Projekt Lightfreerider/Enduro - Teil 2

Verstehe nicht, warum "diffused" Optik weniger stabil sein soll. Normal ist das ja nur eine Decklage, so wie bei UD Optik auch. Den einzigen Nachteil, den man da hat, ist, daß der Lenker dann schwerer wird. Bei anderen Herstellern nennt sich diese Optik "Marble".
Ich vermute, daß die Gewichtsangabe bei dem Artikel zwischen 3k und diffused vertauscht ist. Ich würde da einfach mal nachfragen.

Ganz genau, es wird schwerer, denn das "diffused" Material ist wie der Name schon sagt ungerichtet. Es handelt sich hierbei schlicht und ergreifend um billiges Recycling-Fleece. Das hat bei gleichem Faservolumengehalt ungefähr 10% der Festigkeit/Steifigkeit einer UD-Lage in Faserrichtung. Da die größten Dehnungen auf der Außenhaut des Lenkers auftreten sollte demnach hier auch ein Material mit hoher Festigkeit verwendet werden. So ist die Decklage ist im Normalfall schon eine tragende Lage.
Wenn wir jetzt das geringe Gewicht des Lenkers betrachten sollten wir ins grübeln kommen. Es sei denn es wurde unter der Billiglage ordentlich in Faserqualität investiert. Hightech Faser aus dem Luftfahrtbereich dürfte hier aber eher nicht zu finden sein sonst hätte der Hersteller bestimmt damit geprahlt ;);).

Miro
 
Zuletzt bearbeitet:
Was seid ihr denn für "Leichtbauer":

:lol:

Aber ich teile diese Bedenken und da auch heftigere Stürze nunmal vorkommen, ist mir das Carbon-Gedöns zu riskant für den Lenker bzw. die Kontrollen des Matarials im Anschluß zu lästig.

Leichtbau und ein möglichst leichtes Fahrrad haben zu wollen scheinen manchmal ja zwei paar Schuhe zu sein :).
Gerade der Begriff Enduro is da imho auch einfach nen Problem, weil sich mit den Rädern ja "ohne Probleme" auf ausgewachsenen DH Strecken in entsprechendem Tempo fahren lässt.

grüße,
Jan
 
Leichtbau und ein möglichst leichtes Fahrrad haben zu wollen scheinen manchmal ja zwei paar Schuhe zu sein :).
Gerade der Begriff Enduro is da imho auch einfach nen Problem, weil sich mit den Rädern ja "ohne Probleme" auf ausgewachsenen DH Strecken in entsprechendem Tempo fahren lässt.

grüße,
Jan

Sehe ich genau so. Schnelle Endurofahrer bewegen ihre Bikes ja nicht wesentlich langsamer oder anders als durchschnittliche DH Fahrer. Und wo hört Enduro auf, bzw. fängt DH an.

Wenn die Megavalanche Enduro ist, kann dann z.B. Winterberg überhaupt DH sein? ;)

Und um den Bogen zum Leichtbau zu schlagen: Bei den Belastungen in Enduro und "Light-Freeride" würde ich Leichtbau immer nur in gesundem Maß machen, und an wirklich neuralgischen Bauteilen eher auf der stabilen Seite bleiben wollen.
Wenn also irgendein Lenker deutlich leichter und günstiger ist, als alles was renommierte Hersteller anbieten, ist das wie eine neue Dorado für <500€ im Bikemarkt, nämlich irgendwie zu schön um wahr zu sein.

just my 2ct.
 
Ich fahre seit einigen Wochen einen MT.Zoom, der imho baugleich mit dem Reverse ist. Dieser hat allerdings keine Gewichtsbeschränkung. Außer leichtem flexen verhält er sich unauffällig.

Müssen die Lenker nicht irgendwelche Tests bestehen wenn sie in Deutschland verkauft werden, oder muss man dem TÜV (o.ä.) nur einen Scheck rüberschieben?

Wäre schön wenn sich der Hersteller dazu mal äußern könnte.
 
Ich fahre seit einigen Wochen einen MT.Zoom, der imho baugleich mit dem Reverse ist. Dieser hat allerdings keine Gewichtsbeschränkung. Außer leichtem flexen verhält er sich unauffällig.

Müssen die Lenker nicht irgendwelche Tests bestehen wenn sie in Deutschland verkauft werden, oder muss man dem TÜV (o.ä.) nur einen Scheck rüberschieben?

Wäre schön wenn sich der Hersteller dazu mal äußern könnte.

Der Hersteller von dem Reverse wird das hier wahrscheinlich noch nicht mal lesen können. ;)
Es gibt asiatische Hersteller die prüfen lassen, aber alle machen das sicher nicht.
Die guten Hersteller, wie z. B. Mcfk, POP-Products usw. lassen sehr streng prüfen. Teilweise sogar über der Norm.
Bike Test Aachen
EFBe
Nur kostet das dann auch.
Es stellt sich nur die Frage, ob man einen Leichtbau Carbonlenker nach ein paar Stürzen noch fahren möchte.
 
Hm, ok. Ich dachte er sei Fliesenleger und macht es erst seit 1-2 Jahren oder verwechsle ich ihn da mit jemand anderem?
 
Verkauft werden darf erstmal alles. Sobald irgendjemand klagt muss der Hersteller nachweisen, dass der Lenker dem Stand der Technik (für den beworbenen Einsatzzweck) entspricht. Der Nachweis kann halt z.B. über entsprechende Prüfungen geschehen.

Zum einen sind die "Einsatzzwecke" nicht wirklich definiert, zum anderen sind die möglichen auftretenden Lasten auch nicht wirklich vollständig bekannt. Es haben sich Prüfungen und Konstruktionen etabliert die eine ausreichende Sicherheit zu Gewährleisten scheinen, man hört/liest ja recht wenig von kaputten Lenkern. Letztendlich hab die Hersteller aber das Problem, dass sie - verglichen mit anderen technischen Bereichen - entweder überdimensionieren, oder auf dünnem Eis unterwegs sind.

Grüße,
Jan
 
Ich habe kurz mit Reverse und Zoom gesprochen...die haben ordnungsgemäß einen Scheck rübergeschoben, es ist also alles ok. ;)

Haben die irgendwas angedeutet wo genau die Lenker gefertigt werden bzw. ob der Fertiger weiß was er da macht?!

Einen Sturz hat der MT.Zoom schon überstanden. Macht sonst auch einen wertigen Eindruck. Freeride, große Drops, oder ähnliches betreibe ich damit allerdings nicht. Ich würde es eher als "Allmountain-Touren" bezeichnen. Ich denke dafür ist der Lenker durchaus zu gebrauchen?!
 
Was denk ihr wie es in der Industrie zugeht? Geld = TÜV Prüfzertifikat, ohne das Produkt jemals gesehen zu haben. Kenne da genug Beispiele.
 
Ich seh schon. Diejenigen welche den Reverse fahren sind eher in der Tourenkategorie angesiedelt. Ist ja nicht schlimm, mmn genau das richtige Einsatzgebiet für diesen Lenker.
Dann sollte man aber nicht in diesem Thread den Lenker als tauglich anpreisen. Freerider/Enduros sollten in einem durchschnittlich schweren Fahrer schon ein gewisses Vertrauen in die Stabilität wecken.
D.h. so ne Kiste sollte Bikeparkgeshredder, bis einem vor Schmerz die Unterarme abfallen, aushalten. Falsch eingeschätzte Sprünge, wo das Fahrwerk durchschlägt, verkraften. Mir fallen noch zig andere Situationen ein.

Und das soll ein Lenker mit einer 100kg Gewichtsbeschränkung über einen angemessenen Zeitraum wegstecken? Im Leben nicht! Und dann noch mit einer diffused-Optik-Schicht die nichts heben soll? Das heißt der Teil, der dem Lenker seine Stabilität gibt, wiegt noch weniger als 160g? Die Erklärung von mi.ro klingt schon sehr vernünftig.
Ich will hier nichts überdramatisieren, aber Teile mit Gewichtlimit im Gravity-Bereich (ja, das ist Enduro) gehen gar nicht.
 
@ The Great
Der Thread heißt doch Lightfreerider/Enduro und ist im Forum Leichtbau.
Und jetzt schreibst Du was von Bikeparkgeshredder. Passt irgendwie nicht, oder? Also was jetzt Bikeparkgeshredder oder Leichtbau?
Ansonsten würde ich den Thread ins passende Forum verschieben.
 
The Great hat doch völlig recht...gerade durch die immer besseren Fahrwerke verschiebt sich doch die Leistungsfähigkeit eines Enduros immer mehr Richtung früherer Freerider und damit auch das Limit für die Komponenten.

Und miro hat bisher nur ernstzunehmende Beiträge geliefert.
 
Ja richtig, es gibt doch auch leichtbau Downhiller mit 13kg die was aushalten.
Ich bin der Meinung ein Enduro sollte der Stabilität eines DH-Bikes nicht großartig nachstehen.
Sonst brauch ich damit doch keine Rennen fahren, bei denen es auf die Zeit beim bergabfahren ankommt.
Der einzige Unterschied ist eine bessere bergauftauglichkeit durch zahmere Geometrie, weniger Federweg und eine größere Übersetzung.

Was machst du denn mit deinem Enduro? Entweder man lässt es nach dem Anstieg richtig krachen oder es hat nicht viel mit Enduro zu tun. Ist doch nicht schlimm, wieso also so tun als ob?

Ich weiß, Enduro zu definieren ist böse, aber das muss gerade hier mal gesagt werden. Doch ab und zu Modellbaubikes hier und der Mickymaus Reverb Lenker war mal ein guter Aufhänger.

Edit: Danke san andreas, dein S-Works ist z.B. ein gutes Beispiel für das Thema dieses Threads.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eben. Die Perfomance meines aktuellen Enduros ist locker besser als die von meinem SX Trail vor paar Jahren. Es gibt also keinen Grund, ein Enduro im Einsatzbereich zu beschränken.

Ich würde auch keinen Lenker o.ä. fähren, wenn ich denken müßte, hält der jetzt noch oder ist der jetzt über dem Limit ?
 
Also MT.Zoom hat sich gemeldet. Sie wissen nicht ob der Reverse baugleich ist, halten es aber durchaus für möglich, weil die Winkel identisch sind.

Die Lenker stammen aus Taiwan. Geprüft wurden sie nach EN. Welche Tests der Lenker da bestehen muss weiß ich allerdings nicht. Ihr?
 
Auf die Schnelle finde ich da nur eine EN Norm für Montainbikes, welche alle Teile rund ums Bike betrifft. Das Dokument ist aber nicht günstig:
http://www.beuth.de/de/norm/din-en-14766/91939930

Wenn jemand die genauen EN-Anforderungen für Lenker hat, wäre das echt interessant zu sehen!

Grundsätzlich ist die Norm aber für alle Lenker (auch XC), also würde mich dieses Siegel nicht beruhigen. Aber ich hör jetzt erstmal auf, soll ja jeder fahren was er möchte :)
 
Zurück