Risse in Speichenloch

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Hallo Leute,

Ein Kumpel hat sich von einem Radladen Laufräder aufbauen lassen.

Das Hinterrad hatte nach 2-3000km Risse in der Felge, die von außen sichtbar waren.

Nun hat er eine neue Felge bekommen, die von innen auch schon Risse an den Speichenlöchern hat.

Der Fahrradladen meinte, dass kommt vom Stanzen und macht nichts.

Was sagt ihr dazu?
Die Felgen heißen Contec Exit Master.

Viele Grüße,
Sammo
 

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Das ist wohl tatsächlich produktionsbedingt. Wenn das so bleibt vermutlich kein Problem. Schön ist das allerdings nicht. Für ein Paar Euro mehr gibt es vertrauenswürdigere Felgen. Entweder reklamieren oder akzeptieren. Dann würde ich aber regelmäßig nachschauen, ob die Risse größer werden. Dazu muss der Reifen runter. Und das Felgenband.
 
Das ist produktionsbedingt. Heißt aber nicht, dass ich das gut finde.
Es kann von Loch zu Loch reißen und die Felge irgendwann aufgehen.
Ein Riß ist immer das Thema, weil am Rissende die Spannung theoretisch unendlich groß ist und es weiter reißt. Eine Frage von Kilometern.

Wenn ich für mich ein Laufrad aufbaue, hätte ich auf sowas keinen Bock.
 
Blöderweise ist für den Einbau von diesem Billigschrott teure Arbeitszeit investiert worden. Der Händler wird wenig motiviert sein, gegen Materialaufpreis was gescheites zu verbauen. Ohne sich den Zeitaufwand bezahlen zu lassen.
 
Wären solche Risse an einer Kfz Felge, oder an einer genieteten Stahlträgerbrücke, was würde der TÜV dazu meinen?
Vernietung der Flügel am Flugzeug wäre auch noch eine Möglichkeit...
Der Fahrradladen meinte, dass kommt vom Stanzen und macht nichts.
Ist dieser Laden Mitglied in der Zweiradmechanikerinnung?
Falls ja, dann würde ich spaßeshalber dort mal nachfragen, was die zu so einem Bauteil sagen.
Das wird bestimmt lustig bzw lustisch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei der defekten Felge hat man die Risse von außen nach kurzer Zeit gesehen. Ich vermute, dass es bei der Felge auch nicht lange dauert, bis wieder Risse von außen sichtbar sind.
 

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Wie war denn der Anwendungsbereich und das Systemgewicht? Ist das ein Ebike?
Solche Risse kenne ich nur nach vielen Kilometern.


So unschöne Ränder innen von der Verarbeitung sieht man aber nicht selten.
Mich wundert, dass sich jemand die Arbeit macht sowas einzuspeichen.
Als günstigen Komplettlaufradsatz verstehe ich das.
 
Ich denke Systemgewicht wird 120kg sein evtl. etwas mehr. Die Felgen sollen angeblich bis 150kg freigegeben sein.

Kein Ebike.

Er hat mit dem Laden gesprochen und die Ansprüche besprochen. Auch ab und zu Bikepacking sollen die Räder aushalten.

Die Laufräder waren gerade erst eingefahren.
 
Achtung, du musst hier unterscheiden!

Die Risse an den Nippeln, also das, was du von aussen gesehen hast, ist ein Riss der auf Grund von Materialermüdung passiert. Gründe dafür können mannigfaltig sein, meistens ist es aber eine Kombination aus relativ günstiger Alulegierung und viel Spannung, manchmal aber auch zu wenig Spannung und zu viele Lastwechselzyklen mit sich entlastenden Nippeln im Felgenboden, welche dann immer und immer wieder hart in die Felge zurückspringen, wenn sie wieder Spannung bekommen. Auf jeden Fall ein Hinweis darauf, dass das Material nicht sonderlich ideal für lange und starke Dauerbelastung ist.
[Edit: Häufig sind es sogar einfach geöste Felgen, die solche Probleme bekommen, da die Ösen, entgegen der Annahme das Material zu entlasten, sogar für eine Schwachstelle sorgen, was meistens dann passiert, wenn dort mehr Schein als Sein verarbeitet wird. Oder anders ausgedrückt: billig produziert sorgt nicht selten für schnelles Versagen...]

Die Risse im Felgenbett entstehen beim Durchstanzen der Löcher durchs Aluminium und arbeiten gänzlich anders als eine Materialbeanspruchung direkt im Felgenboden bei den Nippeln. Was hier passieren kann, ist eine Scherung des Materials auf Grund von zu hohen Grundbelastungen durch Luftdruck. Wenn dein Kumpel zu viel Bar in die Reifen knallt kann es eventuell passieren, dass es dir die Felge mittig auseinander zieht. Aber das ist, wie schon gesagt, ein von den Rissen im Felgenboden unabhängiger Effekt.

Was ich jetzt aber nicht sagen möchte, ist, dass hier alles in Ordnung ist.
Die Felgen sind so fahrbar, das auf jeden Fall, aber wie schon gesagt wurde, das verbaute Material ist so billig, dass sich bei der Produktion noch nicht mal der Aufwand geleistet wurde dort mit Bohrern zu arbeiten, sondern es wird gestanzt. Das ist kein guter Hinweis auf die zu Grunde liegende Güte der Alulegierung und der Felge selbst.
Er kann das Ding auf jeden Fall fahren, wird ja an billigen Rädern zu Tausenden und Millionenfach gemacht. Aber es lohnt sich durchaus ein Auge drauf zu haben, ob es Entwicklungen in der Felge gibt, die unnatürlich erscheinen.
Oder direkt anfangen ein bisschen zu sparen und dann zukünftig in ein bisschen besseres Material investieren, bevor ein Bruch des Materials zu Notkäufen zwingt.
Vg
Hexe
 
Ja, das sind völlig andere Schadensbilder. Das zweite ist ja noch kein Schaden - es kann aber einer werden. Die Felge ist bei Betrieb ja ein Ei, verformt sich bei jeder Umdrehung und das Gewicht hängt nur an den oberen Speichen. Speichn nehmen Zug auf, aber keinen Druck,

Ich glaube nicht, dass derart einfache Felgen für 150kg freigegeben sind. 🤔
Her hätte ich was doppelt geöstes erwartet.
 
Also wenn man in die Beschreibung des Herstellers schaut, sieht das erst einmal nicht besonders schlecht und billig aus. Aber aus der Beschreibung kann man nichts weiteres ableiten.
https://www.contec-parts.com/produk...ben/felgen/03498173-contec-felge-exit-master/
Die Risse an den Durchbrüchen des Felgenbettes sind komisch (erste Bilder), aber nicht problematisch. Aber um die Ösen der eigentlich tragenden Speichenlöcher ist Totalschaden (spätere Bilder). Unklar, wie das geht. Üblicherweise schafft man das nur mit massiver Überlastung/Überladung des Laufrades. Zusätzlich vielleicht noch viel zu hohe Speichenspannung.
 
Achtung, du musst hier unterscheiden!

Die Risse an den Nippeln, also das, was du von aussen gesehen hast, ist ein Riss der auf Grund von Materialermüdung passiert. Gründe dafür können mannigfaltig sein, meistens ist es aber eine Kombination aus relativ günstiger Alulegierung und viel Spannung, manchmal aber auch zu wenig Spannung und zu viele Lastwechselzyklen mit sich entlastenden Nippeln im Felgenboden, welche dann immer und immer wieder hart in die Felge zurückspringen, wenn sie wieder Spannung bekommen. Auf jeden Fall ein Hinweis darauf, dass das Material nicht sonderlich ideal für lange und starke Dauerbelastung ist.
[Edit: Häufig sind es sogar einfach geöste Felgen, die solche Probleme bekommen, da die Ösen, entgegen der Annahme das Material zu entlasten, sogar für eine Schwachstelle sorgen, was meistens dann passiert, wenn dort mehr Schein als Sein verarbeitet wird. Oder anders ausgedrückt: billig produziert sorgt nicht selten für schnelles Versagen...]

Die Risse im Felgenbett entstehen beim Durchstanzen der Löcher durchs Aluminium und arbeiten gänzlich anders als eine Materialbeanspruchung direkt im Felgenboden bei den Nippeln. Was hier passieren kann, ist eine Scherung des Materials auf Grund von zu hohen Grundbelastungen durch Luftdruck. Wenn dein Kumpel zu viel Bar in die Reifen knallt kann es eventuell passieren, dass es dir die Felge mittig auseinander zieht. Aber das ist, wie schon gesagt, ein von den Rissen im Felgenboden unabhängiger Effekt.

Was ich jetzt aber nicht sagen möchte, ist, dass hier alles in Ordnung ist.
Die Felgen sind so fahrbar, das auf jeden Fall, aber wie schon gesagt wurde, das verbaute Material ist so billig, dass sich bei der Produktion noch nicht mal der Aufwand geleistet wurde dort mit Bohrern zu arbeiten, sondern es wird gestanzt. Das ist kein guter Hinweis auf die zu Grunde liegende Güte der Alulegierung und der Felge selbst.
Er kann das Ding auf jeden Fall fahren, wird ja an billigen Rädern zu Tausenden und Millionenfach gemacht. Aber es lohnt sich durchaus ein Auge drauf zu haben, ob es Entwicklungen in der Felge gibt, die unnatürlich erscheinen.
Oder direkt anfangen ein bisschen zu sparen und dann zukünftig in ein bisschen besseres Material investieren, bevor ein Bruch des Materials zu Notkäufen zwingt.
Vg
Hexe
Ist das dein Ernst?

Wie will man bei dieser Fertigungsmethode verhindern, dass die Felge bei den Nippeln unverhofft Risse bekommt?

Also wenn man in die Beschreibung des Herstellers schaut, sieht das erst einmal nicht besonders schlecht und billig aus. Aber aus der Beschreibung kann man nichts weiteres ableiten.
https://www.contec-parts.com/produk...ben/felgen/03498173-contec-felge-exit-master/
Die Risse an den Durchbrüchen des Felgenbettes sind komisch (erste Bilder), aber nicht problematisch. Aber um die Ösen der eigentlich tragenden Speichenlöcher ist Totalschaden (spätere Bilder). Unklar, wie das geht. Üblicherweise schafft man das nur mit massiver Überlastung/Überladung des Laufrades. Zusätzlich vielleicht noch viel zu hohe Speichenspannung.
Es gibt dort keine zu hohe Speichenspannung.
Das macht ja Arbeit und kostet Zeit.
In diesen Drecksläden, die sich trauen, so einen Müll zusammen zu basteln, sind sie dafür viel zu faul.

Bei "zu hoher Speichenspannung" dreht es vorher den Vierkant ab oder die Felge chippt.

Der Kumpel hat noch keine Tour mit Gepäck gemacht, seit dem er die Laufräder hat.
Das sollte er mA besser nicht machen. Stattdessen einmal freundlich lächeln, das Laufrad quer durch den Laden schmeißen und gehen.

Und in Zukunft seine Laufräder selber bauen. ;)
 
Ist das dein Ernst?

Wie will man bei dieser Fertigungsmethode verhindern, dass die Felge bei den Nippeln unverhofft Risse bekommt?

Ah, vielleicht hätte ich es ein bisschen ausführlicher schreiben sollen, denn ich glaube, du hast da was missverstanden.

Das sind Hohlkammerfelgen, welche 2 Durchbrüche brauchen. Einer im Felgenbett und einer im Felgenboden (von mir aus auch Nippelboden). Der Durchbruch vom Nippelboden wird auf jeden Fall gebohrt! Sonst wäre dort absolut nicht zu gewährleisten, dass die reine Grundfunktion einer Felge erreicht werden kann. Aber der Durchbruch im Felgenbett, der wird hier nur gestanzt. Bei minimal wertigeren Felgen werden beide Durchbrüche gebohrt.

Bitte nicht überinterpretieren, es sollte optisch schon klar sein, dass nur ein Durchbruch gestanzt wird, denn immerhin sieht man auch nur vom Felgenbett aus, wie sich Material Richtung Felgenboden biegt. Wäre der Felgenboden auch gestanzt, müsste das dort ja genau so aussehen...
 
Ah, vielleicht hätte ich es ein bisschen ausführlicher schreiben sollen, denn ich glaube, du hast da was missverstanden.

Das sind Hohlkammerfelgen, welche 2 Durchbrüche brauchen. Einer im Felgenbett und einer im Felgenboden (von mir aus auch Nippelboden). Der Durchbruch vom Nippelboden wird auf jeden Fall gebohrt! Sonst wäre dort absolut nicht zu gewährleisten, dass die reine Grundfunktion einer Felge erreicht werden kann. Aber der Durchbruch im Felgenbett, der wird hier nur gestanzt. Bei minimal wertigeren Felgen werden beide Durchbrüche gebohrt.

Bitte nicht überinterpretieren, es sollte optisch schon klar sein, dass nur ein Durchbruch gestanzt wird, denn immerhin sieht man auch nur vom Felgenbett aus, wie sich Material Richtung Felgenboden biegt. Wäre der Felgenboden auch gestanzt, müsste das dort ja genau so aussehen...
Sicher, das sind Hohlkammerfelgen aus einem Strangpreßprofil. Und diese Risse laufen parallel zur Fließrichtung.

Im #10 sieht man die Risse um die Speichenlöcher. Dazu Messingnippel(?) und durchgehend 2mm Speiche, oder? Wenn sich schon jmd die Mühe macht und einspeicht, dann sollte er besser DD Speichen nehmen.

Wechseln die im Laden die Felge, bauen nur das gleiche Modell wieder ein, kannst sicher erwarten, dass das wohl wieder passiert.
 
Oder er würde es nicht sehen. So wie es bei manchen Rückrufen passiert.
Und erst dann, wenns zum Problem wird, wird es beanstandet. EM und auf die Weise werden die Kosten an den Kunden weitergegeben.
 
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