Scheibenbremsen bei preiswerten 29er

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Hallo,

mein bisheriges MTB hat leider einen Totalschaden erlitten. Also bin ich auf der Suche nach einem Nachfolger, bzw. befinde ich mich im Moment noch in der Informationsphase.

Nach dem testen von Crossbikes, MTB und 29er steht für mich definitiv fest, dass ich ein 29er fahren möchte. Jedoch habe ich beim testen der 29er eine unschöne Beobachtung gemacht, weswegen ich hier nachfragen möchte.

Ich kann nicht so viel Geld für ein Fahrrad ausgeben, weswegen ich gleich nur Modelle bis maximal 1000€ angeschaut habe. Viele haben Scheibenbremsen montiert. Gefahren bin ich konkret fünf 29er, von den Herstellern Giant, Scott, Cube und noch zwei weitere deren Namen mir entfallen sind. Fast alle Scheibenbremsen waren unglaublich lasch und schwach beim bremsen. Im Extremfall schafften sie es nicht, das Laufrad völlig zu blockieren. Da sind selbst allerbilligste noname V-Brakes ganz extrem bissiger und kraftvoller. Lediglich die Scheibenbremse des Scott überzeugte halbwegs, aber hatte nicht den Biss den ich gerne hätte und von meinen bisherigen V-Brakes gewohnt bin.

Nun meine Frage: "Ist das normal bei preiswerten Scheibenbremsen?"

Eigentlich bräuchte ich bei meinem Anforderungsprofil auch nicht unbedingt Scheibenbremsen. Gibt es empfehlenswerte 29er mit V-Brakes?

P.S.:
Ist mir noch eingefallen, bei zwei 29er quietschte die Scheibenbremse auch extrem. Zumindest zu viel für meinen Geschmack. Ist das auch normal?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo da..tom,

ich habe keine Ahnung. Auch mit Scheibenbremsen kenne ich mich noch nicht wirklich aus. Ich fände es aber ein starkes Stück, wenn man solche Bremsen erst einbremsen müsste, damit man die volle Bremsleistung erhält (= Bremse ist in der Lage das Fahrrad zum Stillstand zu bringen). Bei anderen Scheibenbremsen wie Auto und Motorrad muss man auch nicht erst einbremsen, um wirklich stehen bleiben zu können.

Ich meine wirklich die Situation, dass ich den Bremshebel voll und mit maximaler Kraft durchdrücke und das Rad trotzdem nicht stehen bleibt. Wenn es nur bei einem, maximal zwei Fahrrädern so gewesen wäre, okay, dann hätte ich auf einen Fehler getippt, aber hier waren quasi alle Scheibenbremsen unbefriedigend für mich. Wenn ich einigermaßen flott stehen bleiben wollte musste ich stets beide Bremsen ziemlich aktiv nutzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
[ ... ]Ich fände es aber ein starkes Stück, wenn man solche Bremsen erst einbremsen müsste, damit man die volle Bremsleistung erhält

Dann kannst Du schon mal anfangen zu finden, denn das ist bei allen Scheibenbremsen so. Wir haben Magura und Avid im Haushalt, da steht das jeweils dick und fett in der Anleitung. Bei den Shimano-Bremsen ist das auch so, von daher gehe ich davon aus, dass das auch bei Formula usw. so ist.

(= Bremse ist in der Lage das Fahrrad zum Stillstand zu bringen). [ ... ]

Das sollte allerdings trotzdem funktionieren, wenn auch mit geringerer Bremsleistung.

Grüße,

hawiro
 
also ganz billige mechanische scheibenbremsen an baumarkträdern haben nach meiner erfahrung manchmal wirklich nicht mal ansatzweise die kraft einer ollen cantileverbremse.

wenn man aber schon in der 1k-euro-klasse ist, sollten die bremsen ihren namen schon zu recht tragen. ich würde den händler darauf ansprechen und ihn fragen, ob möglicherweise die beläge verunreinigt wurden (und er sie ersetzt), oder ob die bremsen noch nicht eingefahren sind (und was er für den fall zu tun gedenkt, dass die bremsen auch nach einer einfahrzeit nicht funktionieren).
 
Hallo, danke für eure Antworten.

Wegen dem einfahren ging es mir eher um den Aspekt, dass ich mir nicht vorstellen kann das ich bis zu 30 KM (Wert aus den Tiefen des Internets ausgegraben) quasi ohne Bremse fahren soll, bis ich in der Lage bin möglichst zügig bis zum Stillstand zu bremsen. Leider habe ich hier keinen abgeschirmten Parcour, wo ich so etwas gefahrlos machen könnte.

Ich habe noch mal mein Erinnerungsvermögen bemüht. Das Giant, als auch das Scott hatten eine Shimano M445, bzw. eine BR-M445 Bremse. Beim Giant war es nach den Infos 2x 160er Bremsscheiben beim Scott eine 180er und eine 160er Bremsscheibe. Insofern ist mir nun klar, wieso das Scott mir besser von den Bremsen her rüberkam.

Was mich aber nun fraglich stimmt ist, dass die Bremsen von Giant und Scott, abgesehen von der Bremsscheibensache doch massiv unterschiedlich rüberkamen. Das Scott bremste recht unauffällig, nur eben zu schwach für meinen Geschmack, das Giant quietschte und knarzte beim bremsen wie blöde und war für mich eindeutig zu schlapp beim bremsen.

Ähnlich war es bei der Schaltung. Das Giant hatte eine Shimano SLX Shadow, das Scott eine Deore. Allerdings kam mir die Schaltung vom Scott enorm besser rüber. Sie schaltete sauber und zackig, so wie man es sich wünscht. Beim Giant dagegen kam sie sehr hakelig, knarzend und knackend rüber.

Mich beschleicht immer mehr das Gefühl, dass der Händler, welcher eine Filiale einer großen Fahrradkette ist, keine besondere Sorgfalt beim Aufbau der Fahrräder walten lassen hat. Leider hat nur dieser eine gewisse Auswahl an 29er vor Ort vorrätig und somit testbereit. Alle anderen kleineren Händler beschränken sich auf geläufigere Massenware wie Citybikes in Senioren-Ausstattung, oder fetzige-boah-ey billig fully 26er für Jugendliche. Vereinzelt haben die dann hochwertige MTB herumstehen, aber dann deutlich jenseits der 1000€ und auch nur 26er. Was anderes gibts nur auf Bestellung und wenn man das Bike 100%tig käuft. Dann wundern sich solche Händler auch noch und jammern einen über die ach so schlimme Konkurrenz der großen Ketten und aus dem Internet voll.

Falls ich also ein 29er mit Scheibenbremsen erwerben sollte (ich sehe da keinen Vorteil für mich gegenüber einer Cantilever bzw. V-Brake), werde ich den Tip von crazyeddie beherzigen und mit dem Händler darüber sprechen.
 
Hi!
ich bin neu im Forum, aber ich glaube auch, dass die Bremsen noch nicht die volle Leistung hatten. Meine Shimano 445 (zwar auf einem 26") hat auch erst nach in paar Ausfahrten die Bremsleistung bekommen. Aber jetzt würde ich nicht mehr tauschen wollen, das handling ist einfach super
 
Die Tektro Draco (relativ baugleich wie die BRM 445) hat mit den Originalbelägen bei mir auch Probleme mit Quietschen und Knarzen - ich vermute, diese weichen orgnaischen Beläge sind recht empfindlich auf falsches Einbremsen, Schmutz und Verglasen durch längeres Schleifenlassen.
Mittlerweile bekomme ich das Rad kaum mehr zum Stillstand - ging aber vorher einwandfrei. Ist erst seit Streusalz auf der Strasse war so.

Das Problem hatte ich mit organischen Belägen bei Avid auch schon.
Beläge abschleifen mit Schmirgelpapier, wenn das nicht hilft, neue Beläge.

Wie gesagt, ansonsten ist die Tektro (bzw. 445) voll ok für mich bei 90kg netto und 180/160.
 
Nochmals Danke für die weiteren Antworten. Ich werde mich mal weiterhin umschauen und zusehen weitere 29er in natura zu betrachten und zu testen - auch insbesondere in Bezug auf die Scheibenbremsen.
 
Die Hebelverhätltniss sind bei 29er Laufrädern natürlich anders (schlechter). Die gleiche Bremse muß an einem 29er Laufrad eine schlechtere Bremsleistung als an einem 26er Laufrad haben, da das Verhältnis von Laufraddurchmesser zu Bremsscheibendurchmesser ungünstiger ist. Noch dazu kommt, daß sich das 29er Laufrad bei gleicher Geschwindigkeit langsamer dreht als ein 26er Laufrad, was nochmals die Bremsperformance drückt.
 
Die Hebelverhätltniss sind bei 29er Laufrädern natürlich anders (schlechter). Die gleiche Bremse muß an einem 29er Laufrad eine schlechtere Bremsleistung als an einem 26er Laufrad haben, da das Verhältnis von Laufraddurchmesser zu Bremsscheibendurchmesser ungünstiger ist. Noch dazu kommt, daß sich das 29er Laufrad bei gleicher Geschwindigkeit langsamer dreht als ein 26er Laufrad, was nochmals die Bremsperformance drückt.

Nee, das kommt aber nicht dazu, sondern dieser Effekt ist durch den längeren Hebel inbegriffen. Was durch den längeren Hebel an Kraft hinzukommt, geht an Weg verloren.:daumen:
 
Hallo,

wollte euch wissen lassen, dass es jetzt doch ein Fahrrad mit Scheibenbremsen geworden ist. Es sind die Tektro Draco. Bin ziemlich zufrieden damit.

Allerdings kein 29er, aus einem ganz banalem Grund. Der bereits schon ältere Fahrradträger für das Auto taugt nicht wirklich dafür 29er sicher zu transportieren. Denn der stammt noch aus Zeiten wo eher grazile Stahlrohr MTB mit heute verhältnismäßig schmalen Reifen angesagt waren. Da das Auto auch in absehbarer Zeit mal ersetzt werden soll, mag ich jetzt nicht auch noch zusätzlich Geld für ein komplett neues Trägersystem ausgeben.

Der gute Preis für das 26er MTB gab dann den Ausschlag.

Dennoch vielen Dank für die wertvollen Informationen hier!
 
Allerdings kein 29er, aus einem ganz banalem Grund. Der bereits schon ältere Fahrradträger für das Auto taugt nicht wirklich dafür 29er sicher zu transportieren. Denn der stammt noch aus Zeiten wo eher grazile Stahlrohr MTB mit heute verhältnismäßig schmalen Reifen angesagt waren. Da das Auto auch in absehbarer Zeit mal ersetzt werden soll, mag ich jetzt nicht auch noch zusätzlich Geld für ein komplett neues Trägersystem ausgeben.

Das tut jetzt echt weh!:heul:
 
Nun ja,

das jetzige Fahrrad wird nicht das letzte Fahrrad meines Lebens werden. Und wenn auch die 29er unbestreitbare Vorteile haben, inkl. einem tollem Fahrgefühl, so sind die 26er jetzt auch nicht unbedingt "Schrotteile". ;)
 
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