Golmbefahrung die 2.
Nach monatelanger Vorbereitung und einer qualvollen Zeit der Entbehrung und Selbstdisziplin war der Tag der Wahrheit gekommen. Sollte die Vorbereitung umsonst gewesen sein? Werden sich wieder Dramen und lebensgefährliche Zwischenfälle ereignen? Dem aufmerksamen Mitleser möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ich bei der Erstbefahrung dieses Monstrums von Berg im letzten Jahr, einen bitteren Schicksalsschlag hinnehmen musste, verlor ich doch auf tragische Weise meinen treuen Wegbegleiter fatAL BERT in der Abfahrt der berüchtigten Nordpassage.
Die Ankunft im Startort der Expedition im Baruther Urstromtal war geprägt vom ohrenbetäubenden Jubel tausender Fans.

Nach der Begrüßung der Vertreter meiner Sponsoren wie Billigman,Dahlback ( nochmals Danke für das frische Landbrot),Connys Container und VEB Chemietextil Ilmenau, begann bei idealen Witterungsbedingungen die Anfahrt an den Fuß des sagenumwobenen Berges. Bereits diese Überbrückungsetappe forderte all meine konditionellen Fähigkeiten um diesen unwegsamen Weg bewältigen zu können

( Teil der Fläming-Skate
http://www.flaeming-skate.de/de/startseite.php ) Im Hintergrund -aber kaum warnehmbar-konnte ich bereits den Gipfel meines Schicksalberges erkennen. Die letzten Ortschaften der spärlichen Zivilisation auf unterster Infrastrukturstufe- die Zeit schien hier stehengeblieben zu sein- durchquerte ich in Erwartung der noch bevorstehenden Qualen.

Die Gewöhnungsphase an die extrem dünne Höhenluft ( 5 Minuten ) erfolgte im letzten Basiscamp ( im Hintergrund ) auf 68 Meter üNN.

Die Hinweistafel in allen "gängigen" Sprachen mahnt dazu, sein Vorhaben nochmal genaustens zu überdenken!

Routiniert durchquerte ich die Todeszone, ohne jedoch die Gefahren zu unterschätzen. Hier zahlte sich die intensive Vorbereitung und das nächtelange Kartenstudium vollends aus.

Diesmal fuhr ich von der Nord-Ostflanke an, wechselte dann aber wieder auf die schwere und unbarmherzige Ostpassage.
Mit den letzten Kraftreserven und ungesichert!!!! erklomm ich die letzten Meter zum Gipfel

Nach Stunden der Qual und unsäglichen Momenten der Selbstzweifel über die Richtigkeit des Unterfangens, erreichte ich den Gipfel. Selten ist man in Brandenburg dem Himmel so nah wie an diesem Ort,weit oberhalb der Baumgrenze. Die Bäume auf dem nachfolgendem Bild sind billige China-Importimitate und dienen rein dekorativen Zwecken.

Ein weiterer Beweis für meine einzigartige Leistung: das Gipfelkreuz

Erwähnenswert ist hier, dass auf dem Gipfel im 16. Jahrhundert eine Kapelle errichtet wurde,die von einer ehemaligen Besatzungsmacht leider nicht als erhaltungswürdig angesehen wurde.
Gleich nebenan die Luthereiche aus dem Jahr 1510, sowie nepalesische Farbenwimpel, die in dieser Höhe wohl als selbstverständlich zu betrachten sind.

Abgrundtiefe Gletcherspalten säumten meinen Abstieg über die Nordpassage

Atemberaubende und technisch anspruchsvolle Abfahrt ( durchgängig S5-Niveau). Zum Glück verfüge ich über die notwendige Technik....Tragepassagen gibt es bei mir nicht!

Schließlich erreichte ich nach Tagen die rollwiderstandsfressende Fläming-Skate

und weiter den nächsten Aussenposten der Zivilisation

Die weitere Fahrt zum 500000000 TKm entfernten Startort ist in Anbetracht der erbrachten, übernatürlichen Leistung nicht weiter erwähnenswert lieber Leser. Dennoch, hier eine rückblickende Sicht auf diesen fast unbezwingbaren Berg.

Vorbei an blühenden Landschaften und architektonischen Sehenswürdigkeiten

Kummersdorf-Gut Hauptbahnhof

Erreichte ich meine Heimat

Und belohnte mich mit einer urtypischen Spezialität meines Hauptsponsors Dahlback, in der Käse-Salami-Variante
Liebe Mitleser!
Ich hoffe, dass ich Euch einen Einblick in dieses einzigartige Abenteuer geben konnte und möchte abschließend darum bitten, von Danksagungen und Worte der Anerkennung abzusehen-vielen Dank.
P.S.
http://de.wikipedia.org/wiki/Golmberg