Rennrad contra Liegerad

was würdet Ihr nehmen?

  • Liegerad

    Stimmen: 39 30,7%
  • Rennrad

    Stimmen: 88 69,3%

  • Umfrageteilnehmer
    127
karstb schrieb:
ich gebe zu, dass ich noch nie so ein teil gefahren bin, aber neben der zweifelhaften bergauftauglichkeit ist es doch wohl unumstritten, dass die liegeräder bergab (kurvig) nicht so schnell sind und also auch nicht so viel spaß machen. desweitern kann ich mir vorstellen, dass bei einem liegerad mit einer recht hohen sitzposition (alle bisher geposteten außer der eigenkonstruktion und das carbonteil) der aerodynamische vorteil im vergleich zu einem triathlon- oder zeitfahrrad nicht wesentlich ist.

Wenn du schon zugibst, noch nie ein Liegerad gefahren zu sein, warum behauptest du dann solches Zeugs?
Wie schon erwähnt wurde, hat das bergauffahren viel mit Gewicht zu tun.
Gerüchten zu folge soll es auch Liegeräder geben, welche weniger ais 8Kg wiegen.
Und bergab wirds erst richtig geil.
Und woher ich das weiss: ich fahre schon etwa 10 Jahre Liegerad und lebe noch (soviel zum Thema man wird nicht gesehen).
Aber ein Liegerad hat sicher auch Nachteile.
Kurzum: ein Liegerad ist nicht besser oder schlechter als ein Rennrad, es ist einfach anders.
 
Hallo!

Vielleicht gibt den unwissenden Nörglern ja das einen Eindruck, daß man mitm Liegerad
- schnell
- wendig
- und vor allem bei Wind deutlich bessere Ergebnisse erzielen kann, als mit dem Rennrad. Den gleichen Trainigsstand mal vorausgesetzt. Ich, der ich echt mies trainiert bin, erreiche mit meinem nur einigermaßen sportlichen Liegerad merklich ordentlichere Geschwindigkeiten, als ähnlich trainierte RRler.
Und zur Klamottenfrage: ja, ich fahr mit Klickschuhen und in Radlerhose, nur eben ohne eierkochendes Pölsterchen. Son schnickschnack brauch ich nich... :lol: (auch ein großer Vorteil von Liegerädern).

@ cbk:
wenn du wirklich was sportliches finden willst, mußt du suchen, und du wirst es finden. google mal nach ToxyZR, Optima Baron, Challenge Jester oder zB auch nach Effendi RLR oder RazzFazz oder dem Quest.
Es gibt natürlich auch "Einkaufsräder" und alles mögliche und unmögliche(...). Aber ich denke, so wie man Muttis Einkaufsrad mit einem Carbon RR in einen Topf werfen kann, so geht das auch mit irgendwelchen Scooterbikes und zB das Quest... Das ist alles eine Frage des Intellekts...

Ich presönlich fahre eine HP Velotechnik Speedmachine und bin damit sowohl komfort- als auch geschwindigkeitsmäßig sehr zufrieden. Das Rad ist ein guter Kompromiss zwischen beidem (-> vollgefedert). An der Geschwindigkeit könnte höchstes _ich_ noch etwas machen.

so weit erstmal...

Konrad
 
Ganz witzig, was hier so an Vermutungen über das Liegerad gesammelt wurden. Als Liegeradler muss man aber doch einiges klären, da die meisten Vermutungen eben nicht so richtig sind und man es erst weiss, wenn man eigene Erfahrungen hat. Jch fahre seit 10 Jahren Liegerad und tummel mich auch im www.liegeradforum.de , wo dieser Thread gerade gelinkt wurde :-).
Ich greife mal ein paar Punkte auf:
Bergtauglichkeit:
Kein Problem, auch steile Rampen. Der Wiegetritt des Uprights (aufrechten Rades wie Rennrad etc.) ist im Extremfall ein Vorteil, da man die Muskelgruppe wechseln kann. Das heisst aber nicht, dass es ein Problem wäre, >20% mit Lieger hochzufahren, sofern man genug Übersetzung hat. Werner De Hamer fuhr mit 11 kg-Lieger schon beim extrem bergigen Radmarathon Marmotte (174 km, 5500 HM, inkl. Alpe D'Huez, Col du Galibier etc.) zur Goldauszeichnung seiner Altersklasse.
Schon in hügeligen Gegenden ist der Lieger klar im Vorteil. Beim Rennen Classique Genevoise (Link über www.futurebike.ch ) waren wie jedes Jahr die Lieger ganz vorne, Diesmal 7 Min. Vorsprung auf die schnellste Rennradgruppe (inkl. Laurent Jalabert). Mit Liegerad fährt man gleichmäßiger bergauf, da kein Wiegetritt zur Verfügung steht.
Speed:
Der Vorteil ist nicht so riesig wie hier anfangs angenommen. 50-60 km/h dauerhaft halten sind nur vollverkleidet möglich. Naja, Topfahrer der Liegeradszene (etwa Niveau von A-Amateuren) schaffen ca. 53 km in einer Stunde heckverkleidet. Vollverkleidet ist viel schneller, hat aber auch praktische Nachteile. Das sind zumeist spezielle Maschinen. Das schnellste Alltagsrad ist wohl das Quest, ein Velomobil, das in der Ebene mit einem guten Fahrer (Hersteller Ymte Sybrandy) 61 km in der Stunde ermöglichte. Normal sollte man einen unverkleideten oder heckverkleideten Tieflieger mit einem Rennrad vergleichen. Lässt sich leicht berechnen unter http://www.kreuzotter.de/deutsch/speed.htm . In der Praxis ist man so um die 10-15% schneller als mit Rennrad (ohne Windschattennutzung). Eine Heckverkleidung kann da noch mal etwas bringen (5-10% mehr Speed).
Sicherheit:
Kein Problem. Autofahrer, die nicht hingucken, übersehen auch einen rosa Elefanten :-). Wer hinguckt, sieht auch den Lieger. Man wird nur nicht so schnell "eingeordnet" in bisher bekannte Formen, weshalb manche leicht auf "übersehen" tippen. Weniger optimal ist es natürlich direkt neben Lastwagen an der Ampel zu stehen. In solchen Situationen fährt man halt vorrausschend. Ich bin neulich eine Tour von Hamburg nach Schmalkalden gefahren (2 Tage, 442 km, www.effendibikes.de/schmalkalden.html ). Dabei sind wir zu zweit oft auf Bundesstraßen gefahren und haben keine Probleme gehabt. Man sieht im Rückspiegel schnell, ob man gesehen wird oder nicht. Alle Autos haben einen Bogen um uns gefahren, also kein Problem :-).
Federung:
Wer in Gegenden mit viel schlechten Straßen wohnt, dem ist die Federung nahezulegen. Ansonsten kann man auch prima ungefedert fahren. Ein Rennrad ist ja auch ungefedert. Ich habe bei RTF's etc. kein Bedürfnis nach einer Federung.
Bequemlichkeit:
Mit der Tour nach Schmalkalden wollte ich auch wieder zeigen, dass man ohne viel Abhärtung (fahre nur ca. 1500 km im Jahr) problemlos lange Tagestouren fahren kann. Wir sind am ersten Tag 290 km gefahren, am 2. waren noch 152 km über. Mit normalem Rad würde ich mir das nie zutrauen, da rebelliert mein Popo, der Nacken und evtl. auch noch die Handgelenke... Liegeradfahren ermöglicht dagegen echte Bequemlichkeit. Im Gegensatz zum MTB fahre ich auf dem Lieger mit Unterhose. Wozu ausziehen? :-)
Kurvenfahren:
Hier war ich jetzt überrascht, dass man vermutet, Lieger wären in Kurven schlechter. Der Schwerpunkt ist viel niedriger, man stößt in Kurven beim Treten nicht mit den Pedalen auf... insgesamt ist ein guter Tieflieger doch klar im Vorteil gegenüber Rennrädern. In Belgien gibt es einen Indoor-Cup, bei dem Lieger auf Kartbahnen fahren. Die Geschwindigkeiten der Topfahrer sind nicht weit unter den Streckenrekorden mit normalen motorisierten Karts!
img.php
(Bild ist nur einen Tag zu sehen, da über Pixum verlinkt).
Fazit:
Liegeradfahren macht viel Spaß und hat Vorteile bei Speed und Bequemlichkeit. Das normale Rennrad macht ebenso Spaß, nur auf andere Art. Gruppenanschluss ist mit Liegerad schwerer zu finden, weil es halt noch nicht soviele Lieger gibt. Rennräder sind im Schnitt 2-3 kg leichter, es gibt aber auch Lieger unter 10 kg.
j.
 
Hallo
Ich fahre auch nur Liegerad. Das "Autofeeling" mit richtigem Sitz liegt mir einfach mehr. Das ist "mein" Sport, deshalb verstehe ich auch Menschen die sagen das wär nichts für sie. Spass machts jedem, aber um richtig drauf einzusteigen brauchts etwas mehr.

der alte ron schrieb:
Bei so einem teil bläst schon die druckwelle beim vorbeifahren rennradfahrer von der strasse !
...
Und in deinen windschatten kann sich auch keiner mehr hängen ...

Wie passt das denn zusammen?

der alte ron schrieb:
Haaa ! Whoa , das ist genial !
Den antrieb über einen dadurch kurzen strang vorn lassen und die lenkung nach hinten .
Oder gibt es technisch eine möglichkeit beides vorn zu integrieren .
Als antrieb am besten eine speedhub , dann ist noch weniger krempelam rad .
:

Lenkung hinten ist fast unkontrollierbar, Lenkung in der Mitte wie bei dem Gartenfreak funktioniert toll, ist aber wieder was anderes und nicht so schnell. Eine lange Kette stört eigentlich kaum und beim Dreirad ist Vorderradantrieb nicht sehr sinnvoll (gibts aber von Berkut). Mein Rad (toxy ZR) hat aber Vorderradantrieb weil so, bei einer Sitzhöhe von 17 cm, die Kette nicht neben dem Vorderrad läuft oder aufwändig darum herumgelenkt werden müßte. Ich finde auch das knackigere Antrittsgefühl wichtig.
http://www.barnsi.de/ebay/Toxy_ZR.jpg

karstb schrieb:
ich gebe zu, dass ich noch nie so ein teil gefahren bin, aber neben der zweifelhaften bergauftauglichkeit ist es doch wohl unumstritten, dass die liegeräder bergab (kurvig) nicht so schnell sind und also auch nicht so viel spaß machen.

Warum ist das unumstritten? Mit meinem Rad kann man sehr gut bremsen (Durch den niedrigen Schwerpunkt limitiert allein die Reibung die Verzögerung) und man hat eine sehr gute Kontrolle, weil man über den ganzen Rücken mit dem Rad verbunden ist. Ich mag nicht der fitteste sein, aber bergab auf der Strasse hat mein Rad nur Vorteile, ich möchte den sehen der da auf einem Niederrad schneller fährt als ich.

Felix
 
Hi,

ich bin überrascht, wie viele doch das Rennrad bevorzugen. Das kommt sicher von der mangelhaften Präsenz der Liegeräder bei grossen Radsportveranstaltungen. Dort wurden sie vor vielen Jahren schlichtweg verboten, da die "echten" Rennradfahrer dadurch benachteiligt wurden!

Daraus wird aber schon klar: Zum Rennen fahren sind "Renn"-räder nicht unbedingt besser, eher sogar "schlechter".

Wie schon zuvor erwähnt, ist die Liegeradwelt eine eigene. Rennräder sind sich alle recht ähnlich, bei Liegerädern ist die Vielfalt bald unübersehbar.
Das macht einen pauschalen Vergleich zum Rennrad eigentlich nicht möglich.

Dennoch:

Ich habe ein Rennrad, stundenlange Untenlenkerhaltung kann ich zwar vertragen, aber bequem ist das wahrlich nicht.

Und ich habe ein Liege(drei)rad. Das benutze ich unter anderem um meinen Hintern von der Strapaze meines MTB-Sattels erholen zu lassen. Das Liegerad ist ungeheuer bequem, der Geschwindigkeitsaspekt für mich gar nicht so wichtig.
Für gute Sichtbarkeit habe ich einen Kinderfahrradwimpel angebracht. Das nehmen die meisten Autofahrer eher war als einen normalen Upright-Fahrer.

Ich muss sagen, mein Rennrad verstaubt seit einiger zeit in der Ecke. Gut, dass ich es ausprobiert habe. Entweder fahre ich MTB oder Liegerad, aber das Rennrad gibt mir nichts mehr.

Wenn ich vor der Wahl stehen würde, ich würde kein Rennrad kaufen sondern das Liegerad bevorzugen.

Onzilla
 
Schön, dass ich so häufig zitiert wurde. Ich habe ja eideutig geschrieben, dass meine Aussagen nur nach meiner Logik herbeigeführt wurden und nicht empirisch bewiesen sind. Ich finde es gut, dass die Experten da was zu gesagt haben und meine Aussagen richtiggestellt haben, sodass ich mir jetzt ein besseres Bild vom Liegeradfahren als Sport machen kann.
Ich hatte meine Vermutungen mit dem Bergab- und Bergauffahren darauf gestützt, dass man beim Bergabfahren sien Gewicht nicht verlagern kann (vorne<->hinten) und beim Bergauffahren keinen Wiegetritt hat und evtl. auch nicht sehr stark ziehen kann.
Ich sehe schon, ich muss auch mal so ein Ding fahren. Ich tausche dann, und der andere bekommt mein MTB, mit dem ich übrigens ohne Probleme zehn Stunden im Sattel sein kann, also auch über 250km Asphalt.
 
Onzilla schrieb:
....ich bin überrascht, wie viele doch das Rennrad bevorzugen. Das kommt sicher von der mangelhaften Präsenz der Liegeräder bei grossen Radsportveranstaltungen. Dort wurden sie vor vielen Jahren schlichtweg verboten, da die "echten" Rennradfahrer dadurch benachteiligt wurden!

Daraus wird aber schon klar: Zum Rennen fahren sind "Renn"-räder nicht unbedingt besser, eher sogar "schlechter".

Lass mal die Kirche im Dorf. Dein missionarischer Versuch oder nenne es "Aufklärung" ist schon deshalb zum Scheitern verurteilt, als diese Entscheidung der uci damit zu begründen ist, dass grundsätzlich am klassischen Diamantrahmen festgehalten werden soll!
Übrigens auch die Begründung für das Verbot der Teilnahme von "gefederten" RR an Rennveranstaltungen unter der Fuchtel der UCI.

Aber jeder kann seine eigene Rennserie aufzuziehen.

Onzilla schrieb:
Ich habe ein Rennrad, stundenlange Untenlenkerhaltung kann ich zwar vertragen, aber bequem ist das wahrlich nicht.
Wer fährt schon stundenlange (!) Unterlenkerhaltung?!
Und wer ständig auf dem Rücken liegt, wird auch wund!
:rolleyes:

Dann schrieb noch einer im oben verlinkten Forum zum vermeintlichen Beweis, wie toll und schnell sein Liegerad sei, dass er auf ner RTF so bannig viele RR-Fahrer versägt hätte.
Nun sagen wir es mal so, dieser Beweis hinkt schon deshalb, da es sicherlich keine Heldentat ist, ein RTF-Feld aufzumischen. Diese Herleitung zur Begründung ist schon fast peinlich.

So,
und nun könnt Ihr an dieser Stelle noch die Gelegenheit nutzen, mit einem weiteren Vorurteil aufzuräumen.
Haben viele Liegeräder nicht kleinere Laufräder als ein Mtb oder RR? Dadurch werden doch einerseits geringere "stabilisierende" Kreiselkräfte aufgebaut und die Anfälligkeit auf Fahrbahnunebenheiten ist grösser.
 
cbk schrieb:
Du meinst sowas?
laaanglieger.jpg

voll_konzentriert.jpg


Mehr dazu gibt es hier.

So, alle Klarheiten beseitigt?

Ups, da traut der Erfinder wohl seiner eigenen Schöpfung nicht!

Da scheint die Schräglagenfreiheit aber gegen null zu tendieren!

Warum sonst die Handschuhe?

Vielleicht besser anständige Mopedhandschuhe mit Carbonprotektoren von Hein Gericke und co holen um Abschürfungen zu verhindern.
Ach nein, auf der Website erfolgt die Auflösung. Man kann beim Anhalten cool die Füsse auf den Pedalen lassen und sich mit den Händen auf dem Asphalt abstützen. Damit man sich dabei nicht dreckige Fingerchen holt, sind die Handschuhe. Wie vornehm.
Und falls einem dann die abgehängten Radfahrer an der nächsten Ampel über die Finger fahren, vielleicht doch besser die mit Protektoren besetzten Exemplare nutzen.
Erspart ein schmerzverzerrtes Gesicht und lässt einen weiterhin cool und innovativ Aussehen. Wäre auch schlimm, wenn einem der Nibus des Herausstehens aus der Masse durch so ein Missgeschick genommen werden würde!

Im Übrigen scheint die Anordnung des Bremsgriffes am rechten Lenkerrende etwas stark unergonomisch erfolgt zu sein.
Naja, unvorhergesehenes Bremsen in Schräglage führt zum Verlassen der Ideallinie und zur schlagartigen Kaltverformung!

Also viel Spass dann noch beim Basteln und Frickeln!
 
Eddie L. schrieb:
Und wer ständig auf dem Rücken liegt, wird auch wund!
:rolleyes:
:daumen:

Eddie L. schrieb:
Haben viele Liegeräder nicht kleinere Laufräder als ein Mtb oder RR? Dadurch werden doch einerseits geringere "stabilisierende" Kreiselkräfte aufgebaut
Die meisten Räder haben ein kleines(406) Vorderrad und ein "normal" großes Hinterrad.
Den Einfluss der Kreiselkräfte auf die Stabilität eines Rades darf man nicht überschätzen. Am Hinterrad ist der Einfluss durch die starre Verbindung mit dem Rahmen eh sehr gering. Beim Vorderrad werden sie tatsächlich etwas geringer sein, allerdings darf nicht vergessen werden, dass das Rad auch deutlich schneller rotiert.
Praktisch gesehen hängt von einer guten Geometrie deutlich mehr ab, ich empfehle zum Thema: Michael Gressmann: Fahrradphysik und Biomechanik.

Eddie L. schrieb:
und die Anfälligkeit auf Fahrbahnunebenheiten ist grösser.
Richtig. Die Realisierung einer effektiven Federung ist dafür deutlich einfacher ;) und kann, da wir hier ja von Straßenrädern reden, auch sehr minimal ausfallen.

Ich fahre übrigens MTB + Rennliegerad ;), je nach Stimmung. Für mich die perfekte Kombination.
 
Hallo,
ich bin früher viel Rennrad gefahren, hatte dann nen schweren Unfall bei 90km/h auf ein Auto, hatte dann auf dem Rennrad zuviel Angst, hab mit den Radrennen aufgehört und bin ungefähr 10 Jahre lang Liegerad gefahren. Soviel zur Vorgeschichte, leider ist mir mein Liegerad aus Gewichtsgründen vor ca 1 auseinandergebrochen, weshalb ich es jetzt wieder bevorzuge über Schotterwege und Trampelpfade zu heizen.
Auf jeden Fall ist ein Liegerad (selbst ein Tourer mit ca 60cm Sitzhöhe) schneller als ein Rennrad. Ein Lowracer geht bei einem fitten Fahrer so um die 40 - 50 im Durchschnitt, da lohnt sich ein Tacho! Spitze im Sprint ist bei nem Lowracer so um die 70km/h. Wichtig ist ein Untenlenker, weil mann sonst beim Ablegen mit den Eiern dran hängen bleibt. Stürze sind nicht so dramatisch wie beim MTB, weil man um einiges tiefer liegt und auch fällt. Meistens tut dann der Arsch weh. Bin selbst einmal gegen die Strassenbahn, und hab einmal ner sich öffnenden Autotür den Rest gegeben (ohne dabei auch nur umzukippen!!!, hatte nur ne Schnittwunde an der linken Hand).
Fang erstmal mit nem Tourer an, ein Lowracer ist für n Anfang vielleicht etwas zu hardcore. Eine grosse und günstige Szene gibt es in Holland: www.ligfiets.nl. Guck dann unter Te Verkop.
Ein Liegerad ist gegenüber nem Rennrad
- schneller
- weniger kraftintensiv, also grössere Reichweite (250 km pro Tag)
- bei Gegenwind weitaus weniger Kraft und auch schneller
- bequemer, keine Nacken- o. irgendw. Rückenschmerzen
Im Anhang sind ein paar Bilder, das erste ist mein altes Aeroproject, dann die Rennversion, nen Tandem... und auch der HP Grasshopper, mit dem auch gut über den Schotter kommen soll.
Hol Dir ein Liegerad, mach ein Kettenblatt mit 72 Zähnen drauf fahr auf RTFs und versäge alle Rennradler. Das hat mir immer sehr viel Spass gemacht!
Viel Spass!
Rolling
 

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Eddie L. schrieb:
Aber jeder kann seine eigene Rennserie aufzuziehen.
Bei Liegern gibt es die BeND-Serie (Belgien-Niederlande-Deutschland). Das sind Rennen mit Punktevergabe und Ehrung für den Gesamtsieger am Ende.

Wer fährt schon stundenlange (!) Unterlenkerhaltung?!
Und wer ständig auf dem Rücken liegt, wird auch wund!
:rolleyes: .
Nein, eben nicht.

Dann schrieb noch einer im oben verlinkten Forum zum vermeintlichen Beweis, wie toll und schnell sein Liegerad sei, dass er auf ner RTF so bannig viele RR-Fahrer versägt hätte.
Nun sagen wir es mal so, dieser Beweis hinkt schon deshalb, da es sicherlich keine Heldentat ist, ein RTF-Feld aufzumischen. Diese Herleitung zur Begründung ist schon fast peinlich.
Es ging damit auch um den Widerspruch zu dem Satz, den man ihm am Ende der RTF sagte "Na, hast du´s auch geschafft ?" . Klingt doch so als habe er es wohl mit Hängen und Würgen hinter sich gebracht :p .

Haben viele Liegeräder nicht kleinere Laufräder als ein Mtb oder RR? Dadurch werden doch einerseits geringere "stabilisierende" Kreiselkräfte aufgebaut und die Anfälligkeit auf Fahrbahnunebenheiten ist grösser.
Die meisten Rennlieger haben deutlich längere Radstände als ein Rennrad. So ca. 1,25 m sind üblich, aber es variiert auch stark. Der Geradeauslauf ist hauptsächlich abhängig von der Lenkgeometrie. Das auf der ersten Seite verlinkte Bild mit dem schwarzen verkleideten Liegerad (übrigens ein Bild von mir) hat 2x20" Laufräder und fuhr die Stunde mit 64 km/h Schnitt. Kein Problem mit der Stabilisation.

Auf jeden Fall ist ein Liegerad (selbst ein Tourer mit ca 60cm Sitzhöhe) schneller als ein Rennrad.

Nein, das ist zu einfach. Ein Reiselieger ist eher nicht schneller. Im TOUR-Heft 9/94 gab es Messungen im Windkanal und auf der Bahn. Das Rennrad (Giant Cadex) hatte in tiefer Untenlenkerhaltung die gleichen Wattwerte wie ein Reiselieger mit 60 cm Sitzhöhe und (un-aerodynamischer) Untenlenkung (Radius 16V), also nicht schneller (nur, wenn der Rennradler auf den Obenlenker oder die Bremsgriffhaltung geht, ist der Lieger aerodynamischer) und dabei ist das Rennrad deutlich leichter, insbesondere als die vollgefederten Reiselieger, die man allerdings auch nicht mit einem Rennrad vergleichen solle.

Hol Dir ein Liegerad, mach ein Kettenblatt mit 72 Zähnen drauf fahr auf RTFs und versäge alle Rennradler.
Dann braucht man aber ein kleines Antriebsrad, sonst kannst du die 72 Zähne kaum nutzen ;) . RTFler sind oft gut trainiert. Mal eben alle Rennradler versägen ist auch mit Tieflieger noch zu optimistisch, wenn man nicht schon recht fit ist.
j.
 
Hallo Eddi,

die klassische Diamantrahmenform soll laut UCI erhalten bleiben, das ist mir bekannt, aber das ist eine relativ junge Meinung der UCI. Ich habe allerdings keine Jahreszahlen vorliegen.
Das Liegeradverbot existiert schon sehr lange, meines Wissens war wirklich der Protest und die Angst der anderen Radfahrer ausschlaggebend über ein Verbot der schnelleren Liegeräder nachzudenken.

Stundenlange Untenlenkerhaltung ist absolut unüblich. Ohne diese kann ich allerdings als Mitfahrer bei meinen sehr starken Freunden nicht mithalten, auch wenn ich ausschliesslich im Windschatten fahre. Damit wollte ich nur sagen, dass ich diese Haltung ganz gut "vertrage", also keine Probleme mit Verspannungen bekomme. Und dennoch lege ich lange Strecken erheblich lieber mit dem Liegerad zurück, weil: Es ist einfach viieeel bequemer.
Mein Rennrad kommt nur noch zum Einsatz, wenn ich unbedingt mit anderen Rennradlern zusammen ausfahren möchte, denn berghoch, ja da ist mein schweres Liegerad klar im Nachteil.

Der Rücken wird ordentlich feucht bis nass, das stimmt. Der Hintern auf einem normalen Rad aber auch. Und einen wunden Ar..... und Ekzeme habe ich auf einem normalen Sattel schon oft gehabt, einen wunden Rücken auf dem Lieger allerdings noch nie. Vor Problemen mit dem schwitzenden Rücken hatte ich auch Angst bevor ich das Liegerad tatsächlich kaufte. Unbegründet.

Ich will nicht missionieren, jedes Rad egal welcher Art auf der Strasse bedeutet ein Auto weniger, das ist für mich das Wichtigste.
Nur haben viele Menschen starke Vorurteile gegenüber Liegerädern und ich denke, die meisten Vorurteile sind nicht gerechtfertigt.

Ich persönlich habe jeden Tag die Wahlmöglichkeit, und ich nehme das Rad, mit welchem ich in der Summe am schnellsten unterwegs bin, am komfortabelsten fahre, am einfachsten Gepäck unterbringen kann und mit dem ich den meisten Spass habe. Auf Asphalt ist das nicht mein Rennrad.

Onzilla
 
Rolling Mad Man schrieb:
Soviel zur Vorgeschichte, leider ist mir mein Liegerad aus Gewichtsgründen vor ca 1 auseinandergebrochen, weshalb ich es jetzt wieder bevorzuge über Schotterwege und Trampelpfade zu heizen.

Aus Gewichtsgründen? Zu dick geworden? Und was hilft Schotter dagegen?

Rolling Mad Man schrieb:
Auf jeden Fall ist ein Liegerad (selbst ein Tourer mit ca 60cm Sitzhöhe) schneller als ein Rennrad. Ein Lowracer geht bei einem fitten Fahrer so um die 40 - 50 im Durchschnitt, da lohnt sich ein Tacho! Spitze im Sprint ist bei nem Lowracer so um die 70km/h.

Ein vollwertiges Tourenliegerad ist immer langsamer als ein Rennrad. Ein fitter Rennradfahrer fährt auch 40-50 Durchschnitt und 70 Spitze.

Rolling Mad Man schrieb:
Wichtig ist ein Untenlenker, weil mann sonst beim Ablegen mit den Eiern dran hängen bleibt.

Schon ausprobiert?

Rolling Mad Man schrieb:
Ein Liegerad ist gegenüber nem Rennrad
- schneller
- weniger kraftintensiv, also grössere Reichweite (250 km pro Tag)
- bei Gegenwind weitaus weniger Kraft und auch schneller
- bequemer, keine Nacken- o. irgendw. Rückenschmerzen

So leicht macht man aus 2 Vorteilen 4. Nach dem Motto: Ein Liegerad ist nicht nur niedriger, es ist auch weniger hoch.
Ein Liegerad kann eine bessere Aerodynamik haben als ein Rennrad, aber um schneller zu sein müssen die restlichen Bedingungen auch stimmen.
Ich empfehle: http://www.kreuzotter.de/deutsch/speed.htm, das kommt näherungsweise hin.

Rolling Mad Man schrieb:
Hol Dir ein Liegerad, mach ein Kettenblatt mit 72 Zähnen drauf fahr auf RTFs und versäge alle Rennradler. Das hat mir immer sehr viel Spass gemacht!
Viel Spass!
Rolling

Ja, das Kettenblatt macht die Geschwindigkeit, mit 27 Gängen hängt man sowieso jeden Rennradler ab der nur 20 hat. Aber am schnellsten macht nach wie vor ein Renntachometer :D
Da frag ich mich warum mich am Berg schonmal jemand mit nem alten Damenrad abgezogen hat. Am Training kanns nicht liegen, denn trainieren braucht man für das Liegerad ja nicht mehr.

Für ein Liegerad sprechen Bequemlichkeit und anderes Fahrgefühl, alle anderen Argumente wiegen zu gering.

Felix
 
Rolf schrieb:
Schon ausprobiert? ;)

Naja, die 70 km/h schaffen upright Bahnfahrer im Sprint sowie Straßen-top-Sprinter aus dem Windschatten heraus. Die 70 schaffen aber auch nur wenig Liegeradler mit heckverkleidetem Tieflieger. Bram Moens (leistungsmäßig nicht weit unter einem Profi) oder Miche Graf fuhren mal über 70 km/h im 200 m-Sprint (natürlich ohne Windschatten) mit fliegendem Start.
Die 40-50 km/h Durchschnitt schaffen auch schon einige, auch über 3 Stunden. Über 50 km/h Schnitt wieder nur recht wenige über 1 Stunde. Allerdings sind Profis leistungsmäßig nicht mit den Liegeradsportlern vergleichbar. Über 50 schaffen Spitzen-Profis auch mit Triamaschine, nicht aber mit normalem Rennrad.
j.
 
Jetzt ist hier schon seit geraumer Zeit Ruhe, ich schließe daraus, daß die schwerwiegensten Kritiken genannt wurden und Vorurteile wiederlegt!!
Aber ein wichtiges, sehr wichtiges Argument zugunsten des Liegerades wurde von seinen Anhängern geheim gehalten! :eek:

Wenn man abends bei Sonnenuntergang kurvige Wege entlangdüst, wenn Staub und Laub aufgewirbelt wird...., dann fühlt man sich wie...,
wie ANAKIN SKYWALKER auf seinem POTRACER!!! (StarWars Episode1)
:daumen: :D :daumen:
 
Baschdl schrieb:
dann fühlt man sich wie...,
wie ANAKIN SKYWALKER auf seinem POTRACER!
du meinst sicher wegen dieser fetten fiberglasantenne die den krassen micky-maus wimpel hochhält und so dafür sorgt, dass ANAKIN SKYWALKER nicht aus versehen von einer ausparkenden ente platt gemacht wird, oder?
 
Nö!
An "normale" Radfahrer hat sich die PS-Fraktion schon gewöhnt, da schauen die durch und fegen einen dann vom Radl. Ein Liegeradfahrer ist wie ein Clown in der hl.Messe zum Totensonntag. :lol:
Na ja, fast. Ich glaube, von Seiten der Autofahrer ist es völlig egal, ob man nun mit einem Hochrad oder einem Lieger unterwegs ist. Als Liegefahrer stellt man allerdings seine Sehgewohnheiten um. Ich sitze auf Höhe eines PKW-Fahrers und genau so gucke ich auch.
Aber um dich zu beruhigen, ich bin kein Auf-Teufel-Komm-Raus Liegeradverfechter. Ich habe einfach nur einen Fahrrad- Tick :spinner:
Ansonsten bin ich auch noch unterwegs mit: RR, MTB, HR (Hollandrad)!
SSP und CF (Cityflitzer) müssen noch aufgebaut werden :confused:
Gruß
Baschdl
 
Baschdl schrieb:
Wenn man abends bei Sonnenuntergang kurvige Wege entlangdüst, wenn Staub und Laub aufgewirbelt wird...., dann fühlt man sich wie...,
wie ANAKIN SKYWALKER auf seinem POTRACER!!! (StarWars Episode1)
:daumen: :D :daumen:

Nun, das muss man eben schon selber ERFAHREN !!

Und alle Nörgeler lassen wir dumm sterben ;)
 
Baschdl schrieb:
Aber um dich zu beruhigen, ich bin kein Auf-Teufel-Komm-Raus Liegeradverfechter. Ich habe einfach nur einen Fahrrad- Tick :spinner:
Ansonsten bin ich auch noch unterwegs mit: RR, MTB, HR (Hollandrad)!
SSP und CF (Cityflitzer) müssen noch aufgebaut werden :confused:

Genau so soll's sein!

:daumen: :daumen: :daumen: :daumen:
 
Na dann muß ich meine Liegecarverkonstruktion auch mal vorstellen....und muß anmerken, daß ich zwar hauptsächlich Mtb(MOOTS und Merlin)fahre , aber liegedreirad fahren macht dermaßen Spaß das glaubt ihr nicht. Und deshalb werde ich noch weitere liegeräder mit neigetechnik bauen :-))
 
Natürlich macht RR-fahren Spaß, bin immerhin 20Jahre gefahren und der Ötztaler reizt mich immer noch, allerdings nervt mich zusehends der Verkehr. Autofahrer werden immer rücksichtsloser wo keine Radwege sind. Ist ein Radweg vorhanden, mußt du ihn benutzen, ist zum trainieren aber meist vollkommen ungeeignet. Entweder vollkommen verdreckt oder zig Kurven und hügelig, während die Straße eben wie eine Flunder ist. Nur wenn du dort fährst, glauben die Autofahrer du nimmst ihnen ein Stück Straße weg und lassen dich das auch durch ihre Fahrweise oder durch Hupen wissen.
Und mit 40 habe ich keinen Bock mehr auf diese bescheuerten "meiner ist länger" Spielchen, deshalb fahre ich mittlerweile lieber GPS-Touren auf Wald und Flur, oder abundzu mit dem Liegerad. Dan hänge den Einachshänger hinten dran setze meine Tochter rein und dann wird gemütlich gecruuust :D
mfg
sitzpickel
 
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