Na denn.
Erst mal die Austattung:
Tyee I in Small
Lyrik RC2 MCDH 170mm Solo Air (~55psi)
Monarch Plus RC3 HV (~170psi)
Reverb Stealth 380/150
MRP 2X Kefü
Sixpack Mayhem LRS
X9 10-fach Schaltwerk, Trigger, Umwerfer
Sram S1000 Kurbel
DMR Vault Pedale
Saint 810 Bremssättel, XT 785 Hebel, RT76 Scheiben
Straitline SSC 35mm Vorbau
Syntace Vector 780mm Lenker
Specialized Phenom Gel
Sattel
Minion DH F/R 2.5 für den Park, Conti RQ 2.4 Apex BCC/MK II 2.2 ProTection für Touren
Gewicht: Geschätzte 15kg
Zu mir: 182cm groß, ~82cm Beinlänge, lange Affenarme, etwa 80kg mit Ausrüstung
Bergauf geht das Tyee wirklich gut (ich bin aber auch einen 18.5kg-Freerider gewohnt). Kurzer Radstand, kurzer Reach, Stack im Mittel - genau mein Ding. Der tiefe Schwerpunkt macht sich beim Springen, Trackstand und beim Wheelie angenehm bemerkbar. Das Rad ist ziemlich gut zu balancieren und mit der leichten Lyrik lässt sich die Front spielend hochziehen. Die Zugführung ist wertig und durchdacht, nicht nur schnöde Kabelbinder wie bei anderen Herstellern. Die Schweissnähte sehen alle tadellos aus, und der Carbonfender ist verdammt geil

. Die Decals sind allesamt sehr sauber geklebt worden.
Der Reboundknopf des Dämpfers ist leider schlecht erreichbar, ist aber bei dem Hinterbaukonzept wohl nicht anders zu bewerkstelligen. Der Hinterbau ist, auch im Vergleich zu anderen Enduros, recht straff. Plüschig ist anders, das ist ein zum aktiven Fahren einladendes Fahrwerk. Wippen ist keines zu spüren, die Federwegsausnutzung ist gut. Ich habe nicht das Gefühl, dass hier auch nur ein Zentimeter verschenkt würde (gut, ist kein Fox verbaut). Bisher hatte ich zwei oder drei Durchschläge, allerdings so sanft, dass ich es nur dank des Sagringes bemerkte. Die Endprogression scheint mir nicht all zu hoch zu sein, denn es waren eigentlich keine hohen Sprünge dabei. Am Setup muss ich noch ein wenig rumexperimentieren. Der Hinterbau scheint mir auch ausreichend steif zu sein, jedenfalls nicht so wabbelig wie zB das Cube Stereo/Fritzz mit ähnlichem (jaja, Viergelenker vs. abgestützter Eingelenker) Aufbau. Bergab ist es echt eine Wucht! Quirlig und verspielt lässt es sich durch die Kurven jagen, beim Springen versinkt man nicht im Federweg und doch wird alles gut abgefedert. Ich habe das Gefühl, schneller als mit dem Freerider unterwegs zu sein. Wer ein Rad erwartet, das jeden Kieselstein filtert, ist mit dem Tyee falsch beraten. Das Teil hat eher Renn- als Sofagene. Die Lyrik ist ebenfalls eher straff, das ändert sich hoffentlich noch während des Einfahrens. Wie sich das auf langen Abfahrten bemerkbar macht, kann ich noch nicht beurteilen, aber wohl eher negativ für die Unterarme. Je nach Trainingsstand und Abfahrt wird es selbst mit Sofa manchmal kritisch (-> Megavalanche mit Van R und Vivid R2C im plüschigen Hanzz, später Parks mit 66 RC3...).
Wie die Lager und Bolzen so aussehen, werde ich erst bei der ersten größeren Revision beurteilen können. Auf den ersten Blick scheinen die ausreichend dimensioniert und ganz tauglich zu sein. An der hinteren Postmountaufnahme hätte ich mir aber, wie am Fanes, austauschbare Stahlinserts gewünscht oder eine IS-Aufnahme. Alugewinde sind halt kritisch. Austauschbare Ausfallenden sind generell eine sehr gute Idee, so bleibt man flexibel.
Zwei kleine Kritikpunkte gibt es aber: Der ist Lack leider ziemlich anfällig (also gleich zu Anfang alle Scheuerstellen abkleben!), und die Strebe vor dem Dämpfer kann je nach
Reifen im Weg sein. Ein 2.4er Conti Rubber Queen zB passt leider nicht, und auch mit anderen
Reifen sind gerade mal 5-7mm Platz.
Fazit: Geil
