Problem beim Einstellen des Umwerfers bei Longus-MTB

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18. Mai 2012
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Hallo zusammen,

ich besitze ein Longus MTB Competition, Bj. '87, bei dem ich die originale Shimano Biopace-Kurbel und -Kettenblattgarnitur gegen eine nahezu neuwertige Einheit des seinerzeit höherwertigen Longus Competition pro ausgetauscht habe.

Das Problem: Der vorher unauffällig funktionierende Shimano-Deore-Umwerfer führt die Kette nun bei voller (waagerechter) Auslenkung nicht mehr auf das große Ritzel. Die Einstellung für das kleinste Ritzel scheint hingegen unverändert in Ordnung zu sein, denn die Kette springt nicht nach innen ab. Die Kettenblattpakete der alten und der neuen Kurbeleinheit sind beide ca. 19 mm dick. Die Kurbel sitzt korrekt auf dem Vierkant des Tretlagers.

Was könnte der Fehler sein?

Weiß
 
Da noch niemand geantwortet hat, möchte ich meine Frage präzisieren:

Die Original-Tretkurbel meines Longus Competition aus dem Jahr 1987 hat die Shimano-Teilenummer FC-R 124, den Aufdruck "Shimano" und ist mit Biopace-Kettenblättern 28/38/48 bestückt. Das größte Kettenblatt hat einen blau-gelben Aufkleber.

Die nachgerüstete Kurbel stammt von einem Longus Competition pro aus dem Jahr 1990, hat den Aufdruck "Shimano Deore", die Shimano-Teilenummer FC-MT 60 und ist mit Biopace-Kettenblättern 26/36/46 bestückt. Das größte Kettenblatt hat einen grau-grünlich gestreiften Aufkleber.

Die Gesamtstärke beider Kettenblattpakete beträgt jeweils ca. 19 mm.

Der Original-Umwerfer hat den Aufdruck "Shimano Deore" und die Shimano-Teilenummer FC-MT 60.

Ich habe nochmals beide Kurbeleinheiten montiert und den Abstand der größten Kettenblätter zum Sattelrohr verglichen. Bei der originalen Garnitur beträgt er ca. 42 mm, bei der nachgerüsteten jedoch ca. 45 mm. In beiden Fällen waren die Kurbeln stramm auf dem Vierkant der Tretlagerwelle festgezogen.

Bei der originalen Garnitur wird die Kette bei voller Auslenkung des Umwerfers (ohne Anschlagbegrenzung) auf das größte Kettenblatt geführt. Bei der nachgerüsteten Garnitur schafft der Umwerfer dies nicht, das das größte Kettenblatt ca. 3 mm weiter außen liegt.

Ich war davon ausgegangen, dass die nachgerüstete Tretkurbel und der originale Umwerfer mit nahezu identischen Teilenummern miteinander funktionieren. Aber das ist offenbar nicht der Fall.

Ich würde gerne die nachgerüstete Kurbel verwenden. Da der originale Umwerfer ohnehin Rostschäden aufweist, möchte ich ihn ersetzen. Eine Anfrage an die Fa. Longus, die seit langem keine Fahrräder mehr herstellen lässt, blieb ergebnislos.

Weiß hier vielleicht jemand, welcher andere zeitgenössische Shimano-Umwerfer passt? Hat jemand ein Verzeichnis der Shimano-Teilenummern, aus dem passende Kombinationen hervorgehen?

Im Voraus vielen Dank für Hinweise!
 
Hallo Radarc,

wenn der Umwerfer nicht beschädigt (z.B. verbogen) ist, brauchst Du keinen neuen.
Nach meinem Verständnis kommen folgende Fehlerursachen in Betracht:

a) Umwerfer ist nicht richtig positioniert.
Du wechselst ja von 46 auf 48 Zähne. Da kann es evtl. nötig sein, die Position des Umwerfers neu einzustellen.

b) Falsche Innenlagerlänge.
Der unterschiedliche Abstand zum Sattelrohr deutet darauf hin.
Prüfe mal nach, ob Du ein 122,5mm-Lager (=Standard für MT60) verbaut hast.

Viele Grüße

Andi
 
Ich kenne die maßlichen Unterschiede zwischen den Baujahren 87 und 90 nicht. Ich hätte aber auch gedacht, daß Deine Umbaumaßnahme ohne Probleme funktioniert. Was auf die Schnelle helfen könnte: Im Umwerfer gibt es eine Nase, die, zusammen mit der Begrenzungsschraube, den Weg des Umwerfers begrenzt. Diese Nase kann man abschleifen, damit der Umwerfer mehr Weg nach außen zum großen Kettenblatt macht. Hab ich auch mal an einem XTR-Umwerfer gemacht. Es kann aber sein, daß man bei Deinem Umwerfer an diese Nase nicht heran kommt. Dann hilft nur der Austausch der Tretlagerwelle, die müsste bei Dir dann ca. 5mm kürzer sein. Die alten Vierkantwellen gab und gibt es in allen möglichen Längen.
Der Austausch des Umwerfers ist natürlich auch eine Möglichkeit, ob ein anderer Umwerfer dann den bei Dir nötigen Weg schafft, weiß ich nicht. Hier findest Du die richtige Bezeichnung: http://www.fa-technik.adfc.de/Hersteller/Shimano/Gruppen.html#90. Empfehlenswert sind die Umwerfer der Gruppen XT, DX und LX, die DX-Umwerfer sind aber etwas selten und dadurch auch höherpreisiger. Die Baujahre 1989 bis 1994 sind am einfachsten für Dich. Diese Umwerfer findest Du am besten hier im Klassikbasar. Du musst aber auf den Klemmdurchmesser der Umwerferschelle achten, es gab da drei verschiedene Durchmesser in jeder Gruppe. Der Klemmdurchmesser entspricht dem Durchmesser Deines Sattelrohres. Ebenso ist zu beachten, ob der Zug für den Umwerfer von oben oder von unten kommt: Toppull oder downpull. Wenn's dann immer noch nicht funktioniert, ist eben der Austausch der Tretlagerwelle fällig.

Es grüßt Dich Armin!
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die hilfreichen Tipps!

Die Länge der Tretlagerachse werde ich demnächst prüfen, morgen steht erst einmal eine Tour mit dem alten Schätzchen an. Dazu habe ich die alte Kurbel wieder eingebaut. Ich habe den Umbau der Achse noch nie gemacht - ist das was für Selberschrauber oder lässt man das besser beim Händler machen (Erfahrung, Werkzeug)?

Wie beschrieben, war die Kombination Kurbel Shimano FC-R 124 und Umwerfer Shimano Deore FC-MT 60 original an meinem Rad verbaut und funktioniert. Es ist natürlich denkbar, dass zur Anpassung an die nicht zur Deore-Serie gehörende Kurbel bei der einfacheren Ausführung "Competition" eine längere Tretlagerachse eingebaut wurde. Longus-Räder wurden ja offenbar eher in Kleinserie hergestellt, wobei die in Japan vorgefertigten Rahmen aus Tange-Rohren bei einer nicht mehr existierenden Fa. Ahrens im Auftrag der Fa. Paul Lange (Longus) komplettiert worden sein sollen. Leider gibt es daher keine Stücklisten o. ä. mehr, dies teilte mir die Fa. Paul Lange auf Anfrage mit.

Der Umwerfer ist definitiv richtig positioniert. Er ist auch nicht verbogen. Aufgrund seiner Geometrie schafft er keine größere Auslenkung (der Schwenkarm befindet sich bereits in der Waagerechten), so dass ein Abschleifen des Anschlags nichts bringen kann. Ich möchte ihn jedoch, wie dargestellt, wegen Rostschäden infolge abgeplatzter Verchromung ersetzen.

Am einfachsten wäre es sicher, ich würde gut erhaltene Originalteile einbauen (Umwerfer und Kurbelgarnitur). Sollte jemand diese Teile übrig haben, freue ich mich auf Angebote!

MfG Jan
 
ch habe den Umbau der Achse noch nie gemacht - ist das was für Selberschrauber oder lässt man das besser beim Händler machen (Erfahrung, Werkzeug)?
...
MfG Jan

Das ist eigentlich was für Selberschrauber und ein versierter solcher baut Dir ein klassisches Konus-Innenlager (ich gehe davon aus, daß es so eins ist) in 5 Minuten ein. Wenn Du aber das passende Werkzeug (Ringschlüssel für rechte Lagerschale, Stirnlochschlüssel, Hakenschlüssel für linke Lagerschale + Konterring) nicht besitzt, wird es wohl billiger, das Lager vom freundlichen Örtlichen für nen´Fünfer oder so einbauen zu lassen.
 
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