Diese Schlussfolgerung erscheint mir wenig zwingend. Wildunfälle ereignen sich entweder mit Tieren, die eh schon auf der Straße sind - das ist vor allem in Schweden ein Problem mit Elchen, die das Salz von der Straße lecken, selbst gesehen; inwiefern es bei uns ähnliche Tendenzen gibt, weiß ich nicht - oder mit Tieren, die flüchten. Tiere flüchten, wenn sie erschreckt werden. Wenn sie an die Straße gewohnt sind inklusive Verkehr, flüchten sie ja nicht.
Das mit dem tot Umfallen ist wohl eine Frage der Umstände. Bei Tieren im tief verschneiten Gebirge kann eine Flucht durchaus über Leben und Tod entscheiden. Da bei uns aber nur noch selten Schnee liegt, ist das sicherlich in weiten Teilen Deutschlands eher nicht mehr so dramatisch. Trotzdem haben die Tiere im Winter eher weniger Futter und mit häufigen Fluchten steigt der Bedarf, was dann schnell zu mehr Verbiss an Jungbäumen führt. Wenn du mal die Forstleute hörst, ist das eh schon ein massives Problem, was generell an zu viel Wild liegt und ein Fehlverhalten der Jägerschaft zeigt. Es geht also nicht so sehr darum, dass man Befürchten müsste, die Rehe könnten aussterben, aber ein ökologisches Problem ist es dennoch.
Ich glaube ja eher, dass der gelegentliche Nachts durch den Wald Fahrer, der dabei vielleicht immer noch andere Wege abseits der Hauptrouten von Waldnutzern speziell im Winter befährt, eher ein Problem ist, als wenn eine Route regelmäßig von vielen Leuten benutzt wird. Ein Beispiel sind da im Gebirge Nachttourengänger, die meistens auf immer der gleichen Trasse bergauf und bergab unterwegs sind, oft zu irgendeiner Hütte oder gleich auf einer Piste, die eh auch nachts präpariert wird. Das ist kein Problem. Würde jeder dauernd seine eigene Linie wählen, sähe das anders aus. Ist aber zumindest was Skitouren im Wald betrifft in vielen Gegenden allgemein so geregelt, dass man dies nicht darf, und das nicht nur nachts.