbeitsaufwand entschädigt (verschlissene und gerissene Aluschraube aus Kurbel entfernen)
Leider hatte er keinen passenden Ersatz da und daher musste die Tour am Samstag ausfallen, aber das war eine absolut geniale Erfahrung!

Vielen Dank an dieser Stelle an alle hilfsbereiten Handwerker, die noch welche sind und Leuten helfen wollen! Wer so mit seinen Kunden und zukünftigen Kunden umgeht, kann davon ausgehen auch immer entschädigt zu werden.

Was hast du für den Arbeitsaufwand bezahlt ?
 
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