Positive Doping-Probe: Mathias Flückiger vorläufig suspendiert

Bei den Schweizern schlägt das auf jeden Fall ein paar andere Wellen als hier in Deutschland und da finde ich folgendes ganz interessant:

(...)König sprach von einem «aussergewöhnlichen Fall, weil es «praktisch keine Präzedenzfälle» gebe. Dies sei auch der Grund, warum es seit der Probenahme am 5. Juni an der Schweizer Meisterschaft in Leysin so lange gedauert habe. «Die WADA gibt für Zeranol ein spezielles Vorgehen vor», erläuterte König. «Deshalb sind zusätzliche Bestätigungsanalysen vorgeschrieben.» (ram/sda)

Ernst König Direktor von Swiss Sport Integrity.

Quelle: Klick mich => weiter zu Watson

EDIT Oh da war @Hugo schneller als ich
 
Ist am Ende nix anderes. Immer so zu tuen als hätte man als Vollprofi keine Ahnung was man sich da einwirkt ist lächerlich. Schmerzmittel nimmt man ja auch im Normalfall nicht vor einem Wettkampf ;-)
Die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln vor dem Wettkampf ist weit verbreitet im Profisport. Gut dokumentiert ist das u.a. bei Kontaktsportarten wie Fußball oder American Football
 
Nein, bei Dopingvergehen gilt nicht die Unschuldsvermutung, zumindest vor Gericht.
Diese Aussage stimmt in der Allgemeinheit nicht.
Vor dem Strafgericht, das für die Aburteilung von Vergehen nach § 4 AntiDopG zuständig ist, gilt sie wie bei jeder anderen Straftat auch.

Vor einem Sportgericht mag etwas anderes gelten.
 
Leider wird man ja irgendwann desensibilisiert, so richtig erschrecken tut man sich bei sowas ja nicht mehr, vielleicht allenfalls, wenn man großer Fan ist.
Ich ordne Doping mittlerweile eher unter die übrige große Anzahl an Ungerechtigkeiten im Sport. Da kommt ja noch die unterschiedliche finanzielle Ausstattung der Sportler*innen und Teams mit dazu oder auch ganz einfach körperliche Unterschiede. Sport ist einfach nie die gerechte Arena, in der alle die gleichen Chancen haben.

Wenn man dann jahrelang an der Spitze fährt und sagen wir mal ungedopt ist und die, bei denen man vermutet, dass diese dopen, immer vor einem liegen, naja, dann werden natürlich einige schwach. Dazu kommt dann Druck von Sponsoren und Teams, vielleicht Familie, da ist nie nur der/die Sportler*in schuld.
Moralisch gesehen ein ziemliches Minenfeld. Verteidigen möchte ich da niemanden, aber so schwarz-weiß ist es nun auch nicht. Sich dann am Ende als Opferlamm zu präsentieren, wie einige es tun, ist dann eher schwach, da könnte man dann auch die Karten offen auf den Tisch legen.
 
Wenn ich mir die Zeiten mit Ries, Armstrong und Ullrich anschaue, dann hat sich schon einiges getan.
Dieser Generalverdacht besteht nicht mehr.
Schwarze Schafe gibt es überall und lässt sich nur mit einem enormen Aufwand für den Sportler (Proben) und der Nada verhindern. Gänzlich auszuschließen kann man es nie.
 
Wenn ich mir die Zeiten mit Ries, Armstrong und Ullrich anschaue, dann hat sich schon einiges getan.
Dieser Generalverdacht besteht nicht mehr.
Schwarze Schafe gibt es überall und lässt sich nur mit einem enormen Aufwand für den Sportler (Proben) und der Nada verhindern. Gänzlich auszuschließen kann man es nie.
Bei der Tour auf jeden Fall ... Durch Leute wie Armstrong und Ullrich ist ja erst dieser Generalverdacht gekommen, vor allem durch viele Interviews wo eigentlich oft genug deutlich gesagt wurde das Doping an der Tagesordnung ist.
Leider wird man ja irgendwann desensibilisiert, so richtig erschrecken tut man sich bei sowas ja nicht mehr, vielleicht allenfalls, wenn man großer Fan ist.
Ich ordne Doping mittlerweile eher unter die übrige große Anzahl an Ungerechtigkeiten im Sport. Da kommt ja noch die unterschiedliche finanzielle Ausstattung der Sportler*innen und Teams mit dazu oder auch ganz einfach körperliche Unterschiede. Sport ist einfach nie die gerechte Arena, in der alle die gleichen Chancen haben.

Wenn man dann jahrelang an der Spitze fährt und sagen wir mal ungedopt ist und die, bei denen man vermutet, dass diese dopen, immer vor einem liegen, naja, dann werden natürlich einige schwach. Dazu kommt dann Druck von Sponsoren und Teams, vielleicht Familie, da ist nie nur der/die Sportler*in schuld.
Moralisch gesehen ein ziemliches Minenfeld. Verteidigen möchte ich da niemanden, aber so schwarz-weiß ist es nun auch nicht. Sich dann am Ende als Opferlamm zu präsentieren, wie einige es tun, ist dann eher schwach, da könnte man dann auch die Karten offen auf den Tisch legen.
Stimmt schon irgendwie. Aber ein Punkt gehe ich mit, es ist immer der Sportler Schuld wenn er mit macht. Klar, Druck von Sponsoren usw...aber dann hinterher auf unschuldig zu machen wie die meisten ist lächerlich. Niemand wird gezwungen, auch wenn's am Ende evtl das Karriereende bedeutet. Das muss jeder mit sich selbst ausmachen die Spritze zu setzen
 
Stimmt schon irgendwie. Aber ein Punkt gehe ich mit, es ist immer der Sportler Schuld wenn er mit macht. Klar, Druck von Sponsoren usw...aber dann hinterher auf unschuldig zu machen wie die meisten ist lächerlich. Niemand wird gezwungen, auch wenn's am Ende evtl das Karriereende bedeutet. Das muss jeder mit sich selbst ausmachen die Spritze zu setzen
Das wollte ich ja mit meinem letzten Satz auch aussagen, dass die Sportler*innen durchaus eine Mitschuld tragen und dann auch dazu stehen sollten.

Komplett von außen und selbst nicht von der Situation betroffen, denke ich mir, dass ich, wenn ich erwischt werden würde, und alle diejenigen, die den Scheiss vorher mitgetragen haben, mir dann auf einmal den Rücken kehren und so tun, als wären sie unschuldig, ich einen Teufel tun und schweigen würde.

Dass die allermeisten Sportler*innen dies nicht machen, ist für mich ein Indiz dafür, dass da im Hintergrund sehr viel dafür getan wird, um die Sportler*innen im Fall der Fälle ruhig zu stellen. Sei es durch eine finanzielle Unterstützung während einer Dopingsperre, Verträge oder andere Dinge. Anders kann ich mir das nicht erklären, ohne jetzt allzu sehr ins verschwörerische gehen zu wollen.
 
Downhill ist da aber auch ne andere Nummer. Die legen sich über die Trainingstage öfter Mal ab, das ist auch kein Geheimnis das da "Painkiller" genommen werden
wenn’s nur das wäre. Leute das ist genauso Leistungssport. Schaut euch da mal in der Off Saison nen Trainingsplan an. Da wird nicht nur in Bikeparks geshuttelt. Also ppsssttt. 🤟😇
 
Bei der Tour auf jeden Fall ... Durch Leute wie Armstrong und Ullrich ist ja erst dieser Generalverdacht gekommen, vor allem durch viele Interviews wo eigentlich oft genug deutlich gesagt wurde das Doping an der Tagesordnung ist.
Darf ich mal fragen wie alt Du bist? Auch schon vor den genannten gab es Doping und Rominger, Indurain und Konsorten haben sich schon geEPOt. Die Versionen davor wollen wir mal auslassen, Merckx z.B. war nach heutigen Maßstäben gedopt.

Stimmt schon irgendwie. Aber ein Punkt gehe ich mit, es ist immer der Sportler Schuld wenn er mit macht. Klar, Druck von Sponsoren usw...aber dann hinterher auf unschuldig zu machen wie die meisten ist lächerlich. Niemand wird gezwungen, auch wenn's am Ende evtl das Karriereende bedeutet. Das muss jeder mit sich selbst ausmachen die Spritze zu setzen
Keiner von uns weiß, wie er sich in dieser Situation verhalten würde, man hat sich jahrelang gequält und alles andere hinten angestellt - und dann...
 
Darf ich mal fragen wie alt Du bist? Auch schon vor den genannten gab es Doping und Rominger, Indurain und Konsorten haben sich schon geEPOt. Die Versionen davor wollen wir mal auslassen, Merckx z.B. war nach heutigen Maßstäben gedopt.


Keiner von uns weiß, wie er sich in dieser Situation verhalten würde, man hat sich jahrelang gequält und alles andere hinten angestellt - und dann...
Ich verstehe das schon das es dann schwer ist aufzuhören wenn man jahrelang kämpft um nach vorne zu kommen.

Ich hab damals Tour geschaut wo Ulrich eben erfolgreich war. Als Ullrich und Armstrong ihre vergehen bekannt wurden war's es mit der Tour doch vorbei gefühlt, keine Übertragungen mehr usw...die Leute haben gemerkt das es systematisch gemacht wurde.
 
Da wird nach wie vor mit allem getrickst, was der Medizinkoffer hergibt:
https://www.sport1.de/news/radsport...lem-macht-mir-fast-noch-mehr-angst-als-dopingDerzeit alles grade noch im legalen Bereich. Wobei die Leistungen von Wout van Aert heuer bei der Tour schon einige Fragen aufwerfen - daß einer im Sprint und Zeitfahren vorn dabei ist, OK. Aber dann am Berg auch noch allen davonfahren, und das über den gesamten Zeitraum der Tour ... naja.

Die Zeiten von Armstrong, Riis und Co, wo einer auf dem Motorrad dem Peloton mit frischen Blutbeuteln hinterhergefahren ist, sind scheinbar vorbei. Zumindest bei den großen TdF-Teams dürfte das heute ein wenig subtiler und professioneller ablaufen. Daß sich jemand wie Flückiger auf Weltcup-Niveau mit Anabolika erwischen lässt, überrascht mich dann schon.

Ich will hier übrigens auf keinen Fall das Radfahren unter Generalverdacht stellen - sondern den Leistungssport auf diesem Niveau generell. Die nehmen sich alle nix. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Spannend, wie verständnisvoll die Verantwortlichen reagieren:

Im Interview mit SRF schildert Thomas Peter, Geschäftsführer von Swiss Cycling, wie Flückigers positiver Doping-Test bekannt wird. «Wir wurden um 14.45 von Swiss Sports Integrity über den positiven Test informiert. Wir sind alle sprachlos. Ich weiss nicht einmal was das für eine Substanz ist oder in welchen Medikamenten das vorkommt.»

"Peter schildert Flückigers Reaktion auf den Doping-Befund: «Es war für ihn sehr, sehr schwierig, diese Nachricht. Er hat das entsprechend geschockt aufgenommen.» Peter weiter: «Es geht jetzt auch darum, Mathias zu schützen. Er ist auf dem Weg (von der EM in München, Anm. d. Red.) in die Schweiz. Er hat jetzt eine gute Betreung verdient in diesen schwierigen Momenten."

https://www.ride.ch/de/news/flueckigers-positive-a-probe-lauter-offene-fragen
 
Ich würde es ganz simpel machen. Einfach das krasseste Dopingmittel, das es so gibt, für alle in unbegrenztem Maße freigeben. Resultat:

a) Alle nehmen es, dann gewinnen die, die auch ohne Doping gewonnen hätten
b) Es gibt keinen Anreiz was anderes zu schlucken. Die Wirkung wäre schwächer
c) Wer sich zu viel reinpfeift, kippt vielleicht tot vom Rad. Natürliche Selektion und vielleicht Anreiz doch nicht zu dopen.
 
Ich verstehe das schon das es dann schwer ist aufzuhören wenn man jahrelang kämpft um nach vorne zu kommen.
... vorallem, wenn man alles was eine Jugend ausmacht geopfert hat...
Ich hab damals Tour geschaut wo Ulrich eben erfolgreich war. Als Ullrich und Armstrong ihre vergehen bekannt wurden war's es mit der Tour doch vorbei gefühlt, keine Übertragungen mehr usw...die Leute haben gemerkt das es systematisch gemacht wurde.
Siehst du, es war IMHO für jeden der es wissen wollte klar, das jeder was macht, den sonst sind diese Leistungen nicht möglich, man hat halt gehofft, das "der" Jan sauber ist, aber da anscheinend jeder gedopt hat
Ich hab mich gut unterhalten gefühlt und da Leistungssport halt in erster Linie Unterhaltung ist, weil ohne Zuschauer keine Sponsoren, ohne Sponsoren kein Geld, ohne Geld keine Profis, ...

Guck doch mal, wieviele Zuschauer sich die Tour de France an der Strecke angucken, daher sieht es so aus kümmert das Thema Doping die Masse der Zuschauer nicht ..
 
Spannend, wie verständnisvoll die Verantwortlichen reagieren:

Im Interview mit SRF schildert Thomas Peter, Geschäftsführer von Swiss Cycling, wie Flückigers positiver Doping-Test bekannt wird. «Wir wurden um 14.45 von Swiss Sports Integrity über den positiven Test informiert. Wir sind alle sprachlos. Ich weiss nicht einmal was das für eine Substanz ist oder in welchen Medikamenten das vorkommt.»

"Peter schildert Flückigers Reaktion auf den Doping-Befund: «Es war für ihn sehr, sehr schwierig, diese Nachricht. Er hat das entsprechend geschockt aufgenommen.» Peter weiter: «Es geht jetzt auch darum, Mathias zu schützen. Er ist auf dem Weg (von der EM in München, Anm. d. Red.) in die Schweiz. Er hat jetzt eine gute Betreung verdient in diesen schwierigen Momenten."

https://www.ride.ch/de/news/flueckigers-positive-a-probe-lauter-offene-fragen
Ja, ziemlich beachtliches Statement von den Verantwortlichen.

"Thomas Peter, Geschäftsführer von Swiss Cycling, nimmt dazu im SRF Stellung. Das Fazit: Vieles ist noch unklar, etwa wie die verbotene Substanz in Flückigers Körper gelangt ist."

Mir ist nicht bewusst, dass sich ein Offizieller nach einem positiven Test schonmal so 'ergebnisoffen' ausgedrückt hat. Im Normalfall ist es ja eher die sprichwörtliche heiße Kartoffel.
Bin mal gespannt was da noch so kommt.
 
Das könnte man aber auch umdrehen. Warum ist es immer noch nicht möglich direkt zu 100% zu wissen ob ein Athlet gedopt hat und dann Tatsachen zu kommunizieren?
Ich kenne mich da fachlich überhaupt nicht aus aber ich vermute, dass das technisch nicht möglich ist. Es ist glaube ich nicht so einfach zu sagen: "Ah, der hat diesen Stoff im Blut, also hatter gedopt, Fall abgehakt." Bei Zeranol gibt es ja wohl auch noch mehrere weitere vorgeschriebene Tests die erst abgewartet werden müssen. Darum hat es jetzt in diesem Fall so lange gedauert.
Ich würde es ganz simpel machen. Einfach das krasseste Dopingmittel, das es so gibt, für alle in unbegrenztem Maße freigeben. Resultat:

a) Alle nehmen es, dann gewinnen die, die auch ohne Doping gewonnen hätten
b) Es gibt keinen Anreiz was anderes zu schlucken. Die Wirkung wäre schwächer
c) Wer sich zu viel reinpfeift, kippt vielleicht tot vom Rad. Natürliche Selektion und vielleicht Anreiz doch nicht zu dopen.
Witzig. Du hast den Ironie-Smiley vergessen.
 
Naja….das Prozedere ist folgendes:
Es wird die A-Probe genommen und ausgewertet.
Wenn diese positiv ausfällt, wird der Athlet gesperrt, weil positiv.
Der Athlet kann dann entweder das Ergebnis akzeptieren, oder den Test der B-Probe beantragen. Dafür hat er ein paar Tage Zeit. Quasi um seine Unschuld zu beweisen.
Letzteres hat Flückiger wohl noch nicht beantragt, wird er vermutlich aber bald tun.

So gesehen werden Tatsachen kommuniziert. Ein positiver Befund, der entsprechende Konsequenzen nach sich zieht. Jetzt ist der Athlet an der Reihe seine Unschuld zu beweisen.
Ist so ähnlich, wie wenn Du geblitzt wirst….Du wurdest erwischt und kannst dich danach äußern, die Rechnung liegt gleich dabei.

Bis das Verfahren abgeschlossen ist, wird er jetzt erstmal von allem suspendiert, auch zum Schutz der anderen Athleten. Stell dir vor, man hätte ihn nicht gesperrt sondern gewartet, bis die B-Probe ausgewertet worden wäre, und er hätte heute ne Medaille geholt.
Die Suspendierung ist nicht mit einer Kündigung zu verwechseln. Die käme wohl erst, wenn das Verfahren beendet ist, also wenn entweder die B-Probe auch positiv ist, oder er jetzt ein Geständnis ablegt. Sollte wieder erwarten die B-Probe negativ ausfallen, laufen seine Verträge ganz normal weiter.
 
Zurück
Oben Unten