Retro MTB- Modern

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Hi Leute!

Bin seit einiger Zeit am Überlegen, mir ein Retro MTB (denke da an bestehenden 8s- Antrieb) zuzulegen und mit modernen Komponenten zu versehen und ihm ein Upgrade zu verpassen.
Wesentliche Veränderungen: neue Laufräder (tubeless), 1*11 oder 1*12 Antrieb, absenkbare Sattelstütze, natürlich Scheibenbremsen und alle Züge komplett in Außenhülle verpacken und in den Rahmen hinein legen.

Hat sich schon jemand mit so einem Projekt beschäftigt, bzw es bereits umgesetzt?

Mich würde vor allem interessieren, ob es mit modernen Komponenten Probleme bei der Umsetzung geben könnte und wenn ja, welche und ob es Lösungsvorschläge dafür gibt.
Am interessantesten finde ich die Fragen, ob wenn man Schaltaußenhüllen in einem Stahlrahmen verlegen will an den Bohrungen Korrosionsgefahr gegeben ist.

Aber es würde mich freuen, wenn wir auch die anderen Aspekte diskutieren könnten.
 
Hi Leute!

Bin seit einiger Zeit am Überlegen, mir ein Retro MTB (denke da an bestehenden 8s- Antrieb) zuzulegen und mit modernen Komponenten zu versehen und ihm ein Upgrade zu verpassen.
Wesentliche Veränderungen: neue Laufräder (tubeless), 1*11 oder 1*12 Antrieb, absenkbare Sattelstütze, natürlich Scheibenbremsen und alle Züge komplett in Außenhülle verpacken und in den Rahmen hinein legen.

Hat sich schon jemand mit so einem Projekt beschäftigt, bzw es bereits umgesetzt?

Mich würde vor allem interessieren, ob es mit modernen Komponenten Probleme bei der Umsetzung geben könnte und wenn ja, welche und ob es Lösungsvorschläge dafür gibt.
Am interessantesten finde ich die Fragen, ob wenn man Schaltaußenhüllen in einem Stahlrahmen verlegen will an den Bohrungen Korrosionsgefahr gegeben ist.

Aber es würde mich freuen, wenn wir auch die anderen Aspekte diskutieren könnten.

Es ist - wie immer - eine Frage der Zielsetzung. Was soll damit gemacht werden und wie sind die Grundvoraussetzungen?

Prinzipiell müsste der Rahmen ja mindestens ein 1 1/8" Steuerrohr (am besten ZS) und Schreibenbremsaufnahmen mitbringen. Hierbei kann beispielsweise mit einem Angeset der Lenkwinkel abgeändert werden. Die meisten älteren Mountainbikes kamen grundsätzlich mit 80mm Gabeln, man könnte dann entsprechend auf 100 gehen. Dann stellt sich die Frage, was mit den Laufrädern ist, was macht die Reifenfreiheit. 11 Fach dürfte kein Problem sein und relativ günstig zu machen. Es ist alles halt Bolt-On, sofern die Grundvoraussetzungen stimmen.

Ich wüsste aber nicht, was für einen rationalen Grund es haben könnte, ewig lange nach einem passenden Rahmen zu suchen,diesen zu entlacken, neu zu Pulvern, alle Gewinde zu prüfen, etc. pp., wenn es einen neuen im Endeffekt für weniger gäbe. Wenn es um den Spaß am Aufbau geht, klar. Sonst, meh, zu viel Mühe und Geld.
 
Einen Rahmen, der nicht dafür ausgelegt ist, nachträglich anzubohren, halte ich grundsätzlich für keine besonders tolle Idee. Um die Züge sauber verlegen zu können, brauchst Du ja auch nicht nur Löcher, durch die die Zughülle gerade so passt, sondern größere. Du willst den Zug ja wahrscheinlich nicht im 90°-Winkel zum Rahmenrohr reinführen.
Bei nem 135er Hinterbau sehe ich mit den Laufrädern keine Probleme. Musst halt ne aktuelle Felge auf ne 135er Schnellspannabe einspeichen und einen XD-Freilauf montieren. Wenn's wenigstens 1 1/8" Zoll gewindelos ist, bekommt man noch taugliche Gabeln. Neu zwar nicht mehr so wirklich, aber gebraucht hat man schon noch Chancen.
Deutlich leichter täte man sich natürlich mit Tapered.
Wenigstens ne IS2000-Discaufnahme sollte der Rahmen haben, sonst darf man sich individuelle Adapter fräsen lassen.

Für 68/73mm BSA bekommt man auch unproblematisch aktuelle Kurbeln/Innenlager. Darf halt kein Boost sein.

Absenkbare Sattelstütze heißt, mindestens 27,2er Sattelrohr, und Du musst noch ein paar Löcher in den Rahmen bohren, um die Anlenkung nach innen zu legen.
Insbesondere am Steuerrohr hast Du dann drei Löcher - Schaltwerkszug, hintere Bremse, Variostütze.

Wirklich klassisch aussehen wird der Rahmen mit dem Aufbau dann wohl auch nicht mehr.

Bringt's also wohl nur, wenn man auf genau die Geometrie steht und unbedingt selber perforieren möchte.


Korrosionsgefahr gibt's an allen Löchern. Wird nicht schlimmer als an anderen Durchbrüchen, aber es kommen halt so 6 - 7 Löcher dazu, an denen es gammeln kann. Fluidfilm ist wohl kein Fehler.
 
Genau, der Dropper, wie @Geisterfahrer schon sagt, mindestens 27,2 Sattelrohr, da gibt es allerdings welche mit externen Zuführung von Brand X, man muss sich allerdings klar machen, dass das bezahlbare Maximum bei 105mm liegt, ob das für eicht, muss man für sich selbst entscheiden.

Die Züge kann man allerdings relativ leicht schick und dicht machen, auch ohne was Rahmen ändern zu müssen. Option 1: Es gibt extra Adapter, die in die vorhanden Leitungsführung eingeschraubt werden und dann die Zughülle, Bremsleitung aufnehmen.
Option 2: für Schaltung kann man beispielweise für wenig Geld gedichtete Zugenden fürs RR holen, die haben noch so eine lange Spitze und dann den Zug, der offen laufen würde, mit einem schwarzen Liner (von Jagwire z.B.) ummanteln, ist einfach und kostet nicht viel. Habe ich auch an meinem Charge Cooker.
 
Solch ein Umbau kann viel Spaß bringen und auch für ein respektables Ergebnis sorgen, wenn die Basis zumindest halbwegs stimmt. Mit Vernunft lässt es sich natürlich nicht begründen.

Ich selber hab nen fast 15-jähriges Alu-Fully, also noch kein wirkliches Retrobike, so ziemlich komplett auf links gestrickt und bin mit dem Resultat mehr als zufrieden.

Ich würde allerdings auch eher darauf verzichten alle Züge durch den Rahmen zu verlegen. Das wären mir zuviele Löcher. Ich selber hab meinem Rahmen nur eine Langloch-Bohrung im Sitzrohr wegen der internen Variostütze verpasst.
 
Du hattest halt auch schon ein Rad, das Du kanntest und mochtest und wusstest, was Du gerne durch die Umbauten noch (zusätzlich) herausholen kannst.
Aber extra kaufen?

Dann vielleicht lieber gleich einen aktuellen Stahlrahmen nehmen, der darauf ausgelegt ist (insbesondere interne Zugverlegung). :ka:
Man kann dem Ding dann ja eine klassische Banderolenlackierung o. ä. verpassen, um den gewünschten Retrolook zu erzielen. Noch einen klassischen Flite 1990-Sattel mit gelbem Schriftzug, Ritchey True-Grip WCS am nicht zu breiten Lenker, beim Cockpit keine 35er Klemmung, sondern eine 31,8, silberne Speichen, und schon sieht das Rad etwas retro aus, hält aber mit Sicherheit und fährt auch gut.
 
In England werden glaub ich noch so einige Stahlrahmen produziert. Aber da weiß bestimmt so mancher hier mehr Bescheid.
 
Die wohl günstigste Quelle für einen Maßrahmen dürfte Marino sein. Man darf halt keine Probleme mit einer Bestellung in Südamerika haben. Zuverlässig scheint er aber absolut zu sein. Die Leute hier im Forum, die welche fahren, sind voll des Lobes.

Serie wüsste ich jetzt nicht auswendig. Aber frag doch mal hier: https://www.mtb-news.de/forum/t/zei...teel-stahlrudel.855504/page-127#post-16084209
Da findet man Leute, die sich besser damit auskennen. Ich bin ein bißchen aus dem Thema Kleinserienstahl draußen.

P.S. Wenn Du das durchziehst, bitte einen Aufbaufaden erstellen. Das wird sicher verdammt gut! :)
 
Bin seit einiger Zeit am Überlegen, mir ein Retro MTB (denke da an bestehenden 8s- Antrieb) zuzulegen und mit modernen Komponenten zu versehen und ihm ein Upgrade zu verpassen.

Wenn es wirklich ein Zeug zum Klassiker hat, dann lass es sein und versuche den Originalzustand zu bewahren. Was du natürlich machen kannst: Das Rad mit zeitgemäßen höherwertigen Komponenten ausstatten. Das setzt aber viel Liebe voraus.

(Bei den RRern werden inzwischen echte Klassiker sackteuer gehandelt, weil viele Räder aus den 80ern und 90ern zu Fixies oder mit modernen Schnickschnack verbastelt wurden: ein Rahmen, der für den Reach eines Unterlenkers ausgelegt ist, ist mit einem Hipster-Besenstiel als Lenker viel zu kurz. Das ist wie Dauer-Oberlenker-Fahren. Die Leute merken irgendwann, dass das unbequem ist und der kaputtgebastelte Klassiker steht nur noch rum.)

Der Vorschlag von Geisterfahrer gefällt mir viel besser.
 
Ich wuerde keine Innenverlegung machen.
Innenverlegung ist kein Qualitaetsmerkmal, das man ab einer gewissen Preisklasse 'nun mal haben sollte' oder dgl.
Eher ist Innenverlegung so eine Art Zombie, das immer wieder mal herumspukt und danach wieder in der Versenkung verschwindet bis es das naechste Mal gehyped wird (ich habe die 'Zyklen' die ich schon erlebt habe nicht gezaehlt :D). Die Problematik des Anbohrens wurde ja bereits genannt.

Wenn also der Rahmen nicht ab Werk dafuer gedacht ist: Lass es.

Scheibenbremsen nachruesten kann man machen, neue Gabel und hinten funktioniert es mit einem Adapter.
Einfach-Antrieb: OK, wenn Du meinst. Rechne das aber vorher durch (Ritzelrechner), nicht dass es hinterher Gejammer gibt - das kommt naemlich regelmaessig vor.
Ein Einfach-Antrieb kommt nicht an die Kapazitaet von 3x8 (~650% sind da kein Problem) heran.

Fuer Tubeless brauchst Du nicht unbedingt zwingend neue Laufraeder.
Ich habe mich damit aber selber noch nicht so ausfuehrlich befasst mangels Notwendigkeit (fahre auch ohne Tubeless keine Platten).
Es muss halt die Felge dicht abgeklebt werden, wenn Du sicher sein willst dann nimm Reifen, die offiziell 'Tubeless Ready' sind, und dann eben Umruestkit mit Ventil und Dichtmilch - Naja da finden sich hier im Forum sicher detaillierte Infos.
 
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Mich würde vor allem interessieren, ob es mit modernen Komponenten Probleme bei der Umsetzung geben könnte
Also ich habe noch einen Retro Rahmen vom Hersteller Rabeneick von 1989. Der ist - ich würde sagen zu 90%- baugleich mit dem 1991er GT Karakoram Rahmen, den ich auch besitze (also typisches Kult Triple Triangle Design).

Diesen Rabeneick Stahlrahmen wollte ich mit 9fach Antrieb ausstatten, weil die alte Deore Schaltung noch rumlag. Sprich alte Achsbreite 126mm auf 135mm aufgeweitet, was bei Stahl ja möglich ist. Problem war dann, dass auf dem kleinsten Ritzel die Kette eigentlich um Haaresbreite schon am Rahmen geschliffen hat. Das Projekt ruht noch, ich denke aber 9fach ist für den alten Stahlrahmen zu viel (ab Werk war der 6fach!).

Dieser 1989er Rahmen hat übrigens auch schon einen innenverlegten Bremszug für hinten :) .
 
Das momentan geplante Konzept wird wohl ein Marino- Rahmen werden und mit modernen Komponenten versehen.
Neuer Rahmen im traditionellen Design ohne das Risiko die Katze im Sack zu kaufen.
 
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