Offene Worte: Specialized-Produktentwickler Jan Talavasek zu "Standards"

Kaum ein Thema wird so kontrovers diskutiert wie der Sinn und Unsinn von neuen Standards. Wir haben Jan Talavasek, Produktentwickler bei Specialized, zu seiner Meinung über Boost, Metric Shock Sizing, Plus-Reifen und den Tod des Umwerfers gefragt.


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Du hast den Vergleich nicht verstanden.

ich denke schon, oder würdest du SOWAS fahren

big-rims-7.jpg


(überspitzte darstellung)

das wird selbst inner autoschrauberszene ausgelacht und den leuten wird nen vogel gezeigt.

Man mag es als Zweirad-Enthusiast nicht gerne glauben... aber das entspricht eher der Realität. Alleine Griffe oder Lenker tauschen oder auch nur im Winkel verändern ist für viele schon zu aufwendig. Luft-Federelemente? Einstellen? Was ist eine Dämpferpumpe? Mountainbikes sind für die meisten Nutzer immer noch zu kompliziert. Das ist unumstößlich. Da ändern wir als kleinster "Freak-Anteil" auch nichts dran. Wer das nicht glaubt sollte sich an einem sonnigen Samstag im Frühjahr mal in einen ganz normalen Radladen stellen und die Verkaufsgespräche belauschen.

da is absolut was dran. leider hab ich im freundeskreis auch einige gehabt, die meinten: heeey, 650b. MUSS ich haben. die haben dann bei den ersten abfahrten und auch touren gut gekotzt, weil se nirgends rumgekommen sind. das lustige dran is, ich würd für mich schon fast sagen, das sich nen 27.5er oder sogar 29er lohnen würde (bin 1,85 gross) aber diejenigen, die sich das gekauft haben sind mit ca 1,65 bis 1,70 eher unterwegs wie nen kind mit nem viel zu grossen bike.

Die Schrauben mit Zoll-Gewinden an meinem SX die ich gerade ersetzen muss stellen mich auch vor eine ziemlich unangenehme Situation, denn: Woher bekommen?

gleiches hat man bei vielen rahmen mit der hinterbaulagerung. speziallager mit nem kragen, statt dort einfach nen spacer zwischen lager und rahmen zu setzen. ist sicher in der produktion günstiger (beim zusammenstecken muss man den spacer nicht noch extra einmitteln und kann direkt den bolzen durchprügeln. das nachsehen hat dann der endkunde, der dann doch mal nen lagerservice machen muss und dann nix vorrätig ist bzw man dafür mondpreise verlangt.

Wie oben bereits erwähnt für die meisten Kunden spielt das keine Rolle und Specialized oder auch Rockshox mit ihren eher einfach einzustellenden Produkten (Autosag, Brain, keine Feinjustage des offenen Modus am Dämpfer etc...) vertreten da eine Seite. FOX, CaneCreek oder Radhersteller mit verstellbaren Geometrien stehen dem gegenüber.

Ich habe kein Problem damit in eine Gabel einen Volumenspacer einzubauen oder mich mit der Feinabstimmung von High- und Lowspeed Zugstufe zu beschäftigen. Viele andere aber schon. Specialized hat das in meinen Augen erkannt und bedient genau diesen Markt.

traurig ist halt auch, das man vorallem an inlinedämpfern kaum eine vernünftige einstellung vornehmen kann ohne die kiste umzushimmen oder halt die teuersten highendparts kaufen muss.

Natürlich geht es in jedem Unternehmen um Kohle. Es macht aber einen großen Unterschied, wenn es einem Unternehmen nur noch um die Kohle geht. Und je größer das Unternehmen, desto mehr steht das Geld im Vordergrund

auf den punkt gebracht finde ich. ist der markt gesättigt, muss man künstlich den markt ankurbeln.
 
Natürlich geht es in jedem Unternehmen um Kohle. Es macht aber einen großen Unterschied, wenn es einem Unternehmen nur noch um die Kohle geht. Und je größer das Unternehmen, desto mehr steht das Geld im Vordergrund

auf den punkt gebracht finde ich. ist der markt gesättigt, muss man künstlich den markt ankurbeln.

Am Ende entscheidet immer noch der Kunde ob er ein neues Bike mit Brain, Plusbereifung und elektronischer Schaltung braucht... Wenn es gekauft wird macht die Firma damit Umsatz und vielleicht auch Gewinn bei entsprechender Menge. Rentiert es sich nicht, wird das Produkt eingestellt. Das ist Marktwirtschaft.

Ist also an dem ganzen Dilemma der Vielzahl der Anbaumaße (ich benutze jetzt mal nicht "Standards" da haben ja manche Leute schon ein Problem selbst wenn es in "" gestellt ist...) der Endkunde schuld? Oder sollten wir über die Unfreiheit des Willens diskutieren? ;)
 
ich denke schon, oder würdest du SOWAS fahren

big-rims-7.jpg


(überspitzte darstellung)
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Na bitte, da haben wir es doch...Du hast den Vergleich sowas von nicht verstanden.
Vergleich doch mal die Rädergrößen von nem BMW X5M und nem Mazda MX5 und dann schau mal, wie viel potenzielle Käufer des einen auf die Idee kämen, die Räder vom anderen an ihren Wagen zu schrauben.
Bingo: Keiner!
Und die Moral von der Geschicht: Ein Auto kauft man als Komplettsystem. Ein paar Wenige "tunen" dann irgendeinen Rotz zusammen anstatt sich lieber gleich was anständiges zu kaufen....vermutlich weil ihnen dafür das Kleingeld fehlt oder aber, weil das tunen für sie eine eigene, erstrebenswerte Beschäftigung ist, bei der das Ergebnis dann aber nicht unbedingt sinnvoll, oder gar "besser" sein muss.
Und das gleiche ist es am Bike. Es interessiert einfach keine Sau welcher Standard/Einbaumaß oder meinetwegen auch Schlumpf verbaut ist, weil an dem Komplettrad, welches man beim Händler bekommt, einfach alles zusammenpasst solange man die Finger davon lässt.
Dass sich im IBC und vermutlich auch in andern Foren eine kleine Heerschar versammelt die sich darüber ärgert wird billigend in Kauf genommen, da sich ein Hersteller nicht für Tuner oder Gebrauchtkäufer interessieren. An denen wird kein cent verdient.

Das ist nicht nur bei Bikes und Autos so, sondern überall. Vor 10 jahren fand ich es persönlich super mir meinen eigenen Tower zusammenzuschrauben, heute nutz ich nen Laptop und ein Tablet. Da kann ich auch nix mehr einbauen oder austauschen....sch*** drauf. Die paar wenigen Modder dies noch gibt und die sich alle Brocken selbst kaufen und zusammenstöpseln müssen eben schauen was bei ihnen passt und dafür gegebenenfalls tiefer in die Tasche greifen. Sonderwünsche kosten eben extra und alle anderen kaufen sich beim Mediamarkt ein 300€ Laptop oder ein 600€ Tablet und freuen sich darüber dass alles funktioniert ohne dass sie überhaupt wissen müssen was ein Betriebssystem ist.
 
Gutes Thema, guter Interviewpartner....nur leider fehlt (meinem Verständnis nach) ganz klar der kritische journalistische Nachdruck :(
hätte mich aber auch gewundert...ihr seid als Redaktion in der Hinsicht tendenziell doch relativ berechenbar...


@Grinsekater

es geht nicht darum, dass die dicken Branchenführer kein geld verdienen dürfen/sollen....

es geht um ein gewisses soziales, ökologisches, humanes und einigermassen gerechtes Verhältnis von mehreren Faktoren....

das ist nun mal schon längst aus den fugen geraten; nicht nur in der bike branche

da brauchst keine versuche von legitimierungsfloskeln kommen à la "die haben ne Familie zu ernähren" oder "jeder würde es in ihrer situation genau gleich handhaben" :rolleyes:
 
Na bitte, da haben wir es doch...Du hast den Vergleich sowas von nicht verstanden.
Vergleich doch mal die Rädergrößen von nem BMW X5M und nem Mazda MX5 und dann schau mal, wie viel potenzielle Käufer des einen auf die Idee kämen, die Räder vom anderen an ihren Wagen zu schrauben.
Bingo: Keiner!

Ähm... Ich würde sagen "Thema verfehlt, setzen 6"
Ich fürchte, dass @Loki_bottrop den Vergleich sehr wohl verstanden hat.
Du allerdings es nicht "verstehen willst" da Du hier zu sehr das Ganze verteidigst.
 
Am Ende entscheidet immer noch der Kunde ob er ein neues Bike mit Brain, Plusbereifung und elektronischer Schaltung braucht... Wenn es gekauft wird macht die Firma damit Umsatz und vielleicht auch Gewinn bei entsprechender Menge. Rentiert es sich nicht, wird das Produkt eingestellt. Das ist Marktwirtschaft.

wobei ich gerade bei dem maß 650b und dem abschaffen von 26" eher sehe, das dem kunden es nahezu aufgezwungen wurde.

Ist also an dem ganzen Dilemma der Vielzahl der Anbaumaße (ich benutze jetzt mal nicht "Standards" da haben ja manche Leute schon ein Problem selbst wenn es in "" gestellt ist...) der Endkunde schuld? Oder sollten wir über die Unfreiheit des Willens diskutieren? ;)

die breite menge liest die bikebravos, lässt sich im laden beraten und kauft dann lieber das innovative neue, also haben wir als kleine schraubergemeinschaft den zugzwang, mitzuziehen. früher oder später.


@Hugo: ich hab den vergleich schon verstanden. die artikulation war nur fehl am platze. klar ist es egal welche radgrösse ich an einem auto baue. zumindest wenn ich direkt die grundkonstruktion darauf auslege. ich schraube seit gut 15 jahren an einem alten opel (25 jahre alt), dort sind auch keine serienräder drauf, an sich ist am ende nur noch die karosserie original. klar, an MIR verdient die automobilindustrie nix, daher bin ich eher der aussenseiter. fakt ist aber, um aufs thema zurück zu kommen, ich kann mich auch nur in dem bereich aufhalten, der von der grundkonstruktion her gegeben wurde. also kann ich nur räder montieren, die aufs auto passen, fahrwerk auch nur das was abgestimmt ist auf das fahrzeug.

wer ahnung hat, spaxt sich da nich einfach was zusammen. zumindest nich, wenn man damit am ende auch fahren will. daher finde ich den vergleich, das irgendwelche kunden hingehen, sich nen dämpfer einbauen der keine abstimmung aufs bike hat, hinkend. wenn ich 500-600 euro für nen neues federbein am bike ausgehe, kauf ich das entweder direkt im richtigen "tune" oder lass den abstimmen. alles andere taugt nur für die eisdiele.

davon ab: das affentheater fängt doch spätestens an, wenn der dämpfer z.b. nach 2 jahren fritte is, der hersteller nix mehr anbietet weil ein neuer "standard" da is und man nur noch alten schrott nehmen kann der auch durchgerockt is, oder halt wegen nem dämpfer nen neues bike kaufen darf.

erinnert mich dann immer an: du, der aschenbecher im auto is voll, wir brauchen ein neues.
 
Am Ende entscheidet immer noch der Kunde ob er ein neues Bike mit Brain, Plusbereifung und elektronischer Schaltung braucht... Wenn es gekauft wird macht die Firma damit Umsatz und vielleicht auch Gewinn bei entsprechender Menge. Rentiert es sich nicht, wird das Produkt eingestellt. Das ist Marktwirtschaft.

Das ist im Grunde richtig. Wenns für den Kunden aber keine Ersatzteile mehr gibt wird ihm aber die Entscheidung zum neuen Bike aufgezwungen. Z.B. nach einem Rahmenbruch werden alle Komponenten wertlos, die nicht zum neuen Rahmen passen - also womöglich fast alles. Oder wenn "nur" der Dämpfer platzt ist unter Umständen der Rahmen nicht mehr benutzbar - und damit auch der Rest des Bikes. Für Specialized ist das natürlich kein Problem, denn die verkaufen eh lieber ein nagelneues Rad als einen Rahmen oder gar nur ein Ersatzteil für den Dämpfer.

Je weniger verschiedene Standards es gibt, desto einfacher und billiger ist Lagerhaltung für Ersatzteile, desto länger sind Ersatzkomponenten verfügbar, und desto eher kann sich ein Markt für Ersatzteile etablieren der für faire Preise sorgt. Und das wäre im Sinne des Kunden.
 
Am Ende entscheidet immer noch der Kunde ob er ein neues Bike mit Brain, Plusbereifung und elektronischer Schaltung braucht... Wenn es gekauft wird macht die Firma damit Umsatz und vielleicht auch Gewinn bei entsprechender Menge. Rentiert es sich nicht, wird das Produkt eingestellt. Das ist Marktwirtschaft.

Ist also an dem ganzen Dilemma der Vielzahl der Anbaumaße (ich benutze jetzt mal nicht "Standards" da haben ja manche Leute schon ein Problem selbst wenn es in "" gestellt ist...) der Endkunde schuld? Oder sollten wir über die Unfreiheit des Willens diskutieren? ;)

Diese Einstellung ist genauso zynisch, wie es Jan Talavasek auch vermittelt.
Um neue Produkte zu verkaufen, muss ein Hersteller selbstverständlich etwas auf den Markt bringen, das eine Innovation vermittelt, nicht nur eine reine Zweckerfüllung.
Beispiel Hausgeräte "Weisse Ware": erst seit durch die EU "Energiestandards" eingeführt wurden, konnte die Branche wieder neue Kühlschränke, Waschmaschinen usw verkaufen, da jetzt dem Kunden die Energieeinsparung als Kaufargument gegeben werden konnte.

Den Mountainbikes "im allgemeinen" gingen ja auch schon die Neukauf-Argumente aus. Alles konnte man nachkaufen, alles ging mit den alten 26" oder 29" Bikes.
Specialized hatte dem immer schon mit radikal wechselnden Designs und aberwitzigen Integrationen entgegenzuwirken versucht.
Jetzt haben sie quasi "freie Bahn", ärgern sich aber darüber, dass SRAM erster waren und sie jetzt SRAM hinterherhecheln müssen.
Das gab mal wieder wohl einen Punktvorteil für Giant und Trek...?
 
So sieht es aus. Und das ewig gestrige Gesülze, dass man nicht gezwungen wird etwas zu kaufen, stimmt auch nur ganz bedingt.
 
Je weniger verschiedene Standards es gibt, desto einfacher und billiger ist Lagerhaltung für Ersatzteile, desto länger sind Ersatzkomponenten verfügbar, und desto eher kann sich ein Markt für Ersatzteile etablieren der für faire Preise sorgt. Und das wäre im Sinne des Kunden.

...was von herstellern ja nich gewollt zu sein scheint
 
Gutes Thema, guter Interviewpartner....nur leider fehlt (meinem Verständnis nach) ganz klar der kritische journalistische Nachdruck :(
hätte mich aber auch gewundert...ihr seid als Redaktion in der Hinsicht tendenziell doch relativ berechenbar...

Langsam müsstest du doch verstanden haben, dass wir auf MTBN davon ausgehen, dass wir mitdenkende User haben.
In diesem Interview ging es darum zu erfahren wie Specialized mit der Thematik umgeht und welche Meinung dort vertreten wird. Jeder Leser kann sich hierzu dann seine Meinung bilden.

Es steht drin, dass der User eingeschränkt wird etc... Was genau fehlt dir denn? Würde mich wundern wenn jetzt eine ernstzunehmende Liste von dir kommt. Da bist du doch in deinen Kommentaren relativ berechenbar. ;)
@Grinsekater

es geht nicht darum, dass die dicken Branchenführer kein geld verdienen dürfen/sollen....

es geht um ein gewisses soziales, ökologisches, humanes und einigermassen gerechtes Verhältnis von mehreren Faktoren....

das ist nun mal schon längst aus den fugen geraten; nicht nur in der bike branche

da brauchst keine versuche von legitimierungsfloskeln kommen à la "die haben ne Familie zu ernähren" oder "jeder würde es in ihrer situation genau gleich handhaben" :rolleyes:

Die Welt ist schlecht – das dürfte jedem zwischenzeitlich klar sein oder? Hier stellt sich aber wieder die Frage warum Menschen konsumieren (müssen) und warum sie eine Arbeit machen. In welcher Branche bist du tätig und bekommst du Geld dafür?
 
wobei ich gerade bei dem maß 650b und dem abschaffen von 26" eher sehe, das dem kunden es nahezu aufgezwungen wurde.

Das ist extrem diplomatisch formuliert. Fakt ist, dass viele Hersteller keine Möglichkeit mehr geboten haben ein 26" Fahrrad zu kaufen abseits des Billig(st)-Sektors. Macht sich super in Powerpoint-Präsentationen und beim Reporting zum Management: "Boar guckt mal, wir haben drölfhundert Prozent Wachstum bei 650b und keiner kauft mehr die ollen 26er! Habe ich doch so vorhergesagt ich ultrasuperduper Product Manager - Gehaltserhöhung geht klar?"

Wie immer: Die Wahrheit liegt im Auge des Betrachters.

Achtung: Kann Spuren von Stilmitteln enthalten.
 
Ich kenne welche aus dem Profi Umfeld, die über Monate mir zu wenig Luftdruck in der Gabel fahren. Sag = 60%. :D

Was mich persönlich stört: All diese unsinnigen Mikronneuheit, die heute kommen und morgen schon wieder durch die nächste Mirkoneuheit ersetzt werden. Der Boost Standard ist das perfekte Beispiel: Warum nicht einfach hinten auf 150 mm gehen? 150 mm gibt es seit einer kleinen Ewigkeit. Und warum führt man 650B-Plus ein und geht nicht gleich auf 29"-Minus?

Ist doch klar, dass man sich als Kunde für dumm verkauft vorkommt.

Dem Speci Highend Kunden ist das sicher egal. Der kauft sich ohnehin jedes Jahr ein neues S-Works. Preis egal, Wiederverkaufswert egal.

Was auch schon geschrieben wurde: Das Material ist heute so gut, dass man nicht mehr nach jeder Neuheit gieren muss.
 

ich denk da kannste keinen alleinschuldigen dafür ausmachen...

ich seh die sache so:

zum einen die egoistischen und grenzenlos wirtschaftsorientierte Branchenführer denen ökonomisches Wachstum oberste Priorität zu sein scheint.....

zum anderen die Händler, welche die Produkte vermutlich von oben aufgedrückt bekommen; selbst trauen sie sich nicht (wegen existenziellen ängsten) auch nur ein anzeichen einer sinngemässen Infragestellung des Produktes/standards, geschweige denn ein veto... es gibt keine revolutions ähnliche Solidarisierung unter ihnen

dann sinds naive und leicht zu beeinflussende kunden/bürger

und viele medien, welche in dem business mitschwimmen und selbst ordentlich davon profitieren...dies hindert sie in der Konsequenz branchenkritisch und aufdeckerich zu berichten. sie werden häufig zum verlängerten arm einer industrie und werden ihrer eigentlichen journalistischen "Pflicht" immer weniger gerecht....
 
wer ahnung hat, spaxt sich da nich einfach was zusammen. zumindest nich, wenn man damit am ende auch fahren will. daher finde ich den vergleich, das irgendwelche kunden hingehen, sich nen dämpfer einbauen der keine abstimmung aufs bike hat, hinkend. wenn ich 500-600 euro für nen neues federbein am bike ausgehe, kauf ich das entweder direkt im richtigen "tune" oder lass den abstimmen. alles andere taugt nur für die eisdiele.

davon ab: das affentheater fängt doch spätestens an, wenn der dämpfer z.b. nach 2 jahren fritte is, der hersteller nix mehr anbietet weil ein neuer "standard" da is und man nur noch alten schrott nehmen kann der auch durchgerockt is, oder halt wegen nem dämpfer nen neues bike kaufen darf.

erinnert mich dann immer an: du, der aschenbecher im auto is voll, wir brauchen ein neues.

Das sind ja jetzt zwei vollkommen andere Themen:
1: Wer Ahnung hat, ist ein Ausnahmefall. Für den wird es weiterhin alles geben was er braucht. Wenn nicht von den Großen, dann von einem der vielen Kleinen. So lange da ein Markt ist, wird er von irgendjemandem bedient werden.
2: Wenn ein Dämpfer nach 2 Jahren durch ist(ärgerlich, keine Frage), dann wirst dir keine ernsthaften sorgen machen müssen, weil es weiter die alten Dämpfer zu kaufen geben wird. In 5 jahren kann das anders aussehen, aber auf absehbare Zeit wirds da keine Probleme geben. Gerade bei so speziellen Teilen (Dämpfer) wird die Ersatzteilversorgung vermutlich ziemlich lange gut sein, weil es mehr Angebot als Nachfrage gibt. Sollte RS dann irgendwann tatsächlich keine alten Dämpfer mehr auf Lager haben, tritt fall 1 wieder in Kraft.

Ich verstehe die Panik hier und in den vielen anderen Threads zu dem Thema einfach nicht. Das letzte mal, dass ich mir n Komplettbike gekauft habe ist jetzt 7 Jahre her, das letzte komplette MTB sogar vor 13 Jahren, seitdem immer nur custom aufbauten und trotzdem hatte ich noch nie das Problem, dass mir irgendein Einbaumaß oder Standard einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte.
Und Ersatzteile wurden immer deutlich billiger, wenn sich ein neues Einbaumaß erstmal durchgesetzt hatte.
 
aber das mit den achsbreiten is ja auch wieder so ne sache. man hat nun die "normalen" breiten von 20x110, 9x100, 135x12 und 150x12.
dazu kam nun 15x100 (wieso ging man da nich direkt auf 110?? hätte für mich sinn gemacht), davon noch die 142x12 und 157x12, die an sich ja nur ne "einfädelhilfe" darstellen. aber ne, um das durcheinander perfekt zu machen kommt man nun mit dem boost gedöns. wie da die breiten sind weiss ich grad nichma. allein weils mich nich interessiert.

alles in allem frage ich mich grad, wann die bremsen als ziel dran sind. da kann man dann doch auch schön 198mm scheiben statt 203mm nehmen. oder 76mm abstand statt 74mm beim postmount. allein weils geht. ma sehen :D


und um die legitimierungsklauseln mal aufzugreifen: klar, geld verdienen is das eine, aber wie es aktuell läuft in dem business... da werden dann bikes gezeigt für den preis eines autos. reifen die soviel kosten wie nen autoreifen. die preise sind in den letzten 15 jahren extrem hochgegangen. gut, das mtb ist nen luxusgut, aber irgendwo kann mans auch übertreiben. weil am ende halten viele sachen nicht solange, das man sagen kann: man hat die kohle gut angelegt.
 
Am Ende entscheidet immer noch der Kunde ob er ein neues Bike mit Brain, Plusbereifung und elektronischer Schaltung braucht... Wenn es gekauft wird macht die Firma damit Umsatz und vielleicht auch Gewinn bei entsprechender Menge. Rentiert es sich nicht, wird das Produkt eingestellt. Das ist Marktwirtschaft.

Am Ende entscheidet die Mehrzahl der Kunden (=Menschen). Nicht DER Kunde. Das ist ein gravierender Unterschied, den sich viele klar machen sollten!
Und die Mehrzahl der Menschen ist dumm (was meine Person vielleicht auch einschließt). Ein besonders schönes Beispiel dieser Dummheit ist die Politik in fast jedem Land.
Siehe Artikel 20, Absatz 2 GG: Alle Staatsgewalt geht vom Dummen aus. ...
 
Warum nicht einfach hinten auf 150 mm gehen? 150 mm gibt es seit einer kleinen Ewigkeit. Und warum führt man 650B-Plus ein und geht nicht gleich auf 29"-Minus?

Ist doch klar, dass man sich als Kunde für dumm verkauft vorkommt.

Weil dann die Leute versucht hätten, ihre alte 150mm Nabe in den neuen 150mm Boost Hinterbau zu stecken, um dann festzustellen, dass das mit der Bremsafnahme gar nicht passt?

In dem speziellen Fall hätte also auch 150mm als etablierten Maß nichts an der Inkompatibilität geändert, weil ja die Bremsafnahme woanders sitzt, oder nicht?
Das hätte dann nur noch mehr verwirrt würde ich sagen
 
Dann kann man es sich ja ganz sparen. Immerhin wollte man ja den Flansch Abstand verbreitern. Und das geht ja nur, wenn mindestens eine Seite nach außen wandert. In dem Fall tun es halt beide Seiten.
 
Ich kenne welche aus dem Profi Umfeld, die über Monate mir zu wenig Luftdruck in der Gabel fahren. Sag = 60%. :D

Was mich persönlich stört: All diese unsinnigen Mikronneuheit, die heute kommen und morgen schon wieder durch die nächste Mirkoneuheit ersetzt werden. Der Boost Standard ist das perfekte Beispiel: Warum nicht einfach hinten auf 150 mm gehen? 150 mm gibt es seit einer kleinen Ewigkeit. Und warum führt man 650B-Plus ein und geht nicht gleich auf 29"-Minus?

Ist doch klar, dass man sich als Kunde für dumm verkauft vorkommt.

Dem Speci Highend Kunden ist das sicher egal. Der kauft sich ohnehin jedes Jahr ein neues S-Works. Preis egal, Wiederverkaufswert egal.

Was auch schon geschrieben wurde: Das Material ist heute so gut, dass man nicht mehr nach jeder Neuheit gieren muss.

142 = 142mm, 148 = 148mm, 150 = 157mm

von 142 auf 150 ist schon ein ordentlicher Sprung
 
Zuletzt bearbeitet:
stellt euch mal den Aufwand für die Firmen vor, wenn sie alle 3 laufradgrössen behalten würden, noch mal zusätzliche lagerkosten(Lager=Böse&teuer) zusätzliche Entwicklungskosten bla bla bla.

Ich fahre selber 2 S Works, aber nur die framesets, auslaufmodel und ein gebraucht wie neues - Fakt ist, die sind teuer und lassen sich ihren Scheiss zahlen, ja. Ich hätte mich auch für einem Canyon Exceed Rahmen entscheiden können, der wäre sogar leichter und billiger.. Am Ende entscheide trotzdem ICH was ich konsumiere. Man sollte halt schlicht weg offen sein. Ob 650B schlussendlich Sinn gemacht hat ist fraglich, Fakt ist es wurde eingeführt - für jeden Individualisten der sich seine Rahmen wie ich selbst aufbaut ist das ärgerlich wegen der Laufräder etc. Aber das ist eben die Industrie.

Zum Thema Standards und Maße: wer seine Maße kennt hat doch kein Problem? Bislang habe ich alle teile bekommen die ich gebraucht habe. Wer keinen 35er Lenker braucht kauft eben weiterhin den 31,8er - was ist nur so schlimm daran? Dieses "Problem" hier ist luxuriöser als alles andere.. "Oh Gott, die Bikeindustrie möchte dass ich tausende Euro für dies und das ausgebe" und die meisten machens auch -> Marktwirtschaft...
Die Preise sind deswegen so hoch da die Fertigung von Bikeparts wohl mehr Präzision erfordert als bei Autos.. Schaut euch einen bremssattel am 0815 Opel Astra G an - 50€, gegossen, ein Zylinder, nix besonderes.. Dann mal so ein feiner leichter Bremssattel am Rad.. Da sind schon Unterschiede da.. Dieser Faden zieht sich durch den kompletten bike sektor. Wacht auf
 
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