04.05. 21:00 Tucson Airport, Arizona, USA
Kaum wartet man drei Stunden am Baggage Claim, kommt auch schon das erhoffte Gepäckstück
Die Anreise in die USA war naturgemäß ein wenig komplizierter als meine bisherigen europäischen Charterflüge. Normalerweise fliege ich immer mit unverpacktem Bike, aber bei zweimaligem Umsteigen in London und Dallas ist das wohl eher nicht angebracht. Also alles schön zerlegen und polstern und Daumen drücken.
Als Airline bietet sich im Moment etwa British Airways an: Das Rad fliegt hier umsonst mit, sofern man sich auf ein Gepäckstück und 23kg beschränkt. Bei Umsteigeverbindungen in den USA auf Parterairlines ist allerdings große Vorsicht geboten, die meisten amerikanischen Gesellschaften verlangen Preise zwischen einhundert und zweihundert US-Dollar für eine Bikebox. Mit etwas Glück kommt man darum herum, wenn das gute Stück in Deutschland sein Gepäcklabel gleich bis zum Zielflughafen bekommt.
Trotzdem muss man die Kiste beim ersten Touchdown in den USA in Empfang nehmen und damit durch Immigration und Zoll marschieren. Und hier fingen auch meine Probleme an. Zuerst wollte mich der Einwanderungsoffizier nicht wirklich ins Land lassen, meine Reiseroute und der Kanada-Rückflug waren ihm wohl etwas suspekt. Dann schickt mich der Zoll auch noch zur "secondary inspection" weil sie mir nicht glauben, dass ich das Radl zum persönlichen Vergnügen dabei hab. Als ob ich meinen fahrbaren Untersatz in den USA verkaufen wollte...
Kurz und gut, ich sprinte in allerletzter Minute an Bord meiner Umsteigeverbindung von Dallas nach Tucson, meine Bikebox ist bei der Landung allerdings nicht mehr aufzufinden. Eine Servicelady eröffnet mir nach einigen Telefonaten, dass es mit dem Inhalt wohl ein Security-Problem gegeben hätte und die Kiste von irgendwelchen "special forces" geöffnet werden musste. Drum blieb sie in Texas hängen, würde aber mit dem nächsten Flieger nachgeliefert.
Ich fürchte schon das schlimmste und lege mir Alternativpläne zurecht, ein paar Monate Strandurlaub in Hawaii wären ja auch nicht zu verachten. Aber wider erwarten trudelt mein Packerl doch tatsächlich nach drei Stunden auf dem nächsten Flieger ein. Der Inhalt ist zwar etwas durcheinandergewürfelt, aber immerhin nach erster Sichtung vollständig. Dann kann ich ja mal ans zusammenbasteln gehen.